Grenzübertritt von Kasachstan nach Usbekistan


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Asia » Uzbekistan » Tashkent
September 13th 2010
Published: October 9th 2010
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Nach unserem Aufenthalt in Turkistan stand er also nun vor uns, der erste Grenzübertritt zwischen zwei zentralasiatischen Ländern. Wir hatten schon einiges darüber gelesen und einige „Schauermärchen“ darüber gehört. Und deshalb waren wir sehr gespannt, wie das so ablaufen würde. Wir hatten uns von einem Taxifahrer überzeugen lassen, dass es viel einfacher sei, mit dem Taxi bis zur Grenze zu fahren und dann den Grenzübertritt zu Fuss zu machen, als mit dem Zug zu fahren. Da er uns preislich entgegenkam und wir durch die Taxifahrt viel flexibler waren, haben wir uns also für diese Variante entschieden.
In einer 3-stündigen rasanten Fahrt brachte uns der Taxifahrer bis zu usbekischen Grenze. Dort stiegen wir aus dem Taxi aus und packten unser Gepäck. Der Grenzübertritt war offenbar für Autoverkehr ausgelegt. Die Strasse war jedoch gesperrt und es gab ein riesiges Gittertor mit einem schmalen Durchgang für Fussgänger. Wir passierten diesen Durchgang und mussten bei der Vorkontrolle auf der kasachischen Seite schon mal unsere Pässe zeigen. Der Zöllner staunte nicht schlecht über unsere Schweizerpässe. Das hatte er wohl noch nie gesehen. Er blätterte den Pass neugierig durch und fragte uns nach unserem Heimatland. Es steht ja zwar auf etwa 5 Sprachen vorne auf dem Pass, aber das konnte er wohl nicht lesen…. Nach einer weiteren Personenkontrolle und einer Warenkontrolle waren wir schon durch auf der kasachischen Seite. „Das ging aber schnell“, dachten wir…“nur 15 Minuten“… Weiter gings zur usbekischen Seite. Auch hier wieder Vorkontrolle und dann Passkontrolle. Hier gab es dann schon ziemlich viele Leute, die an dem einzigen geöffneten Schalter anstanden. Überflüssigerweise wurden wir immer wieder von den Ankommenden gefragt, ob wir für die Passkontrolle anstehen würden. Was sollten wir sonst wohl hier machen….? Das Anstehen war dann auch nicht sehr diszipliniert. Die Leute drängten hemmungslos vor, schoben ihren Pass durch das Fenster bei der Passkontrolle, obwohl der Zöllner noch am kontrollieren der Pässe von anderen Reisenden war. Irgendwann schaffte es Andreas dann doch unsere Pässe ebenfalls dem Zöllner hinter der Glasscheibe auszuhändigen. Der hatte wohl ebenfalls noch nie einen Schweizer Pass gesehen und musste deshalb seinen Kollegen fragen. Der sagte dann: „Schweizaria“ und winkte uns zum anderen Schalter. Dort studierte er unsere Pässe und unsere Visen. In der Zwischenzeit hatten einige der anstehenden Usbeken gemerkt, dass ein 2. Schalter geöffnet worden war und streckten ihre Pässe ebenfalls unter der Glasscheibe des Schalters durch. Die einen waren so dreist, dass sie Moni vom Schalter wegdrängten. Aber unsere Pässe waren ja glücklicherweise bereits beim Zöllner und so war ein Vordrängen nicht mehr möglich…. Moni konnte sich die Schadenfreude nicht verkneifen… Nachdem wir das ok für die Einreise erhalten hatte, ging es weiter zur Warenkontrolle. Dazu musste zuerst ein Zollformular ausgefüllt werden. Leider gab es dieses nur in kyrillischer Schrift. Andreas liess sich also von einem netten Zöllner beim Ausfüllen helfen. Es mussten alle Devisen angegeben werden. Die Einfuhr von Devisen nach Usbekistan ist nicht beschränkt, es darf aber nicht mehr Geld aus-, als eingeführt werden. Wir haben verschiedene Schauergeschichten (hohe Geldstrafen) darüber gehört, was passiert, wenn man etwas falsches deklariert oder wenn man eben mehr aus-, als einführt (was übrigens ziemlich schwierig ist, da es in Usbekistan nur in Taschkent Bankomaten gibt, die oft ausser Betrieb sind… es ist also schwierig Geld aufzutreiben in Usbekistan). Nach dem erfolgreichen Ausfüllen des Zollformulars stellten wir uns zur Kontrolle unserer Waren an. Wieder ein Riesengedränge…. Nach einer Stunde und 40 Minuten hatten wir es dann aber doch geschafft. Wir waren in Usbekistan angekommen. Auf dieser Seite gab es wieder ein grosses Tor mit einem Durchgang für Fussgänger und dahinter lauerten schon die Taxifahrer, die darum kämpften möglichst die Touristen nach Taschkent fahren zu können. Die Taxifahrer wollen vor allem Touristen in die Stadt fahren, weil sie ihnen wohl mindesten den doppelten Fahrpreis abknöpfen…. Wir schlugen uns tapfer und fanden einen Taxifahrer, welcher uns für 5 Dollar in die Stadt fahren wollte (ein ziemlich guter Preis). Das Gepäck mussten wir aber während des Preisaushandelns ganz gut bewachen, da es sonst vom erstbesten Fahrer in sein Taxi eingeladen zu werden drohte…


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