Phuket


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March 5th 2007
Published: March 12th 2007
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Ach wie schön kann es doch sein ein bisschen durch Südostasien zu jetten um mal eben schnell am Wochenende einen weiteren Kurzurlaub einzulegen. Diesmal war allerdings alles ein wenig anders: keine Besichtigung einer Großstadt, kein Turnier und eine nette Begleitung in Form von Mitbewohnerin Jenny. Aber es gab auch wieder gewisse Konstanten, wie bei jeder Reise bisher: fast keinerlei Planung im Vorhinein, jede Menge Sonne und kleinere und größere Abenteuer.

Es hat uns also nach Phuket verschlagen, die Ferieninsel Thailands schlechthin. Es ging uns also vor allem darum Sonne zu tanken und (zumindest für meinen Teil) ein wenig mehr Körperbräune zu sammeln. Denn meine Unterarme und Waden haben in den letzten Wochen schon einige Sonnenstrahlen abbekommen, was auf den Rest des Körpers leider noch nicht im selben Maße zutreffend war. Am Freitagabend haben Jenny und ich uns also getroffen, den Flieger bestiegen und sind gegen 22.30 Ortszeit auf Phuket gelandet. Dort angekommen und einmal durch den Zoll haben wir uns erst einmal überlegt, wo wir die nächsten Tage denn eigentlich verbringen wollen. Jenny hat ob so viel Unbekümmertheit und Zuversicht meinerseits zwar skeptisch geguckt und mit Sicherheit auch ab und zu mal den Kopf geschüttelt, wenn ich sie gerade mal nicht im Blickfeld hatte - aber im Endeffekt hatte sie sowieso keine Zeit auch nur irgendetwas für die Reise zu planen (als Praktikantin bei Porsche muss man nämlich sogar richtig arbeiten und kennt die Sonne eigentlich nur von Postkarten…)

Bei der Organisation des Taxis konnten wir auch gleich wieder eine Lektion über thailändische Schnelligkeit lernen. Da die Fahrt mit dem Taxi nach Kamala für zwei Personen recht teuer ist, haben wir uns mit zwei deutschen Lehrerinnen zusammengetan, die den Nachbarort als Ziel auserkoren hatten. Die Fahrt sollte 900 Baht kosten und ich hab die auch gleich mal gezahlt. Das hat eine unserer beiden Begleiterinnen allerdings nicht wirklich mitbekommen und hat von sich aus noch mal 1200 Baht auf den Tisch gelegt um ihren Teil zu zahlen. Man konnte kaum so schnell mit den Augen klimpern, wie diese 1100 Baht in den Händen der Thailänderin verschwunden waren. Als ich sie darauf hingewiesen hab, dass ich bereits das komplette Taxi bezahlt hatte, schaute sie uns mit großen Augen an, fragte wieviel Geld wir denn wiederbekommen und zog aus ihrem Riesengeldstapel 300 Baht hervor. Als ich sie darauf hingewiesen hab, dass hinter dem Tresen, wo wir es nicht wirklich sehen konnten, noch ein 1000er liegt, hat sie noch "netter" geschaut als die ganze Zeit schon und uns das zu viel bezahlte Geld zurückgegeben. War wohl ein "Versehen". Draussen am Taxi stand dann ein Ami, der für den gleichen Trip bereits 550 Baht gezahlt hatte, jetzt aber im gleichen Auto mit uns fahren sollte. Für einen Trip, der normalerweise 650 Bath kostet haben sie also mal eben schnell 1450 bekommen - willkommen in Thailand!
Nach ner wilden Fahrt über die Insel, kamen wir mitten in der Nacht in Kamlan Beach an. Jenny war immer noch nicht ganz überzeugt, dass wir problemlos eine Unterkunft finden würden, allerdings war dies nach 5 Minuten und einigen Verhandlungen schnell erledigt und wir konnten noch einen kleinen Strandspaziergang inklusive Cocktailchen (ein Cocktail sieht bei mir anders aus) machen.

Am nächsten Tag wollten wir neben baden gehen vor allem die Insel erkunden. Und wie macht man das auf Phuket? Natürlich per Motorroller. Wir haben uns also schnell einen wunderschönen hellblauen gemietet (natürlich durften wir nachdem wir die Miete bezahlt hatten, der Vermietung gleich noch Benzin abkaufen, denn der Tank war leer) und sind losgedüst. Nach einigem bergauf und -ab war die Straße plötzlich zu Ende und wir mussten den Berg auf der anderen Seite entlang. Ab und zu helfen Landkarten dann doch. Die erste Station hieß Patong mit dem berühmten (oder war es berüchtigten?) Patong Beach. Patong ist die Touristenhochburg von Phuket und ist dementsprechend voll. Lauter braungebrannte und zum Großteil vollgetankte Krawalltouristen. Vor allem Briten und Skandinavier sind hier anzutreffen und ich möchte gar nicht wissen wieviele Handtücher morgens 5.30 auf den Strandliegen verteilt werden. Leider sieht man auch die bekannten alten Männer mit den kleinen Mädchen an der Hand. Ich hab ja gewusst, dass das hier vorkommt, hätte allerdings niemals vermutet, das es so öffentlich geschieht. Man möchte natürlich nicht jeden älteren Herren in Thailand sofort vorverurteilen, allerdings hat mich diese Erfahrung doch sehr geschockt. Anscheinend ist Ihnen Ihr Verhalten nicht im geringsten peinlich und auch das Umfeld scheint nicht wirklich Anteil zu nehmen. Wenn ich es nicht gesehen hätte, würde ich wirklich nicht glauben, wie normal solch eine empörende Szene dort ist.

Nachdem wir uns dem Treiben ein wenig hingegeben, die Menschen beobachtet und für uns entschieden haben nicht den überfüllten Patong Beach aufzusuchen, sind wir ein paar Kilometer an der Küste entlang gefahren und haben den Tri Tang Beach entdeckt. Einigermaßen frei von Touristen, mit viel Sand, Palmen, Strandmusik und spitzen Steinen im Wasser - denn die relative Einsamkeit gab es natürlich nicht umsonst: Direkt vor dem Strand war ein kleines Korallenriff, dass das Baden ein wenig erschwerte. Nach 2h Turbobräunen ging es wieder auf unser motorisiertes Gefährt und zum nächsten Strand. Der hieß Karong Beach und war steinfrei. An den Strand legen war mir etwas zu langweilig und weil am Rande der Bucht ne Menge großer Felsen waren, hab ich mich für eine Klettertour entschieden. Ich will ja beschäftgt sein und Jenny war nach einer anstrengenden Porschewoche eher nach rumdösen zumute. Auf meiner kleinen Erkundungstour hab ich mitten auf einem Berg eine alte verlassene und ziemlich verfallene Hotelanlage gefunden. Viele kleine Bungalows mitten im Wald, teilweise noch mit Töpfen auf dem Herd in der Küche. Keine Ahnung ob diese Anlage eventuell zu den Opfern des Tsunamis gehörte und einfach nicht wieder aufgebaut wurde. Auf jeden Fall war es schade, dass ich meine Kamera nicht mithatte. Ebenso schade, dass ich auch auf Schuhe verzichtet hab, denn barfuß durch den Wald laufen ist nur solange spassig, solange man nicht auf alte Palmenblätter oder sonstige Pflanzen und Tiere tritt. Als letztes wollten wir an diesem Tag noch an die südliche Spitze von Phuket, da in unserer Karte ein Sunset Viewpoint eingezeichnet war. Problem mit offiziellen View Points ist, dass da natürlich jeder hinfährt um die Aussicht zu genießen. Wenn dann sogar noch Sunset drin steht, heißt das, dass nicht nur alle Touristen hinfahren, sondern dass alle Touristen auch zur gleichen Zeit hinfahren. Der nette kleine Viewpoint sah dementsprechend aus und war von Hundertschaften, mit Kameras bewaffneter Asiaten bevölkert. Kurz vor dem eigentlichen Sonnenuntergang verschwand die Sonne kurz hinter einer Wolke und das war anscheinend das Zeichen für 90%!d(MISSING)er Anwesenden, jetzt sofort zu ihren Bussen zurückzukehren. Plötzlich war der Platz wieder relativ frei und man konnte den Anblick sogar noch ein wenig genießen. Auf unserem Rückweg haben wurden wir dann am letzten Kreisverkehr in Patong von der Polizei angehalten. Helme hatten wir auf, aber ich ahnte schon schlimmes. Ich hatte meinen Führerschein nämlich im Hotel liegen lassen, aber selbst wenn ich ihn dabei gehabt hätte, wäre das egal gewesen. Denn nur ein englischsprachiger Führerschein wird anerkannt. Die Strafe von 300 Baht (tut also nicht weiter weh) konnten wir allerdings nicht vor Ort bezahlen, sondern nur in der lokalen Polizeistation. Diese war allerdings 2km entfernt, so dass die lokale Taximafia sich schon die Hände gerieben hat. Aber nicht mit uns! Mutig (und im Falle von Jenny: sauer) wie wir waren, sind wir zu Fuß gegangen und haben die wartenden Frauen mit den konfiszierten Motorrollern (denn wir waren natürlich nicht die einzigen, die von der Polizeit herausgefischt wurden) zurückgelassen und haben Patong bei Nacht erkundet. In der Polizeitstation angekommen haben wir uns dann in die Schlange eingereiht und uns gemeinsam mit den anderen "Straftätern" köstlich amüsiert. Auf der Polizeiwache lernt man wahnsinnig leicht Menschen kennen und man hat auch gleich ein Thema über das man reden kann - nur mal so als Tipp an die einsamen Seelen, die dies lesen... 😉
Nachdem wir unseren kleinen liebgewonnenen hellblauen Freund wieder aus der Staatsgewalt herausgelöst hatten ging es zurück in unser Guesthouse und in meinem Falle nochmal mit Laptop an den Strand. Denn leider hatte ich mir ARbeit mit nach Phuket nehmen müssen, aber wenn schon im Urlaub arbeiten müssen, dann doch bitte wenigstens stilgerecht. Nach 1,5h hab ich dann allerdings meine Niederlage gegen die berüchtigte thailändische Strandmücke eingestehen müssen und habe mich, begleitet von einem Rudel streunender Hunde auch in Richtung Schlafkoje gemacht.

Am nächsten Morgen hab ich mich bei Jenny gleich mal richtig beliebt gemacht. Der Wecker klingelte bereits 6.30 denn wir hatten große Pläne: 7.00 sollte uns ein Bus zur Fähre abholen. Dass das ein guter Plan war, hat mir Jenny um diese Zeit nicht mehr wirklich abgekauft. Wenig später saßen wir also auf der Fähre bei kostenlosem Kaffee und Crackern und mit jeder Welle, die gegen die Bordwand schlug und jedem Sonnenstrahl, der den Weg durch unsere kleine Luke fand, hat sich ihre Stimmung ein wenig aufgehellt. Spätestens als Ko Phi Phi in Sichtweite kam war das frühe Aufstehen gerechtfertigt. Ohne die Touristenmengen wäre das ganze allerdings mit Sicherheit noch ein wenig schöner gewesen. Denn die Fähren fahren nicht etwa den ganzen Tag über. Nein, morgens machen sich 3 riesige Schiffe auf in Richtung Ko Phi Phi und am Nachmittag legen alle zur exakt selben Zeit wieder ab. (quasi ein Elefantenrennen auf dem Meer) Zum Glück haben sich die meisten Touristen sofort auf die ortsansässigen Longtail Boat Fahrer gestürzt (oder war es andersrum?) und haben sofort in Richtung der kleineren Insel Ko Phi Phi Lai abgelegt, an dessen Maya Beach große Teile des Film "The Beach" gedreht wurden. Wir haben uns an den Strand geknallt, ein wenig am Strand geplanscht und ich für meinen Teil hab mir die Strandschönheiten angeschaut. Leider sehr überschaubar, dafür Bräune für 3 Urlaube. Da mich das Am-Strand-abhängen nicht wirklich glücklich macht, hab ich mir ein Paddelboot gemietet und hab ein wenig die Streilküste erkundet, aufgepasst, dass mich kein Wakeboarder über den Haufen fährt und bin dann zum Monkey Beach gepaddelt. Genau so wie den stellt man sich wohl die paradiesischen Strände vor: blaues Wasser, weißer weicher Sand, direkt dahinter Dschungel und ein Getränkeverkäufer, der aussieht, als ob er sein ganzes Leben an eben diesem Strand verbracht hat. Leider hatte ich nicht allzuviel Zeit um wieder zurückzupaddeln, weshalb dieser Trip ins Paradies viel zu kurz ausgefallen ist. Auf dem Rückweg hab ich dann schon ein wenig Schmerzen im Rücken gespürt und gemerkt, dass ein kräftiger Sonnenbrand im Anmarsch ist. Ich möchte die Details ersparen, aber die Haut auf der linken Schulter schält sich zur Zeit das zweite Mal nachdem sie vor ein paar Tagen schon mal fast komplett abgefallen war. Bin mal gespannt wie das aussieht, wenn es komplett verheilt ist... Und diesmal hatte ich sogar - im Vergleich zu sonst - Sonnencreme benutzt. Hat mich als notorischen Sonnencremevergesser und -ignoranten nicht wirklich von der Wirksamkeit überzeugt. Kurz danach ging es wieder zurück nach Phuket wo wir uns für ein paar Stunden noch Phuket Town angesehen haben. Phuket Town hat keinen schönen Strand, ist deshalb von Touristen kaum besucht und dementsprechend langweilig. Nachdem wir uns ein wenig die Stadt (= wahllos ineinander verschlungene Straßenzüge) und einen chinesischen Tempel (in dem unter anderem auch Cola verkauft wurde) angesehen hatten, sind wir in den Bus zum Flughafen. Und auch dieser Bus hielt natürlich ein paar Überraschungen bereit, denn es war ein Karaokebus. Wir hatten vermutlich noch Glück, dass wir insgesamt nur 4 Personen im Bus waren, so dass nicht wirklich jemand mitgesungen hat. Und nachdem ich mir eine Stunde lang thailändische Musikvideos anschauen durfte, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass die Thailänder Frauen ein wenig verzogene Vorstellungen von Männern haben: Jeder Mann der in den Videos erschien, konnte entweder wunderbar zeichnen oder tanzen. Ich bin mir sicher, dass das nicht exakt der Realität entspricht.
Wieder in Singapur angekommen und ins Bett gefallen sind wir dann so gegen 3 Uhr - viel Zeit zum erholen blieb also nicht wirklich.

Fazit: Phuket ist für ein paar Tage ganz nett, aber wer sich überlegt, seine kompletten zwei bis drei Wochen Jahresurlaub in Thailand zu verbringen, der sollte sich überlegen ob er sich nicht eine andere Ecke des Landes aussucht oder gleich zum Ballermann fliegt.

Sonnige Grüsse,
Konstantin


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noch ohne Sonnenbrand und ganz hell


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