Lanta Animal Welfare


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December 7th 2011
Published: December 7th 2011
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Ich schwitze wie ein Schwein. Die Arbeit ist haerter als gedacht, wir haben zur Zeit viel zu wenige Freiwillige und die Liste der taeglich zu erledigenden Arbeiten ist lang. Es muessen schliesslich alle Heiminsassen (25 Hunde, 14 Katzen) und die Patienten der Klinik versorgt werden werden. Der Geruch der Fische, welche ich mit Adam fuer die Hauptfuetterung gekocht und entgraetet habe, scheint am ganzen Koerper zu kleben. Er vermischt sich mit dem beissenden Gestank von Katzenurin und Hundekot. Aber es hilft nichts, die ganzen Kaefige muessen trotz 33 Grad und extrem hohger Luftfeuchtigkeit sauber sein. Neben vielen kleinen, regelmaessigen und unregelmaessigen Aufgaben, verbringen wir die meiste Zeit mit der Fuetterung der Tiere und mit putzen, putzen und nochmals putzen. Taeglich mindestens zwei Mal muessen die Kaefige der Katzen in der Quarantaene und der Tiere in der Erholungsstation komplett mit Bleiche gesaeubert werden. Gesunde Tiere sollen auf keinen Fall mit Erregern in Kontakt kommen. Dasselbe gilt fuer uns; vor jedem Betreten der sensitiven Stationen muessen unsere Schuhe in eine Bleichmittelloesung getaucht und die Haende mit medizinischem Alkohol gesauebert werden. Wann immer ich etwas Zeit finde, bekommen die Patienten auf der Erholungsstation und in der Quarantaene die heissgeliebten Streicheleinheiten. Die Katzen in der Quarantaene sind meist noch ganz klein und kaempfen gegen den Katzenschnupfen. Ich weiss, nicht alle werden durchkommen. Erst heute Morgen war ein Kaefig leer - der kleine Kerl ist in der Nacht gestorben. Mir bleibt nur noch die uebliche Prozedur: Alles sofort desinfizieren und reinigen, der naechste Fall wartet schon. Einer hat es mir aber besonders angetan: "Mini-King". Erst ein paar Wochen alt, hat der Kleine schon eine Unmenge von Krankheiten ueberstanden. Sobald ich in der Naehe bin, beginnt er zu schnurren wie ein Grosser.

Auf der Erholungsstation sind meist temporare Faelle untergebracht. Angefahrene Katzen, sterilisierte Huendinnen oder gequaelte Tiere. Nicht selten kommt es vor, dass Katzen oder Hunde mit schweren Stich- oder gar Schussverletzungen eingeliefert werden. Wie kann man einem Tier nur so etwas antun? Die streunende Huendin, welche wir vor zwei Tagen mit 7 Welpen im Wald gefunden haben, ist wohlauf. Fuer drei der Kleinen kam aber jede Hilfe zu spaet - sie mussten leider eingeschlaefert werden. Dennoch; trotz all dieser traurigen Faelle, haben es die Tiere bei uns verhaeltnismaessig gut: Unsere Katzenbande lebt frei auf dem Gelaende des Lanta Animal Welfare (LAW). Alle Besucher werden bei Ankunft somit erst einmal gruendlich unter die Lupe genommen und bezirzt - es koennte ja sein, dass da was leckeres in der Tasche schlummert. Die vier grossen Aussengehege erlauben es uns, die Hunde nur ueber Nacht und fuer die Fuetterung in den Zwingern halten zu muessen. Tagsueber koennen sie sich somit einigermassen frei in ihren Rudeln bewegen.

Wir sind in zwei Schichten eingeteilt, jeweils von sieben Uhr Morgens bis ein Uhr Nachmittags und von ein Uhr Nachmittags bis sieben Uhr Abends. Nachts schlaeft jeweils einer von uns bei den Hunden, um bei allfaelligem Rudelbellen einzugreifen. Das LAW wurde erst vor wenigen Jahren von einer ortsansaessigen US-Amerikanerin gegruendet und hat noch keinen legalen Status. Da sich in letzter Zeit Nachbarn ueber die Hunde beschwert haben, wollen wir natuerlich alles in unser Macht Stehende unternehmen, um einer moeglichen Konfrontation mit den Behoerden vorzukommen. Naechsten Freitag habe ich mein erstes "sleep-in". Etwas nervoes bin ich ja schon - mal schauen ob die Hunde auf mich hoeren werden, wenn der Muezzin um fuenf Uhr Morgens ruft... Neben 5 - 10 freiwilligen Helfern und zwei freiwilligen Tieraezten, beschaeftigt das LAW einen Manager, eine thailaendische Festangestellte und einen thailaendischen Tierarzt. Das Tierheim kann seinen Betrieb nur mit der Hilfe von freiwilligen Helfern aufrecht erhalten und ist zu 100% von Spendengeldern abhaenig. Ich bin zutiefst beeindruckt wie Jon mit seinem kleinen Team die ganzen Herausforderungen meistert. Taeglich kommen Touristen, welche Hunde fuer einen Spaziergang mitnehmen und was mich speziell beruehrt, ist die Anzahl Einheimischer, welche ihre verletzten Tiere zu uns bringen. Es scheint, dass die Arbeit des LAW langsam aber sicher Fruechte traegt. Tieren zu helfen, bedeutet auch immer, die gedankliche Einstellung von Menschen zu aendern.

Bis bald,

Animalische Gruesse

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8th December 2011

LAW
...und einmal mehr bin ich schwer beeindruckt! Bin froh, dass es den Tieren einigermassen gut geht im LAW! Was für eine Ausnahme in Asien! Soeben sitzt Chef's kleiner Cocker-Spaniel neben mir und starrt mich an, in der Hoffung, dass auch mir etwas Leckeres auf den Boden fällt! ;o) Allerliebscht! Nöd z'sträng und pass uf vor denä chaibä Viirä, gäll! Kuckuck, Iri

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