9. November 12, von Takaka nach Greymouth


Advertisement
New Zealand's flag
Oceania » New Zealand » South Island » West Coast
November 16th 2012
Published: November 16th 2012
Edit Blog Post

9. November 12, von Takaka nach Greymouth

Wir brechen bei schönstem Reisewetter beizeiten in Takaka auf. Wir müssen nochmals über die Takaka Hills, mit ihren vielen Kurven. Das bedeutet, schon zu Beginn eine Stunde Fahrt für etwa 60 km Weg. Wir tanken erst in Motueka, weil wir ja nicht den zusätzlichen Benzinbalast mitschleppen wollen.

In Motueka wird dann aufgefüllt und dann geht´s weiter über Breaburn (kennt Ihr die Apfelsorte?), Dovedale, Woodstock, Tapawera. Die Fahrt, weit abseits der viel befahrenen Verkehrswege bietet tolle Landschaften; weite Weidegebiete, Weinanbau, saftige Weiden, Hügelkämme, die noch wenig grün sind, Bäume mit frühligsfrischem Blattgrün, Büsche, Sträucher und Bäume in voller Blüte, Kirschenplantagen, Apfel- und Kiwiplantagen, wilde Flussläufe und kleine Siedlungen. Wir fahren in ein Tal, ins Golden Dawn Valley. Die Hügelabhänge sind bedeckt mit den goldgelb leuchtenen Blüten der Golden Dawn-Büsche. Sie ähneln unserem Ginster - ein spezielles Bild. Manchmal fahren wir wieder an wundgeschlagenen Ebenen und Hügeln vorbei - Waldrodung; schrecklich anzusehen.

In Tapawera kehren wir zum ersten Mal ein - Cappuccinotime. Wir kommen ins Gespräch mit der Wirtin, die uns nach unserer Herkunft fragt. Dabei stellt sich heraus, dass sie, zusammen mit ihrem Mann seit 2007 in Neuseeland an ihrer neuen Existenz arbeiten. Sie beschlossen auf einer Reise durch Neuseeland, dass sie hier etwas aufbauen wollten. So plaudern wir ausnahmsaweise einmal in unserer Muttersprache (übersetzt ins Hochdeutsche ;-) ).

Bald geht es weiter, über Korere, Glenhope nach Kawatiri und dort auf den Highway 6, der gegen Westen an die Westküste führt. Hier ist die Strasse breit und der Verkehr ungleich stärker. Die Strasse führt entlang dem Buller River, der das Wasser der Gegend sammelt und gegen Westen fliesst und das Wasser in die Tasman Sea entleert. Aktuell ist er sehr zahm, fliesst gemächlich, smaragdgrün leuchtend in seinem breiten Bett. Wir erinnern uns an 2006. Damals war eine Regenperiode, als wir denselben Weg gegen Westen fuhren. Damals war das Flussbett randvoll. Der Buller River schoss, braungefärbt, wild reissend durch sein Bett, manchmal seine Umgebung überschwemmend und alles, was sich ihm in den Weg stellte mitreissend.

Heute zeigt er sich sehr zahm. Auch hier zeigt sich entlang der Strasse landschaftlich ein sehr abwechslungsreiches Bild :Weidland, getupft mit weissen Wollbüscheln - grossen und kleinen, Rinderweiden, Kuhweiden, Hügel, busch- oder waldbewachsen und wieder die goldgelben Hügelabhänge der Golden Dawns.

Der Weg ist weit bis nach Cape Faulwind, unserem ersten Ziel. Deshalb nutzen wir den ersten Aussichtspunkt, der sich bietet, als Pause. Von dem hohen Hügel hat man einen grandiosen Blick über die gesamte Umgebung. Im Westen zieht sich die schneebedeckte Kette der Southern Alps entlang dem Horizont. Im Vordergrund zeigen sich kleinere Hügel, busch- oder waldbewachsen, manchmal auch nur mit Wiesland bedeckt. Schafe, Rinder und Kühe bilden weisse, braune und dunkle bewegliche Punkte auf dem saftigen Grün der nahen Ebene.

Der nächste Halt ist dann speziell. Wir halten bei der Buller Gorge Swing Bridge.

Diese Brücke, eine sehr schmale Schwingbrücke - in der Breite hat 1 Person Platz, führt hoch über die tiefe Schlucht. Der Boden der Hängebrücke ist grobgeflochten, sodass man denkt, man stehe im Nichts, hoch über dem fliessenden Buller River. Auch dieser Spass kostet natürlich Eintritt. Aber wir machen uns auf, die Brücke zu überqueren. Da der Hin- und Rückweg über die gleiche Brücke führt, herrscht natürlich reger Gegenverkehr. Das führt dazu, dass die sehr schmale Brücke heftig schaukelt und schwingt und das gegenseitige Kreuzen nur mit grosser Mühe und einigen Verrenkungen gelingt. Da einige der Entgegenkommenden Angst zu scheinen haben, benehmen sie sich äusserst rücksichtslos und rüppelig, drängeln einem gehässig zur Seite und hangeln dann verkrampft weiter. Ja, eigentlich sollte das ja Spass machen. Wer hier zahlt und Angst hat - also nichts davon hat, der ist selber schuld. Wir haben unsern Spass. Hinter der Brücke begehen wir den schmalen Pfad durch den Busch, entlang der Buller Gorge und über das hügelige Gelände. Wir finden ein paar verrostete Autos, Traktoren und Lastwagen, die hier vor sich hinrosten und als Dekoration herumstehen - eine "kreative" Entsorgung von Schrott :-)

Die Weiterfahrt wird abwechslungsreich, weil sich die Buller Gorge in ihrer ganzen Vielfalt zeigt

Bei Cape Faulwind biegen wir ab. Wir wollen die Seal Colony sehen und - wen wundert´s, auch noch etwas zur Stärkung haben. Wir legen die Reihenfolge fest - Stärkung und dann die Robben.

Statt Cappuccino gibt es Coke und der Kuchen ist gut - sehr "mastig", etwa 5000 Kaorien - pro Stück. Diese Energie reicht sicher bis zum Abend

Danach ist der Besuch der Seal Colony ein Muss. Wir klettern auf den Hügel mit der Aussichtsterrasse auf den Robbenfelsen. Aber es gibt nur wenige Tiere zu sehen. Zudem schlafen und faulenzen sie grad. Trotz unserer Feriengeduld tut sich wenig. Einer der scheinbar jüngeren Robben wagt sich in´s Wasser, taucht ein paar Mal auf und wieder unter - und dann ward er nicht mehr gesehen.

Wir geniessen die tolle Aussicht auf die Tasman Sea, die sich heute sehr friedlich und ruhig gibt - keine Brecher, kein heftiger Wind - nein zahmes Ebbeverhalten bei schönstem Sonnenschein.

Unsere nächstes Ziel sind die berühmten Punakaiki Pancake Rocks - etwa 60 km entfernt, etwa auf halber Reststrecke nach Greymouth, das wir heute Abend noch erreichen müssen.

Wir erreichen die Anlege gegen 17 Uhr. Alle Läden und das Cafe sind geschlossen - und ebenfalls alle Toiletten, ausser einer einzigen. Die Warteschlange der vielen Besucher ist lang.

Kurz bevor wir in die Anlage eintreten brausen 2 grosse Busse heran, mit sehr vielen chinesischen Touristinnen und Touristen besetzt. Sie strömen aus, bauen sich vor den Sehenswürdigkeiten auf, trampeln einem ohne Rücksicht vor die Kamera, um sich von ihren Begleitenden selber abzulichten - ärgerlich, diese Rücksichtslosigkeit. Wir verlangsamen unsern Spaziergang, müssen aber sehr viel Geduld aufbringen, weil immer wieder neue Gruppen von ihnen auftauchen, mit demselben Verhalten.

Leider ist gerade Ebbe. Deshalb sind die pfannkuchenartigen Felsformationen nicht sehr spektakulär zu erleben. Das Meer ist, wie schon beschrieben, sehr ruhig. Deshalb sind auch die Höhlen, Brückenbogen und die sog blow holes " in den Küstenfelsen der Anlage nicht "in Betrieb". Bei Flut und starkem Wind werden die Brecher der Tasman Sea durch diese beschrieben Verengungen in den Felsen weit in die Höhe gepresst. Dann braust und brodelt es in den Becken vor einem und durch die blow holes schiessen Wasser und Gischtfontänen in die Höhe - ein ganz grossartiges Spektakel. Trotz der ruhigen Atmosphäre bieten die Pfannenkuchenfalsformationen durch ihre unterschiedlichen Farben einen speziellen pitoresken Anblick, der sich lohnt, auf vielerlei Arten festgehalten zu werden.

Dann müssen wir aber weiter - Greymouth wartet und wir sind schon sehr spät dran.

Unterwegs gibt es abet rotzdem noch einige Halts, um die spektakulären Strände und Riffe der wilden Westküste festzuhalten.

Gegen 19 Uhr erreichen wir Greymouth.



Wir entladen das Auto - auspacken lohnt sich nicht, weil wir ja morgen weiterfahren nach Wanaka - nochmals mehrere Stunden.

In einem nahen Restaurant gibt es danach Nachtessen - ein Riesen "Weinerschnitzel" (so heisst das dort :-) ), mit Gemüse oder mit Chips. Das Schitzel ist sehr gross - es bedeckt mehr als den ganzen Teller. Aber es schmeckt gut.

Bei unserer Rückkehr ins Motel treffen wir altbekannte Momente an - kein, oder fast kein Empfang für Mobiles und Internet. Selbst das Einkaufen von Breitband Internetzugang ist ärgerlich. Die 10 Dollar hätten wir uns sparen können. Selbst auf meine Reklamationen verbessern sich Empfang und Sendeleistung nur minim.

Also auf den nächsten Ort hoffen, was den gewünschten Internetzugang betrifft.

Auch Morgen haben wir einen langen Weg - bis nach Wanaka sind es mehr als 5 Stunden reine Fahrzeit (bei 80 bis 100 km/h). Und es ist schlechtes Wetter angesagt.

Ja, dann schauen wir dann morgen weiter.

Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Motueka

http://www.bullergorge.co.nz/

http://www.newzealand.com/de/feature/cape-foulwind-seal-colony/

http://www.newzealand.com/int/feature/punakaiki-pancake-rocks-and-blowholes/

http://www.newzealand.com/int/greymouth/

Advertisement



Tot: 0.086s; Tpl: 0.012s; cc: 7; qc: 44; dbt: 0.0423s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1; ; mem: 1.1mb