Lateinamerika - Woche 76 (Nicaragua - Honduras)


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Published: October 19th 2007
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13.05.06
Heute waere zwar ausschlafen angesagt gewesen, aber leider schnarchte es wieder laut vom anderen Zimmer her, das bereits gegen 04.00 Uhr. Ich konnte zwar nochmals einschlafen, aber dafuer gab es schon um 06.00 Uhr wieder Laerm, da die Leute das Hotelzimmer verliessen. Gegen 07.00 Uhr stand ich definitiv auf. Nachdem ich meinen Tagesrucksack gepackt hatte, ging ich noch kurz etwas einkaufen. Vor 08.00 Uhr war ich wieder zurueck und wartete auf Dovi. Leider vergebens, bis ich zwanzig Minuten spaeter einfach alleine loszog. Und es dauerte nicht lange, da kam sie mir auch entgegen, mit einem sehr schlechten Gewissen. Wir liefen also den ganzen Weg bis zum Salto Estanzuela, ein Spaziergang ueber zwei Stunden. Aber wir hatten einander sehr viel zu erzaehlen, so spielte das ueberhaupt keine Rolle. Wir fuehlten uns, als wuerden wir uns schon eine Ewigkeit kennen und hatten einiges zu lachen. Beim Eingang zum Wasserfall wollte uns jemand eine Eintrittsgebuehr abknuepfen, doch schlussendlich liefen wir ohne bezahlen rein, anscheinend war das nur wieder Abzockerei. Beim Wasserfall selbst trafen wir per Zufall auch noch auf Silvio, der gerade sein Bad beendet hatte und wieder ins Zentrum unterwegs war. Dovi und ich setzten uns eine Weile hin, ich ging kurz baden und dann assen wir etwas Kleines. Auf dem Rueckweg machten wir noch einen Besuch beim Casita, einem kleinen Restaurant, wo wir uns einen feinen Fruchtsaft goennten. Wir waren beide voellig erschoepft und die Fuesse schmerzten. Deshalb nahmen wir auch den Bus zurueck in die Stadt. Dort verabredeten wir uns auf spaeter und ich machte meine Shoppingtour. Viel fand ich nicht, aber immerhin klappte es mit den Sandalen, welche mich gerade mal etwa 3.50 Dollar gekostet hatten, also ein richtiges Schnaeppchen. Danach war wieder mal Internet angesagt. Als ich wieder rauskam, wurde es schon langsam dunkel. Ich beschloss, noch kurz etwas essen zu gehen, bevor ich mich wieder mit Dovi treffe. Zueruck im Hotel, machte Hanna noch einen kurzen Besuch bei mir und Dovi traf auch kurz spaeter ein. Mit Hanna machte ich auf spaeter nur provisorisch ab und mit Dovi ging ich etwas trinken. Wir waren dann aber doch zu muede, um noch zu Hanna zu gehen, deshalb kehrten wir beide nach Hause zurueck und verabredeten uns auf morgen.

14.05.06
Um 05.30 Uhr stand ich auf und packte all meine Sachen zusammen. Eine halbe Stunde spaeter wartete ich draussen auf Dovi. Heute kam sie recht puenktlich und wir liefen gemuetlich zum Terminal. Dort nahmen wir den Bus nach Somoto, welcher um 06.30 Uhr abfuhr. Wir waren beide noch sehr muede, aber im Bus konnte man kaum schlafen. Zum Glueck war die Fahrt kurzweilig und wir kamen nach zwei Stunden in Somoto an. Ich musste dort noch eine Unterkunft finden. Wir checkten drei Hotels und schlussendlich blieb ich doch beim ersten. Nun goennten wir uns zuerst einen Kaffee. Danach mussten wir noch ein paar Sachen zum Essen einkaufen. Gegen 10.30 Uhr gingen wir zum Terminal, um zum Cañon zu fahren. Nach einer knappen halben Stunde liess uns der Busfahrer an der Hauptstrasse aus, von wo aus wir zu Fuss weitergehen mussten. Nach kurzer Zeit trafen wir auf vier Jungs, welche vor uns liefen. Nachdem sie uns gesehen hatten, verhielten sie sich ploetzlich komisch. Sie hielten immer wieder an, sodass wir rascher in ihre Naehe kamen. Wir hatten keine Ahnung, was die wollten. Irgendwann setzten wir uns hin, doch auch sie blieben lange stehen. Deshalb taten wir so, als wuerden wir zurueckkehren und als sie dies sahen, verschwanden sie innert Sekunden. Nach ein paar Minuten gingen wir dann doch wieder in deren Richtung. Als wir am Fluss ankamen, waren die Jungs in der Ferne zu sehen, aber zum Glueck liessn sie uns in Ruhe. Wir liefen in die andere Richtung zum Cañon. Praktisch der ganze Weg fuehrte ueber Steine oder Sand und es war bruetend heiss. Als wir zum Cañon kamen, mussten wir eine Eintrittsgebuehr bezahlen und konnten passieren. Von dort aus begann das Klettern ueber Steine. Teilweise musste man aufpassen, dass man nicht abrutscht und ins Wasser faellt. Irgendwann kamen wir beim ersten Swimmingpool an, ein schoenes Plaetzchen. Hier warteten Leute, um das Gepaeck oder Leute auf die andere Seite zu transportieren auf Gummireifen. Jemand brachte Dovi und das Gepaeck gratis rueber, ich schwamm lieber. Dann liefen wir weiter bis zum naechsten Swimmingpool. Diesmal war kein Reifen mehr vorhanden und wir mussten laufen und schwimmen. Logischerweise wurde alles nass, denn das Wasser war stellenweise recht tief. Aber wir haben vorgesorgt und alles in wasserdichte Saecke abgepackt. An dieser Stelle breiteten wir unsere nassen Sachen zum trocknen aus. Dovi blieb hier zum schwimmen und ich ging noch ein Stueck weiter zum erkunden und fotografieren. Als ich wieder zurueck kam, assen wir etwas. Die Zeit verging viel zu schnell und es war ploetzlich schon recht spaet, um wieder puenktlich in Somoto zu sein. Wir packten alles rasch zusammen und gingen denselben Weg zurueck. Dort wo Dovi jedoch vorher mit dem Pneu transportiert wurde, musste sie jetzt schwimmen. Nur leider kann sie kaum schwimmen, sodass sich das Ganze sehr hinauszoegerte. Nach einem Weilchen war sie zum Glueck heil auf der anderen Seite angekommen. Nun ging der anstrengende Weg ueber die Steine wieder los. Als wir wieder an der Hauptstrasse ankamen, war es bereits nach 16.30 Uhr, also viel zu spaet fuer Dovi, um auf den letzten Bus zu kommen. Wir versuchten es mit Autostop, mussten uns jedoch lange gedulden. Irgendwann klappte es trotzdem und wir wurden bis Somoto mitgenommen. Wir mussten nur noch ein kleines Stueckchen laufen. Wieder im Zentrum, erkundigten wir uns nach Bussen, die letzten waren wirklich schon weg. Nun mussten wir entscheiden, was wir machen wollten. Wir kehrten in mein Hotel zurueck und fragten, ob wir einen guenstigeren Preis erhielten fuer zwei Personen, ohne Erfolg. Dann fragte ich, ob ich wieder auschecken koenne, da wollte sie den gesamten Preis nur fuers Gepaeck deponieren verlangen. Wir stritten ein bisschen rum und schlussendlich gab ich ihr ein bisschen Geld, welches sie mir jedoch frustriert zurueck gab. Wir packten meine Sachen und liefen zur Strasse, wo wir erneut Autostop machten. Diesmal dauerte es recht lange, aber auch das klappte. Wir hatten sogar soviel Glueck, dass sie uns bis Ocotal mitnahmen. Dovi hat hier einen Cousin, welchen wir nun besuchten. Marlon und seine Frau empfingen uns herzlich. Wir erzaehlten unsere Erlebnisse und spaeter machten Dovi und ich noch einen kurzen Spaziergang ins Zentrum. Wir verliefen uns leider ein wenig, sodass sich alles ein bisschen hinauszoegerte. Schliesslich fanden wir doch noch einen guten Ort zum essen und trinken. Als wir wieder zurueck waren, konnten wir schon bald unser Zimmer beziehen und es uns dort gemuetlich machen. Ich raeumte noch ein bisschen meine Unordnung auf und redete mit Dovi. Es wurde doch wieder recht spaet, bis wir ins Bett gingen.

15.05.06
Als ich aufwachte war Dovi schon laengst weg, sie musste sehr frueh auf den Bus, um rechtzeitig zur Arbeit zu kommen. Ich schlief bis 08.00 Uhr und las noch ein wenig. Spaeter luden mich die beiden mit ihren Kindern zum fruehstuecken ein. Marlon musste dann zur Arbeit und ich unterhielt mich ein wenig mit Katie und den Kindern. Dann wurde es Zeit, um die Stadt kennen zu lernen und ins Internet zu gehen. Gegen Mittag kehrte ich wieder nach Hause zurueck. Ich verbrachte praktisch den ganzen Nachmittag mit lesen, packen und reden. Gegen 19.00 Uhr ging ich nochmals ins Internet, hatte aber wieder einmal einige Verbindungsprobleme. Wieder bei der Familie, erhielt ich ein feines Nachtessen. Nach ein bisschen plaudern war heute endlich wieder mal Musik hoeren angesagt, das ist schon viel zu lange her.

16.05.06
Um 07.00 Uhr stand ich auf und packte alles zusammen. Eine halbe Stunde spaeter verabschiedete ich mich von der Familie. Kurz nach 08.00 Uhr kam endlich der Bus, um nach Las Manos zu kommen. Es waren zwar nur wenige Leute anwesend, aber irgendwie dauerte es doch viel laenger als sonst. Immerhin klappte alles bestens. Nun musste ich noch meine restlichen Córdobas in Lempiras wechseln und dann konnte ich meine Reise fortsetzen. Es wartete auch bereits ein Bus, doch der fuhr erst etwa eine halbe Stunde spaeter los. Ich loeste mein Ticket bis Danlí. Als ich jedoch dort ankam, hatte ich ueberhaupt keine Lust auf diese Stadt. Ich entschied, gleich bis nach Tegucigalpa weiter zu fahren. Als ich dort ankam, wartete ich auf den richtigen Bus fuer ins Zentrum. Voellig ueberrascht nahm mich jedoch ein Taxifahrer gratis mit und fuhr mich etwa zwanzig Minuten durch die Stadt und lud mich beim Parque Central aus. Sowas ist mir nun doch noch nie passiert auf meiner Reise. Ich lief zum guenstigsten Hotel aus meinem Reisefuehrer und blieb gleich bei diesem. Auch hier wurde ich aeusserst nett bedient, erhielt sogar ein Zimmer fuer 10 Lempiras weniger und es wurde mir Wasser angeboten. Nachdem ich mich eine Weile mit dem jungen Mann unterhalten hatte, ging ich in mein Zimmer und packte ein paar Sachen fuer die Stadtbesichtigung und meine Erledigungen ein. Mein Hauptanliegen war, einen Bankautomaten zu finden, der meine Karte akzeptierte. Es dauerte zwar eine Ewigkeit, aber ich fand einen. Die Stadt selbst hat nicht sehr viele Sehenswuerdigkeiten. Ueberall sind Marktstaende verstreut und es sind etliche Leute auf der Strasse. Ich fand nicht einmal einen guten Moment, um die Kirche zu fotografieren, da ich staendig beobachtet wurde. Ich kehrte zurueck ins Hotel, um meine Wertsachen in Sicherheit zu bringen, dann ging ich nochmals hinaus. Ich machte noch einen kurzen Internetbesuch. Danach war etwas essen angesagt. Neues Land, neue Namen, auch beim Essen. Ich fand gerade nichts Schlaues, weshalb ich heute wieder mal einen Hamburger verdrueckte. Zurueck im Hotel schwatzte ich noch lange mit ein paar Jungs und dem Hotelmitarbeiter, bevor ich endlich in mein Zimmer ging.

17.05.06
Gegen 06.15 Uhr stand ich auf und wenig spaeter lief ich zum Spital San Felipe, von wo aus der Bus nach Santa Lucía fuhr. Ich musste mich jedoch noch bis 07.45 Uhr gedulden und die Fahrt war wegen dem Ein- und Aussteigen auch ein bisschen laenger. Aber kurz vor 08.30 Uhr kamen wir in Santa Lucía an, wo ich einen Rundgang durchs Dorf machte. Viele Laeden oder Cafés hatten noch zu. Ein kleines huebsches Doerfchen, aber nicht wirklich viel zum ansehen. Von hier aus lief ich den halbstuendigen Weg zurueck bis zur Kreuzung, um nach Valle de Angeles zu gelangen. Ich versuchte es mit Autostop und hatte schnell Glueck. Die beiden Herren brachten mich zwar nicht ganz ins Dorf, aber ich fand gleich nochmals Anschluss von drei anderen Jungs. Dort wollte ich dann auf den Bus warten, der mich nach San Juancito bringt, doch das dauerte mir zu lange, weshalb ich es nochmals mit Autostop versuchte. Hier war es echt einfach, kurze Zeit spaeter sass ich bereits wieder in einem anderen Auto. Diese Personen liessen mich an der Kreuzung raus, von wo es nochmals eine halbe Stunde laufen war bis zum Dorf. Dieses war noch kleiner als Santa Lucía, also brauchte ich noch weniger Zeit. Dafuer konnte ich einen kurzen Einblick haben in eine Papierfabrik. Da die Leute jedoch am arbeiten waren, wollte ich nicht stoeren und habe deshalb nicht so viel erfahren. Ich lernte noch kurz drei Herren kennen, redete aber nur kurz mit ihnen. Stattdessen machte ich mich wieder auf den Weg zur Hauptstrasse. Per Zufall kamen die drei Herren kurze Zeit spaeter auch an die Kreuzung und nahmen mich gleich mit nach Valle de Angeles. Dort verabschiedete ich mich von ihnen und machte nochmals einen Rundgang durchs Dorf. Hier findet man sehr viele Artesanía-Laeden, doch leider habe ich in meinem Koffer schon lange keinen Platz mehr, sodass ich diese Laeden ausliess. Auch dieses Dorf ist sehr schoen, irgendwie noch sympathischer als Santa Lucía. Als ich zur Strasse zurueck kehrte, um auf den Bus zu warten, lernte ich einen Mann kennen von Honduras, Tito. Er fragte mich ueber alles Moegliche aus, erzaehlte aber gleichermassen aus seinem Leben und schenkte mir eines seiner selbstgeschriebenen Buecher. Als wir spaeter zusammen im Minibus sassen, ging das Gespraech weiter und er erzaehlte den neben uns sitzenden Passagieren gleich von mir, was mir ein bisschen peinlich war, da es eh alle mitbekamen. Somit lernte ich auch noch Martha von Valle de Angeles kennen. Als wir in Tegucigalpa ankamen, bezahlte Tito sogar mein Busticket. Ich lief mit den beiden Richtung Zentrum, verabschiedete mich aber nach ein paar Schritten schon von Tito und lief mit Martha weiter. Auch sie war sehr nett, sie lud mich sogar zu sich nach Hause ein, falls ich nochmals nach Valle de Angeles gehen sollte. Als wir beim Parque Central ankamen, verabschiedete ich mich auch von ihr und machte noch einen Spaziergang durch die Stadt, gestern habe ich ja noch nicht so viel gesehen. Gegen 16.00 Uhr kehrte ich ins Hotel zurueck. Zuerst musste ich nun mein gestern abgehobenes Geld in kleinere Noten tauschen, damit die Kassierer im Bus keine Krise kriegen. Auf der Bank musste ich zum Glueck nur zwanzig Minuten warten und wurde freundlichst bedient. Danach war wieder mal Internet angesagt. Endlich mal eine gute Verbindung zu einem guten Preis, das musste ich ausnutzen. Wieder zurueck im Hotel, unterhielt ich mich noch eine Weile mit Yovany. Er schenkte mir noch eine antike Ansichtskarte von Tegucigalpa, eine nette Geste.

18.05.06
Um 07.00 Uhr verabschiedete ich mich von Yovany. Er schenkte mir auch noch seinen Hondurasguide, was fuer mich natuerlich sehr hilfreich war. Ich lief ein paar Blocks, von wo aus ich den Bus nahm, um zum Terminal zu gelangen. Ich kaufte mir mein Ticket und stellte mich in die Reihe. Ich war anfangs ganz vorne, aber im Verlauf des Wartens haben sich immer mehr Leute dazwischen gedraengelt und mein Gepaeck musste ich ja auch noch zuerst in den unteren Teil des Busses geben. Dies konnte ich jedoch nicht vorher machen, sondern erst wenn man in den Bus einsteigen konnte. Als es nach ueber einer Stunde warten endlich soweit war, ging ich zuerst in den Bus, um mir einen Platz zu reservieren, aber ich wusste nicht wohin mit dem Koffer. Da schnautzte mich der Chauffeur an, dass ich nicht mit dem Koffer einsteigen koenne. Ich machte ihm klar, dass ich mir nur einen Platz reserviere, da schien er etwas beruhigt. Dann gab ich endlich mein Gepaeck auf und stieg in den Bus. Um 08.30 Uhr fuhren wir endlich los. Was ich von der Platzreservierung uebrig hatte, war eine Frau, die praktisch zwei Stunden lang nur mit ihrem Gegenueber am reden war, und zwar in voller Lautstaerke. Mann war ich froh, als wir knapp vor 11.00 Uhr in Limones ankamen. Dort musste ich naemlich umsteigen. Als ich in einem Laden eine Cola kaufte, passierte mir meine erste kleine, negative Erfahrung in Honduras. Als ich an der Kasse stand und bezahlen wollte, gab ich statt genau 11 Lempiras eine Hunderter- und eine Einernote. Sie meinte, dass sie kein Rueckgeld habe und bediente einfach die naechste Person. Diese bezahlte jedoch ihre Rechnung von 20 Lempiras auch mit einer Hunderternote und die Verkaeuferin gab ihr ohne Weiteres das Rueckgeld. In der Kasse lagen noch locker ueber 20 Lempiras, also haette das Rueckgeld fuer mich doch gereicht. Als ich sie darauf ansprach, sagte sie nur, dass sie kein Rueckgeld habe. Ich war kurz davor, mit der Cola ohne zu bezahlen davonzulaufen. Es kam dann jedoch ein Herr hinzu und gab mir das Rueckgeld. Was das Ganze sollte, weiss ich bis heute nicht. Ich lief auf die andere Strassenseite, wo ich auf den Bus wartete. Als ich jedoch einen Jeep sah, versuchte ich es mit Autostop. Ich hatte Glueck und wurde mitgenommen. Die Fahrt dauerte etwas ueber eine halbe Stunde. Leider fuhr er nicht die ganze Strecke in dieselbe Richtung, sondern liess mich an einer Kreuzung raus. Dort trank ich zuerst einen Kaffee. Danach wartete ich hier auf den Bus. Die Personen wohnen zwar schon ein halbes Jahrhundert hier, aber eine richtige Info, wann der Bus komme, erhielt ich nicht. Deshalb wartete ich einfach dumm und daemlich am Strassenrand. Als ein Bus kam und ich die nebenan wartende Person fragte, meinte er, dass es nicht der Bus sei, der nach La Unión fahre. Ich wartete also weiter. Als es schon 13.30 Uhr war, wurde es mir zu dumm und ich fragte einen Gast vom Restaurant, ob er mich mitnehmen koenne. Zuerst zoegerte er, da er mich nicht einfach irgendwo absetzen wollte, aber dann nahm er mich trotzdem mit. Auf dem Weg nahm er noch eine Frau mit ihrem Sohn mit, die mussten auch nach La Unión. Somit musste ich schon mal nicht alleine die restliche Strecke gehen. Nach ein paar Kilometern war also auch diese Fahrt zu Ende und ich wartete mit den beiden auf eine weitere Mitfahrgelegenheit. Dies dauerte auch gar nicht lange und nach zehn Minuten Fahrt kamen wir endlich an. Die Frau lud mich zu sich nach Hause auf einen Kaffee ein. Mit dem Sohn Leonardo unterhielt ich mich noch recht lange, bevor ich mein Gepaeck deponierte, um zur Informationsstelle Cohdefor zu gehen und um in Ruhe ein Hotel zu suchen. Die Frau im Buero teilte mir auf Anfrage mit, dass es kein Problem sei, im Park zu uebernachten, es sei ein Waechter dort und dass morgen noch zwei Touristen Autostop machen wuerden, am Ausgang des Dorfes, gegen 06.00 Uhr. Ich war froh, dass alles so reibungslos ablief. Nun machte ich mich auf die Suche nach dem Hotel und nach langer Zeit fand ich ein sehr Guenstiges. Nun kehrte ich zur Familie zurueck, um meinen Koffer abzuholen. Diesen deponierte ich nur kurz, dann machte ich meinen Einkauf fuer den morgigen Tag. Es war schon recht spaet und ich war muede. Deshalb machte ich schon mal ein Nickerchen. Gegen 22.00 Uhr wachte ich wieder auf und es war schon alles dunkel. Ich musste leider nochmals bei der Besitzerin anklopfen, damit sie mir Licht macht und mir meinen aufgeladenen MP3-Player zurueckgibt. Dann konnte ich endlich ins Bett gehen. Die Nacht war leider fuerchterlich. Neben meinem Zimmer schlief ein Mann, der es die ganze Nacht nicht schaffte, aufhoeren zu schnarchen. Es half alles Klopfen und Laerm machen nichts. Immerhin konnte ich meine Musik benutzen, aber ich wachte staendig wieder auf.

19.05.06
Um 04.45 Uhr stand ich auf, packte meinen Koffer und deponierte diesen. Dann machte ich mich auf den Weg Richtung Ausgang des Dorfes, nur ein paar Cuadras entfernt. An einem Ort, wo es noch genuegend Licht hatte, wartete ich. Leider hatte ich kein Glueck mit Autostop und kurz nach 06.00 Uhr waren immer noch keine Touristen anzutreffen. Ich machte mich zu Fuss auf den Weg. Als ich schon 45 Minuten unterwegs war, kam das erste Auto und nahm mich mit. Leider ging die Fahrt nur etwa 10 Minuten, aber immerhin. Alle stiegen aus und ich lief mit einer aelteren Frau und ihrem Enkel weiter, sie mussten auch bis zum Park Muralla. Wir hatten uns Einiges zu erzaehlen. Irgendwann machte ich eine Pause, die anderen liefen weiter. Es war aber auch zu dumm, dass es vom Dorf aus 14 Kilometer praktisch nur bergauf ging und genau hier und heute kein einziges Auto vorbei fuhr. Nach meiner Pause hatte ich wieder etwas mehr Energie. Die anderen holte ich extra nicht mehr auf, ich hatte keine Lust mehr auf grosse Kommunikation. Irgendwann kam doch tatsaechlich ein Auto, es waren Franzosen. Nur leider hatten die ihr Auto schon voll. Sie meinten jedoch, dass es nicht mehr weit sei bis zum Park. Und tatsaechlich fehlte nicht mehr viel. War auch bald Zeit, endlich anzukommen, ich brauchte ganze vier Stunden. Nun hatte ich immerhin Begleitung fuer den Spaziergang durch den Park, Gyi und Paul. Ich verabschiedete mich von der Frau und ihrem Enkel, welche auch gerade eine kleine Pause machten. Mit den beiden Maennern lief ich zum Parkeingang hoch. Und siehe da, es war kein Mensch anwesend, von wegen Waerter. Und ich habe alle Sachen zum uebernachten mitgenommen, also alles vergebens geschleppt. Wir sahen uns die Karte auf einem Holzbrett an und entschieden uns fuer eine Route. Gegen 10.30 Uhr liefen wir los. Teilweise lagen Baeume am Boden, sodass es schwierig war, den Weg zu finden. Wir waren insgesamt drei Stunden unterwegs. Wir hoerten viele Tiere, aber gesehen haben wir ausser Insekten gar nichts. Eigentlich unsinnig, vier Stunden bis zum Parkeingang zu laufen, dann einen dreistuendigen Spaziergang zu machen und schlussendlich nichts sehen, aber leider kann man das ja nicht programmieren. Immerhin hatte ich nun jemanden, mit dem ich runterfahren konnte. Gegen 14.00 Uhr kamen wir wieder im Dorf an. Ich verabschiedete mich von den beiden und holte meinen Koffer aus dem Hotel, denn ich wollte noch heute bis Jutigalpa kommen. Als ich auf dem Weg zum Dorfausgang war, traf ich die beiden nochmals. Sie meinten, sie ueberlegen sich auch gerade, ob sie weiterfahren sollen oder nicht. Und falls ja, koennte ich mit ihnen mitfahren. Sie mussten jedoch vorher noch in die Garage und vom Hotel auschecken. Vor der Abfahrt gingen sie noch kurz etwas essen, waehrenddem packte ich schon mal meinen Koffer um. Gegen 15.45 Uhr fuhren wir los. Die Fahrt war sehr kurzweilig. Wir kamen kurz nach 17.00 Uhr in Limones an. Ich verabschiedete mich von den beiden Franzosen und ging auf die andere Strassenseite, um auf den Bus zu warten. Es dauerte auch gar nicht so lange und schon ging es weiter. Ich unterhielt mich lange mit dem Kassierer, somit verging auch diese Fahrt wie im Nu. Ich war froh, endlich in Jutigalpa anzukommen. Nun war wieder Hotelsuche angesagt. Ich versuchte es gleich gegenueber dem Terminal. Doch der Preis war mir zu hoch. Es ist eigentlich nicht viel, aber irgendwie geht es mir nicht in den Kopf, in Honduras gleichviel fuer ein Hotel zu bezahlen wie in Costa Rica, eines der teuersten Laendern bis anhin. Er gab mir ein anderes Hotel gleich in der Naehe an, doch auch da hatte ich keinen Erfolg. Dieser schickte mich nochmals etwa vier Cuadras weiter. Als ich dort anfragte, hiess es, dass das Hotel voll sei. Er empfahl mir zwar andere Hotels, jedoch in der Stadt. Als ich nachfragte und jammerte, ob es denn in der Naehe nicht noch eines habe im selben Preisniveau, organisierte er ueberraschenderweise doch noch ein Zimmer. Ich fragte mich einmal mehr, was eine solche Aktion sollte, vielleicht moegen die keine Touristen. Naja, ich war froh, ueberhaupt etwas Guenstiges zu kriegen. Ich deponierte meinen Koffer, bezahlte die Nacht und ging ins Zentrum. Es war schon recht spaet und viele Laeden waren schon geschlossen. Aber ich hatte ja auch keine grossen Plaene mehr. Ich wollte nur noch etwas essen und ins Internet. Das erste klappte, doch das mit dem Internet liess ich bleiben. Stattdessen ging ich ins Hotel zurueck und ging ins Bett.


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