TRANSSIB Russland - Moskau-Irkutsk 5.sep - 9.sep


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September 10th 2006
Published: September 14th 2006
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Transsib


Additional maps: Untitled

Auf dem Bahnhofsvorplatz herrscht wie immer Unruhe. Riesige Packete werden verladen, Reiseproviant fuer manche Passgiere fuer sieben Tage werden zurechtgepackt, die Taxifahrer preisen Ihre Fahrten an, hunderte Menschen stroemen aus der Metro. Der Jaroslaver Bahnhof in Moskau befindet sich an einem Platz mit zwei weiteren Bahnhoefen.
Zwei Stunden vor Abfahrt um 21:25 bin ich am Start um die Athmosphaere zu schnuppern und um mich zurechtzufinden. Der Zug Nummer zwei von Moskau nach Vladiwostok, der Rossija, ist bereits an der Informationstafel angeschrieben, der Bahnsteig fehlt noch. Hunderte Menschen stehen vor der Tafel und warten. Verhaeltnismaesig wenig Touristen.
Dann gehts los. Der Zug ist 500m lang. Ich wandere den Bahnsteig entlang. Wagen 5, Bett 18. Dort werde ich fuer 89 Stunden wohnen. Zu viert sind wir am Abteil, ein junges russisches Paar aus Tschita (Stadt zwischen Irkutsk und Vladiwostok) und ein Mann aus Vladiwostok. Wir naehern und langsam an. Nach der Vorstellung stellt sich die Frage nach den Englischkenntnissen. Njet, im Dreierchor. Eine halbe Stunde spaeter werde ich aus dem Nichts mit der Fragen konfroniert: Do you have a baby. How old are you. Das jund Paar aus Tschita spricht englisch in grossen Brocken . Aber es funktioniert. Mit Haenden und Fuessen und Woerterbuch. Andrej der Mann aus Vladiwostok spricht nur russisch. Nach zwei Tagen laden mich alle in Ihre Heimatstadte ein. Aber meine Route steht leider leider fest, da bereits gebucht.

Nach turbuleten Tagen in Moskau mit wundgelaufenen Fuessen freute ich mich auf sitzen und die Landschaft an mir vorbeiziehen lassen.
Die erste Nacht durchgeschaukelt kann ich es kaum erwarten bis es hell wird und ich aus dem Fester schauen kann. Mit einer Tasse heissen Tee sitze ich und schaue ich - stundenlang. Waelder, Felder kleine Anwesen Doerfchen, dazwischen mal eine kleine Stadt. Der Gedanke, dass sich in den naechsten zwei Tagen an diesem Zustand nichts aendern wird, finde ich ein wenig gruselig und aufregend zugleich. Anfangs noch tiefgruen werden die Blaetter und das Gras mit der Zeit immer gelber bzw. bunter. Indian Summer in Sibierien. Die Sonne scheint bei strahlend blauen Himmel.
In der Transsib gibt es zwei Zeiten. Die Moskauer Zeit, die im Zug und an allen Bahnhoefen angezeigt wird und die jeweilige Ortszeit. Man durchfaehrt fuenf Zeitzonen. Die Annaehreung an Asien findet langsam statt, so dass der Jetlag in Irkutsk ausbleibt.
Alle drei bis fuenf Stunden bleibt der Zug stehen, Frauen am Bahnsteig verkaufen Gebratenes, Teigtaschen, und Getraenke.
BarabinskBarabinskBarabinsk

erster Stop, es regenet und ist kalt. Wo sind die Babuschkas???
Fliegende Haendler bieten Schmuck, Geschirr und Glaeser an.

Ein Samowar in jedem Wagon bietet jederzeit die Moeglichkeit Kaffee, Tee oder Fertigsuppen zu basteln. Die zweite Nacht verlaeuft viel ruhiger. Gut schlafe ich. Die Befuerchtung, dass ich alleine mit drei Maennern das Abteil teilen muss hat sich nicht bewahrheitet. Auch ist keiner der drei ein Saeufer und randliert. Meine Habseligkeiten sind somit fast sicher.

Nur ein Abteil weiter gibt es ein Restaurant. Dort wird traditionelle russische Kueche angeboten. Geschmacklich durchschnittlich. Servicemaessig bescheiden. Eine nette Abwechlung bietet es allemal.

Das Essen ist mir nicht wirlich gut bekommen. In der Nacht suche ich des oefteren die Toiletten auf und fuehle mich auch nicht besonders am naechsten Tag.

Die Kommunikation mit meinen Mitbewohnern wird immer besser. Immer mehr wollen Sie wissen, immer mehr bieten Sie mir zum Essen an, immer offener und herzlicher sitzen wir beieinader. Im Gegensatz zu mir, stellen die drei ihre Uhren nicht um. Deren Zeit ist fuenf Stunden frueher. Dementsprechend lang ziehen sich die Abende.
Die letzte Nacht schlafe ich gar nicht. Wir trinken Bier haben Spass und sind traurig, dass unsere Trassib-WG nun aufgeloest wird.
Morgens am 9sep laufen wir um 7:30 in Irkutsk ein.
Verkaufstand Verkaufstand Verkaufstand

....hier sind sie...die Babuschkas...

Todmuede, tieftraurig orrientierungslos stehe ich bei 3grad am Bahnsteig in Sibieren.



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Im ZugIm Zug
Im Zug

meine russischen Gefaehrten. Luda und Alex aus Tschita und Adrej aus Wladiwostok.


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