Autofahren in Südafrika


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South Africa's flag
Africa » South Africa » Gauteng » Pretoria
February 6th 2012
Published: March 11th 2012
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Ja, das Autofahren hier in Afrika ist in jeder Hinsicht anders als in Europa. Manch einer mag sagen, dass es nicht schlimmer zugehen kann als in Rom oder Athen. Aber damit ist eine Fahrt in Afrika auch nicht zu vergleichen...

So sind schon die Straßen jeden Tag eine Herausforderung. Gut, hier in Pretoria sind sie wenigstens geteert, aber ändert nichts daran, dass Schlaglöcher so manch einen richtig aushebelt oder sogar platte Reifen beschert ;-) Schlimmer wird es nur, wenn es regnet. Dann wäre es besser, man hätte ein U-Boot. Richtig, kein Boot oder Schiff, sondern ein Unterwasserboot. Die Straßen können dermaßen überflutet sein, dass es sich lohnt über den Grünstreifen am Straßenrand zu fahren. Wobei hier die Gefahr besteht im Schlamm stecken zu bleiben. Am Besten ist wohl die Gegend weiträumig zu umfahren (wie es immer so schön im Radio heißt) oder gar abzuwarten, bis das Wasser wieder abgelaufen ist. Das kann allerdings auch seine Zeit dauern, denn sowas wie eine Kanalistaion gibt es nur an besonderen Verkehrswegen. Die Straßen hören nämlich links und rechts einfach auf und dann geht die Straße nahtlos über in den Grünstreifen oder manchmal wird sie auch von eimen Dreckrand gesäumt. Es gibt keinen Gehweg oder eine Wasserrinne oder gar einen Abschluss der Straße mit Bordsteinen. Nein, die Straße hört einfach auf. Das heißt auch, man sollte genauso darauf achten nicht zu weit links zu fahren, um platte Reifen und verzogene Felgen zu vermeiden;-)

Aber man gewöhnt sich schnell an die Straßenverhältnisse. Viel weniger werde ich mich wohl an die anderen Verkehrsteilnehmer gewöhnen. Es gilt die Regel: Der Kleinste sollte besser immer nachgeben. Demnach fährt man am Besten LKW. Fußgänger retten sich meistens mit einem Hechtsprung in den Graben. Fahrradfahrer sollten mit einem Helm, Knie- und Ellbogenschützer und Stützrädern ausgestattet sein, um das Schlimmste zu vermeiden. Kreuz und quer, ohne Rücksicht auf die drei Verkehrsregeln, die es hier gibt, fahren die Autos, Busse, Taxis und LKWs als gäbe es nur sie auf der Straße. Da macht es auch nichts, wenn ein Auto mal überldaen ist mit Möbeln oder gar Menschen. Da reicht die Breite der Straße sowieso nicht aus und auch hier gilt, am Besten weiträumig umfahren, um zu verhindern, dass man irgendwie an einem solchen Gefährt hängen bleibt.

Wenn man sich nun an die rasante und rücksichtslose Fahrweise der Mitbürger angepasst hat, bleiben eigentlich nur noch die drei grundsätzlichen Verkehersregeln:

Erstens: Rot an der Ampel ist Kirschgrün. Demnach ist auch Fahren bei rot möglich.

Zweitens: Eine Stoppstelle überfährt man nie und stoppt! Dann lieber über eine rote Ampel fahren...

Drittens: Fahre niemals zu schnell, eher dem Verkehr angepasst, sonst riskiert man einen Strafzettel.

So bleibt am Ende nur noch eines: ein Auto sollte in Afrika einem Panzer gleichen. Meins ist ausgestattet mit Alarmanalage, Scheiben, die man nicht einschlagen kann, schließt automatsich ab und wenn es doch einmal jemand wagen sollte mich und mein Auto zu klauen, können die Teile des Autos mit Hilfe von GPS und sonstigen neueren technischen Feinheiten geortet werden (auch wenn dann die Beifahrertür an einem anderen Ort wie der Motor gefunden wird).

All das schützt aber nicht davor, auf Parkplätzen von anderen Autos gerammt zu werden, weil mal ausnahmsweise niemand dasteht und einen netterweise aus der Parklücke rauswinkt ;-)

So sind 10 Kilometer Fahrt in die Schule und wieder nach Hause jedesmal eine neue Herausforderung, denn Verkehrsregeln können sich auch schlagartig ändern, sollte es einer der Verkehrsteilnehmer für nötig halten.

Und ich fahre nur in der Stadt, wohlgemerkt! Aufs Land bin ich ohne Allrad-Antrieb noch gar nicht gefahren.

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