Lateinamerika - Woche 57 (Venezuela)


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South America » Venezuela
January 6th 2006
Published: August 7th 2007
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31.12.05
Ich stellte den Wecker auf 06.00 Uhr, da ich einen Anruf meiner Eltern erwartete. Und tatsaechlich rief auch meine Mutter an. War schoen, sie wieder mal persoenlich am Telefon zu haben. Per Mail ist es halt doch etwas anderes. Heute waschte ich als erstes Mal meine Kleider, was einige Zeit in Anspruch nahm. Spaeter ging ich zu Benjamín an den Stand und wartete dort, bis Carmen nachkam. In dieser Zeit lernte ich Fabienne und François kennen, ein franzoesisches Paerchen, das in Caracas lebt. Dann begleitete ich Carmen zum Markt, wo sie Einiges einkaufte. Als ich zurueckkehrte, besuchte ich erneut Benjamín, um ihm beim zusammenraeumen zu helfen. Er war jedoch immer noch fleissig. Er wollte eigentlich um 12.00 Uhr Schluss machen, bis wir aber alles versorgt hatten war es schon 14.00 Uhr. Danach wollten wir essen gehen, aber Benjamín blieb einmal mehr laenger weg als erwartet. Irgendwie war mir das jetzt zu bloed, meine Zeit wieder mit warten zu verbringen. Ich verliess das Haus. Auf der anderen Strassenseite war Benjamín am reden. Er verabschiedete sich gleich von seinem Kollegen und kam zu mir. Wir redeten kurz, aber ich hatte keine Lust mehr, meine Zeit mit ihm zu teilen fuer die naechsten paar Stunden. Ich ging zur Haupteinkaufsstrasse, um ins Internet zu gehen. Doch ich hatte auch dort kaum Lust, meine vielen eMails zu beantworten. Ich lief einmal mehr der Haupteinkaufsstrasse entlang und traf per Zufall auf Daniel. Er fragte mich, ob ich ihn beim Einkauf einiger Dinge helfen wolle. Ich begleitete ihn also in einige Laeden, bis wir fast am Ende der Strasse waren. Er kehrte nochmals um, um weitere Laeden zu besuchen und ich ging nach Hause. Benjamín war am schlafen, doch als ich das Haus verlassen wollte, weckte ihn seine Mutter auf. Wir redeten eine Weile und verabredeten uns auf 18.00 Uhr im Castillo. Ich ging dorthin, um in Ruhe und ohne Begleitung von Moskitos zu schreiben. Benjamín kam sogar puenktlich. Wir machten ein paar Fotos und kehrten dann auf einem kleinen Umweg nach Hause zurueck. Er musste noch kurz etwas einkaufen gehen, waehrenddessen machte ich mich parat. Wir fuhren mit dem Taxi zur Marina Plaza, in der Hoffnung, dass dort etwas geoeffnet ist. Doch leider hatten wir damit kein Glueck. Ausser einer einzigen Bar war alles geschlossen. Zudem war der Barmann noch nicht da. Wir setzten uns trotzdem hin und warteten. Gegen 21.30 Uhr erhielten wir endlich einen feinen Jugo. Gegen 23.00 Uhr kehrten wir mit dem Taxi wieder nach Hause zurueck. Um 24.00 Uhr gingen wir auf die Dachterrasse, um die Feuerwerke zu sehen und wuenschten uns ein frohes neues Jahr. Nach dem Spektakel gab es Nachtessen. Carmen und José gingen danach gleich ins Bett und Daniel sah noch fern. Benjamín und ich machten die Kueche. Nach einer kurzen Tanzinstruktion gingen auch wir ins Bett.

Nun wuensche ich Euch allen einen schoenen Silvester, lasst die Korken knallen und geniesst das Zusammensein mit Eurer Familie und/oder Euren Freunden!

01.01.06
Wir standen gegen 07.00 Uhr auf und machten uns parat fuer den Strand. In der Baeckerei kauften wir noch etwas zum Essen und Trinken ein und warteten auf Fabienne und François. Leider kamen die beiden laenger nicht, sodass wir uns alleine auf den Weg machten. Mit dem Bus fuhren wir zur Bushaltestelle, um nach Mochima zu kommen. Weit und breit war kein fahrender Bus zu sehen. Nur an der Tankstelle sahen wir einen Bus in der Reparatur. Wir fragten den Chauffeur, ob er nach Mochima fahren wuerde und er antwortete mit ja. Wir kehrten zur Bushaltestelle zurueck und trafen doch noch auf Fabienne und François. Auf den Bus mussten wir doch noch sehr lange warten, aber immerhin klappte es. In Mochima kauften wir uns nochmals ein paar Sachen zum Knabbern ein und dann fuhren wir mit einem Boot zur Playa Blanca. Ein schoener kleiner Strand erwartete uns und es waren nicht so viele Leute dort wie ich befuerchtet habe. Wir verbrachten den ganzen Nachmittag mit reden, baden, schnorcheln, essen, trinken und Sonne tanken. Gegen 17.30 Uhr kehrten wir mit dem Boot nach Mochima zurueck. Von dort aus ging es nach laengerem Warten mit dem Bus zurueck nach Cumaná. Abends assen wir nur noch kurz etwas und dann erledigte Benjamín noch ein paar Sachen fuer sich, waehrenddem ich endlich mein Tagebuch aktualisieren konnte.

02.01.06
Heute war fuer alle ausschlafen angesagt. Nach dem Fruehstueck ging ich wieder mal etwas suchen in der Shoppingmeile und Fotos ausdrucken fuer Carmen. Leider waren viele Laeden geschlossen, sodass ich nicht alles erledigen konnte, was ich wollte. Das Internet war auch geschlossen, dies oeffnete erst spaeter. Ich ging nach Hause zurueck und traf dort Benjamín mit Fabienne und François. Wir unterhielten uns eine Weile. Sie luden mich ein, sie in Caracas besuchen zu kommen. Benjamín ging noch etwas erledigen. Der Rest der Familie ass schon mal. Er war nach einer Stunde immer noch nicht zurueck. Ich ging nochmals schauen wegen dem Internet, denn sonst gab es nicht allzu viel zu machen. Es war schon spaet, als Benjamín wieder zu Hause war. Wir planten, morgen einen Ausflug in die Berge zu machen fuer ein paar Tage. Doch leider war noch alles unsicher, da wir den Weg nicht genau kennen und niemanden fanden, der uns begleitet. Aber wir wollten uns doch ein wenig vorbereiten. Wir schrieben also alles auf, was wir vom Supermarkt brauchen, um unseren Ausflug hungermaessig zu ueberleben. Das war gar nicht so einfach. Ich habe ja praktisch keine Ahnung von der venezolanischen Kueche und um ein Menue von der Schweiz zu kochen fehlte immer etwas. Kurz vor 18.30 Uhr machten wir uns schnellstens auf den Weg, denn der Supermarkt schloss schon bald. Wir erreichten ihn noch rechtzeitig und konnten gemuetlich unseren Einkauf erledigen. Wieder zu Hause waren wir zu muede, um schon alles zu packen.

03.01.06
Ich stand um 07.00 Uhr auf und weckte Benjamín. Wir machten uns parat, resp. Benjamín brauchte wieder mal etwas laenger. Ich packte alle unsere Klamotten schon mal in einen Rucksack. Benjamín war staendig mit etwas Anderem beschaeftigt und hatte nicht eine Minute Zeit. Gegen 08.00 Uhr wollte ich zur Baeckerei gehen, da kam er mir soeben entgegen und meinte, wir wuerden zwischen 08.30 und 09.00 Uhr losfahren. Ich beeilte mich also, um Brot einzukaufen. Wieder zu Hause stand jedoch Carmen schon in der Kueche und bereitete Fruehstueck vor. Benjamín musste noch einige Sachen abklaeren, ich wartete in der Zwischenzeit. Ich konnte nicht mal das Essen einpacken, konnte naemlich keinen Rucksack finden und niemanden fragen. Als Benjamín zurueckkam, packte er den Rucksack. Er packte jedoch so schnell, dass er viele Sachen vergass. Wir mussten also nochmals alles durchchecken. Als alles parat war, wollte der Eigentuemer der Finca noch mit uns reden, um mich kennenzulernen und einige Regeln durchzugeben. Danach fehlte nur noch unser Begleiter Cheo, der tauchte aber auch schon bald auf. Wir schafften es erst um 12.15 Uhr auf den Bus. Unglaublich aber wahr, wir brauchten eine Ewigkeit, vorallem verbrachte ich mal wieder viel Zeit mit warten, was mir die Reisefreude ein bisschen verdarb. Irgendwann erholte ich mich aber davon. Mit dem Bus fuhren wir wieder nach Barrancas an den Fluss. Von dort aus begann ein laengerer Spaziergang. Immer wieder trafen wir Leute, die dort wohnen. Sehr nette Leute, die mir ihre Kultur naeher brachten. Wir mussten insgesamt sieben Mal den Fluss ueberqueren und der Spaziergang dauerte etwa drei Stunden. Zwischendurch gab es dafuer ein erfrischendes Bad. Die Finca habe ich mir ganz anders vorgestellt. Wir begruessten Roberto, Ariette und Jhade. Mit ihnen unterhielten wir uns eine Weile. Es war schon am dunkel werden, deshalb wollte ich noch kurz im Fluss baden gehen. Benjamín und Cheo begleiteten mich. Nach dieser Erfrischung wurden uns die Zimmer gezeigt, resp. unser kleines Haeuschen mit drei Stuehlen auf dem Vorplatz und einer Kochecke. Wir machten schon mal Feuer. Cheo kochte fuer uns die Pasta mit der vorgekochten Sauce von Carmen. Spaeter machten wir es uns in der Haengematte gemuetlich. Wir lasen uns gegenseitig ein Buch vor, was irgendwie sehr speziell war. Irgendwann kamen auch noch Roberto und Jhade zum plaudern. Leider war auch noch ein Hund dabei, der bestialisch stinkte. Ich war froh, bald wieder alleine zu sein, denn wo Roberto war, war auch der Hund. Cheo, Benjamín und ich redeten noch eine Weile und hatten ein Riesengaudi. Wir waren jedoch schon frueh bettreif, muede vom Spaziergang.

04.01.06
Benjamín und Cheo waren schon lange auf und waren sogar schon im Fluss baden, als sie mich weckten. Wir machten uns ein feines Fruehstueck. Danach gingen wir mit Jhade zum Fluss. Wir liefen ueber die Steine flussaufwaerts bis zu einem Canyon. Dort nahmen wir unser erstes Bad. Danach schwammen wir weiter bis zu einem kleinen Wasserfall. Wir verbrachten lange Zeit im Wasser. Als wir zurueckkamen, war es schon wieder Zeit zum kochen. Cheo machte fuer uns etwas Spezielles. Banane mit Kokosnuss und Honig. War nicht wirklich ein Mittagessen, aber es saettigte und war sehr lecker. Als wir es uns wieder gemuetlich machten in der Haengematte und zu lesen anfangen wollten, kamen wieder Roberto, Jhade und der stinkende Hund vorbei. Ich haette mich ja gerne mit den Leuten unterhalten, aber nach kurzer Zeit hielt ich den Gestank nicht mehr aus und verkroch mich ins Zimmer. Waehrend dem Tagebuch schreiben schlief ich ein. Als ich wieder aufwachte hoerte ich Jhade die ganze Zeit schreien. Ich konnte mich weder zum lesen noch zum schreiben konzentrieren. Ich lief zum Fluss hinunter und las dort ein wenig. Benjamín kam spaeter auch hinzu. Er verstand nicht, weshalb ich mich praktisch nicht mit den Leuten befasste. Er ging wieder zurueck und fing an, das Nachtessen zu kochen. Nach dem Essen las mir Benjamín wieder aus dem Buch vor. Cheo sah sich im Nachbarhaus einen Film an. Als er wieder zurueckkam, setzten wir uns zu ihm hinaus in die Haengematte und redeten eine Weile. Auch heute wurde es nicht ueberaus spaet.

05.01.06
Ich schlief wieder viel laenger als die anderen. Erneut starteten die beiden Herren mit dem Fruehstueck. Ich half ihnen noch, das Gemuese fuer ein feines Omelette zu ruesten. Nach dem Essen gingen Benjamín und ich alleine an den Fluss und genossen das erfrischend kuehle Wasser. Die Zeit verging wie im Flug. Ich haette schon lange Lust gehabt, mein Buch weiter zu lesen, doch Cheo liess dieses nicht mehr aus den Haenden. Ich hatte irgendwie keine Lust, was anderes zu machen und hatte kaum Geduld zu warten. Irgendwann setzte ich mich ein wenig an den Fluss und genoss das Rauschen des Wassers. Benjamín war am schlafen. Spaeter ging ich zum Haus zurueck, wusch schon mal das Geschirr ab und fing an, das Essen vorzubereiten. Cheo machte irgendwann Feuer. Jetzt haette ich Gelegenheit gehabt zum lesen, aber jetzt war ich an der Reihe mit Kochen. Ich kochte also eine feine Pasta, im Uebermass. Benjamín stand rechtzeitig zum essen auf. Dieses Mal ueberassen wir uns regelrecht und es hatte immer noch zuviel. Als Entspannung gingen Benjamín und ich wieder an den Fluss und setzten uns auf einen grossen Stein. Dort redeten wir solange, bis Cheo und Jhade uns zum Camarones-Fischen abholten. Wir erhielten ein Paar Gummistiefel und versammelten uns mit ein paar anderen Leuten. Unser Marsch ging zuerst flussabwaerts auf dem Landweg. Dann liefen wir den Fluss aufwaerts und suchten nach Shrimps. Leider war es fuer Benjamín, Jhade und mich eher ein hinterher watscheln, denn wir kriegten nicht mal mit, wie diese gefangen wurden. Als wir wieder bei der Unterkunft ankamen, ging ich zu unserem Haus zurueck. Benjamín und Jhade gingen noch ein Stueck weiter. Ich konnte gerade noch kurz eine Dusche unter dem Schlauch nehmen, dann kam die ganze Mannschaft schon zurueck. Benjamín und ich lasen einmal mehr in unseren Buechern, Cheo kochte unterdessen die Shrimps. Wir waren zwar schon voll vom Essen, aber dies liessen wir uns nicht entgehen. Als waeren wir den ganzen Tag am Sport machen, gingen wir frueh ins Bett. Wahrscheinlich waren wir muede vor lauter relaxen :-).

06.01.06
Ich stand gegen 07.00 Uhr auf, Cheo folgte auch bald. Eine halbe Stunde spaeter weckte ich Benjamín. Wir machten Feuer und bereiteten Fruehstueck vor. Die Zeit verging einmal mehr wie im Flug. Zudem mussten wir noch alles abwaschen und alles reinigen, denn heute war der Tag der Rueckreise. Wir verabschiedeten uns erst gegen 11.30 Uhr von allen. Wir hatten alle keine Lust, um zurueck zu kehren, aber es blieb uns nichts anderes uebrig. Zudem waren wir fast am umfallen waehrend des Spaziergangs, die Sonne half uns sehr, noch mueder zu werden. Wir machten zwischendurch einen Stop im Swimmingpool des Flusses. Dort hatten wir es erneut sehr lustig, wie in meiner Kindheit in der Hirschlen mit Erwin. Ein weiterer Stop folgte bei der letzten Flussueberquerung. Zudem mussten wir nun dringendst was essen. Wir brauchten praktisch vier Stunden, bis wir wieder an der Hauptstrasse waren. Dort nahmen wir den naechsten Transport, der uns nach Cumaná fuehrte. Dieser Ausflug war ja echt toll, einfach weg von all der Zivilisation, vorallem fuer Benjamín sehr entspannend. Wieder zu Hause ging der Stress schon wieder los. Ich waschte zuerst mal alle Kleider. Benjamín hatte jedoch ein groesseres Problem zu loesen. Jemand hat ihm seine Stromkabel durchgeschnitten von seinem Stand. Er blieb ganze drei Stunden weg. Ich war schon im Bett. Er weckte mich auf und ich sah seine Traurigkeit in seinem Gesicht. Ich wusste gar nicht, wie ich ihn troesten konnte. Er hat kein Geld fuer grosse Extras und geraet staendig in solche Schwierigkeiten, dass ihm was kapputt geht oder dass ihm etwas fehlt, um erfolgreich zu sein. Wir redeten noch eine Weile, worueber er sich sehr freute.


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