So nah an der Antarktis und doch so fern


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Oceania » New Zealand » South Island
February 3rd 2009
Published: February 9th 2009
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Erhofft hatten wir es uns, aber eingetreten ist es nicht. Die Rede ist von „besserem Wetter“. Unsere erste Nacht in der südöstlichen Ecke der Südinsel, den Catlins, wurde damit eine abenteuerliche. Romantisch wie wir sind suchten wir uns als Nachtlager nämlich einen abgelegenen Leuchtturm aus. Also natürlich nicht den Leuchtturm selbst, sondern den Parkplatz davor. Nur durch den aktiven Einsatz eines Handtuchs als Windschutz für den Gaskocher gelang es uns dort, die Suppe auf Esstemperatur zu bringen. Die Nacht war dann gekennzeichnet von peitschendem Regen und böigem Wind, wobei Letzterer immer wieder die Frage in uns aufkommen lies, bei welcher Windstärke ein Auto wohl kippen könnte. Solche Fragen stellt man sich aber wahrscheinlich nur, wenn man schlaftrunken aufwacht, aufs Klo muss, aber nicht geht, weil es draußen in Strömen regnet. :-)

Überraschenderweise schien am Morgen aber dann die Sonne, der Wind blieb uns vorerst erhalten. Insgesamt begann es an diesem Tag dann ungefähr 70 Mal zu regnen. Wir haben nicht gezählt, aber das kommt schon hin. Das Gute ist: Es hat auch 70 Mal wieder aufgehört, weil am Abend konnten wir dann schon wieder Sterne sehen. Dazwischen waren wir unter anderem am südlichsten Punkt Neuseelands, der gar nicht so nah an der Antarktis ist, wie man vielleicht glauben könnte (siehe Foto). Ansonsten sind die Catlins für Wasserfälle, dicht bewachsenen und vermoosten Regenwald und eindrucksvolle Küstenabschnitte bekannt. Hier sei besonders der Nugget Point erwähnt, wo es zwar keine Goldbrocken, aber immerhin gefällig im Meer angeordnete Felsen gibt. Irgendwie kann man sich hier besonders gut vorstellen, dass in ein paar Tausend Kilometer diese Richtung Südamerika anfängt.

Ein empfehlenswerter Stopp in den Catlins ist übrigens die Lost Gypsy Gallery in der Nähe von Niagara (auch wenn es dort gleichnamige Fälle gibt befinden wir uns NICHT an der US-Kanadischen Grenze *g*). Ein Riesen-Wohnmobil voller kurioser Basteleien unter anderem aus Elektronik(-Schrott) und altem Spielzeug. Mit mechanischem Geschick und einer großen Portion Humor entstehen dort immer neue Ausstellungsgegenstände zum Anfassen für das Kind in uns. Da ist es uns schwer gefallen weiter zu fahren, aber wir wollten ja nach Dunedin …

Dort angekommen, versuchten wir erst mal, ob unser Campervan die laut Guinness Buch der Rekorde steilste Siedlungsstraße der Welt (Baldwin Street, 19 % Steigung) packt. Eh klar! :-) Aus lauter Freude sind wir dann sogar noch mal zu Fuß rauf spaziert. Die Highlights unseres Ausfluges auf die gleich bei Dunedin beginnende Otago Halbinsel waren der traumhafte Dünenstrand in der Sandfly Bay und natürlich die Yellow Eyed Penguins, die man aus wenigen Metern Entfernung beobachten kann. Dabei handelt es sich mit ca. 50 cm Körpergröße um die drittgrößte Pinguin-Art der Welt, von der es allerdings nur noch einige Tausend Exemplare gibt. Auf dem Weg zurück nach Dunedin testeten wir dann noch mal unseren Campervan. Diesmal, wie lange er mit den letzten Tropfen Benzin kommt … Ergebnis: Gottseidank noch bis zur nächsten Tankstelle. :-)

Mit vollem Tank und leeren Magen ging’s dann erst mal in die Stadt essen, bevor wir uns zwecks Dusche und Strom wieder mal auf einem Campingplatz niedergelassen haben. Ha, da fällt mir grade ein: Dort sind wir mit dem Auto über unsere Sonnencreme-Flasche gefahren … macht ein schönes Muster auf der Straße! Unbedingt probieren!

So long,

Gerald


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