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Published: February 22nd 2007
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Yehaaa, die Reise kann los gehen!!!
Nachdem mit dem Geldtransfer alles gut gegangen war, holten wir am vergangenen Donnerstag unseren "Sir Henry" bei Marlene (sie war wirklich wie eine Mutter zu uns und ein wenig entaeuscht, dass wir nicht bei ihr uebernachtet hatten) in CapeGate (oestlich von Kapstadt) ab und duesten los auf der N7 in Richtung Namibia (insg. ca. 600 km). Die fahrt durch die Region "Northern Cape" in Suedafrika ist empfehlenswert. Die Strasse windet sich in schoenen Kurven (Jungs, das waere eine schoene Moped-Racer-Strecke!) durch die bezaubernde Landschaft. Nach einer kurzen Nacht in Springbok kamen wir nach weiteren 115 Kilometern endlich an den Grenzuebergang "Noordoewer". Ruckzuck zwei Stempel von den netten Beamten und wir fuhren mit unserem gekauften "vehicle permit" auf Namibischem Boden.
Fahren in Namibia ist so ein zweischneidiges Ding. Einerseits sind die Strassen echt gut und man kann ob des wenigen Verkehrs ungehindert ganz schoen ueber die Piste duesen, andererseits ist es auf Dauer ein bisschen langweilig, da die Strasse ueber Kilometer nur eine Richtung kennt: geradeaus. Fuer den ambitionierten Hobby-Ralley-Fahrer nicht unbedingt ein Abenteuer. Dazu kommt, dass man durch absolut verlassene Gegenden faehrt. Da ist nix! Nix! Wirklich nix! Ausser natuerlich Landschaft. Die ist
im Sueden des Landes aber eher karg und sehr trocken. Wir Oemmels sind natuerlich auch im namibischen Sommer unterwegs. Dass es tagsueber nicht unerheblich heiss wird, muss ich wohl nicht erwaehnen. Gott sei Dank hat Sir Henry Air Condition... 😊
Erstes Ziel in Namibia ist der Fish River Canyon. Dieser Canyon, wie es heisst einer der spektakulaersten Spots in ganz Afrika, hat eine Laenge von 160 km, wird bis zu 27 km breit und 550 Meter tief. Mein lieber Scholli...!! Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass er nach dem Gan Canyon der zweitgroesste der Welt ist. Bin mir aber nicht sicher. Vielleicht will einer der geneigten Leser das mal geschwind verifizieren und als comment posten.
Wir also ab von der grossen, geteerten Strasse auf die "gravel road" und mit 110 km/h und einer grossen Staubwolke in Richtung des Canyon. Diesen wollten wir eigentlich durch einen schoenen hike erkunden. Leider laesst das Wetter es zu dieser Jahreszeit nicht zu. Es ist einfach zu heiss. Nun gut, auch von den Viewing-Points liess sich die grandeza des Canyons einigermassen gut betrachten. Nach mehreren atemberaubenden Sichten machten wir uns dann nach einem kuehlen Bier auf den Weg zu einer Lodge, die passenderweise
Ouma Gertie!!!
Und die kleine Tochter von der Putzmaid "Fish River Canyon Lodge" heisst. Zufall?
Die vorhin erwaehnte nette Reisegeschwindigkeit war dann betrueblicherweise in dem Augenblick futsch, als wir von der gravel road auf die Strasse mussten, die die letzten 22 km in Richtung der Lodge fuehrt. Das Ding Strasse zu nennen ist allerdings ein Hohn. Herr Tiefensee wuerde bei dem Anblick des sich durch die Pampa windenden Etwas ein Magengeschwuer bekommen. Solche Wege gab es bei uns in Europa zuletzt im 17ten Jahrhundert. Nun gut, Sir Henry einmal die Sporen gegeben und nach eineinviertel Stunden (!) waren wir an der Lodge angekommen. Dort wurden wir von der Lodge-Mama, na ja, eher die -Oma, begruesst. Kein Wunder, waren wir doch die einzigen Gaeste. Ouma Gertie, erwies sich an dem Abend als ausgezeichnete Unterhalterin. Stephi und ich bewegten nicht mehr sonderlich haeufig unsere Lippen. Wie auch, wir kamen nicht wirklich zu Wort (Irgendwie auch unverantwortlich seine fast 75-jaehrige Mutter als Managerin in der Pampa zu installieren, wo sie mit keinem Menschen richtig kommunizieren kann. Dem Sohn muss ich bei Gelegenheit mal eine Mail schreiben...).
Da fuer uns nicht mehr viel zu tun, machten wir uns am naechsten Morgen auf in Richtung Luederitz an der suedlichen Kueste Namibias. Irgendwie wollten
das mit dem Aufbrechen aber nicht so richtig klappen, denn ab hier begann das Drama.
Auf dem Rueckweg ueber die Schotterpiste entschloss ich mich einen kleinen short cut auszuprobieren, den wir bei der Hinfahrt bemerkt hatten. Das haette ich nicht tun sollen.... Wie die meisten von Euch wissen, macht Fahren auf Sand echt Spass. Bis zu dem Zeitpunkt wo man in ihm stecken bleibt.... Schoene Schei....! Wir raus aus dem Auto, betroffen geguckt, herrlich geflucht und dann auf die Knie. Was sollten wir auch machen?!?! Mit den Haenden im heissen Sand buddeln, mittlerweile war es kurz vor zwoelf Uhr Mittags und in der Sonne schaetzungsweise 50 Grad warm, ist kein Vergnuegen, kann ich Euch sagen! Vor allem, wenn der von oben staendig wieder nachrutscht. Nach drei erfolglosen Versuchen den Wagen frei zu bekommen, wir hatten einen coolen Steinweg im Sand gepflastert aber nichtsdestotrotz natuerlich immer weiter mit den Raedern in den Sand eingebuddelt, entschlossen wir uns zu einer Farm zu laufen, die ca. 10 km entfernt am Weg lag. Da so ein Walk durch flimmernde Hitze echt Spass macht, freuten wir uns so richtig darauf! Zwischendurch, das muss man noch sagen, kam ueber den "eigentlichen" Weg ein Fahrzeug vorbei, dass
uns trotz allen Gehupes, trotz aller Pfiffe nicht sah. Jetzt wissen wir auch, wie sich gestrandete oder in Seenot geratene Menschen fuehlen, wenn man sie nicht bemerkt. Echt beschissen!
So weit so gut! Wir wollten uns also gerade auf den Weg machen, als mein Weib fuechsisch die Lauscher spitzte und einen weiteres Wagengeraeusch durch den Wind erlauschte. Mein Sportlehrer aus der Oberstufe waere ob meines Sprints in Richtung des Weges stolz gewesen! Und es hat gefruchtet. Der kleine Toyota blieb tatsaechlich stehen. Kein Wunder, wenn mitten in der Pampa ein gegen die Sonne vollverkleideter, mit den Armen rudernder Wuesten-Hooligan auf einen zugerannt kommt. Netterweise nahm das Paearchen mich bis zur Ranch mit. Dort bekniete ich den Farmer mir zu helfen. Mit Erfolg. Zusammen fuhren wir in seinem Pick-Up in Richtung Auto, das waehrend dieser ganzen Zeit von meiner in der Hitze schmorenden Stephi behuetet wurde.
Ich mach's jetzt mal kurz. Nachdem Mias, der Farmer, vergeblich versucht hatte uns vorwaerts raus zu ziehen, versuchten wir es rueckwaerts. Und endlich, der Wagen war frei. Dumm nur, dass wir jetzt wieder ueber die Stelle mussten... 😊. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass der Farmer "Sir Henry" drueber schaukelte. Mit wollte es nicht
recht gelingen. Mein Seelenheil hat trotzdem keinen Schaden genommen. Der Mensch lebt schliesslich auch im Sand. Jawollll!
So, eigentlich sollte die Geschichte jetzt vorbei sein. Habe ja auch schon viel geschrieben. Leider war dem nicht so....
Lest Weiteres in Teil 2!
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Dirk M.
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Felix - der Wuestenfuchs
wenn sowas im film passiert, zweifelt man ja gern am drehbuch - aber es geschieht wohl auch in echt.... ich freu mich schon auf teil 2