4 Tage in Rumänien


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March 22nd 2007
Published: March 22nd 2007
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Auf vereinzelten Wunsch speziell meiner Eltern, gibt’s jetzt ausnahmsweise diesen Eintrag auch nochmal auf deutsch. Also wir haben gleich die Gelegenheit genutzt, da ja am letzten Donnerstag in Ungarn irgendeine Unabhängigkeitstag ist und es da dann sowieso immer Krawalle gibt, zu flüchten und mal einen längeren Trip nach Rumänien, speziell Transilvanien zu machen. Ich hab dann auch schon frühzeitig mit den Planungen begonnen, dass alles nach deutscher Ordnung und Präzision abläuft. So habe ich dann 2 Minivans für je 9 Leute angemietet. Waren 11 Studenten aus Budapest, 9 aus Debrecen und natürlich noch meine Schwester Nina in Rumänien, die für uns den Dolmetscher spielte. Ein sehr multikultureller Haufen: je 4 Deutsch und Portugiesen, je 2 Polinnen und Türkinnen, sowie je 1 Tschechinn, Finne, Italienerin, Singapur und Südkorea waren vertreten.
Nach einem gemeinsamen Abendessen in meiner Budapester Wohnung machen wir uns gegen 12 Uhr Nachts auf gen Debrecen, um den Rest abzuholen. Leider war deren Beschreibung zum Wohnheim mehr als mangelhaft, so dass wir erstmal ne Stunde suchen mussten und da dann schon ganz schön Zeit einbüßten. Nächste Wartezeit waren dann fast 45 min an der Grenze, weil die Türken so lange brauchten. Wie ich dann aber später erfahren habe, hatten die da gar keine Ahnung, was ne Green Card ist und haben eigentlich vorwiegend nur mit ihnen geflirtet. Da dann auch die Zeitangabe des Routenplaners bei weiten nicht stimmte und wir eh schon viel zu spät zum Frühstück dran waren, änderte Nina den Plan und sie kam uns entgegen um dann ein gemeinsames Picknick in einer Schlucht zu machen. Aber davor besichtigten wir noch die Salzmine in Turda. War sehr beeindruckend, habe bisher noch nie so eine große Mine gesehen, und das wurde ja alles in Handarbeit ohne Maschinen gemacht. Auch das anschließende Picknick in einem landschaftlich einmaligen Tal war herrlich. Danke an Johann, unserem örtlichen Führer, den Nina mitgebracht hat für seine hervoragende Ortskenntnis. Anschließend gings noch auf ne kleine Wanderung durch die Klamm. Ich durfte dann auch als erst mit den rumänischen Wegen Bekanntschaft machen, da wir frühzeitig umkehrten, um den restlichen Trupp mit dem Bus auf der anderen Seita abzuholen. Aber das war eigentlich keine Strasse, sondern nur ein paar Spuren in der Wiese bzw. Acker.
Zum Abendessen waren wir ja dann zum Grillen bei Ninas Gasteltern in der Villa Kunterbunt eingeladen. Da waren ja alle schon gespannt, ihren Bruder kennenzulernen.
Die Rumänen stellten sich ja wieder mal als sehr gute und freundlich Gastgeber dar, wie ich es ja auch schon vor 8 Jahren erlebt habe. Und die Kinder dort sind ja auch ganz putzig, wenn auch sehr aufgedreht bei dem ganzen Trubel an diesem Tag. Danach mussten wir dann noch unsrer 25l georderten selbstgebrannten Pflaumenschnaps abholen. Tja, andere Touristen kaufen im Supermarkt ein, wir nehmen die besseren Eigenprodukte, die man sonst auf keiner Tour bekommt. So konnten wir dann auch mal besichtigen, wie der hergestellt wird. Jetzt waren wir dann aber auch schon alle auf die lokale Weinprobe beim besten Weinbauern der Gegend gespannt. Ich war da schon sehr überrascht, dass wir nicht wie normalerweise üblich in einen Weinkeller gingen, sondern mehr als 20 Leute bei ihm im Wohnzimmer saßen - ein absolut einmaliges Erlebnis. Leider konnte ich den Wein nicht probieren, da ich ja noch zu unserer Unterkunft waren. Aber er war doch ziemlich stark auch alle ordentlich angetrunken. So musste dann auch jeder noch Lieder aus seinem Heimatland singen. Absolut einmalig, auch für die Rumänen, da wohl noch niemand so viele verschiedene Nationen auf einmal gesehen hatte. Eine grosse Herausforderung war dann das Zahlen. Das erforderte schon viel Geduld. Sage und schreibe 45min. hat es gedauert, bis der die Rechnung hatte und ich auch noch ein paar Weinflaschen kaufen konnte. Aber hier wohl normal. Die anderen saßen jetzt ja schon alle im Bus und wir machten uns auf die abenteuerliche Stecke zum Kloster: keine Asphaltstrasse, massenhaft Löcher und ein Abhang direkt zum Fluss. Nach einiger Zeit sind wir dann aber doch oben angekommen.
Der nächste Morgen war doch sehr angenehm überraschend. Zuerst wurden wir sanft durch die Nonnengesänge aufgeweckt - auch nichts alltägliches. Dann der Blick aus dem Fenster und diese herrliche Landschaft eingeschlossen von Wald und hohen Felsen. Im Kloster ist z.Z. irgendeine „Post“-Fastenzeit. Daher gab's keine Milch, Wurst und Käste. Machte aber überhaupt nichts, da die selbstgemachte Marmelade, das Zacustra und Wahlnüsse eh viel besser waren. Nach einer Führung durch das Kloster und dem Museum machten wir uns dann auch gen Tal. Natürlich mit einigen Stops um nochmal die Landschaft zu geniessen. Der Plan war zuerst nach Valea Viilor/Wurmloch zu fahren. Das ist eine frühere deutsche Siedlung, deren Wehrkirche auch zum Weltkulturerbe gehört. Davon gibt es übrigens einige hier, aber diese ist wohl eine der berühmtesten. Ganz witzig hier war, als ich mir im dortigen Supermarkt ein paar Bananen kaufte, auch andere welche haben. Aber nach dem 4.Kunden waren die halt dann aus und nach ein paar mehr auch das restliche Obst :-) Von hier aus ging's dann weiter nach Shigisoara/Schässburg, ebenfalls eine deutsche Siedlung der Sachsen, deren altertümlicher Stadtkern auch zum Weltkulturerbe zählt.
Für den nächsten und letzten Tag habe ich dann Schloss Peles in Sinaia und die Törzburg (Dracula Burg) in Bran angesetzt. Peles ist die frühere Sommerresidenz des Königs und war echt beeindruckent. Ist nicht umsonst eines der schönsten Schlösser Europas. V.a. die Innenausstattung und die Sammlungen waren schon pompös. Leider war es nur gegen Gebühr gestattet, dort zu fotografieren. Meiner Meinung nach ist das Schloss aber auf einer Stufe mit Neuschwanstein und Versailles. Der Weg nach Bran führte uns über eine landschaftlich sehr schöne Strasse. Leider mussten wir dort feststellen, dass die schon um 16 Uhr zu machten, obwohl in beiden Reiseführern 17.30 stand. Und dafür hatten wir ja extra unser Picknick verschoben. Naja, dann hatten wir jetzt noch genügend Zeit für den Touristenmarkt. Danach hat uns aber dann doch alle der Hunger gequält und wir machten unser Picknick etwas ausserhalt. Als dann noch ein Bauer mit seiner Pferdekutsche vorbeikam, hab ich den gleich mal angehalten und Nina hat den sehr gut überzeugt, dass wir da alle mal mitfahren durfte - wirklich ne riesen Gaudi :-)
Da aber jeder noch unbedingt die Burg ansehen wollte, verzichteten wir darauf in Brasov zu übernachten und dort in die Disco zu gegen. Stattdessen schlugen wir unsere Zelte hier auf und veranstalteten diesmal eine Pyjama-Party im Hotel.
Der Besuch der Burg am nächsten Tag war aber nichts Besonderes, wie ich schon angekündigt hatte. Ist halt nur durch den Namen bekannt, innen ist nichts besonderes. Zudem war es absolut überfüllt an dem Tag. Daher waren ein paar auch etwas enttäuscht.
Gegen 13 Uhr gings aber dann doch endlich auf den langen Weg nach Hause. Nach einem längern Essen Nachmittags haben wir dann noch Nina bei ihr daheim abgesetzt, waren gegen 1 Uhr Nachts in Debrecen und um 4 Uhr dann in Budapest.
Es war ein echt herrlicher Trip mit absolut einmaligen Erfahrungen und Erlebnissen, die man sonst normalerweise nicht bekommt. Zudem von Nina und mir bestens organisiert. Aber ich bin echt froh, dass alles geklappt hat, keine Unfall o.ä. und wir auch keine Probleme bei der Autoabgabe hatten. Da hatte ich schon etwas Bedenken, da die Autos durch die Strassen schon etwas mitgenommen wurden und auch im einen Kofferraum etwas Schnaps auslief. Aber wir mussten die nicht mal waschen. Also den nächsten grösseren Ausflug werden wir wahrscheinlich auch wieder so machen.

So, jetzt hoffe ich habe jetzt auchmal wieder nicht so Englisch-Kundigen zufrieden gestellt. Die Beschreibung zu den Bildern gibt's aber nur in Englisch!

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