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Published: April 6th 2008
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das erste kapitel sollte eigentlich brüssel heißen.
aber von vorne. eigentlich hatte chrissi von der pds für den aufbau des sozialismus 'n paar monate nach bolivien gewollt, und ich nach feuerland in damenbegleitung, aber irgendwie hatten die finanzen und die damen uns einen strich durch die rechnung gemacht, so daß wir in einer fiesen winternacht in der kinobar beschlossen daß es zeit wäre wieder die karibik zu konsultieren. rechtzeitig in der ersten woche des resturlaubes hatte das schwarzwälder reisebüro meines vertrauens dann auch 2 tickets nach cuba übrig, und als wir 2 minuten später don marcello in den haag von unserem plan informierten rief der auch da an. bei feierabend fand ich auf dem anrufbeantworter daß er freitag nachkäme.
sonntag abend brachte uns chrissis opa also zu häbels, und erzählte unterwegs von den lieblingsplätzen seines kumpels walter, der jahrzehntelang die frankfurter allgemeine in südamerika vertreten hatte. häbel spielte uns die alten lieder auf der couch, ich zeigte den jungs die zenith-fotos von der letzten tour, und dann nahm uns die häbeline morgens mit nach kölle zur arbeit. wir frühstückten im morgensonnenschein am dom, besorgten noch gitarrensaiten und plektronvorrat für die näxten wochen und fuhren dann mit dem bähnchen richtung königsdorf.
da gerade bahnstreik war trampten wir mit einem netten iraner die letzte station, gingen hoch zur raststätte und fanden eine schwäbische familie, die gerade das picknick einpackte und uns mit nach belgien nahm. wir unternahmen eine kurze rundfahrt durchs schöne maasland (die belgische und die holländische a2 liegen nur 2 kilometer auseinander...), und dann wirklich nach belgien, bevor der regen schlimmer wurde nahm uns theodor von zorba the greek in ascott mit zur letzten tanke vor brüssel und zwei marokkaner im kofferraum des kastenwagens mit in die stadt. ohne ausländer wäre europa unbewohnbar. für insgesamt 6€40 waren wir um 14h30 in brüssel und mit der linie 29 vor der cathedrale, wo liegestühle im sonnenschein die touristen begrüßen, nette hauptstadt. in einer an die nachbarkirche angebauten pommesbude frühstückten wir landestypisch (fritten, kaffee, waffeln) und santo, der koch, dirigierte uns beethovens 5.synphonie mit dem kuli dazu. trotz ebenfalls bahnstreik wurden wir das gepäck in brussels-centraal los, gingen uns die wunderschöne altstadt angucken, das lisboa hatte zu, also versuchten wir's die straße zurück im delirium tremens mit kaffee trinken und nickerchen halten.
der laden ist 2004 im guinnesbuch gelandet mit 2004 biersorten vorrätig im lager, die tabletts der marken zieren die decke und
bierwerbung die wände, und da wir diesen monat wohl nicht mehr nach indien kommen frühstückte chrissi erstmal ein kingfischer. ein paradies für biertrinker, lächelnde damen entschweben mit der 4cm dicken getränkekarte mit "bieren von den vier ecken der welt", dazu läuft rory gallagher und van morrisson, wir bleiben dann da. alleine die belgische sortenauswahl umfaßt 28 seiten der nach ländern sortierten karte, einzeilig bedruckt und A4. seltsamerweise trinkt im cafe keiner kaffee, der bärtige barkeeper berichtet daß sie schon amis da hatten die bei ladenschluß morgens um 6 direkt das taxi zum flughafen genommen haben.
draußen regnets als wir spät abends den laden verlassen, daher beschließen wir daß wir auf jeden fall das wichtigste der stadt gesehen haben. am bahnhof ist noch streik, aber der zweite zug kommt, so daß wir kurz vor anfang des angesagten sturmes am flughafen sind. unterbrochen von raucherpausen vor der etagenweit entfernten tür schlafen wir bis drei in gesellschaft von leuten, die aussehen wie udo lindenberg und janis, die stadtstreicher am flughafen sind entschieden nobler als am bahnhof. um 3 weckt uns eine schlange senioren mit gepäckwägelchen die lauernd anstehen wie montags bei aldi, bis 5 ist check-in, dann stellen wir uns mit einigen ägyptisch
sprechenden herren in die schlange für's gepäck, lassen die fotoausrüstung röntgen wie immer, der flieger sieht gut aus, die rechte turbine klingt verdächtig, aber der start ist vom feinsten und der nächtliche sturm vorbei. später unterwegs fallen mir sehr alte schilder auf brasilianisch oder baskisch oder so im klo auf, der vogel scheint schon länger den atlantik zu umkreisen. mit umweg über nordengland wegen unwetter verpassen wir zum glück irland nordwärts, halten noch ein schläfchen bis grönland, schauen uns eisberge über kanada und frost bis maine von oben an und gucken dann von new york bis florida mister bean macht ferien. dann erkären wir den jungen schwäbischen kroaten hinter uns den valutatourismus (war früher umgekehrt) und die sache mit den peso convertibles, schließlich fliegen wir frisch mit insektenspray eingeräuchert entlang der havannaer autobahn und über's yumurital nach varadero ein. ich bitte den stewart noch den rechten motor bis rückflug warten zu lassen, und was heißt eigentlich kugellagerschaden auf französisch? danke, jedenfalls!
die kubanische einreisekontrolle ist gewohnt gutaussehend, der cockerspaniel von der drogenfahndung verliebt sich spontan in mayas hundehaare vom letzten sommer und verbeißt sich begeistert in den zeltsack. vor der tür treffen wir zwei polen, die mit dem selben flieger gekommen sind, von kuba weiter über peru nach venezuela fliegen wollen, dann zum amazonas, dann mit dem flußschiff zu den anden, die abwärts richtung feuerland, dann durch argentinien und brasilien nach sao paolo, dort 'nen polnischen studienkollegen besuchen, und dann in drei monaten von brasilien wieder heim. sogar bezahlbar, sehr cooler plan, merk' ich mir für den näxten winterurlaub.
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