Lateinamerika - Woche 21 (Brasilien)


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South America » Brazil
April 29th 2005
Published: August 7th 2007
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23.04.05
Eigentlich hatte ich um 09.00 Uhr mit Emily und Elisa abgemacht um ins Zentrum zu gehen. Doch sie waren noch gemuetlich am fruehstuecken und am diskutieren. Es sah aus, als ob es noch laenger dauern wuerde, deshalb machte ich mich alleine auf den Weg. Ouro Preto ist eine sehr schoene historische Stadt. Es geht zwar alles bergauf und bergab, alles auf Pflastersteinen, aber es hat sich gelohnt, solange rumzuspazieren. Es gab einige Kirchen zu besichtigen, aber so langsam hatte ich genug davon. Ich hatte lange nicht alle gesehen. Gegen Mittag kehrte ich wieder ins Hostal zurueck. Eine gute Entscheidung, denn kurz darauf fing es an zu regnen. Ich verbrachte eigentlich den ganzen restlichen Tag, ausser einem kurzen Spaziergang zu einem Supermarkt, im Hostal. Ich hoerte nach langem wieder einmal richtig gemuetlich Musik, traeumte vor mich hin und liess mal meine Reise "revue passieren". Abends kamen die vier Zimmergenossinnen zurueck, alles Brasilianerinnen. Ich sah denen etwa zwei Stunden zu beim Gepaeck packen und wie sie sich fuer den Ausgang parat machten. Das war echt besser als ein Kinofilm. Ich verstand zwar kein Wort, aber nur schon das Zuschauen war ein voller Hit!

24.04.05
Mein Koffer war schon gepackt und ich ging fruehstuecken. Ich deponierte mein Gepaeck im Hostal und machte mich bereits um 08.30 Uhr auf den Weg nach Mariana, eine halbe Stunde mit dem Bus. Hier in Minas Gerais gibt es ein Staedtchen nach dem anderen aus der Goldgraeberepoche. Wiederum waren Kirchen und historische Gebaeude angesagt. Es war zwar schoen, kam jedoch noch lange nicht an Tiradentes heran und so langsam aber sicher kann ich keine Kirchen mehr sehen :-). Ich verbrachte nur eine Stunde dort und kehrte wieder nach Ouro Preto zurueck. Dann holte ich mein Gepaeck vom Hostal ab und nahm den naechsten Bus nach Belo Horizonte, etwa zwei Stunden Fahrt. Als ich am Terminal ankam, dachte ich endlich mal daran, gleich meine weiteren Verbindungen abzuklaeren. Danach nahm ich einen Bus zu meinem Hostal. Dieses ist zwar niedlich, aber von all den Regeln die ueberall an der Wand haengen kann einem die Lust vergehen. Ich traf einen Argentinier, Oscar. Somit konnte ich wieder mal richtig spanisch reden und er offerierte mir sogleich eine kleine Stadtbesichtigung mit seinem Auto, denn er wohnt seit acht Jahren in dieser Stadt. Ich war froh, nicht laufen zu muessen und ehrlich gesagt haette ich mir all die Sachen gar nicht angeschaut, denn alles ist recht weit entfernt. Abends gingen wir noch kurz zusammen was essen und zurueck im Hostal lauschten wir wieder mal der Gitarrenmusik.

25.04.05
Bereits um 05.30 Uhr ging der Verkehr hier los und ich erwachte vom Laerm der Busse. Es folgte alle fuenf Minuten einer, zum Glueck habe ich ja meine Musik dabei! Um 08.00 Uhr habe ich mit Oscar zum fruehstuecken abgemacht, ein paar Blocks weiter vom Hostal. Danach machte ich mich nochmals auf den Weg zum Busterminal, um einen Ausflug zu einem Nationalpark zu planen. Alles ganz schoen anstrengend auf portugiesisch, aber so langsam aber sicher verstehe ich wenigstens ein paar Worte, mit reden klappts noch nicht wirklich. Danach schlenderte ich einmal mehr durch eine Riesenstadt, die drittgroesste von Brasilien. Abends kochte ich mir nach einer Ewigkeit wieder mal was, Pasta natuerlich. Heute ging es frueh ins Bett, denn am naechsten Tag geht der Ausflug schon sehr frueh los.

26.04.05
Die Nacht war noch schlimmer als die Letzte. Und dies alles wegen einer Muecke! Um 05.00 Uhr musste ich aufstehen, um rechtzeitig auf den Bus um 06.30 Uhr zu kommen. Sehr frueh, aber ich habe ja keine Ahnung, wann hier die Stadtbusse jeweils fahren und fruehstuecken wollte ich auch noch was. Dafuer habe ich im Bus noch etwas geschlafen. Die Fahrt dauerte etwa 2,5 Stunden. Nun lief ich zuerst mal etwa eine Stunde bis zum Eingang des Serra do Cipó-Nationalparkes. Unterwegs habe ich natuerlich wieder mal viele Schmetterlinge gesehen und einen schoenen Wasserfall. Als ich beim Eingang des Parkes ankam, fragte mich jemand, ob ich alleine sei. Denn es sei nicht ratsam, den Walk alleine zu machen, falls was passiert. Na klar, ich bin extra hierher gefahren um dies zu hoeren! Nach einigem Zögern liess er mich dann doch rein. Im Park selbst sah die Welt gleich nochmals anders aus. Nach etwa einer Stunde laufen hoerte ich etwas rascheln, ich entdeckte jegliche kleine Affen, das war ein superschoenes Erlebnis. Die Natur besteht dort aus Gebirge, vielen Baeumen, Gestruepp, Schilf, vielen Blumen, vielen Voegeln, Fluessen und Wasserfaellen. Teilweise gab es jedoch nur den Weg durch sumpfiges Wasser oder durch oberschenkeltiefes Flusswasser, einfach einzigartig (einfach ein bisschen dreckig und nass). Ich machte den Walk zum Wasserfall und wieder zurueck. Gesamthaft war ich wieder mal 5,5 Stunden unterwegs, alleine! Ich musste leider immer schnell laufen, da es sonst nicht mehr auf den Retourbus gereicht haette. Schade, denn sowas haette man viel mehr geniessen muessen. Die Rueckfahrt dauerte nur noch 2 Stunden. Zuruck im Hostal war ich froh, noch duschen gehen zu koennen, ich war ziemlich schmutzig. Dann machte ich mich schon bald auf den Weg zum Busterminal, um mit dem Nachtbus nach Brasilia zu fahren.

27.04.05
Gegen 09.30 Uhr kam ich in Brasilia an. Es gab keine Tourist-Informaition dort, es hiess, dafuer muesse ich zur lokalen Busstation gehen. Das machte ich zwar, aber auch dort kam ich nicht zu einer Citymap. Irgendwann kam mal eine Frau die mir auf englisch weiterhelfen wollte, doch das brachte auch nichts. Ich war froh, als dann auch noch drei Studentinnen auf mich zukamen und mich fragten, ob ich Hilfe gebrauchen koenne. Schlussendlich fuhren sie mich direkt mit ihrem Auto zum Hostal, wo ich dann auch eine Map erhielt. Alles paletti! Ich musste zuerst mal lachen ueber mein Zimmer, das war so klein, dass gerade mal ein Bett und ein kleiner Schrank sowie mein Koffer Platz hatte, aber es war ja nur fuer eine Nacht. Dann machte ich mich auf den Weg um die Stadt zu besichtigen. Diesmal erwartete mich etwas anderes als eine historische Stadt und Kirchen. In Brasilia gibt es eher das Gegenteil, futuristische Gebaeude. Gegen Abend kehrte ich nach Hause zurueck, wieder war es ein langer Spaziergang, denn bis man hier mal irgendwo ankommt, dauert es ganz schoen lange. Um 19.00 Uhr habe ich mit Carla abgemacht, einer Person die ich in Montevideo kennenlernte. Zusammen fuhren wir zum Teatro Nacional, wo anscheinend ein Konzert stattfand. Leider hatten wir dazu jedoch noch keine Tickets und fragten ueberall herum. Eines konnten wir schlussendlich ergattern. Vor dem Konzert spielte noch ein Orchester ausserhalb des Saales. Danach schmuggelte mich Carla rein, der erste Eingang klappte, doch beim zweiten Mal mussten wir das Ticket genauer zeigen um einen Teil abzureissen, dann waren wir etwas ratlos. Deshalb machten wir halt einfach ein wenig auf Touristengeschwaetz und es klappte. Das Konzert war jedoch ziemlich komisch. Es hat mir nicht wirklich gefallen, habe ja auch ueberhaupt nichts verstanden, das waere jedoch noetig gewesen, um auch mitlachen zu koennen :-). Doch auch Carla fand es nicht wirklich toll, deshalb liefen wir auch inmitten des Konzertes raus. Sie fuhr mich wieder nach Hause. Es ist toll, Leute zu besuchen, die man von der Reise her kennt...

28.04.05
Wieder eine laermige Nacht, ich habe langsam ein grosses Schlafmanko. Ich packte schon mal meine Sachen zusammen. Dann suchte ich etwa eine Stunde meinen Linsenstoepsel. So geht die Zeit auch vorbei. Bis dahin wurde auch das Wetter etwas besser, sodass ich wieder gediegen einen Spaziergang fuer die restlichen Attraktionen machen konnte. Diesmal nahm ich jedoch lieber den Bus, denn meine Fuesse konnten noch nicht viel relaxen und wegen den Blasen vom Nationalpark konnte ich nur in meinen Flip-Flops rumlaufen. Als ich auf dem Fernsehturm jemanden mit einer Map sah, fragte ich, woher er diese habe. Er zeigte mir das Gebaeude, wo eine Tourist-Information ist. So war auch schon mein naechster Schritt geplant, ab ins Shoppingcenter. Dort informierte ich mich noch ein bisschen mehr ueber Brasilia und erhielt prompt recht gute Unterlagen. Nur schade, dass ich nicht vorher wusste, dass man praktisch alle Gebaeude auch innen besuchen konnte. Die Shoppingcenter haetten mich zwar schon interessiert, aber die Preise waren dann doch etwas zu hoch fuer meine Verhaeltnisse. Bis ich wieder ins Hostal zurueckkehrte war es wieder abends. Ich verbrachte den restlichen Abend bis etwa 23.15 Uhr im Aufenthaltsraum des Hostals, um auf Leo zu warten, jemanden den ich in Bonito kennenlernte. Er hat mich eingeladen, bei sich zu wohnen. Er holte mich schliesslich auch ab und wir fuhren zu ihm nach Hause. Da er von seiner Geschaeftsreise zurueckkam war er jedoch verstaendlicherweise nicht mehr so fit, bis tief in die Nacht zu diskutieren, das verschoben wir auf den naechsten Tag.

29.04.05
Leo ging schon mal zur Arbeit, ich blieb noch den ganzen Morgen in seiner Wohnung, wo ich Internet benutzen und meine Waesche waschen konnte, das war wieder mal ein Service! Gegen Mittag holte er mich zum Mittagessen ab und danach lud er mich beim Congresso Nacional aus. Dort machte ich, nachdem ich schon mehr als eine Dreiviertelstunde gewartet habe, eine Tour durch die verschiedenen Lokalitaeten. Der Mann der die Tour machte war wohl ein Studierter, der gerne redete. Normalerweise dauert eine solche Tour 30-40 Minuten, und er war nach einer Stunde immer noch nicht am Ende. Ich interessiere mich ja erstens Mal nicht sonderlich fuer solche Fuehrungen und zweitens war alles auf portugiesisch, deshalb bin ich nach dieser Stunde auch einfach davongelaufen. Danach ging ich noch in ein anderes Ministergebaeude, wo ich eine halbstuendige Fuehrung machte, das war um einiges interessanter. Ich wollte eigentlich mal so richtig auf kulturell machen, aber wegen dem "Gelaber" fehlte mir nun natuerlich die Zeit. Ich fuhr zum Busterminal, um dort einen weiteren Bus zu nehmen, um wenigstens noch eine Kirche anzuschauen. Doch dort uebersah ich zwei Buchstaben auf dem Schild des Busses, somit fuhr ich zwar die gewuenschte Strasse an, aber erst am Schluss der Route, ich kam deshalb ganze fuenf Minuten zu spaet. Somit kehrte ich wieder zum Busterminal zurueck, also eine kleine ungewuenschte Sightseeingtour. Dort hatte ich endgueltig keine Lust mehr auf weitere kulturelle Aktivitaeten, und es war auch schon zu spaet fuer weitere Besuche. Ich nahm einen Bus Richtung Sudoeste, um zu Leo’s Haus zu kommen. Ich glaube ich unterhalte jeweils den halben Bus, da ich kein portugiesisch kann. Aber nicht einmal das Buspersonal wusste genau Bescheid, wo sich die Adresse befindet. Tja, irgendwann stieg ich aus und fragte ein paar Leute und fand auch tatsaechlich den Heimweg. Abends gingen Leo und ich in eine All-you-can-eat-Pizzeria, wo man wieder von allen Seiten die verschiedensten Pizzen offeriert bekommt. Danach ging es wieder ab nach Hause. Leo wollte noch unbedingt meine Musik vom MP3-Player ueber den Computer hoeren, nur leider funktionierte danach mein MP3-Player nicht mehr. Nun, wie immer gaebe es viele andere Sachen, die man machen koennte, als sich die Zeit mit der Fehlersuche um die Ohren zu schlagen...


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