Von Quito nach Iquitos, oder: warten auf das Boot


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South America » Peru » Loreto
July 19th 2011
Published: July 20th 2011
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dieser Affe mag Hunde und Zwiebeln
Die Reise von Quito nach Coca absolvieren wir einmal mehr mit einem leicht wahnsinnigen Busfahrer, welcher die in Abschnitten kurvenreiche Bergstrecke als seine persönliche Rennstrecke ansieht. Die Toilette im Bus ist versperrt und auf Anfrage sagt er mir, mit entsprechender Geste, dass diese nur für Frauen geöffnet ist, weil die Männer immer daneben machen. Dafür brauchen wir dank seines Fahrstils statt der erwarteten 10 – 11 h aber auch nur 8 ½...
Coca ist viel größer als erwartet und es gibt unzählige Geschäfte und Restaurants. Begrüsst werden wir von Regen, durchwachsen von einigen heftigen Güssen. Während es in Strömen regnet, machen wir unseren Weg hinunter zum Fluss, um nach einem Boot zu fragen. Morgen in der Früh gibt es eines. Wir beschließen, dieses Boot zu nehmen, wenn das Wetter halbwegs in Ordnung ist.
Am nächsten Morgen giesst es wieder wie aus Kübeln, daher lassen wir das Boot Boot sein, drehen uns nochmal rum und schlafen weiter. Später erfahren wir, dass es am nächsten Tag keinen Transport gibt, erst wieder übermorgen in der Früh. Ok, also noch 2 Nächte hier. Das Wetter ist zumindest viel besser und die Sonne scheint. Wir vertreiben uns die Zeit mit herumschlendern, Bier und Fruchtshakes trinken, Affen
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Boot von Coca nach Nuevo Rockafuerte
beobachten (einer bevorzugt Zwiebeln gegenüber Bananen...) und herumsitzen.
2 Tage später kann es los gehen. Das Wetter ist gut und die ca. 10-stündige Fahrt flussabwärts in ein kleines Dorf, Nueva Rockafuerte, an der Grenze zu Peru, gestaltet sich halbwegs angenehm. Das Boot ist halbvoll mit Menschen und sehr voll mit Lebensmitteln, die unterwegs in winzigen Dörfchen abgeladen werden.
Wegen meiner Frau endet die Reise beinahe vorzeitig. Unser fahrbarer Untersatz hat keine Toilette und bereits kurz nach Start sagt Pookie, dass sie aufs Klo muss. Erster Stopp wird aber erst auf ca. halber Strecke sein. Nach 3 h hält sie es nicht mehr aus und marschiert nach hinten zum Kapitän. Sie schreit ihm durch den Motorenlärm zu, dass sie ein „bano“ benötigt. Daraufhin geht seine Suche mit scharfem Auge los. An einer Stelle versuchen wir schließlich unser Glück.
Langsam nähert sich das schwere Boot dem Ufer. Plötzlich, uuups, sitzen wir auf. Die 2 Jungs, die vorne am Boot sitzen und dem Kapitän Signale geben, wenn es Treibholz und dergleichen zu umsteuern gibt, schauen zunächst besorgt. Der Kapitän ebenfalls. Er steuert vor und zurück und versucht, uns frei zu bekommen. Die Leute im Boot schauen ebenfalls besorgt. Pookie schreit, dass sie jetzt
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im Regenwald im Nordosten Ecuadors werden wir Zeugen des sich derzeit abspielenden Ölbooms
unbedingt sofort eine Toilette braucht und das es ihr egal ist, ob wir hier fest sitzen oder nicht. Das Ufer ist zum Greifen nahe und doch so fern. Der Gesichtsausdruck der Jungen schlägt von besorgt auf Panik um und jener des Kapitäns vermittelt Verzweiflung. Vor und zurück versucht er, doch wir kommen nicht vom Fleck. Pookie winselt weiter. Die Situation ist angespannt. Das Boot ist viel zu schwer, um es einfach so von der Sandbank runter zu bekommen.
Nach einigen angespannten Minuten löst es sich schließlich doch und wir sind wieder frei. Die Leute atmen auf und der Kapitän ist sichtlich erleichtert. Es geht weiter. Kurze Zeit später findet er eine Möglichkeit, bei einer kleinen Hütte anzulegen. Pookie kann sich endlich erleichtern, genau so wie die Hälfte der Menschen auf dem Boot.
Entlang des Weges passieren wir einige winzige Dörfchen bestehend aus einigen Holzhütten. Die Leute hier haben nicht viel und ihre einzige Verbindung zur Aussenwelt ist per Boot. Oft nähern wir uns dem Ufer, der Kapitän lässt eine Sirene erschallen und daraufhin werden wir immer bereits von zumindest einer Person erwartet. Das folgende Abladen der Säcke von Reis oder anderen Lebensmitteln geht schnell und ist Routine. Ein Mann ruft
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Flusstransport
dem Kapitän zu, dass sie kommenden Sonntag mit ihm „rauf“ fahren nach Coca – Taxibestellung in Amazonia.
Erdöl wird in dieser Region gefördert und wir sehen viele Öllaster an verschiedenen Stellen am Ufer. Diese werden mit „Plattform“-Schiffen transportiert – mehrere Lastwägen finden auf Schiffen dieser Art Platz.
Nach einem ganzen Tag auf dem Boot erreichen wir schließlich unser Ziel: Nuevo Rockafuerte. Ein sehr kleines, verschlafenes Nest im Regenwald nahe der Grenze zu Peru. Es haben sich tatsächlich einige andere Reisende mit uns an diesen sehr spärlich bereisten Ort verirrt: James, ein (wie sich später herausstellt, äusserst lustiger) Taiwanese, Ims (Frankreich) mit seiner Freundin Nittaya (Thailand). Das 2te Mal auf unserer Reise, dass wir jemanden aus Thailand treffen. Bereits am Boot unterhalten wir uns und am Abend gehen wir natürlich alle gemeinsam auf ein Bier. Das Essensangebot im Holzhütten-“Restaurant“ ist äusserst begrenzt, doch heute haben wir Glück. Es gilt, zwischen zwei Gerichten zu wählen: Fleisch mit Reis oder Huhn mit Reis. Da ich mit meinem Huhn nicht so wirklich zufrieden bin, lasse ich einiges übrig und möchte es dem Hund, der bereits gierige darauf schielt, geben. Ims kommt dem zuvor und fragt, ob er den Rest haben kann – klar. Es
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auf der Jagd nach dem Schiff mit James, dem auf Alkohol allergischen Taiwanesen
stellt sich heraus, dass die Beiden mit einem wirklich äusserst begrenzten Budget reisen. Sie arbeiten immer wieder ein bisschen – er spielt Didgerido oder macht den DJ und sie gibt Thai-Massagen – und reisen dann weiter. Ein Zelt haben sie mit, in dem sie diese Nacht verbringen werden. Sie haben sich in Thailand kennen gelernt und da er keinen fixen Job in Frankreich hat(te), konnten sie kein Visum für Nittaya beantragen. Also beschlossen sie, nach Südamerika zu kommen, da hier in einigen Ländern thailändische Staatsbürger kein Visum benötigen und sie sich mit ihren kleinen Jobs hier über Wasser halten können. Ihre Geschichte insgesamt erinnert Pookie und mich an unsere eigene.
Strom und Wasser gibt es hier nur einige Stunden am Tag und unser Zimmer riecht äusserst intensiv wie frisch gestrichen. Um 22.00 Uhr ist Schluss mit dem Strom und mit unserem sehr lauten und aktiven Ventilator.
Am nächsten Tag gilt es, ein halbwegs günstiges Boot zu organisieren, um die Grenze überqueren zu können. Am Weg zum Immigrations-Gebäude, wo wir unseren Exit-Stempel in den Pass bekommen wollen, treffen wir auf eine Gruppe von Leuten. Einer von ihnen fragt, wohin es für uns geht und wir fragen zurück. Sie wollen über die
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Pantoja - unser Zuhause für fast 2 Wochen
Grenze, fahren gleich los. Der Preis mit 5 US ist günstig (nachdem wir gestern Angebote von 12 US pro Person bekommen haben) und wir wollen mit. Schnell zum Zelt, die Beiden aufwecken und anschließend in die Immigrations-Hütte. Bisher der vielleicht entspannteste Grenzbeamte dieser Reise. Alles läuft reibungslos und wir erwischen das Boot. Gut 1 ½ h geht es flussabwärts und unser Boot passiert einen Militär-Checkpoint, der derzeit halb unter Wasser steht. An einer große Militär-Basis legen wir kurz an und wir denken schon, dass hier unser Ziel – Pantoja – liegt, doch geht es noch für 5 Minuten weiter zu einem kleinen Dorf neben der Militär-Basis. Hier ist Endstation. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Sehr entspannt betreten wir zum ersten Mal peruanisches Land. Sogleich die Nachricht von einigen herumsitzenden Leuten: das Schiff ist weg! Hm? Das Schiff ist weg! Wie? Vor kurzer Zeit (die Angaben variieren in weiterer Folge von 9.00 – 10.30 Uhr) hat das Schiff Pantoja in Richtung Iquitos verlassen. Nächstes Schiff (wieder unterscheiden sich die Angaben von Person zu Person): 1 – 2 Wochen. DAS glauben wir natürlich erstmal nicht.
Weiterhin entspannt findet unsere kleine Gruppe den Weg den Hügel hinauf zum Immigrations-Gebäude von
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Urwald-Bingo
Peru. Der Beamte ist ein sehr freundlicher, relaxter Herr und jeder von uns darf nacheinander ihm gegenüber an seinem großen Schreibtisch mit ca. 50 Jahre alter Schreibmaschine Platz nehmen. Alle bekommen 90 Tage-Visas, das gibt uns „mehr Zeit und Entspannung“ beim Besuch seines Landes. Cool. So müssten alle Immigrations-Beamte drauf sein. Leider ist fast immer das Gegenteil der Fall...Aus dem Nebenraum ertönen komische Geräusche. Fragend sehen wir den Beamten an und er lacht: „Mono“ - Affe. Klar, wir sind im Dschungel. Hier haben die Grenzbeamten Affen in ihren Nebenzimmern.
Ein Typ nähert sich hinter mir dem Schreibtisch. Der Beamte redet kurz mit ihm und teilt mir mit, dass er mit uns das Boot verfolgen will. Das Boot verfolgen? Ja, das nächste kommt erst in 2 Wochen. Hm. Also jetzt sagt es sogar der Grenzbeamte. Ich dachte, wir hätten maximal 4 – 5 Tage zu warten. 2 Wochen ist dann doch ein bisschen lange.
Vor dem Gebäude beginnen die Verhandlungen. Der Mann möchte 20 US pro Person. Pfff. Die 4 – 5 tägige Reise nach Iquitos auf einem großen Schiff (Essen inklusive) kostet ungefähr 33 US. Somit eher ein schlechter Witz, für eine 2-stündige Fahrt in einem kleinen Boot. Nach einiger
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chillen
Zeit sind wir bei 12 US pro Person. Immer noch viel zu viel und Ims und Nittaya können sich das sowieso nicht leisten.
Also runter an die Bootsanlegestelle und das Gespräch mit verschiedenen Leuten suchen. Wir finden einen, der uns für 50 US fahren will und zum Schluss einen für 40 US. Es steht dabei nie zur Diskussion, ob dieser Plan überhaupt funktionieren kann. Da wir keine verlässliche Angabe haben, wann das Schiff wirklich abgelegt hat, könnte es erst seit 1 h unterwegs sein oder aber auch seit bereits 3 h. Mittlerweile ist es bereits 12.00 Uhr. Der Gedanke ist, dass unser Verfolgungs-Boot sicher ein schnelles, kleines ist. Somit könnte es durchaus möglich sein, dass es funktioniert. Aber wie gesagt, diese Frage stellt sich überhaupt nicht und es hat den Anschein, dass die Menschen hier Aktionen dieser Art schon oft durchgezogen haben.
Der alte Mann mit weissen Haaren, mit dem wir uns einigen, möchte die 40 Dollar haben. Wenn wir das Schiff erreichen, lassen wir ihn wissen. Er möchte es jetzt, muss Sprit kaufen, sagt er. Ich gebe ihm 20 und sage, die anderen 20 gibt es, wenn wir das Schiff erreichen. James will noch eine Hängematte kaufen und läuft
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die Kinder hier lernen nicht Fahrradfahren, sie lernen Bootfahren
ins Geschäft. Pookie und ich warten. Von Ims und Nittaya haben wir uns bereits verabschiedet.
Ich klettere ins Boot, dann Pookie und schließlich der etwas unsicher wirkende James. Ein Jugendlicher kommt und es wird klar, das er mit uns die Verfolgung aufnehmen wird. Der Alte kommt wieder und fordert mehrmals seine restlichen 20 US. Die gibt’s jetzt nicht, erst bei erfolgreichem Abschluss der „Mission“. Hin und Her geht es und er stimmt schließlich zu, dass wir das restliche Geld bei seinem jungen „Angestellten“ abliefern können.
Es geht los. Wir denken, dass unser Boot relativ schnell sein wird, um das große Schiff erreichen zu können. Als er den Motor anwirft und wir uns in Bewegung setzen, reißt uns die Geschwindigkeit jedoch nicht vom Hocker. Es wirkt eher, dass ich beinahe schneller laufen könnte. Hmm. Ob das funktionieren kann? Ich suche gleich das Gespräch mit unserem jungen „Kapitän“. Jorge ist sein Name. Er ist Ölarbeiter und teilt mir mit, dass er 3000 Pesos (gut 1000 US) pro Monat verdient. Für diese Region ein extrem hohes Einkommen. Später teilen uns jedoch andere Arbeiter mit, dass das nicht stimmen kann und sie würden nur ca. 1200 Pesos (400 US) pro Monat bekommen. Das glaube
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das Ambulanz-Flugzeug von Iquitos (das Baby, das es holen sollte, ist leider kurz zuvor gestorben)
ich schon eher.
Nach einer Weile frage ich ihn, ob er solch eine Aktion schon einmal gemacht hätte – in der Annahme, dass so etwas sicher schon öfter vorgekommen sei. „Nein, dieses ist das erste Mal“ kommt als Antwort. Noch denke ich, dass wir auf gutem Kurs sind und es schon funktionieren wird. Erste leichte Zweifel schleichen sich jedoch in meine Gedanken.
Die Sonne brennt vom Himmel. Pookie, James und ich genießen die Aussicht auf den umliegenden Regenwald. Es geht für 40 Minuten flussabwärts. Kein Schiff in Sicht. Auf einmal fährt er den Motor zurück. Wir drehen uns um und ich frage, was los ist. „Nicht genug Sprit“ meint er. Wie, nicht genug Sprit? Nicht genug Sprit, um zurück zu kommen, erwidert er. Ich will es nicht verstehen. Warum er nicht mehr mitgenommen hat, frage ich. Zuerst ein Schulterzucken seinerseits. Dann zögerlich die Erklärung. Er dachte, dass das Schiff noch hier in der Gegend sein würde, weil es normalerweise immer bei einigen Häusern stoppt und Sachen auf- und ablädt und erst gegen Mittag weiterfährt. Es ist bereits fast 13.00 Uhr.
Pookie fängt an, sich aufzuregen. Ich schaue James und dann unseren Kapitän an und frage, „Was machen wir?“ Schulterzucken und
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die Dorf-Waschstelle; hier wäscht man die Kleidung und auch sich selbst
keine sonstige Reaktion von Jorge. Pookie ist böse. Ich fange an, zu begreifen, dass die Aufholjagd als gescheitert erklärt werden muss. Nach einigen Minuten Hin- und Her und während wir ohne Motor langsam dahintreiben, spreche ich schließlich das unvermeidbare aus: „Ok. Fahren wir zurück.“ Die ersten Minuten herrscht bis auf den Motorenlärm Stille im Boot. Dann fange ich an, zu lachen. James findet es ebenfalls lustig. Pookie (noch) nicht. James meint, wir warten, bis wir zurück sind mit dem Streitgespräch wegen der restlichen 20 Dollar, die sie seiner Meinung nach sicher fordern werden. Er möchte nicht, dass Jorge böse wird und das Boot zum kentern bringt und wir alle sterben. Ich muss nur noch lachen. Was für eine Situation! Unterwegs auf dem Rio Napo in einer Nussschale auf gescheiterter Schiffs-Verfolgung. DAS ist doch mal eine Geschichte.
Pookie sagt, sie bringt den alten Mann um und dergleichen. Sie ist in Gedanken, wie das bevorstehende Streitgespräch zu meistern ist. James kramt in seiner Hosentasche und zieht eine Telefonnumer der Touristenpolizei hervor. Die können wir anrufen, wenn es Probleme gibt, meint er. Ich erwidere nur, dass hier mitten im Dschungel wohl eher keiner dieser Touristen-Polizisten anwesend sein wird.
Es wird jedenfalls klar, dass
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der Ausblick von unserem Lieblingsplatz in Pantoja
die Herrschaften nur die Kohle vor Augen hatten (und was wir für diese klägliche Verfolgungsjagd bezahlen, ist in der Tat viel Geld für die Leute hier) aber keinen Gedanken daran verschwendet haben, ob so etwas überhaupt funktionieren kann. Tja. Ich werde von mehreren Lachkrämpfen geschüttelt, James und ich scherzen herum und machen uns über die Situation lustig. Schließlich finden wir heraus, dass das verpasste Boot anscheinend von 2 schwulen Kapitänen gesteuert wird und sie das Essen für die Passagiere gleich neben der Toilette kochen. Also ist es gut so wie es ist.
Langsam, sehr langsam geht es flussaufwärts zurück zum Dorf. Gegen die Strömung geht unserem „Speed-Boot“ fast die Luft aus und wir fahren ganz nah am Ufer – dort, wo die Strömung am schwächsten ist. Teilweise schneiden wir ganz knapp an herunterhängenden Ästen oder halb im Wasser liegenden, umgefallenen Bäumen vorbei. Interessant. Nach einer Weile fällt der Motor aus. Alle drehen wir uns um und schauen Jorge an. Er füllt nach und es geht weiter. Diese Szene wiederholt sich ein weiteres Mal und nach dem Nachfüllen schwenkt er den leeren Kanister durch die Luft. Ok, jetzt wird’s also auch noch eng mit dem Zurückkommen. Wir denken, dass das Dorf
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Pookie, Fisch und Kinder
doch jetzt bald in Sicht kommen müsste. Nichts.
Die Minuten beginnen, sich hinzuziehen. Ich finde es nach wie vor lustig und warte darauf, dass der Motor ausfällt und wir wieder flussabwärts getrieben werden – ohne Möglichkeit, das Dorf zu erreichen. Dann fällt der Motor das 3. Mal aus. Scheisse. Umdrehen und Jorge fragend anblicken. Bange Sekunden. Unter einer Plastikplane zieht er schließlich eine 2-Liter Colaflasche hervor. Doch der Inhalt besteht zum Glück nicht aus dem süssen Zuckerwasser sondern aus einer weit wertvolleren Flüssigkeit: Sprit. Es kann also nochmal – ein bisschen – weitergehen.
Langsam kämpft sich unsere kleine Gruppe gegen die Strömung Richtung Dorf. Endlich sehen wir einige Hütten und wissen, dass wir fast am Ziel sind. Noch um eine kleine Biegung. Der Motor stottert. Bitte, noch ein kleines, kleines bisschen! Es ist wie im Film. Mit dem letzten Stottern des Motors berührt das Forderteil unserer Nussschale das Ufer. Wir stehen. Der Motor ist aus. Ich blicke Jorge an und er sagt: „Jetzt ist er aus“. Ich kann es nicht glauben. „Im Ernst?“ frage ich. „Ja, im Ernst“, sagt er.
Die von Pookie und James erwartete Diskussion findet niemals statt. Offensichtlich sind der Alte und der Junge bereits mit den
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kleiner "Haustier-Affe" (ich hätte ihn lieber frei gesehen)
20 US-Dollar glücklich. Geschäft ist Geschäft und ich bin froh, dass wir auf dieser Reise doch schon einiges gelernt haben und mit der zweiten Hälfte des Geldes nicht herausgerückt sind. Zurückbekommen hätten wir nämlich ganz sicher nichts.
Die Realität holt uns also ein und wir finden uns damit ab, einige Zeit in diesem ungefähr 600-Einwohner Dorf zu verbringen. Unsere Aktivitäten hier sind vielfältig. Herumsitzen und den Fluss und die Leute beobachten, schwimmen, sich an der Dorf-Wasserstelle waschen, Essen organisieren, herumgehen, mit den Kindern spielen, sich mit den Leuten unterhalten usw.
In unserer Unterkunft gibt es genau einen Tag lang fliessendes Wasser. Die restliche Zeit rücken wir jedesmal mit einem großen Kübel aus und schleppen Wasser ins Zimmer (zum Klo-spülen, Trinkwasser-filtern).
Es gibt ein „Restaurant“, in dem wir oft essen, was es gibt: immer genau ein Gericht. Reis mit irgendwas dazu. Nach einigen Tagen hängt uns das Essen zum Hals heraus und teilweise kochen wir selbst, was sich aber auch als eher schwierig herausstellt, da das Warenangebot in den 3 Geschäften äusserst beschränkt ist. Die Kinder schleppen allerlei interessante Früchte herbei und wir probieren alles. Eine Dschungel-Expedition starten wir und graben Yucca-Wurzeln aus (so ähnlich wie Kartoffeln), welche wir am Aben
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rumalbern mit den Dorfkindern
mit dem frisch gefangenen Fisch – von einem 12-jährigen – über einem Lagerfeuer kochen. Fantastisch!
Die Leute kommen und gehen flussauf- und flussabwärts mit ihren motorisierten Kanus, welche teilweise so tief im Wasser liegen, dass es aussieht, als würden sie jeden Moment sinken. Manchmal haben sie Gewehre mit. Sie gehen auf die Jagd nach Wildschweinen, Tapiren, Affen, Vögeln und dergleichen. Ja, hier essen sie auch Affen. Einige essen diese nicht, halten sie sich jedoch als Haustiere. Dann wiederum gehen sie fischen. Es sind einfache Leute hier. Einige arbeiten für die Ölfirmen (einige Monate im Jahr oder wenn sie gerade benötigt werden). Teilweise sind Soldaten von der gleich nebenan liegenden Militär-Basis im Dorf.
Eines der bizarrsten Erlebnisse haben wir gleich am zweiten Abend. Um ca. 22.00 Uhr machen James, Ims, Nittaya, Pookie und ich uns auf den Weg in die lokale Disco. Was sich uns darbietet, ist ein komisches Bild: die ganze Bar voll mit Männern – Soldaten und Ölarbeiter. Wir setzen uns zu den Ölarbeitern, von welchen wir am Nachmittag einige kennengelernt haben und trinken im „reihum-weitergeben“-Verfahren einige Biere mit ihnen. In der Zwischenzeit beginnen die Soldaten miteinander zu tanzen. Es entsteht mehr und mehr der Eindruck, dass einige von
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Urwald-Festmahl mit Freunden
ihnen vom anderen Ufer sind (obwohl die Militär-Basis am gleichen Ufer liegt - haha) und der vorgelegte Tanzstil würde normalerweise zwischen Männern und Frauen praktiziert. Doch keine Frau hier, was also machen?
Die Bar ist eingegittert und durch eine kleine Öffnung verkauft eine ältere Frau mit Socken in Flip-Flops Bier. Ihren kleinen Fernseher lässt sie dabei jedoch so wenig wie möglich aus den Augen. Um ca. 23.00 Uhr ist es vorbei – mit dem Strom. Diesen gibt es in Pantoja immer nur für 2 h am Morgen und von 18.00 – 23.00 Uhr am Abend. Es werden also Kerzen im Raum verteilt und das Trinken geht ohne Musik weiter. Bald suchen wir jedoch das Weite, denn von draussen tönt agressives Schreien und Trubel. Die Soldaten, welche zuvor noch miteinander tanzten, kämpfen jetzt gegeneinander. So schnell ist die Liebe verflogen...
Noch mehr Aufregung gibt es im Laufe des Wartens auf das (wirklich existierende?) Schiff. Pookie reinigt einen Fisch, welchen die Kinder gefangen haben. Ich will sie rufen, um zum Restaurant zu gehen. Sie kommt mit vor sich ausgestrecktem Arm und Zeigefinger auf mich zu und ist sichtlich in Panik. Was ist los? Dann sehe ich es. Sie hat eine Art Stachel
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liebe Kleine
im Finger. Die Kinder hatten uns gewarnt, dass diese Art von Fisch zwei Stacheln mit Widerhaken neben den Kiemen hat. Einen davon hat Pookie nun im Finger stecken und bekommt ihn nicht mehr heraus. Der Finger schwillt bereits an. Scheisse, was machen wir jetzt? Sie hat bereits versucht, ihn heraus zu ziehen und es hat nicht funktioniert, sagt sie. Probier es noch einmal! Ok. Sie zieht ihn hin und her, um ihn zu lockern und „zack“ mit einem Ruck ist er draussen. Puh! Das Blut schiesst aus dem Finger, wir gehen schnell in unser Zimmer, um die Wunde zu reinigen und zu desinfizieren. Der Finger ist sehr geschwollen, doch sonst ist Pookie in Ordnung.
Einige Stunden vergehen, dann bekommt sie plötzlich einen Ausschlag. Zuerst an den Armen, dann am Hals und im Gesicht. Am ganzen Körper juckt es. Allergische Reaktion, aber auf was? Wir haben dasselbe gegessen und mir fehlt nichts. Es ist wohl ziemlich sicher wegen dem Fisch. Um kein unnötiges Risiko einzugehen, machen wir uns auf den Weg zur Dschungel-Klinik. Die Schwester (oder ist sie ein Doktor?) bestätigt unseren Verdacht. Pookie bekommt eine Spritze in ihren Allerwertesten und Antibiotika verschrieben. Mit den Krankheiten hier ist wohl eher nicht
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DAS SCHIFF KOMMT!!!
zu spaßen und es steht für uns ausser Frage, dass Pookie die Antibiotika wirklich nehmen soll. Die ganze Behandlung inklusive Spritze und Medikamenten kostet uns stolze 12 Soles, ca. 3 EUR. Unsere Reise-Krankenversicherung werden wir deshalb wohl nicht kontaktieren. Wenn ich dran denke, was das in Österreich kosten würde, kann ich mir den Profit der Pharmaunternehmen zusammenreimen...
Auch ich habe ein unangenehmes Erlebnis: ein Hund beisst mich in mein Bein. Auf meinem Weg ins Gebüsch, um mich zu erleichtern, rennen plötzlich drei kleine, wild bellende Hunde auf mich zu. Ich denke mir nichts, das ist nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. Wie sagt man so schön: Hunde die bellen, beissen nicht, oder? Denke ich mir auch dieses Mal. Doch als ich mich umdrehe, und den kleinen Bestien meinen Rücken zukehre, spüre ich plötzlich einen Stich in meinem rechten Unterschenkel. Ich fahre herum und sehe den kleinen schwarzen Köter weglaufen. Scheisse! Hundebiss im Urwald gehört auch zur Kategorie: „nicht damit zu spaßen“. Ich stampfe heftig auf, doch das beindruckt die Meute nicht. Erst als ich mich nach einem auf dem Boden liegenden Stück Holz bücke, um es ihnen über den Schädel zu hauen, suchen sie sofort das Weite. DAS
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am Anfang ist Schiff noch leer...
kennen sie wohl schon.
Ich inspiziere die Angriffsstelle. Meine kurze Hose ist hinten zerissen. Die Wunde ist zum Glück nur oberflächlich, ich blute nicht. Puh, das war knapp! Sonst hätte ich auch zum Krankenhaus gehen und voraussichtlich Spritze und Medikamente über mich ergehen lassen müssen. Schaum hatte der Hund auch nicht vorm Mund, also alles in Ordnung. Das erste Mal in meinem Leben, dass mich ein Hund beisst und das ausgerechnet im peruanischen Urwald. Schön.
Ansonsten geht das Leben hier jedoch einen sehr gemächlichen Gang. Unterhaltungen, Rundgänge, Hängematten-liegen, Bier trinken, Zigarre rauchen – alles Teil unseres Lebens hier. Die Angaben zur Ankunft des Schiffes nach Iquitos variieren. Nichts ist fix, man kann sich auf keine Aussage verlassen. Manche sagen, dass Schiff ist am Freitag hier (was für uns eine Woche Wartezeit bedeutet), andere meinen, es komme am Montag. Was stimmt nun? Oder handelt es sich vielleicht tatsächlich um ein nicht existierendes Geister-Schiff, wie Jorge, der Chef unserer Unterkunft meint?

Einige Tage nach unserer Ankunft kommen einige andere Reisende, die sehr ungeduldig auf diese Aussagen reagieren und nur weg von hier wollen. Die Möglichkeiten sind äusserst beschränkt. Es gibt die Option, ein kleines Boot mit dem schwächsten Standard-Motor flussabwärts in
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...doch Waren werden von allen Seiten herangeschafft
ein Dorf namens Santa-Clotilde zu nehmen. Von dort gibt es (angeblich) Boote, mit denen man die weitere Reise nach Iquitos antreten kann. Dauer dieses Tripps ist ungefähr 2 Tage, ohne Dach und Toilette am Boot. Santa-Clotilde liegt nur auf halbem Weg nach Iquitos und die Kosten für dieses Abenteuer würden sich bereits auf das Doppelte belaufen als der gesamte Tripp inklusive Essen nach Iquitos. Wir warten. Die anderen – eine zusammengewüfelte Truppe aus 8 Ausländern – versucht ihr Glück mit dieser Option. Alles Gute!
Auch für uns absolut unverständliche Szenen bekommen wir zu Gesicht. Eine Frau ist auf dem Weg zum Flussufer, in ihren Armen ungefähr sechs 1-Liter Flaschen Bier. Leer. Ich denke, sie bringt sie zu einem kleinen Boot, von welchen viele anliegen. Doch weit gefehlt. Eine nach der anderen fliegen die Flaschen in hohem Bogen in den Fluss. Einfach so, ohne mit der Schulter zu zucken. Wir denken zuerst, wir sehen nicht richtig und ich will mir bereits die Augen reiben. Doch nein, es handelt sich um keine Urwald-Fata-Morgana. Dies ist die Realität hier und wir beobachten zahlreiche solcher Szenen. Auch Kinder imitieren ihre Eltern in diesen Dingen. Der Müll fliegt in den Fluss und treibt langsam Richtung
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armes Schwein
Brasilien. Aus den Augen, aus dem Sinn. Seit meiner Ankunft habe ich mich gefragt, was mit dem Müll hier passiert. Dies hier ist eine Möglichkeit der – im wahrsten Sinne des Wortes – „Ent-Sorgung“. Im Wald gleich hinter dem Dorf stoßen wir bei einer unserer Expeditionen auf die Müllkippe von Pantoja. Dies ist die andere Möglichkeit der Entsorgung hier.
Die Menschen hier leben teilweise von dem, was ihnen der Fluss schenkt. Doch der Respekt für diese nicht versiegende Nahrungsquelle fehlt bei vielen von ihnen gänzlich.
Viele, viele lustige Momente erleben wir mit James, dem (auf Alkohol allergischen) Taiwanesen. Die erste Frage von ihm ist stets: „Cuanto cuesta?“ (Wieviel kostet es?). Es ist dabei unwichtig, ob das Geschäft beispielsweise die von ihm gesuchte Hängematte überhaupt im Angebot hat. Zuerst wird gefragt: wieviel kostet es? Genauso mit dem Essen, dass sonntags von einer Frau am Fluss verkauft wird. Er geht los und kommt zurück mit der Information, dass ein Teller 4 soles kostet. Was gibt es? Keine Ahnung. Er ist in der Tat ein lustiger Kerl und unterrichtet die Kinder in Geografie. Richtung Brasilien (Osten) wird dabei von „Bikini“ symbolisiert und so lernen es die Kinder. Wenn er nach Osten zeigt, kommt
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wo auch immer wir stoppen, werden wir von Menschen empfangen
„Bikini“ als Antwort. Im Norden (USA): „dinero“ – Geld. Er spricht nur einige Wörter spanisch und reist trotzdem in dieser verlassenen Region. Fast jedes Mal lachen die Leute, wenn er kommt und anfängt, zu reden.
Dann, eines schönen Tages, geschieht das Unfassbare: das Schiff kommt! Das SCHIFF kommt! DAS SCHIFF KOMMT!!!! Zuerst ein dumpfes Geräusch und ich frage mich, was das ist. Ich denke bereits, dass muss das Schiff sein, doch will es zuerst nicht glauben. Doch dann, tatsächlich, taucht es auf. Groß, blau und wunderschön. Ohne Zweifel das schönste Schiff, das ich jemals gesehen habe. Denn: ebenfalls ohne Zweifel das Schiff, auf das ich am längsten gewartet habe. Nie wieder werde ich mich beschweren, wenn der Bus einmal einige Minuten zu spät kommt. Hier kommen Schiffe Tage oder teilweise Wochen später. Wir haben gelernt, zu warten.
Es ist Samstag. Seit 8 Tagen sind wir hier. Das ganze Dorf ist auf den Beinen, alles strömt hinunter zur Anlegestelle. Am nächsten Tag am Morgen finden wir heraus, dass es erst am Mittwoch ablegen wird. Also doch noch einige Nächte hier. Auch schon egal, denn: DAS SCHIFF IST DA!!!! Zunächst jedoch ein kurzer Schock-Moment: als wir vor unsere Unterkunft treten, nichts! Wo
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Mitpassagier (Teil des illegalen Handels mit Tieren des Urwalds)
gestern noch der wunderschöne, blaue Metallklotz am Ufer lag, jetzt nur noch Leere. Sogleich erfrage ich von Jorge, unserem Chef der Unterkunft, dass es an der nahe gelegenen Militär-Basis anliegt. Puh, Erleichterung!
Die 2 Nächte, bevor das Schiff ablegt, hängen James, Pookie und ich unsere Hängematte auf eben diesem auf und schlafen an Bord. Dadurch sparen wir uns das Geld für die Unterkunft. Um zum Schiff namens Cabo-Pantoja zu gelangen, müssen wir durch den ganzen Militär-Stützpunkt gehen. Bei 2 Check-Points werden wir angehalten, dürfen jedoch jeweils sofort ohne Probleme passieren. Interessant, einfach so in der Nacht durch eine peruanische Militär-Basis zu laufen. In der Basis weiden Kühe und Hühner laufen herum. Sehr entspannt.
Am Mittwoch, nach geschlagenen 12 Tagen in diesem kleinen Dschungel-Dorf, geht es endlich los. Das Schiff legt noch einen Stop im Dorf ein, viele Menschen und Waren kommen an Bord. Einige Reisende haben ein besseres Timing als wir und hatten nur 1 – 2 Tage zu warten. Wir sind jedoch glücklich, das Leben in einem Amazonas-Dörfchen hautnah und intensiv miterlebt zu haben – trotz „ich will jetzt endlich weiter und weg von hier“-Phasen.
Die Reise flussabwärts nach Iquitos ist absolut entspannt und teilweise aufregend zugleich. Wir stoppen
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atemberaubende Landschaften
bei jeder noch so kleinen Ansiedlung, laden Menschen, Tiere und Waren an und von Bord. Schweine, Kühe, Hühner und Gockel (die uns immer früh am Morgen aufwecken) sind mit von der Partie. Die Menschen hier gehen äusserst rauh mit den soeben genannten um, die Beziehung zwischen Mensch und Tier hier ist anders als bei uns in Europa. Sogar eine Schildkröte (in der Bar und die meiste Zeit auf den Rücken gedreht), ein Papagei und 3 Affen begleiten uns nach Iquitos. Wir werden hier Zeuge eines verschwindend kleinen Teiles des illegalen Handels mit Tieren des Amaonas. Die Schildkröte wird im Kochtopf enden, die Affen und der Vogel vielleicht ebenfalls im Markt von Belen in Iquitos, wo wir später massenhaft Krokodilfleisch und zerstückelte Schildkröten neben einigen lebendigen zum Verkauf stehenden exotischen Tieren vorfinden werden. Das mit Abstand am meisten gehandelte Gut scheint jedoch die gute alte Banane zu sein. Der Bauch des Schiffes ist voll bis an die Decke mit Bananen! Im wahrsten Sinne des Wortes ein Bananen-Dampfer.

Das Wetter wechselt von Sonnenschein und wolkenverhangenem Himmel zu Regengüssen, welche eine willkommene Abkühlung gegen die schwüle Hitze bringen. In den Nächten ist es äusserst kalt, wir liegen mit Schlafsack in der Hängematte.
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Urwalddorf
Die Ausblicke auf den Regenwald sind viele Male überwältigend für mich und ich bin sehr froh, hier zu sein und dies erleben zu dürfen. Den Regenwald zu sehen war ja einer der Hauptgründe für Pookie und mich, nach Lateinamerika zu kommen.
Das Essen am Schiff ist, simpel gesprochen: schlecht. Frühstück und Abendessen sind dasselbe: staubtrockenes Weiss-“brot“ mit einer warmen, weissen süss-schmeckenden Flüssigkeit. Mittagessen: viiiieeeel Reis mit einem Brocken Fleisch (geschnitten vom schwulen Koch mit einer Machete – kein Scherz!) und einigen Bohnen. Naja, man kann nicht alles haben. :-)

Eine Nacht stoppen wir in einem Dorf mit dem typischen Urwald-Namen „Santa-Clotilde“. Dort bestaunen wir – es ist ein spezieller Tag der Feierlichkeiten hier – in einer Halle Vorführungen von verschiedenen Gruppen des Dorfes. Bei einer dieser Darbietungen wird ein Baby durchgeschüttelt, eine Schlange gibt’s auf der Bühne (oder ist sie aus Gummi?) und einige Meter neben uns wird mehrmals Feuerwerk inmitten der Menschenmenge abgefeuert. Ja, wir sind im Dschungel.

Nach 4 Tagen erreichen wir unser Ziel, Iquitos. Eine Stadt mit ungefähr 500.000 Einwohnern, nur erreichbar per Schiff und Flugzeug. Schön war´s!!



Additional photos below
Photos: 29, Displayed: 29


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relaxen...:-)
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mmmmmhhh, 5-Sterne Bootskost (bääh)
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genial
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Ankunft in Iquitos


12th August 2011

Así es
Sehr guter Bericht. Habs sö in etwa, aber nicht ganz so krass selber schon erlebt. Möchte nächstes Jahr Caracas - Quito, oder Quito - Caracas bereisen. Mit Umweg Manaus und Iquitos. Vielleicht gibet es eine Möglichkeit von Caracas auf dem Landwege an die Amazonasmündung zu kommen und von dort Flußabwärts. Hab alle Zeit der Welt zur Verfügung...Wochen oder Monate, sogar ein Jahr ist möglich. Werde diesmal selbst mit Informationen zur Stelle sein um anderen die Planung zu erleichtern.

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