Tage 4-6: Großstadtleben in Ho-chi-minh City


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Asia » Vietnam » Southeast » Ho Chi Minh City
August 7th 2011
Published: August 15th 2011
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 Video Playlist:

1: Eine ganz normale Kreuzung 43 secs
Zunächst einmal habe ich mir überlegt, dass ich nun immer über mehrere Tage in einem Eintrag berichten werde, mich also etwas kürzer fasse. Ansonsten würde ich nämlich garnicht mehr mit dem Schreiben hinterherkommen, wie man jetzt vielleicht schon merkt . 😊
Hinweis: Weitere Fotos und ggf. Videos findet ihr in jedem Blogeintrag wenn ihr ganz nach unten scrollt. (Nicht alle passen neben den Text.)



Es ist der 6. August . Am frühen Morgen, besser gesagt, um 4 Uhr nachts quälen wir uns nach ein paar Stunden Schlaf aus dem Bett. Zwischen viertel vor 5 Uhr und 5 Uhr morgens kommt der Airport Express Bus zum Flughafen BKK. Um kurz vor 5 Uhr kommt auch schon ein Kleinbus vor unserem Hotel angefahren. Wir zeigen dem Fahrer unser Ticket und steigen ein, nachdem wir die Rucksäcke in den Kofferraum gepackt haben.

Nach wenigen Minuten warten, werden wir von einer Frau wieder aus dem Fahrzeug gelotst. Sie ist von der eigentlichen Reiseagentur und erklärt, dass wir im falschen Bus sitzen. Verständigungsprobleme sind halt schon an der Tagesordnung. Kurze Zeit später kommt dann der richtige Bus in den wir und einige andere Passagiere einstiegen. Die ca. 45 Minuten Fahrt zum Flughafen sind in hellwachem Zustand und mit vollem Magen nicht sonderlich gut zu ertragen. Beides ist bei uns ja zum Glück nicht der Fall, sodass wir über die bedenkliche Geschwindigkeit des Busses, die vielen Schlaglöcher auf der Autobahn und die ruckartigen Abbremsaktionen des Fahrers hinwegsehen können...
Am Flughafen geht alles recht schnell. Um 7.45 Uhr startet unser Flieger, Air Asia, was äquivalent zu Germanwings oder Ryan Air bei uns in Deutschland ist.



Ankunft in Ho-chi-minh City


Am Vormittag kommen wir in Ho-chi-minh City, Vietnam an und sind nach einer kurzen Busfahrt bereits im Stadtzentrum angelangt. Sofort merken wir Unterschiede zu Thailand. Man bekommt an manchen Ecken den französischen Einfluss zu spüren, denn es gibt kleine französische Bäckereien und manche Gebäude weisen eindeutig französische bzw. europäische Architektur auf. Auf der anderen Seite merkt man, wenn auch gering, den amerikanischen Einfluss in Vietnam (z.B. Frozen Joghurt Läden, US-Dollar als anerkanntes Zahlungsmittel).
Das was aber jedem Nicht-Vietnamesen als allererstes auffällt, weil unüberseh- und unüberhörbar, ist der Verkehr in Vietnam. Bei der Beobachtung, der mit Mopeds, Cyclos (Fahrradtaxis), Motorrollern und Motorrädern überfüllten Straßen, kommt einem wahrscheinlich zunächst ein Bild von Fischschwärmen in den Sinn - scheinbar ohne Regeln und Ziel, aber dennoch geht irgendwie alles glatt.


Der Chợ Binh Tây und der Ben Thanh Markt


Am ersten Tag, direkt nach unserer Ankunft entscheiden wir uns zum weniger bekannten Binh Tay Markt zu gehen. Dieser befindet sich etwas außerhalb der Innenstadt im sogenannten Chinatown.
Zunächst müssen wir jedoch ein adäquates Taxi finden. Es gibt in Saigon nur zwei zuverlässige, vertrauenswürdige Taxiunternehmen. Hier muss man sogar darauf achten, dass man nicht ausversehen in ein Taxi einsteigt, was denselben Namen (oder geringfügig abgeändert) trägt, welches allerdings auf Touristenabzocke aus ist (kein Taximeter, viel zu hohe Preise, absichtliche Umwege etc.). Die Kopien sind teilweise wirklich nur schwer zu erkennen, vor allem wenn man neu in der Stadt ist. Nach ca. 15 Min. Fahrt in einem „echten“ VINASUN Taxi stehen wir vor dem Eingang des riesigen Marktes.

Alles ist überdacht und verteilt sich auf 2 Etagen, die größte Fläche befindet sich allerdings im Erdgeschoss. Hunderte von kleinen Ständen in vielen Reihen befinden sich in der Markthalle, sodass man das Gefühl hat, man könnte sich hier verlaufen. Die Gänge sind nicht besonders breit, was bedeutet, dass man sich an die Seite quetschen muss, wenn einem jemand mit Sack und Pack entgegen kommt. Genau dies passiert leider alle paar Sekunden, da wir wahrscheinlich zu spät angekommen sind und die Stände teilweise schon abbauen. Die Vietnamesen, die uns entgegen kommen tragen riesige grüne Säcke auf dem Rücken, oder auf den Schultern, die meist größer als sie selbst sind und auch sehr sehr schwer aussehen. Wir bekommen einige interessante Angebote des Marktes zu sehen, wie zum Beispiel Gewürzstände, Kaffe- und Tee-(stände) (Vietnam ist der weltweit zweitgrößte Exporteur von Kaffee), außerdem Taschen, Textilien, Schuhe, Lebensmittel in allen Formen und Farben. Schnell wird uns klar, dass dies doch mehr ein Großhandel ist und wir auch so ziemlich die einzigen europäischen Gesichter auf dem gesamten Marktgelände sind.
Auf dem Weg nach draußen gehen wir hinten um den Markt herum. Hier wohnen die einheimischen Vietnamesen und es herrscht viel Trubel auf der kleinen Gasse. Die Häuschen sind sehr spartanisch, zumindest von außen. Bei einer Garküche stoppen wir weil das Essen der dort Sitzenden sehr lecker aussieht. Hier gibt es auch die realen Preise ohne Touristenaufpreis: 30.000 Dong für eine gute Portion Nudelsuppe mit allerlei Zutaten, also umgerechnet ca. 1 €. Wir sitzen in einer Art offenen Garage an einem Tisch zusammen mit den Vietnamesen, die alle kein Wort Englisch sprechen, bis auf ein Mädchen, die für ihre vielleicht 12 Jahre flüssig spricht und uns freundlich und offen begegnet und nach unserer Meinung über Vietnam fragt. Diese Erfahrung war wirklich sehr positiv. Wir wurden zwar von der Seite beäugt, aber alle Anwesenden waren immer sehr freundlich und haben gelächelt.

An einem der nächsten Tage besuchen wir den bei Touristen bekannten Ben Thanh Markt im Zentrum. Das Angebot ist sehr ähnlich wie beim Großmarkt. Nicht alles sieht näher betrachtet noch genauso schön aus wie es auf den ersten Blick schien, aber das hat man ja auch daheim manchmal 😱.
Nun wird auch unser Handelsgeschick gefragt. Die Preise beinhalten Margen von 100%!o(MISSING)der mehr. Das heißt man beginnt bei 50%!d(MISSING)es Preises wenn nicht noch tiefer. Ich bin stolz, dass ich eine Armbanduhr mit Lederarmband auf ca. 14 € runtergehandelt habe, auch wenn da vielleicht noch mehr drin gewesen wäre. Die Vietnamesen können übrigens nicht nur gut Taxi- und Hotelnamen kopieren (fälschen), sondern wie vielleicht auch bekannt allerlei Luxusmarken z.B. Prada, Gucci, Ray Ban, und vieles mehr. Dies sei auf keinen Fall negativ zu verstehen. Shoppen in Saigon ist auf jeden Fall eine besondere Erfahrung!


Besuch

des Kriegsmuseums
Das Kriegsmuseum besuchen wir an 2 Tagen, da am ersten Tag wegen einer Benefizveranstaltung für die Opfer des Agent Orange (Dioxin-Angriffe der Amerikaner) das Museum frühzeitig schließt. Ich denke, man kann einen Museumsbesuch schlecht in allem Detail wiedergeben, aber dennoch möchte ich hervorheben, dass dieses Museum empfehlenswert und erschreckend zugleich ist.

Die gesamte Chronologie des 10-jährigen Vietnam Krieges wurde mit Zeitzeugenberichten, Fotos, Briefen, Daten und Fakten hinterlegt. Es war wirklich beklemmend das Ausmaß des Krieges zu sehen, vor allem die breitflächigen Bombardierungen der Amerikaner, die Millionen von Zivilisten ums Leben brachten, mit dem Ziel eine Ausbreitung des Kommunismus und die Machtergreifung der Vietcong zu verhindern. Die Bilder des Krieges stimmen uns nachdenklich und traurig. Ein großes Thema ist der Einsatz von Dioxin-haltigen Giften und Napalmbomben durch die Amerikaner, wodurch ganze Städte ausgelöscht wurden und Umwelt und Menschen über mehrere Generationen belastete und auch heute noch belastet.
Auch die amerikanische Bevölkerung musste mit zusehen, wie in diesem Krieg ca. 50.000 Soldaten starben und trotz (über das Maß) steigender Aufwendungen für Waffen etc. kein Ende in Sicht war. In Vietnam wurden tausende von behinderten Kindern, mit Tumoren, Fehlbildungen und anderen schlimmen Krankheiten geboren, sogar noch heute, da Dioxin im Erbgut an folgende Generationen weitergegeben wird.

Ein Museum, mit historisch-politischen Einblicken, das die Sinnlosigkeit und Brutalität des Krieges erschreckend real aufzeigt.



Unsere weiteren Highlights in Ho-chi-minh


Die Tage in Saigon haben aber auch viel Spaß und Erstaunliches hervorgebracht. Hier eine kurze Zusammenfassung der Dinge, die wir erlebt haben und uns in Erinnerung bleiben werden:

• In der Sky-Bar im Sheraton Hotel auf dem 23. Stockwerk Cocktails trinken - Wundervoller Ausblick auf die Skyline von Saigon.
• Kokosmilch aus frisch „geköpften“ Kokosnüssen trinken - schmeckt hier ganz anders als zuhause
• Einen vierspurigen Kreisverkehr mit Strömen von Mopeds, Rollern und Autos heil überqueren ohne in Panik auszubrechen (und vor allem dabei ununterbrochenes Hupen zu hören, was hier als normales Warmsignal nach dem Motto „Achtung, ich komme“ verwendet wird.)
• Frischen kalten Smoothie trinken ;-)
• Durch die exklusivste Shoppingmeile Vietnams zu schlendern - im Vergleich dazu ist Düsseldorf garnicht so exklusiv
• Vietnamesische Spezialitäten probieren, wie etwas das wir einfach Reiswraps nennen (=hauchdünne Reisplatten mit einer Ei-Gemüse-Gewürz Mischung bestrichen und kurz über offener Flamme angebraten und einmal zusammengeklappt); „nem“ (= echte vietnamesische Frühlingsrollen) und vieles mehr (Froschschenkel oder Schlangen haben wir übrigens noch nicht probiert)
• Einen Stromausfall miterleben (kann alle paar Tage mal vorkommen, daher am besten Fahrstühle meiden ;-))
• Notre-Dame besuchen ohne nach Frankreich zu fahren - Abbild dessen steht auf einem Platz in Saigon
• Bei Pho2000 essen (wo bereits Bill Clinton seine Nudelsuppe geschlürft hat)

Das war's über Ho-chi-minh City .


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