Feliz año! Und: kurzer Rueckblick Galápagos

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Quito
31.12.2009
19:10

"Las islas encantadas" - "Die verzauberten Inseln"

Durch das Fenster dringt der Laerm des Strassenfestes hinein: Silvesterabend in Quitos Kneipenviertel Mariscal.
Ich habe mich schon fuer zwei oder drei Stuendchen in das lebhafte Treiben gestuerzt, mich an den unzaehligen Strassenstaenden durchgefuttert, der Musik zugehoert und die Leute beobachtet: ganz Quito scheint sich hier versammelt zu haben. Indígenas, Mestizen, weisse Ecuadorianer, Afroecuadorianer, auslaendische Touristen, Alte, Junge, Kinder - alle schieben sich durch die Strassen rund um die Calle Río Amazonas. Auffaellig sind die vielen lebensgrossen Puppen aus Pappmaché, gekleidet mit alten Klamotten und mit bemalten Gesichtern, die ungeliebte Personen karrikieren: von nationalen und internationalen Politikern bis hin zu boesen Schwiegermuettern und ausgemusterten Ex-Partnern. An Silvester wird hier symbolisch mit unpopulaeren Mitmenschen aufgeraeumt, und eine Puppe nach der anderen wird verbrannt. Den ganzen Tag schon stosse ich in den Strassen auf kleine Scheiterhaufen.

Im fernen Deutschland hat das neue Jahr bereits begonnen, hier in Ecuador hinke ich 6 Stunden hinterher. Seit 2,5 Monaten bin ich schon unterwegs, in gut 2 Wochen muss ich Ecuador wieder verlassen. Dann bleiben mir noch vier Wochen in Peru und eine Woche in New York.

Weihnachten auf Galápagos zu verbringen war ein Geschenk der besonderen Art. Auf "Angelique", einem alten, zum Diesel umgebauten Segelschiff, klapperten wir - von unserer versierten Guía durch ein straffes Programm gefuehrt - die oestlichen Inseln ab: Baltra - Floreana - Española - Santa Fé - Isla Plaza - Isla Seymour - Baltra.
Jede Insel hat andere Landschaften sowie eine andere Flora und Fauna zu bieten. Vor allem letztere war unglaublich beeindruckend. Neugierige und verspielte Seeloewen samt Nachwuchs, unbeeindruckte Riesenschildkroeten, die beachtliche 300kg auf die Waage bringen koennen, blassgelbe Landleguane und salzspuckende Meerechsen, tanzende Blaufuss-Toelpel und aufgeblasene Prachtfregattvoegel, junge Albatrosse und fischende Pelikane, Krabben in leuchtenden Farben auf schwarzem Basalt - und sie alle lassen sich von den Scharen kamerabewaffneter Touristen nicht ansatzweise stoeren. Beim Schnorcheln folgte ich bunten Fischschwaermen und jagte mich spielerisch mit den im Wasser aeusserst eleganten Seeloewen. Waehrend der Fahrten zur naechsten Insel liessen wir uns an Deck die Aequatorsonne auf den Pelz brennen und beobachteten die Delphine, die im Kielwasser unseres Schiffes ihre Saltos vorfuehrten.
"Estar aquí es como un sueño." stellten mein spanischer Mitreisender und ich fest: Fuenf Tage lang lebte ich wie im Traum.

Die feinen Straende und die tuerkisfarbenen Buchten erinnerten ein wenig an die Karibik, die Palo-Santo-Baeume streckten - nun am Ende der Trockenzeit - ihre verdorrten weisse Zweige in den blauen Himmel, rosafarbene Flamingos stolzierten durch graubraune Lagunen - manchmal erschien mir alles wie ein Trugbild. Mal abgesehen von der Attraktivitaet meines Reisezieles fuehle ich mich auf Schiffen ohnehin sehr wohl:
"Put me on a ship, and I am happy"
, erklaerte ich der Schwedin neben mir, als wir abends schlaefrig unter dem wolkenlosen Sternenhimmel dahinschaukelten.
Galápagos traegt hier auch den Beinamen "Las islas encantadas". Wie wahr.


P.S.
Neue Fotos, u.a. auch von Galápagos auf
http://www.facebook.com/album.php?aid=2026010&id=1461556997&l=1c668a7e4e

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Comments

[Tom]

Frohes neues Jahr
Hi Alex, wir wünschen dir alles Gute zum und im neuen Jahr. Pass auch die restlichen zwei Monate gut auf dich auf und komm unbeschadet wieder zurück nach Deutschland. Uns gehts soweit gut, ist halt ein wenig stressig mit Arbeit und Studium, aber ansonsten alles ok. Wir verfolgen sowohl deine Reiseberichte als auch deine Fotostrecke mit Begeisterung und Fernweh. Bis bald Tina und Tom