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Published: February 5th 2008
Von Essen, Christen und Wetter
Nachdem wir uns ausgeschlafen hatten, haben wir mal gemütlich ausgepackt und ein wenig zusammengeräumt. Haben uns mal als erstes in die Sonne rausgesetzt - es war wirklich sehr heiß, um eine Einkaufsliste zu schreiben, da Elisa mit uns zur Wallmart fahren wollte. Dabei hat Ursi sogar einen ganz leichten Sonnenbrand davongetragen, obwohl wir wirklich nur 20 min oda so draußen gesessen sind! :o) New Mexico is halt doch was tolles. *g*
Elisa hat uns dann um ca. 2 abgeholt und dann fuhren wir zu ihrer Wohnung, die ein paar Meilen von uns entfernt ist. Wir haben viel erzählt - vom Flug, von Österreich - sie interessiert sich sehr für Österreich, und sie ist voll stolz drauf dass sie ein Ambassador von 2 Österreichern ist. :o) Da haben die 2 Mädls vor uns anscheinend einen guten Eindruck hinterlassen! Bei Elisa zuhause (Fotos kommen ein anderes mal, hatte meine Digicam nicht dabei) ist alles ziemlich ... hmmm... ein wenig anders. Viele Sachen von Gott etc. aufgehängt, also sehr christlich halt.
Sie hat uns zum Essen eingeladen, da wir ja zuhause noch nichts hatten. Es gab eine Rosmarinhendlsauce mit Nudeln, aber echt gut. Da muss ich dazusagen,
dass sich nicht jeder Ambassador so um seine International Students kümmert, wie Elisa das macht. Wir haben sehr viel Glück, dass wir sie haben. Sie unterstützt uns echt in jeder Art und Weise, viele andere machen sich lang nicht so viel Mühe wie sie! Vor dem Essen hat sie ein Gebet gesprochen: "Thank your for my new friends of Austria and thank you for the meal we can eat right now...." - Ja, sie ist sehr gläubig! ;o)
Nun gut, sie lehrt uns immer neue Ausdrücke, und erkärt uns alles, wenn wir mal etwas nicht verstehen. Und man lernt niemals aus! Sie erzählte uns außerdem, dass es in New Mexico im Monat nur ca. 1 mal regnet, und das es nur sehr wenige Tage im Jahr gibt, an denen es bewölkt ist. Also im Vergleich zu Österreich ist das schon ein Mega-Unterschied.
An original American Wallmart
Tja, man hört zwar davon, aber das muss man gesehen haben, damit man es glaubt! Die amerikanischen Wallmarts sind ein Wahnsinn. Es gibt so vieles, und so viel Sch....!!! Und natürlich Instant Food bis zum Umfallen. Werd das nächste Mal die Digicam mitnehmen, dann kann ich euch mehr davon zeigen! :o) Wir
haben halt alles mögliche eingekauft, was wir in den nächsten 3 Monaten so brauchen könnten. Elisa hat uns sehr gut beraten. Natürlich haben wir auch sehr auf den Fettgehalt etc. geachtet, denn wir studieren ja Gesundheitsmanagement im Tourismus und leben was wir lernen - auch in Amerika! ;o)
Von Superbowl Parties, Familie, Waffen und amerikanischen Gesundheitssystemen
Elisa hat gleich eine Liste angefertigt, was Ursi und ich alles machen wollen, und die is sehr lange! An jenem Tag war gerade das Superbowl-Spiel. Das ist DAS Spiel des Jahres in den Staaten. Und wir wollten auf eine Superbowl-Party gehen. Elisa hat das natürlich gleich auf ihre Liste gegeben und noch am selben Tag unseren Wunsch erfüllt. Wie gesagt, so getan! Sie ist fast wie eine "bezaubernde Jeany", die einem jeden Wunsch erfüllt. *hihi* Und wir sagten, wir wollen so viel als möglich mit amerikanischen Native Speakern zu tun haben. Und so war es auch.
Elisa hatte einen Freund, der uns dann irgendwo außerhalb des (wirklich riesigen) Campusses eine Superbowl Party mit einem Haufen Leuten (aus den US) in einem typisch amerikanischem Haus eingeladen hatte.
Wir wurden natürlich herzlich begrüßt und wir sollten uns wie zuhause fühlen. Es waren recht
junge Leute dort, und auch ein paar kleine Kinder! Zu unserer Verwunderung waren eigentlich alle verheiratet und hatten auch Kinder. Das is in den US anscheinend gang und gebe, dass man so früh Kinder und Familie hat.
Es gab alles - von Nachos bis Hamburger, auch ein "Root Bear" hat es gegeben (das schmeckt wie Medizin und ist kein Bier, es heißt nur so - ich weiß, komisch).
Der Abend war echt lustig. Und sehr diskussionsreich!
Ich werd euch ein wenig erzählen von dem, was wir da alles geredet haben: Nachdem das Spiel aus war, haben sich die Männer auf einen Tisch gesetzt und diskutiert und die Frauen waren im Wohnzimmer auf dem Boden und haben mit ihren Kindern gespielt bzw. über diverse Sachen geredet. Fast klischeehaft, was? Die Jungs haben mich voll miteinbezogen in ihre Diskussionen - war voll stolz auf mich dass ich so viel verstanden habe! :o) Sie fragten mich, wie das bei uns mit der Karrenz von Müttern so aussieht. Dann sagte ich, dass sie bei uns 2 Jahre frei kriegen. Sie waren sehr erstaunt, denn dort bekommen sie nur ca. 3 Monate.
Der Typ, dem das Haus gehörte, heißt Joe. Er
Joe begeistert mit seiner Waffe
Die war nicht geladen, keine Sorge! :o)ist noch recht jung, hat eine Frau und sie haben einen Sohn namens Jude (sprich: "tschud"), den sie adoptiert haben. Während die anderen gegangen sind, haben wir uns noch bis spät am Abend mit ihnen unterhalten. Er erzählte uns seine Meinung über das Gesundheitssystem in den USA und viel über die Politik, ohne jedoch abzuschweifen, alles was er sagte klang sehr einsichtlich und logisch. Er konnte wirklich gut reden! Ein wenig später erfuhr ich, dass er Pastor ist (!!) und sich vor allem für die Jugend einsetzt. Das erinnert stark an die Camdens -
Eine himmlische Familie, was? Ich dachte mir immer, das sei bloß so eine Serie.. Aber es gibt wirklich einige Familien, die auf die selbe Art und Weise leben! Gehen immer in die Kirche, und diskutieren über die verschiedensten Dinge des Lebens. Es war echt cool Joe zuzuhören, vor allem spricht er deutlich und kann Vokabular gut erklären, das man nicht versteht. Er ist hauptberuflich jedoch an der Grenze zu Mexico in El Paso tätig. Daher auch die Waffe, die er dort benötigt.
Wir haben auch ausführlich diskutiert, was die Vor- und Nachteile des Waffengesetzes in den US sind, und was jeder davon hält.
Aber am besten hat mir gefallen, als er von seiner Familie erzählte:
Joe stammt aus einer kleinen Stadt in Texas. Er wuchs in einer rassistischen Familie auf, doch er konnte sich der Rassismusangehörigkeit entziehen und hat immer alle Menschen als gleich angesehen. Das finde ich sehr beeindruckend - das zeigt von starker Persönlichkeit, oder? Immerhin hat er nun einen Sohn adoptiert, der eine mexikanische Mutter hatte. Da die Eltern von der Frau von Joe auch aus Mexico sind, lernen sie dem kleinen Jude sowohl Englisch, als auch Spanisch.
Der Vater von Joe aus Texas, der Rassist war, hat erst kürzlich sein Leben komplett geändert und sich dem Glauben gewidmet. Joe sagte, sein Vater habe seine Meinung nicht von einem auf den anderen Tag geändert: "So, ab heute hab ich nichts mehr gegen Schwarze." Nein, er sagte, sein Herz habe sich durch den Glauben von Grund auf geändert und er sieht nun farbige und weiße Menschen als gleichwertig.
Er sagte, er dankt Gott dafür, dass er - mit so jungen Jahren - eine Familie hat, ein Haus gekauft hat und einen guten Job hat. Er meint, er verdiene mehr Geld als er verdient ;o).
Warum ich das so ausführlich
beschreibe: Mich hat Joe zum Nachdenken angeregt und das schafft nicht so leicht jemand! Wir werden - gemeinsam mit Elisa - auch mal einen Gottesdienst besuchen, an dem er predigen wird. Ich bin schon sehr gespannt darauf.
Die ganzen Leute von der Superbowl Party (es wurde übrigens kein Alkohol getrunken! - sowas könnte man sich bei uns gar nicht vorstellen *gg*) treffen sich jeden Sonntag am Abend. Wenn wir Lust und Laune haben, können wir auch vorbeischauen und mit ihnen über diverse Dinge mitreden- und diskutieren. Werden wir bestimmt noch einmal machen!
Gleich hier unten ist noch ein Video (1min20sec), hab mitgefilmt wie Joe mit Jude gespielt hat und die Farben gelernt hat. Die stärkere Frau im Hintergrund ist seine Frau, das Mädchen das gegenüber von mir sitzt ist Elisa. Viel Spaß beim Anschauen! :o)
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Bina
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:-)
na, da hast du an deinem ersten tag ja schon voll viel erlebt gö? :-) die party scheint ja wirklich lustig gewesen zu sein und hab auch das video angeschaut, der kleine ist ja voll lieb! bin schon auf die nächsten einträge gespannt! :-) glg, bina