Cuba - Woche 4


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Central America Caribbean » Cuba
November 21st 2006
Published: November 8th 2007
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15.11.06
Gegen 07.00 Uhr standen wir auf. Giuseppe machte sich parat, aber ich hatte eigentlich noch keine Lust dazu. Zudem wussten wir noch nicht genau, wohin wir eigentlich gehen wollen. Dies mussten wir nun zuerst ausdiskutieren und es artete mal wieder ein bisschen aus. Irgendwie versteht mich Giuseppe wohl staendig falsch oder ich spreche sehr undeutlich. Nun ja, ich teilte einfach mit, dass ich auf jeden Fall nach Gibara gehen wuerde und mein Kompromiss war, dass wir danach gleich weiterreisen koennen statt nochmals eine Nacht in Holguín zu bleiben. Damit war er einverstanden. Wir packten also unsere Sachen und fragten Julio nochmals wegen dem Bus nach Gibara. Er rief kurz beim Terminal an und erhielt die Auskunft, dass ein Bus um 09.00 Uhr nach Gibara fahren wuerde. Es war jedoch schon 08.15 Uhr und zum Terminal war es auch ein bisschen weit. Wir verabschiedeten uns deshalb rasch von Julio und liefen los. Die Fahrradtaxis wollten uns mal wieder zuviel Geld abknuepfen, sodass wir entschieden, die ganze Strecke zu laufen. Wir waren wieder mal sehr abenteuerlustig, denn einen Bus in Cuba zu verpassen, kann manchmal warten von mehreren Stunden bedeuten. Wir schafften es gluecklicherweise noch rechtzeitig. Wir standen als zweite und dritte Person in der Reihe um die Nummer fuer den Bus zu loesen, aber irgendwie gibt es immer wieder Leute, die keine Ahnung von "in die Reihe stehen" haben. Manchmal kommt man sich vor wie im Kindergarten. Wir erhielten schliesslich auch eine Nummer und konnten in den Bus einsteigen. Dieser fuhr puenktlich um 09.00 Uhr ab, wieder mal ein Camion. Die Fahrt war diesmal nicht so angenehm, aber Hauptsache ankommen. Das schafften wir auch nach etwa 1,5 Stunden. Wir liefen ins Zentrum gleich in der Naehe und mussten uns zuerst etwas zum essen und trinken kaufen. Giuseppe ging eine Flasche Refresco kaufen und ich wollte zumindest ein Stueck Brot haben. Dieses verkauften sie jedoch leer gleich teuer wie mit Inhalt, deshalb entschied ich mich, dies doch nicht zu kaufen. Dafuer fanden wir nebenan eine Pizzeria, genau das Richtige fuer solche Situationen. Wir mussten zwar noch eine Weile warten, aber das verkrafteten wir noch so halbwegs. Nach dem Essen machten wir einen kurzen Rundgang durchs Dorf. Es gab nicht sehr viel zu sehen, aber immerhin hatte man von einem Restaurant auf einem Huegel eine fantastische Aussicht auf die Bucht und die Umgebung. Wir machten wie immer einige Fotos, bis wir wieder bei der Plaza waren. Dort schauten wir uns eine Zigarrenfabrik von der Tuere aus an. Danach kehrten wir zum Terminal zurueck. Dort gab es ein Taxi, welches jedoch viel zu viel verlangte, mehr als zehnmal soviel wie die Cubaner bezahlen wuerden. Jemand gab uns zudem den Hinweis, dass es gleich gegenueber auch Transporte gibt, aber halt je nach Verkehr. Wir entschieden, durch die Amarillos einen Ride zu kriegen. Es stellte sich jedoch ein bisschen als schwierig heraus, denn es gelang uns erst nach einer Stunde warten, bei einem Lastwagen hinten aufzusteigen. Dafuer wurden wir direkt nach Velasco gefahren. Die Fahrt war ziemlich staubig und unangenehm, aber dafuer lernten wir wieder einige nette Leute und schoene Natur kennen. Als wir in Velasco ankamen, brachte uns ein Herr zum Terminal. Gleich gegenueber dem Terminal hatte es einen Fruchtstand, das war nun allererste Prioritaet, wieder mal ein paar Bananen und Goyabas einkaufen. Dann wurden wir informiert, dass es keine Busse mehr hat, aber dass weiter vorne staendig Autos vorbei fahren wuerden. Wir liefen somit der Strasse entlang, um einen Ride zu finden, hatten jedoch den idealen Platz verfehlt. Wir fragten nochmals eine Person und wurden zur richtigen Stelle geschickt. Dort warteten wir auch eine Weile, wurden dann aber durch Hilfe von Einheimischen von einem Auto mitgenommen. Der Fahrer verlangte nicht einmal Geld von uns, was auch nicht alltaeglich ist. Von der Kreuzung in Lora kamen wir erneut mit einem Lastwagen weiter, aber diesmal dauerte die Fahrt nur noch etwa eine halbe Stunde. Gegen 17.00 Uhr kamen wir endlich am Strand an. Wir kauften uns nochmals etwas zum trinken ein und fragten ein paar Leute nach Unterkunft. Das eine Angebot erhielten wir fuer 20 CUC, was uns immer noch zu teuer war. Wir entschieden, noch bis zum Campismo zu laufen. Dies waren zwar noch acht Kilometer zum laufen, aber versuchen konnten wir es ja. Was Giuseppe angeht, er hatte sowieso nie eine richtige Meinung. Wir liefen also los und es dauerte keine fuenf Minuten, als uns nochmals jemand wegen einer Unterkunft ansprach. Orlay organisierte uns dann tatsaechlich eine Unterkunft fuer 10 CUC. Zwar illegal, aber dies interessiert sowieso niemanden. Wir erhielten ein schoenes und vorallem sauberes Zimmer. Wir breiteten all unsere Sachen aus und gingen erst mal duschen. Danach erhielten wir ein super feines Nachtessen mit Langosta und Shrimps sowie Schildkroetenfleisch. Ich wuerde dieses unter Rindfleisch einstufen, es schmeckte genau gleich. Ich bin zwar gegen solche Gerichte, wollte aber trotzdem mal wissen, wie es schmeckt. Nach dem Essen konnte ich erneut den Computer von Giuseppe gebrauchen und meine Reiseberichte schreiben. Viel einfacher wie von Hand zu schreiben. Giuseppe ging schon sehr frueh schlafen.

16.11.06
Wir schliefen bis um 08.00 Uhr aus und dann packten wir unsere Strandsachen zusammen. Marie hat uns bereits Fruehstueck vorbereitet, eigentlich hatte ich gar keinen Hunger. Es waere manchmal von Vorteil, wenn die Leute nachfragen wuerden. Wir assen also ein paar Brote mit Spiegeleiern, begleitet mit Milchkaffee. Danach gingen wir definitiv an den Strand, inzwischen war es bereits 09.30 Uhr. Der Strand sah super aus, klein aber gediegen, tuerkisfarbenes Wasser und weisser Sandstrand, ein richtiges Paradies. Wir machten kurz eine Fototour und danach brachte Giuseppe die Fotoapparate ins Haus zurueck. Dann war endlich Sonne tanken angesagt, und wenn es doch zu heiss wurde, lockte das angenehm kuehle Wasser. Die Zeit verging sehr schnell und wir mussten bereits wieder Plaene schmieden. Gegen 12.00 Uhr kehrten wir ins Haus zurueck und gingen duschen. Ich nutzte noch die Gelegenheit, meine Reiseberichte nachzuschreiben und meine Fotos zu kopieren. Kurz vor 14.00 Uhr war das Mittagessen parat, wieder himmlisch. Bereits nach einer halben Stunde waren wir damit fertig und packten unsere Sachen zusammen. Orlay zeigte uns den Weg zur Hauptstrasse, von wo aus wir Autostop machen wollten. Leider wussten wir aber nicht gleich, in welche Richtung wir gehen muessen. Giuseppe ging nochmals zurueck und fragte nach. Dann konnten wir wenigstens bis zur naechsten Kreuzung laufen und auf mehr Verkehr hoffen. Nach einer halben Stunde, geplagt von starker Sonne und vielen Moskitos, erhielten wir tatsaechlich einen Ride, sogar bis Puerto Padre. Von dort aus kamen wir mit den Amarillos weiter. Es reichte gerade noch fuer einen Fruchtsaft, dann kam schon ein Lastwagen, der uns mitnahm. Waehrend der ganzen Fahrt mussten wir zwar stehen, aber wir wurden mit einer wunderschoenen Natur und einem angenehmen Klima belohnt. Der Lastwagenfahrer war so freundlich und fuhr uns bis zu den Amarillos. Diese wollten zwar soeben Arbeitsschluss machen, halfen uns aber trotzdem noch, einen Ride zu finden. Dies dauerte eine Ewigkeit, aber gegen 18.00 Uhr schafften wir es doch noch. Ein weiterer Lastwagenfahrer nahm uns mit, ich musste jedoch in die Schlafkammer gehen. Das war mir auch recht so, somit war ich mal davon befreit, staendig mit den Leuten zu reden und konnte ein wenig schlafen. Gegen 20.30 Uhr kamen wir in Camaguey beim Terminal an. Es hatte sehr viele Leute, die in einer Reihe standen und die meisten Stuehle waren besetzt. Es schien jedoch so, als wollten die meisten Leute nach Havana reisen. Als wir unser Ticket schliesslich kaufen wollten, stellten wir fest, dass die Warteliste auch hier bereits voll ist. Wir konnten uns nicht einmal auf der Warteliste vormerken, sondern mussten warten, bis der Bus ankommt. Dies dauerte auch sehr lange und als man sich schlussendlich auf der Liste eintragen konnte, wollten sie Touristen nicht eintragen. Es stand also ein weiteres Problem an, welches ich jedoch halbwegs regeln konnte. Wir konnten uns zwar auf der Liste eintragen, muessten jedoch in CUC bezahlen und immer noch abwarten, ob es noch Platz hat. In der Zwischenzeit fragte uns auch ein Taxifahrer an, wohin wir wollen und machte uns ein Angebot. Dieses war zwar recht gut, aber ich wollte doch noch Ausschau nach einer weiteren Person halten, um den Preis zu vermindern. Dies passte Giuseppe wieder ueberhaupt nicht in den Kram, er wollte sofort und jetzt ein Taxi nehmen. Da wir jedoch nur zwei Personen waren, war der Taxifahrer nicht bereit, einen Umweg fuer uns zu fahren. Wir diskutierten also nochmals eine halbe Stunde um den Brei herum, bis wir endlich abfuhren. Die Fahrt war zudem sehr unangenehm, entweder war es die Musik, der kalte Wind oder dann redeten sie unheimlich laut, man konnte praktisch kein Auge zutun.

17.11.06
Gegen 04.00 Uhr morgens kamen wir am Terminal in Jaguey an. Es hatte noch fast keine Leute, aber es kamen auch zu frueher Stunde schnell mehr Leute hinzu. Wir mussten leider bis 05.30 Uhr warten, bis unser Bus nach Jovellanos fuhr. Die Fahrt dauerte etwa eine Stunde und war sehr angenehm. Es war stockfinster im Bus, nur beim ein- und aussteigen der Passagiere wurde Licht gemacht, das war irgendwie speziell. Am Ende der Fahrt lernte ich noch Roberto kennen, ein Cubaner, den ich vorhin beim warten sah. Da ich ihn sehr sympathisch fand, tauschte ich mit ihm die Adresse aus. Nachher stellte sich jedoch heraus, dass er auch nach Varadero faehrt, somit schlossen wir uns ihm an. Wir liefen ein Stueck weit und nahmen dann eine Kutsche bis zu den Taxis. Da anscheinend keine Amarillos in der Naehe arbeiten, entschlossen wir, das Taxi zu nehmen. Die Fahrt war in einem uralten Amischlitten, einfach genial. Als wir in Cárdenas ankamen, mussten wir erneut
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Kinoprogramm
warten, diesmal auf einen Bus. Es dauerte etwa eine halbe Stunde, bis dieser kam, aber es hatte genuegend Platz fuer alle. Als wir in Varadero ankamen, verabschiedeten wir uns von Roberto und machten uns auf die Suche nach einem Casa Particular. Es ist jedoch so, dass es in Varadero keine legalen Casas Particulares gibt, deshalb mussten wir bei Privatpersonen anfragen. Wir erhielten zwei recht gute Angebote was die Verhaeltnisse in Varadero betrifft, aber wir wollten doch noch die zwei anscheinend guenstigsten Hotels auschecken. Zum einen liefen wir hin und fragten nach dem Preis. Dieser war jedoch hoeher als bei den vorherigen Anfragen. Beim anderen Hotel wollten wir anrufen, aber da kamen wir nicht durch. Da Giuseppe schon wieder die Geduld verloren hatte, liefen wir wieder alle Strassen zurueck und blieben schlussendlich bei Barbara, dem zweiten Angebot. Wir deponierten kurz die Sachen und dann packten wir die Badesachen ein. Nur ein paar Haeuserblocks entfernt gingen wir an den weissen Sandstrand mit tuerkisfarbenem Wasser. Wir legten uns an den Schatten und schauten den wilden Wellen zu. Die Sonne wollte leider ueberhaupt nicht rauskommen, deshalb blieben wir nur bis 12.00 Uhr am Strand. Danach kehrten wir nach Hause zurueck und duschten, bevor wir
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Kino fuer 1 Peso Cubano (knapp 5 Cents)
ins Zentrum gingen. Dieses hatte nicht sehr viel zu bieten, ein paar Touristen, viele Hotels und Restaurants. Unser Stadtrundgang dauerte nicht so lange, aber wir waren trotzdem erschoepft. Ich schrieb kurz meine Reiseberichte nach und Giuseppe schlief ein wenig. Gegen 19.00 Uhr gingen wir in ein Restaurant essen. Beim Bezahlen kamen wir uns wieder in die Haare, aber diesmal schwieg Giuseppe. Es war irgendwie zum heulen, ich konnte tun und lassen was ich wollte, es war ihm nie recht. Er sprach kein Wort mehr mit mir, ging gleich ins Bett und half mir auch nicht mehr, seine Fotos zu kopieren. Als ich nach einer Weile immer noch an seinem Computer war und Giuseppe aufwachte, befahl er mir, diesen sofort abzuschalten. Ich schaffte es immerhin noch, die paar Saetze fertig zu schreiben. Wir redeten kurz, aber schliesslich hatte Giuseppe keine Lust mehr zum Frieden schliessen und drehte sich von mir ab um zu schlafen. Ich hingegen hatte keine Lust, schon ins Bett zu gehen, obwohl es schon 22.30 Uhr war. Ich zog mir andere Klamotten an und machte mich auf den Weg zu einem naheliegenden Hotel, um von dort aus Roberto anzurufen. Sein Kollege Paez war am Apparat und er sagte, dass sie beide in etwa einer halben Stunde kommen wuerden. Ich setzte mich solange draussen hin und wartete. Und tatsaechlich, die beiden kamen nach einer halben Stunde. Wir liefen Richtung Zentrum und lernten uns naeher kennen. Paez ist in Varadero in einem Resort-Hotel mit seiner kanadischen Ehefrau und Roberto wurde von ihnen fuer ein paar Tage eingeladen. Nach einer Weile liess uns Paez alleine und kehrte ins Hotel zurueck. Roberto und ich machten einen langen Spaziergang und hatten eine super Unterhaltung. Es war schon 01.30 Uhr, als wir vom Strand zur Strasse zurueckkehrten. Und als wir bei der Disco aufkreuzten, wurden wir beide von der Polizei gesehen. Roberto blieb stehen und unterhielt sich mit ein paar Leuten und ich lief weiter, als waere nichts geschehen. Ich beobachtete alles aus der Ferne, aber schon nach kurzer Zeit musste Roberto mit der Polizei mitgehen. Der Abend war also gelaufen und ich kehrte nach Hause zurueck. Da ich jedoch nicht auch noch ein Problem mit der Polizei wollte, lief ich im Zickzack durch die Strassen und vermied die Hauptstrasse. Ich kam schliesslich gut zu Hause an und konnte schlafen gehen. Es dauerte jedoch eine Weile mit einschlafen, da meine Gedanken bei Roberto und seiner Festnahme waren.

18.11.06
Um 07.00 Uhr laeutete der Wecker. Giuseppe war schon fast parat und ging kurz spaeter aus dem Zimmer. Er sagte nicht einmal tschuess, der muss ja sehr deprimiert gewesen sein, da er nicht erreicht hatte, was er wollte. Ich machte mich auch parat, damit ich rechtzeitig zum provisorisch mit Roberto vereinbarten Treffpunkt kam. Ich war ein wenig spaet dran, denn ich musste noch alles packen und deponieren. Ich schaffte es jedoch puenktlich auf 08.30 Uhr und hoffte, dass Roberto auftaucht. Doch leider kam er bis 09.00 Uhr nicht. Ich rief Paez an und erzaehlte ihm die Story. Zudem fragte ich ihn, wann wir uns zu viert verabreden sollen. Er sagte, ich solle um 11.00 Uhr nochmals anrufen, denn erst dann koenne Roberto mit dem Tagespass ins Hotel. Da sowieso geplant war, uns beim Hotel zu treffen, lief ich in der Zwischenzeit dorthin, ich hatte ja noch genuegend Zeit. Dort kam ich bereits eine halbe Stunde frueher an und setzte mich noch ein wenig an den Strand. Dort lernte ich Ivan kennen, ein Security des Hotels. Wir redeten lange und anscheinend war ich fuer ihn eine willkommene Abwechslung, da seine Arbeit so langweilig ist. Um 11.00
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Oldtimer
Uhr ging ich nochmals Paez anrufen und teilte mit, wo ich zu finden sei, dann kehrte ich an den Strand zurueck. Ich wartete nochmals eine ganze Stunde, aber es kam niemand. Als ich erneut anrief, waren sie bereits im Hotel. Paez und Jennifer kamen herunter. Paez nahm meinen Rucksack ab und ich lief kurze Zeit spaeter mit Jennifer ins Hotel. Endlich sah ich Roberto wieder und fragte ihn natuerlich gleich ueber den gestrigen Vorfall aus. Zum Glueck musste er keine Busse bezahlen, er hat ja sonst schon kein Geld. Aber er wurde zum Polizeiposten gefahren und dort etwa zwei Stunden festgehalten und ausgefragt. Erst um 04.00 Uhr morgens durfte er gehen und musste natuerlich noch alles zurueck laufen. Tja, die Regeln in Cuba sind nicht wirklich die Tollsten, Auslaender und Cubaner duerfen nicht zusammen sein. Wir verbrachten lange Zeit im Zimmer. Jennifer versuchte, mir ihr defektes All-Inclusive-Baendchen ums Handgelenk zu binden, was irgendwann klappte. Dann gingen wir nach draussen zu Jennifer’s Freundin Nadia, welche mit anderen Kanadiern beim Swimmingpool sass. Paez und Roberto gingen Ping-Pong spielen und ich gesellte mich zu den anderen. Es war jedoch nicht sehr unterhaltsam, da alle immer franzoesisch redeten und ich bei dem Dialekt ueberhaupt
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Oldtimer
kein Wort mehr verstand. Das Wetter war zudem auch sehr bewoelkt und es windete, sodass ich staendig mit einem Pulli umherlief. Wir gingen recht spaet Mittagessen. Es war Buffett mit sehr grosser Auswahl angesagt, das war wieder mal super. Danach gingen wir wieder aufs Zimmer. Roberto und ich setzten uns ein wenig auf den Balkon und die anderen beiden hielten ein kurzes Nickerchen. Spaeter setzten wir uns zu Viert vor den Fernseher, quatschten aber mehr zwischendurch. Irgendwann kam Jennifer mit Drinks und die “Sauferei” begann. Fuer den zweiten und die folgenden Drinks gingen wir naemlich bereits an die Bar. Jennifer wollte sich heute wohl volllaufen lassen, anscheinend hatte sie Nachholbedarf. Zum Glueck gab es bald Nachtessen, somit konnte ich nach all dem Alkohol den Magen mit Essen fuellen. Nun mussten wir noch den Rucksack beim Casa Particular holen. Paez und Roberto begleiteten mich ein Stueck weit, dann kehrte Paez zurueck und ich ging alleine mit Roberto dorthin. Auf halber Strecke nahmen wir ein Taxi und fuhren zu meiner Unterkunft. Als wir ankamen, war leider niemand zu Hause, sondern nur ein Zettel an der Tuere. Als wir bereits wieder weglaufen wollten, fuhr Barbara soeben vor. Ich holte mein Gepaeck ab und
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Che - ueberall verewigt
dann machten wir uns wieder auf den Rueckweg. Da hier allgemein viel Polizeikontrolle herrscht, liefen Roberto und ich sogar teilweise getrennt voneinander und suchten uns verlassenere Strassen. Schliesslich gingen wir aber doch noch zusammen an einen belebten Ort, um kurz etwas trinken zu gehen. Gegen 22.45 Uhr waren wir zurueck im Hotel. Roberto hat nur Zugang bis 23.00 Uhr, weshalb wir uns bereits verabschiedeten. Jennifer kam uns auch gleich entgegen und machte sich mit ihren Freunden auf den Weg ins Zentrum, um tanzen zu gehen. Paez und Roberto redeten noch eine Weile, ich ging bereits ins Zimmer. Um 00.30 Uhr kam Paez auch ins Zimmer und kurze Zeit spaeter kehrte Jennifer auch schon zurueck. Sie hatte einiges zu erzaehlen und war noch voll fit. Aber ich ueberliess es Paez, ihr zuzuhoeren und schlief weiter.

19.11.06
Gegen 07.00 Uhr laeutete der Wecker, aber ich stand erst um 08.00 Uhr auf. Anscheinend war heute mehr Sonne angesagt. Wir gingen gegen 09.00 Uhr fruehstuecken und bereits eine halbe Stunde spaeter waren wir fertig. Ich wollte noch meinen Flug bestaetigen, aber da heute Sonntag war, konnte ich dies nicht durchfuehren. Es blieb einfach zu hoffen, dass es noch genuegend Platz im Flugzeug gab. Nun machte ich mich parat fuer den Strand. Jennifer und Paez blieben beim Swimmingpool, Roberto konnte erst um 11.00 Uhr wieder ins Hotel. Unterdessen ging ich bereits an den Strand und setzte mich in einen Liegestuhl und genoss die Sonne. Zwischendurch verschwand sie jedoch hinter den Wolken, dann wurde es sogar recht kuehl durch den Wind. Aber zum Glueck geschah das nicht so oft. Ich dachte eigentlich, dass Roberto spaeter hinzukommt, aber als er um 12.00 Uhr immer noch nicht kam, war ich recht enttaeuscht. Da das Wetter nun nicht mehr so mitspielte, kehrte ich ins Zimmer zurueck und entschied, um 13.00 Uhr bereits zu gehen. Kurze Zeit spaeter tauchten Paez und Roberto doch noch auf. Anscheinend hatten die beiden noch kurz ein paar Sachen zu erledigen und Roberto erhielt den Tagespass erst viel spaeter. Ich wechselte meine Meinung erneut und blieb trotzdem noch ein bisschen laenger, damit ich noch ein bisschen Zeit mit den Dreien verbringen konnte. Zuerst redeten Roberto und ich alleine eine Weile und dann gesellten wir uns zu den anderen beim Mittagessen. Spaeter schauten wir uns zu viert einen Film an. Irgendwann hatte ich noch Lust auf einen Spaziergang, denn es wurde schon bald wieder dunkel.
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kleines Angebot, ausgeschildert bei einem normalen Haus
Roberto begleitete mich dazu und wir gingen an den Strand. Diesmal waren keine Polizeikontrollen angesagt und wir konnten beruhigt die letzten Sonnenstrahlen geniessen. Wieder zurueck in der Hotelanlage gingen wir Minigolf spielen. Es war ganz lustig, obwohl wir von den genauen Regeln keine Ahnung hatten. Danach war Tischfussball und Ping-Pong angesagt, was auch ganz lustig war. Nach diesen Aktivitaeten kehrten wir ins Zimmer zurueck. Als alle vier wieder versammelt waren, gingen wir Nachtessen. Heute waren die Kanadier auch bei uns am Tisch. Jennifer redete oft mit ihnen, wir anderen verstanden kein Wort. Als ich nach dem Essen noch einen Anruf machte und mich Roberto und Paez begleiteten, wurde Jennifer sauer. Ich erledigte meinen Anruf und die beiden warteten nebenan. Ich kehrte dann schon ins Zimmer zurueck und traf Jennifer an. Sie war wuetend und enttaeuscht, da sie von ihrem Ehemann waehrend einer Woche nicht viel hatte. Es herrschte Ehekrise. Als Roberto und Paez auch zurueck kamen, ging ich mit Roberto nach draussen, damit die beiden in Ruhe reden konnten. Dies dauerte zwar sehr lange, aber zum Glueck hatte ich genuegend warme Kleider dabei und es spielte daher keine Rolle. Roberto und ich hoerten ein wenig Musik und genossen die letzten Stunden zusammen. Kurz vor 23.00 Uhr kehrten wir ins Zimmer zurueck und es war wieder einigermassen alles in Ordnung. Nun kam jedoch bereits der Abschied von Roberto, nur wegen solch doofen Regeln. Aber so ist das cubanische Leben, in der Hoffnung fuer alle, dass sich das in der naechsten Zukunft ein bisschen aendern wird. Da wir alle am anderen Tag frueh aufstehen mussten, gingen wir gleich ins Bett.

20.11.06
Ich stand bereits um 05.30 Uhr auf und machte meine Sachen parat. Dann verabschiedete ich mich von Jennifer und Paez, welche noch im Halbschlaf waren. Ich musste zuerst eine kurze Strecke laufen, bis es ueberhaupt mal ein bisschen Verkehr auf der Strasse hatte. Ich hatte Glueck und fand einen Bus, der mich an eine andere Bushaltestelle fuhr, um nach Matanzas zu kommen. Der Buswechsel klappte auch innert kuerzester Zeit und die Fahrt war sehr angenehm. In Matanzas suchte ich das letzte Mal die Amarillos auf. Dort musste ich zwar recht lange warten, aber dafuer fuhr mich der Herr direkt ins Zentrum von Havana. Es war 09.00 Uhr und ich hatte noch genuegend Zeit, bis ich an den Flughafen musste. Deshalb wollte ich noch den Artesanía-Markt besuchen, hatte jedoch das Pech,
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Aussicht auf die Stadt
dass dieser am Montag nicht existiert. Da ich beim ersten Besuch von Havana nicht einmal das Capitolio sah, setzte ich meinen Stadtrundgang fort. Das ganze Drumherum und die schoenen Oldtimer waren wieder so faszinierend, sodass ich viel Zeit mit fotografieren verbrachte. Dann musste ich aber endlich zum Hotel Nacional fahren, um dort mein zuviel eingetauschtes Geld wieder zurueck zu tauschen. Dazu nahm ich die letzte Gelegenheit wahr, doch noch in einem Camello zu fahren, einem komisch aussehenden Bus, der von einem Truck gezogen wird. Es war zwar gestopft voll, aber ich kam trotzdem an mein Ziel. Die restliche Strecke musste ich noch laufen. Als ich beim Hotel ankam, traf ich einen Deutschen, der soeben auch Fotos von Autos machte. Ich fragte gleich ihn, ob er vielleicht Euros tausche und ich hatte Glueck, denn dadurch hatte ich keinen allzugrossen Kursverslust. Er lud mich zudem gleich noch auf einen Kaffee ein. Nach einer halben Stunde war es dann doch Zeit fuer mich, nach Hause zu gehen. Die Suche nach einem Taxi war diesmal schwieriger, aber irgendwann fand ich eines, das mich bis zum Haus von Magdalena fuhr. Sie war sehr ueberrascht, dass ich gleich wieder gehe. Sie stieg auch gleich ins Taxi,
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Aussicht auf die Stadt
um die Wohnung ein paar Blocks weiter zu oeffnen, damit ich mein Gepaeck holen konnte. Wir verabschiedeten uns und ich fuhr mit demselben Taxi gleich bis zum Flughafen. Dort musste ich zuerst mal meinen Koffer richtig packen. Ausserhalb der Toiletten setzte ich mich auf einen Stuhl und musste praktisch alles auspacken und neu packen. Aber ich war ja eh zu frueh dran. Dann konnte ich endlich einchecken und war ein grosses Gewicht los. Da ich noch restliche CUC’s hatte, ging ich etwas essen. Davon war zwar immer noch etwas Geld uebrig, aber dieses tauschte ich in Euros um. Als ich das naechste Mal auf die Uhr schaute, war ich schon recht spaet dran. Ich musste noch durch die Passkontrolle, was recht viel Zeit in Anspruch nahm. Ich kam an die Reihe, als ich eigentlich bereits haette einchecken sollen. Als ich alles hinter mir hatte und beim Gate ankam, war jedoch noch ueberhaupt nichts los. Stattdessen mussten wir recht lange warten, bis wir endlich einsteigen konnten. Im Flugzeug lernte ich einen Deutschen kennen, mit welchem ich mich recht lange unterhielt. Zwischendurch gab es etwas zum Essen, aber geschmeckt hat es ueberhaupt nicht. Ich schlief dann noch ein wenig, um am anderen Morgen nicht allzu muede zu sein.

21.11.06
Um 07.45 Uhr landeten wir in Frankfurt. Wie konnte es auch anders sein, es erwartete mich regnerisches Wetter. Als ich mein Gepaeck in Empfang genommen hatte, lief ich vom Flughafen bis zum Bahnhof und wartete dort eine Weile. Als ich per Zufall erfuhr, dass mein Zug beim Hauptbahnhof abfaehrt, musste ich wieder die Haelfte des Weges zurueck laufen und einen Zug zum Hauptbahnhof nehmen. Dort gab es immerhin einen schoen warmen Warteraum, resp. ein Restaurant. Hier in Frankfurt begann also wieder mein alltaegliches Leben. Die Reise ist nur noch Erinnerung, aber eine schoene, die mir niemand mehr nehmen kann. Puenktlich um 12.05 Uhr fuhr der Zug von Frankfurt nach Zuerich. Zwischendurch war der Zug nicht gleich abfahrbereit und es meldete sich eine Stimme die sagte: “Der Zug hat leider etwa drei Minuten Verspaetung, wir bitten Sie um Entschuldigung”. Ich musste lachen, da ich solche Puenktlichkeit nicht mehr gewohnt war. Auf der ganzen Zugfahrt gab es Augenblicke der Erinnerungen an meine lange Reise, Augenblicke der Neugierde, wie es nun weitergeht und wie sich meine Familie und Freunde veraendert haben. Ich fuehlte mich wie auf einer Achterbahn. Ich haette lachen, weinen und schreien koennen. Ich war irgendwie traurig, dass alles schlagartig zu Ende war. Ich war gluecklich und stolz, diese Reise gemacht zu haben. Ich war neugierig, was mich zu Hause erwartet. Etwas ist jedoch sicher, ein grosser Teil meines Herzens wird immer in Latinamerika bleiben!


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die Front ist schon mal renoviert
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Oldtimer
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kleines Angebot in einem Hauseingang
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Einsturzgefahr
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ein aelterer Mann versucht seine Ware zu verkaufen
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schoene Holzverzierungen
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Arbeiter in der Mittagspause
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Zigarrenfabrik
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eine Presse fuer die Tabakblaetter
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Verkaufsladen mit ein bisschen mehr Auswahl
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ein praktisches Fahrrad
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spezielle Wandmalerei
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La Herradura

kleine Bucht


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