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Laos' flag
Asia » Laos » West » Vientiane
March 16th 2010
Published: March 16th 2010
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Nach fast vier Wochen, in denen ich lediglich in Kleinstaedten und Doerfern zwischen Kambodscha und Laos unterwegs war, fuehlt sich Vientiane, die Hauptstadt von Laos, an, wie eine Metropole. Die Stadt hat nichts gemein mit dem Laos, das ich die letzten Wochen erlebt habe und auch in den letzten dreieinhalb Jahren seit ich die Stadt das letzte Mal besucht habe, hat sich einiges getan. Damals gab es im Zentrum noch Schotterstrassen; eine der Hauptstrassen wurde kraeftig renoviert. Leihte man sich ein Fahrrad aus hatte man die Avenue Lane Xang, dem Vientianer Pendant zu den Champs Elysees fast fuer sich alleine von ein paar Motorraedern und Tuk-Tuks abgesehen. Heute gibt es viel mehr Verkehr, insbesondere mehr Autos und die meisten von ihnen sind nagelneu.

Nichtsdestotrotz ist Vientiane auch weiterhin eine der ruhigsten Hauptstaedte Suedostasiens, kein Moloch wie Bangkok, keine Millionen von Motorraedern wie Hanoi und auch deutlich ruhiger als Phnom Penh, das weiterhin im Ruf steht, nachts recht gefaehrlich zu sein. Die Hauptstadt von Laos hat lediglich 200.000 Einwohner und der Verkehr ist fast europaeisch. Hier ist es mir zum ersten Mal in Asien passiert, dass mir ein abbiegendes Fahrzeug Vorrang gegeben hat, als ich als Fussgaenger weiter gerade aus wollte.

Man merkt noch stark den franzoesischen Einfluss. Es gibt viele Gebaeude im Kolonialstil und die Strassen hier heissen in der Uebersetzung nicht Road oder Street, sondern Rue, Boulevard oder Avenue. Die Avenue Lane Xang fuehrt zu einem Triumphbogen, der auffallende Aehnlichkeit mit dem Arc de Triomphe in Paris besitzt.

Im Zentrum sieht man ueberall Falangs, also Westler, jeder Sorte: Vom einfachen Backpacker ueber den Pauschaltouristen bis hin zu den Expats, die entweder hier leben oder gerade aus Thailand zu einem Kurzbesuch hier sind, um ihr Visum zu verlaengern. Natuerlich laufen einem auch hier wieder die westlichen Maenner ab 50 aufwaerts ueber den Weg, die ein asiatisches Maedchen dabei haben, das ihre Tochter sein koennte.

Die Vielzahl westlicher Besucher hat zur Folge, dass es hier nicht mehr so viele guenstige Unterkuenfte und Restaurants gibt. Die Laoten essen und schlafen eher ausserhalb des Zentrums. Die wenigen guenstigen Unterkuenfte, die es giubt, sind sehr schnell belegt und man muss etwa das Doppelte fuer den gleichen Standard wie in Suedlaos oder Kambodscha zahlen. Am ersten Tag kam ich fuer 80.000 Kip (etwas ueber 7 Euro) in einem alten muffeligen Zimmer mit schimmeligem Bad unter. Fuer den Preis gab es in Vietnam ein grosses, sauberes Zimmer mit Kuehlschrank. Da ich mir aber auf Dauer kein so teures Zimmer in Vientiane leisten kann, zumal das Essen hier auch teurer ist, suchte und fand ich dann am naechsten Tag ein Gaestehaus mit Schlafsaal fuer 25.000 Kip (etwa 2,25 EUR). Leider war der Schlafsaal kein Vergleich zu den meist angenehmen und sehr sauberen Schlaafsaelen chinesischer Hostels und wie es sich spaeter herausstellte, hatte ich auch noch einige unangenehme Bettgenossen: Cimex lectularius, die Gemeine Bettwanze. Mittlerweile bin ich in einem sauberen Zimmer fuer 70.000 Kip untergekommen.

Ein Vorteil des starken westlichen Einflusses ist die Unzahl an Restaurants. Vientiane ist auch die kulinarische Hauptstadt Laos' und auch wenn das Essen oft teurer ist als in Restlaos so hat man hier doch eine Auswahl, von der man auf dem Land nur traeumen kann. Westliches Essen bedeutet hier nicht nur wie sonst Pizza, Hamburger, Spaghetti. Es gibt hier zahlreiche franzoesische Restaurants, die von echten Franzosen geleitet werden. Man bekommt ein Steak mit importiertem Rindfleisch fuer 6 bis 7 Euro, ebenso gibt es italienische Restaurants (hier gibt es zwar auch Pizza und Pasta, aber was fuer ein Unterschied!), westliche Baeckereien, Tex-Mex, aber auch asiatische Spezialitaeten, Sushi (vom japanischen Sushimeister) ab unter 4 Euro, chinesische Restaurants, vietnamesische, indische, undr auch Spezialitaeten aus dem Nahen Osten (oder Naher Westen von hier aus gesehen) wie libanesische oder tuerkische Kost (Doener fuer 4 Euro! Puh!) Dazu gibt es dann auch noch Fusionskueche, bei der beispielsweise rotes Thaicurry im Pitabrot mit Pommes serviert wird.

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