Advertisement
Published: October 27th 2012
Edit Blog Post
25. Oktober, in New Plymouth (Maori: Taranaki) Nach der langen Fahrt gestern, hat Christine noch das Nachtessen zubereitet – herzlichen Dank an dieser Stelle an Christine für’s Kochen und für’s Wäsche waschen – wir schätzen das sehr!
Und auch Willi sei gedankt, für sein frühes Aufstehen und das z’Morgevorbereiten und für’s Geschirrwaschen J
Ja, auch das gehört zu langen Ferien, aber mit gegenseitiger Unterstützung und Abwechslung passt das trotzdem gut in’s entspannte Ferienleben.
Das Wetter, ja das Wetter meint es gut mit uns. Auch heute ist es sonnig; etwas windig und manchmal bewölkt, aber gut für unsere beabsichtigten Aktivitäten.
Die grossartigen Rhododendrongärten von Pukeiti, an den Hängen des erloschenen Vulkans Mt. Taranaki (Mt. Egmond) sind heute Ziel unseres Ausflugs. Nach einer kürzeren Fahrt entlang der Westküste - mit Pause am schwarzsandigen Strand der Gegend, müssen wir in Okato nach der genaueren Route fragen. Der nette Herr, der mir dazu Auskunft gibt, weist auf die komplizierten Wegverhältnisse (viele no exit-Strassen - aufpassen) hin und der Weg sei sehr schmal.
Nun, wir sind ja einiges gewohnt, und so machen wir uns auf den Weg. Nach einem kurzen Stück Falschfahrens, finden wir den richtigen Weg. Christine’s Kartenlesekunst hilft
da kräftig mit – danke.
Die schmale Strasse über die Hänge des Mt. Taranaki, hinauf zu den Pukeiti Gardens ist sehr schmal, aber spannend in ihrem Verlauf und in ihrer Vegetation, welche sich links und rechts zeigt. Abwechslungsreiches Buschland, mit Manukas, Kanukas, Farnen aller Grössen und Arten, Nadel- und Laubgehölz. Saftig grüne Weiden mit Rindern, Kühen oder Schafen wechseln ab mit dichtem Buschland. Und der mächtige Vulkankegel des Mt. Taranaki verstärkt die grossartigen Eindrücke.
Die Pukeiti-Rhododendron-Gärten sind seit etwa 3 Jahren im Besitze der Regionalregierung von Taranaki. Der aufwändige Unterhalt der Anlage sprengte, gemäss Auskunft eines Angestellten, die Möglichkeiten der früheren privaten Betreibergesellschaft. Die ehemalige Betreibergesellschaft unterhielt die Anlage mittels Spenden, Eintrittsgeldern und mit dem grossen Freiwilligeneinsatz der Mitglieder. Bestens unterhaltene und sehr gepflegte Gartenanlagen sind hier in NZ ein gewohntes Bild – eines der vielen leidenschaftliche Steckenpferde der Neuseeländerinnen und Neuseeländer.
Im Fall der Pukeitianlage aber konnten auch die unzähligen Freiwilligen den Unterhalt nicht mehr bewältigen und gewährleisten. Weil die Anlage aber von grösster Bedeutung für die Erhaltung seltenster Rhododendrenarten (weltweit) ist und weil die Anlage auch viel Erholungswert hat, übernahm die Regionalregierung die Betreibungsverantwortung. Der Zugang zum Garten ist deshalb auch frei.
Wir betreten
den Garten, den wir auch schon 2006 besucht haben und schlendern, mit vielen Pausen zum Verweilen, zum Betrachten, zum Riechen und selbstverständlich auch zum Festhalten einige Eindrücke, durch die weitläufige Anlage. Auch ein neuer Pfad durch den angrenzenden Busch lädt ein, das Gebiet zu erkunden. Hier ist alles wild und nicht durch Menschenhand beeinflusst – ein spannender Kontrast.
Die Rhododendrons, die hier stehen und gepflegt werden, bilden die grösste Sammlung dieser Pflanzenart weltweit. Hier werden von kleinwüchsigen bis zu riesigen Arten, seltenste Exemplare gehegt, gepflegt und gezüchtet. Spezielle Riesen-Rhododendren aus dem Himalaya sind hier gepflanzt - sie werden wissenschaftlich untersucht und gezüchtet. Einige der Exemplare sind auch vom Aussterben bedroht. Deshalb sind die Anstrengungen zur Erhaltung der Arten enorm gross.
Die lange und ausgiebige Begehung der Anlage macht natürlich auch Hunger und Durst. Das nette Café lädt da bestens zum sich Stärken ein. Eine angeregt Unterhaltung mit einer älteren Dame aus der Gegend, die mit ihrer Schwester unterwegs ist, bietet die gute Gelegenheit, Konversation in Englisch zu haben. Dank Andreas Geduld und Unterstützung im Englischkurs an der AGS, haben wir viel von solchen Gesprächen, weil wir viel verstehen und uns auch ordentlich gut ausdrücken können – Danggschön Andrea
:-) - well done.
Die Rückfahrt zurück nach Taranaki (New Plymouth) führt ebenfalls über eine schmale, buschgesäumte Strasse, über eine andere Route. Je weiter wir in die Ebene unterhalb des Vulkans fahren, desto wärmer wird es. Die Vegetation verändert sich in weites Weideland. Laubbäume, die in frischem Frühlingsgrün austreiben, zeigen sich. Später fahren wir an grossen gepflegten Grundstücken vorbei, deren Gartenanlagen wie aus dem Bilderbuch gestaltet scheinen. Auch hier sind viele Rhododendren zu sehen. Fackellilien, Strelizien, Kophaibäume, rot blühende „Weihnachtsbäume“ und andere Pflanzen dominieren hier.
Der Duft der vielen Frühlingsblüher erfüllt die Luft – ein intensiver Genuss, die von vielen verschiedenen Düften erfüllte Luft zu erfahren und die vielen Farben der Blütenpracht zu sehen. Übrigens, Stadt Taranaki wurde von UNO zur bestduftenen Stadt der Welt erklärt. Die Einwohner hier sind natürlich sehr stolz auf diese Auszeichnung. Und wir geniessen’s mit all unsern Sinnen mit
Nächste Woche findet hier auch das weitherum berühmte alljährliche Gartenfestival statt. Da öffnen die stolzen Gartenbesitzer/innen ihre Anlagen für die Öffentlichkeit. Man kauft sich Bons, mit welchen man Zutritt in selbst ausgewählte Gärten erhält. Alle Gärten, die zugänglich sind, werden in einer schönen Broschüre vorgestellt. Dabei sind auch Hinweise auf die stolzen Besitzerinnen
und Besitzer aufgeführt. Die Prämierung der Gärten erfolgt zum Abschluss des Festivals. Die Bewertung geht von Gärten von „weltweiter Bedeutung“ bis zum „registrierten Garten“.
Die Prämierten erfreuen sich hohen Ansehens in der Gesellschaft.
Am späteren Nachmittag machen sich Willi und ich per Velo auf, die Küstenanlage zu erkunden. Der Sonnenschein zaubert wunderschöne Farbwechsel in die Tasman Sea, die sich heute eher zahm zeigt. Es windet sehr stark. Der Sand am Strand ist schwarz – vulkanischen Ursprungs. Ein tolles Bild – schwarzer Sand und die smaragdfarben schillernde See. An einigen Stellen des langen Strandes tummeln sich Surfer, die sich von drachenartigen Segeln mit grosser Geschwindigkeit hinaus auf die See ziehen lassen und dann, nach geschickten Wendemanövern weit draussen, wieder Richtung Küste schleppen lassen – ein Abschnitt mit Drachen am Himmel und pfeilschnell fahrenden Surfern. Weit vor der Stadt überqueren wir die neue weisse Brücke, die sich wie das weisse Skelett eines grossen Wals über eine Bucht spannt. Vom westlichen Ende der Brücke hat man einen spektakulären Blick auf den Mount Taranaki (wenn er nicht von Wolken verhüllt ist). Grandios, einmalig. Die Fahrt auf dem Velo, entlang der Küste hat sich in jedem Fall gelohnt.
Auf der Rückfahrt –
bei starkem Gegenwind – erledigen wir noch einige Einkäufe zum z’Nacht. Heute gibt’s Röschti (von den übrig gebliebenen Kartoffeln von gestern) und Frankfurterli (die kleinste annehmbare Portion von Fleisch/Wurst, weil wir sonst Riesenpackungen von Fleisch oder Würsten einkaufen müssten). Die Würstchen schmecken aber etwas fremd – zudem haben sie schon eine „Sollbruchstelle“. Sie sind schon voraufgeplatzt :-). Wir rätseln vergeblich über den Sinn.
Morgen wartet der Mt. Taranaki darauf, von uns begangen zu werden. Hoffentlich hält das Wetter.
Advertisement
Tot: 0.243s; Tpl: 0.023s; cc: 10; qc: 49; dbt: 0.157s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1.1mb