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Published: September 3rd 2011
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Tag 1
Es ist Freitagmorgen (26. August 2011) um 5 Uhr am Flughafen in Atlanta - ich sitze schlaftrunken in der Wartehalle und versuche mich zu erinnern, warum ich eigentlich unbedingt meinen 24. Geburtstag in New York verbringen wollte...Nach einigen Sekunden faellt es mir wieder ein: Ich habe eine gute Freundin in New York, die dort fuer ein Jahr arbeiten wird und die mich eingeladen hat, zu ihr zu kommen, ausserdem wird man/frau nur ein Mal in seinem Leben fast ein Viertel Jahrhundert alt, und darueber hinaus weiss ich, dass das mein letzter Trip sein wird, bevor die Uni mich vollkommen konsumieren und mir keine Zeit zum Atmen lassen wird.
Von daher sitze ich an diesem Tag also in der Halle, auf den Monitoren laufen schon die ersten Berichte ueber den zu erwartenden Hurricane Irene, der wahrscheinlich New York am Sonntagmorgen erreiche wird. Nun ja, ich als Deutsche nehme a) aufgebauschte amerikanische Wetterberichte nicht fuer voll und b) habe keine Lust, meinen Flug aufgrund eines Hurricanes nicht anzutreten, von dem man zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiss, wie er sich entwickeln wird und ob er sein Ziel NYC ueberhaupt erreichen wird.
Nach 2 Stunden Flug komme ich
an diesem Tag dann auch tatsaechlich frisch und halbwegs munter in der brummenden Metropole an - fahre ueber einer Stunden lang zum Buero meiner Freundin, das sich gluecklicherweise direkt am Times Square befindet und falle ihr in die Arme. Den restlichen Tag verbringt sie dann leider noch im Buero und ich hetze ausgestattet mit meiner neuen Canon Rebel durch die Stadt. Immerhin denke ich zu dem Zeitpunkt, dass das mein einziger Tag in New York sein wird, an dem ich Bilder machen kann. In einem straffen 5h-Marathon schaffe ich es dann tatsaechlich, mich ueber die 7th Avenue hin an den Times Square ranzupirschen, dann weiter zum Central Park vorzustossen, diesen fast einmal quer zu durchforsten, dann zurueck uber die 5th Avenue zur Central Station zu laufen und auf meinem Rueckweg in die 26th Street einen panischen Anruf von meiner Freundin zu bekommen: Der Hurrican kommt! Wir muessen jetzt sofort Nahrung (fluessig und feste) einkaufen gehen!!!
Wie erwartet sind die Laeden natuerlich voll - wir ergattern nach einigem Hin und Her aber in Brooklyn, wo die Gute wohnt, alles, was das Herz begehrt und machen uns auf den Heimweg. An diesem Abend geniessen wir die Aussicht von dem Dach ihres
Wohnhauses, essen Chinesisch und laestern noch ueber Irene.
Tag 2 und 3
Was am Samstag und Sonntag folgt, sollte fast allen aus den Medien bekannt sein. Um 12 Uhr mittags am Samstag macht die gesamte UBahn dicht, es fahren keine Busse mehr und New York ist unter lock down. Die lokalen Laeden in Brooklyn haben geoeffnet, ansonsten herrscht aber eher Untergangsstimmung. Es ist bewoelkt, ab und zu regnet es und alle warten auf Irene, die Samstagabend kommen soll. In anderen Stadtteilen werden 300.000 Menschen aevakuiert - natuerlich nicht in Brooklyn, wo die Mehrheit arm, schwarz und arbeitslos ist. Wir nutzen diese Zeit des Nichtstuns, indem wir uns an diesem Tag Filme anschauen, nicht mehr rausgehen ab 5 Uhr, wie vom Buergermeister angeordnet und meinen Geburtstag schon relativ frueh zu feiern beginnen. Das Ganze endet dann abends in einem endlosen Monopolie-Spiel, einem Geburtstagskuchen und ganz viel Wein.
Irene ist bis dahin noch nicht wirklich angekommen - immerhin faengt es allmaehlich zu stuermen und zu regnen an . Am Sonntagmorgen ist Irene dann auch schon wieder vorbei - die Nacht verlief ruhig. Es liegen nur ein paar Aeste auf der Strasse. Wir wandern an diesem Tag 3h durch
Brooklyn zu einem Park, verlauft alles reibungslos. Einige Schocknachricht an diesem Tag ist fuer mich, dass mein Flug auf Dienstag verschoben wurde.
Tag 4 und 5
Nachdem am Sonntag wirklich nichts weiter vorgefallen ist, komme ich gleich zu Montag. An diesem Tag scheint die Sonne vom Himmel, es sind 26 Grad und ich nutze diesen Tag, Manhattan, vorallem Lower Manhattan mit meiner Kamera zu erkunden. Dabei laufe ich am Chelsea Pier vorbei, das ganz neu restauriert wurde, folge der Strasse zum NYU Campus, gehe weiter durch die Gassen Richtung Ground Zero, wo ich dann schliesslich an dem Bullen vorbei auf die Faehren unten am Hafen treffe. Kurzentschlossen nehme ich eine davon rueber auf Staten Island und zurueck (dabei sind die Bilder mit der Freiheitsstatur und Panoramaaufnahmen von Manhattan entstanden) und laufe weiter zur Brooklyn Bridge.
Nachdem mir hier die Zeit ausging, konnte ich diese nur bis zum ersten Pfosten hochwandern, zuruecksprinten, in die U-Bahn rein und wieder zurueck zu meiner Freundin fahren, weil wir diesen letzten Abend zusammen verbringen wollten. So dann auch geschehen.
Am Dienstagmorgen bin ich kurz vor meinem Abflug noch ein weiteres Mal zum Times Square gelaufen, um endlich Bilder mit blauen
Himmel zu bekommen, ob die was geworden sind, koennt ihr selbst entscheiden. Denn damit entlasse ich euch fuer dieses Mal - und ihr koennt endlich Bilder anschauen, oder auch nicht.
Ich wollte mich auf diesem Weg auch noch mal fuer die Geburtstagsgeschenke bedanken, die sind in eine neue Spiegelreflexkamera investiert worden....
In diesem Sinne - auf Wiederlesen, der naechste Blog kommt bald, denn heute Abend steht eine grosse, grosse After-Geburtstagsparty von mir und noch zwei weiteren Freunden auf dem Programm!
Sonnige Gruesse aus Athens,
Jule
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