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Published: January 12th 2010
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Ursprünglich wollte ich nach My Tho mit dem öffentlichen Bus fahren, der billiger ist, als ein Bus einer tour-Company. Jedoch liegt der Busbahnhof einige Kilometer entfernt, so dass das gesparte Geld für die Taxiahrt drauf gegangen wäre. Also habe ich mir das mit 4 $ günstigste Ticket bei einer Reiseagentur besorgt. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem Bus um eine der regelmäßigen geführten Touren ins Mekong-Delta, nur wurden ich und zwei weitere Passagiere, die nur die Fahrt nach My Tho gebucht hatten, vor Ort abgesetzt, während die Tourteilnehmer in ein Boot umstiegen.
Obwohl täglich hunderte von Tourtelnehmern in My Tho ankommen, ist die Stadt selbst die untouristischste, die ich bisher in Vietnam erlebt habe. Es gibt zwar mehrere Hotels an der Uferpromenade, aber keine richtige Bckpackergegend. Man muss bzw. darf in lokalen Restaurants essen und die Reaktion der Menschen, wenn sie einen sehen, ist ganz anders, als in den Touristenzonen, wo man leider oft nur als "Walking ATM" gesehen wird oder einem zumindest dieser Eindruck vermittelt wird.
Anders sieht es allerdings auf den umliegenden Inseln aus, die in erster Linie von Tourbooten aus Saigon angefahren werden. An der Uferpromenade bieten auch zahlreiche private Bootsbesitzer Touren mit dem
Motorboot an und ich habe mich zu einer überreden lassen. Unter anderem war auf einer der Insel eine Ruderbootfahrt dabei.
Auf der Fahrt durch den malerischen Kanal, der zu beiden Seiten von Pflanzen gesäumt war, kamen meinem Boot, das von zwei Einheimischen gerudert wurde, immer wieder andere von Vietnamesen besetzte Boote entgegen. Diese lächelten mich zwar freundlich an, sagten aber jedes Mal im gleichen Augenblick "Hello! You tip me?" ("Hallo! Geben Sie mir ein Trinkgeld?") Diese Dreistigkeit fand ich schon etwas unverschämt. Ein Trinkgeld ist eine freiwillige Zusatzgabe für eine erbrachte Leistung. Das hingegen war schlichtweg Bettelei.
Die Ziele, der Motorboottour waren im Prinzip die gleichen, wie bei einer organisierten Tour von Saigon aus. Zuerst ging es zu einer Honigfarm, auf der Honig und getrocknete Früchte zum Verkauf angeboten wurden, dann zu einer Kokosnuss-Candy-Fabrik, auf der Kokosnuss-Candy (eine Art Karamellbonbons mit Kokosnussgeschmack) in Handarbeit produziert und verkauft wurde (natürlich teurer als in jedem Supermarkt in Saigon) und anschließend ging es zur Insel des Kokosnussmönchs, einem Sektenführer, der früher eine kleine Gemeinde auf dem offiziell Phönixinsel genannten Eiland gleitet hat. Er soll drei Jahre lang nur von Kokosnüssen gelebt haben. Er war auch politisch aktiv, was dem damaligen südvietnamesischen
Regime nicht besonders gefallen hat und für die Auflösung seiner Gemeinde sorgte. Sein Heiligtum wirkt mit buddhistischen Säulen und einem Modell einer Apollorakete sehr skurril.
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Sarah
non-member comment
war denn dein Bootsausflug günstiger als mit einem Touranbieter?