Hr. Hu


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September 27th 2009
Published: September 27th 2009
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Hr. Hu wurde vom Lonely Planet empfohlen. Hr. Hu wurde auch von meinem Bruder empfohlen. Hr. Hu ist ein Schlepper, also jemand, der ankommende Touristen direkt am (Bus-)Bahnhof in Empfang nimmt und höflich, aber bestimmt in ein Hotel geleitet, von dem er eine Provision erhält.

Dennoch wollte ich Herrn Hu treffen. Mein nächstes Ziel war die Besteigung des Huang Shan, einer der schönsten Berge (oder Gebirge je nach Übersetzung) Chinas. Da man auf normalem Wege als Ausländer nur an ein teures Zimmer in einem 4-Sterne-Hotel rankommt, erhoffte ich mir von Hr. Hu die Vermittlung eines Schlafsaalbetts.

Ich versuchte also Hr. Hu bereits von Hangzhou aus zu erreichen, was mir jedoch nicht gelang. Wie es sich jedoch herausstellte, wäre es völlig unnötig gewesen, Hr. Hu im Voraus anzurufen. Als der Bus nämlich in Tangkou, dem Dorf am Fuße des Huang Shan ankam, hielt er direkt und sicherlich nicht zufällig genau vor seiner Nase. Hr. Hu geleitete mich höflich, aber bestimmt in das Hotel, vor dem der Bus gerade gehalten hatte. Es hatte kein englisches Schild, die Zimmer waren etwas muffelig und das Haus war insgesamt etwas herunter gekommen, kurz gesagt war es genau die Art von billiger Unterkunft, die zu meinen bevorzugen Übernachtungsmöglichkeiten gehörten.

Nach der Zimmervergabe fuhr mich Hr. Hu zu seinem Restaurant, wo ich zu Mittag aß und Hr. Hu meine Wünsche bezüglich der Gipfelübernachtung mitteilte. Er konnte mir ein Schlafsaalbett für 130 RMB mit Dusche anbieten oder eines ohne Dusche für 70 RMB, das ganze in einem der 4-Sterne-Hotels, deren normale Zimmerpreise bei 800 RMB erst anfangen. Ich nahm das ohne Dusche. Nach dem Essen brachte er mich ins Hotel in Tangkou zurück und wir verabredeten uns für 19 Uhr zum Abendessen, wo er mir dann auch noch die Details erläutern wollte.

Punkt 19 Uhr stand ich draußen vor dem Hotel und wartete auf Hr. Hu. 15 Miinuten später wartete ich immer noch. Nun war es mir bewusst, dass man nicht in jedem Land die gleichen Maßstäbe an Pünktlichkeit anlegen konnte wie in Deutschland. Als er jedoch kurz nach Halb acht immer noch nicht da war, fing ich an, an mir zu zweifeln. Hatte er vielleicht doch 7 Uhr am nächsten Morgen zum Frühstück gemeint? Jedenfalls hatte ich zwischenzeitlich mächtig Hunger bekommen und da sämtliche Restaurants in der Umgebung bereits geschlossen zu sein schienen, entschied mich schließlich, den Fertig-Nudeltopf, den ich mir eigentlich am nächsten Abend auf dem Gipfel essen wollte, zuzubereiten.

Punkt 20:10 Uhr war er fertig. Punkt 20:10 klopfte Hr. Hu an meine Tür. Ob ich hungrig sei, wollte er wissen. Da ich noch keine Gelegenheit gehabt hatte, von der Fertigmahlzeit zu probieren, antwortete ich wahrheitsgemäß mit ja. Ob ich dann bereit sei, mitzukommen? Zum einen nicht riskieren, dass der Mann sein Gesicht verlor, zum anderen kocht Frau Hu so ziemlich das beste chinesische Essen, das ich je probieren durfte. Wohin aber mit dem fertigen Nudeltopf, ohne dass Hr. Hu es merkte? Ich tat so, als müsse ich nochmal auf die Toilette (was auf gewisse Weise sogar stimmte) und bat ihm, in der Lobby zu warten. Nachdem ich das fertige Essen, wie ich hoffte, ungeziefersicher in einer verschlossenen Tüte im Mülleimer verpackt hatte, ging es dann zu Hu's Restaurant, wo ich Rindfleisch mit Zwiebeln und Paprika, sowie frittierte Äpfel mit Zucker, die geschmacklich ein wenig an Apfelküchle erinnerten, genießen durfte.

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27th September 2009

Die schöne Fertigmahlzeit :D Allerdings klingt das Essen von Frau Hu sehr lecker und war dann vermutlich die bessere Wahl :D

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