die sapa-fansipan challenge


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Vietnam's flag
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July 27th 2007
Published: August 5th 2007
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es mag sich mancher wundern, wieso es auf dem gipfel des fansipan die moeglichkeit gibt, ins internet zu gehen. natuerlich ist dem nicht so, weil wir garnicht dort sind, dazu spaeter mehr.

mir ist zu ohren gekommen, dass der blog so klaenge, als wuerden wir staendig und ohne ausnahme von irgendjemandem uebers ohr gehauen. zwar stimmt dies nicht immer, gestern dafuer wieder voll und ganz. das zugticket, angeblich soft sleeper (1. klasse, 4 leute im abteil) stellt sich als hard sleeper heraus (2. klasse, 6 leute im abteil). die anmerkung dieser tatsache gegenueber dem travelagentheinzen verursacht unverstaendnis. natuerlich, der hard sleeper hat auch eine matratze, zwar nur halb so dick wie die des soft sleeper aber wirklich hard ist es dann eben auch nicht, was der gute ausnuetzt um uns einzureden, hard sleeper sei es eben erst dann, wenn auch keine matratzen mehr da sind, und man also auf der stahlpritsche liegen muesste. der grinsende mann laesst sich allerdings nicht ueberzeugen, einen absichtlichen fehler gemacht zu haben, weshalb murrend und gebueckt die fahrt gen sapa angetreten werden muss.

in sapa ist das wetter wie erwartet. regen, nebel, kalt. beim fruehstueck erklaert das toupet fiebrig zu sein, und somit nicht fansipantauglich, woraufhin es in ein nahegelegenes hotel abgeschoben wird. low und hose unterdessen beginnen den aufstieg. einen deutschen bergfuchs, 2 fuehrer und 2 traeger in der gruppe habend geht es los, ueber schlammige enge wege durch den sapa'schen dschungel. wege werden baeche, baeche zu kleinen reissenden fluessen, die dennoch ueberquert werden wollen. nicht etwa ueber luxuseinrichtungen wie bruecken, sondern eben einfach durch den fluss. in teilweise knietiefem und kaltem gebirgswasser. spaetestens nach der mittagsjause, die in stroemendem regen eingenommen wird, scheint der weg zum camp noch ewig. ist er auch. nach 4 stunden kommen wir schliesslich dort an, durchnaesst und hungrig. in der berghuette, die eigentlich irgendeine hilltribehuette ist, gibt es warmen kaffee. hose und low roesten ihre socken auf den bambuswanderstaeben, um die feuchtigkeit aus ihnen zu vertreiben. spaetestens jetzt ist die stimmung scheisse, die aussicht, 2 tage am berg zu verbringen und womoeglich im nebel auf dem gipfel zu sein ist nicht das wahre.

menschen kommen. nicht hilltribes, sondern touristen. in zerfetztem regenschutz und bis auf die knochen nass, zerstoert. sie kommen vom gipfel, wo es nichts zu sehen gibt, nur noch mehr kaelte und noch mehr naesse, ausserdem haben sie reservegewand mit, ein durchaus entscheidender vorteil. um nicht jenem hoechsten aller vietnamesischen berge zum opfer zu fallen, beschliessen low und hose umzudrehen. es ist vier uhr, also die letzte moeglichkeit, um nicht in die dunkelheit zu kommen.

der abstieg beginnt, vor uns eine touristin, physisch und psychisch am ende, was die geschwindigkeit durchaus langsam gestaltet. daraufhin wird beschlossen, uns mit einem der traeger vorzuschicken. "you go fast", und fast geht er auch. wie eine gemse (neudeutsch ja auch gaemse genannt) springt er ueber stock und stein, durch fluss und schlammloch, ohne sich ein einziges mal festzuhalten. auch das schuwerk ist nicht ohne: einfache sandalen, sonst nichts. dank dieser unglaublichen geschwindigkeit erreichen wir schliesslich nach einer stunde und 40 minuten den ausgangspunkt der reise, dreckig, verschwitzt und durchnaesst, aber am leben, der allerdings noch 12km von sapa entfernt liegt. der russische armeegelaendewagen von der nationalparkaufsicht kommt wie gerufen und fuehrt uns zurueck nach sapa.

im hotel angekommen erwartet uns eine durchaus positive ueberraschung, die die "6 berth soft sleeper with a/c" fast schon vergessen macht. das hotel ist gratis, da wir ja die tour gebucht haben. jauchzet frohlocket. das fiebrige toupet wird aus dem hotel geholt und in unseres uebersiedelt.

operation fansipan failed.

ps: da die computer hier im hotel durchaus antik sind gibt es photos erst nach dem besuch eines internetcafes in der stadt...

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27th July 2007

in eisigen höhen - ein seltenes glanzstück der bergliteratur
hoses spannender und tiefberührender bericht ist ein einmaliges dokument, das sich mit der faszination und irrationalität des bergsteigens auseinandersetzt. "einer der besten berichte, weil er hautnah und nachvollziebar zeigt, warum leute auf den gipfeln ihr leben riskieren, obwohl sie es gerade dort wiederfinden wollen." tages-anzeiger, wien
27th July 2007

übers ohr
des eindrucks des übers ohr hauens kann auch ich mich nicht entziehen. wieso muss man sich immer vertrauensvoll an die einheimisch vermittelnde bevölkerhung halten? wieso nicht der direkte leistungsankauf vor ort zug um zug?
28th July 2007

ihr armen!!!!!!!!!!!!!!!
liest sich wie wie die tagebuchaufzeichnungen versprengter amis, die sich auf eine c- 130 zu retirieren versuchen. mit vietnam verteranen koennt ihr euch jetzt durchaus messen. wie auch immer, mich wundert dass salz dort noch immer salz heisst und nicht etwa agent white und dass die dort noch immer kein erfrischungsgetraenk namens agent orange haben.

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