Advertisement
Published: June 27th 2010
Edit Blog Post
Cuy zum Frühstück? Nö danke! Nicht so Bock auf Meerschweinchen heute. Dafür Bock in einen Canyon hinab zu steigen der den Grand Canyon ausschauen lässt wie eine Abwasserrinne. Colca Canyon heisst das Baby und die Schlucht die sich da, 6h Chicken-Bus nordwärts von Arequipa, aufreisst lässt einem den Atem stocken. Bei gemütlichen 30grad Morgentemperatur‚ ‚laufen‘ wir hinunter um in einer sinnlosen Entscheidung kurz nach Mittag bei 10grad mehr wider hinauf zu sterben… Das Ganze wäre nicht so hart gewesen wäre der Canyon auf Meereshöhe gelegen, ist er aber knapp nicht (3300m). Völlig fertig zurück in Cabanaconde geht nur noch eins: Schlafen. Mutter Natur entschädigt uns dafür mit riesigen Anden Kondoren die über uns wie die Geier Kreise ziehen und auf unseren Dehydrierungstod warten und armlangen Echsen die sich auf die Überreste freuen...
Zurück in Arequipa kommt Kat auf ihre Kosten, Juanita heisst die Schönheit welche wir in ihrem kalten Glaskasten besuchen. Juanita hatte das Pech (oder Glück) auserwählt worden zu sein für die Sonnengötter der Inkas vor mehr als 500 Jahren zu sterben. Ich könnte mir einen angenehmeren Tod vorstellen, als auf dem 5000 Meter hohen Ampato Gipfel den Schädel eingeschlagen zu bekommen. Die präkolumbianische Kultur Sudamerikas ist faszinierend von
Anfang bis Ende, Kats Begeisterung schlägt auf mich über. Wir finden uns in Museen, Begräbnisstätten, überfliegen mit einer einmotorigen Cessna die Nazca Geoglyphen und gipfeln (im sprichwörtlichen Sinne) auf dem heiligen Rückzugsgebiet der Inka: Machu Picchu (matschu pictschu). Auf dem 4 Tägigen Treck von Cuzco aus biken wir über Andenpässe, wandern durch Schluchten auf Pfaden halb so breit wie wir selber und Raften auf dem Riobamba Fluss (In der Nacht!) um dann am 4. Tage um 3Uhr Morgens aufzustehen um die heiligste aller Inka Städte zu erklimmen. Der Anblick Machu Picchus vor Sonnenaufgang und vor allem vor den FlipFlop Touries, haut mich weg, einfach nur weg. Was die Typen hier oben auf den Berg gebaut haben ist mit Worten nicht zu beschreiben.
Von Cuzco aus geht’s zurück über Nazca und Ica nach Lima wo ich einen Menschenhandel verwickelt werde. Tausche Kat gegen Mätsches und als Bonus gibt’s noch einen Bruder obendrauf! Ungläubig und bis an Anschlag verwirrt bin ich, als mir plötzlich Adi ins Gesicht lacht. Mätsches der gute Mensch hat mit seinen Flugmeilen Adi mit ins Handgepäck genommen. Was für eine Überraschung! Wir hauen erst mal määchtig auf dem Putz in Limas Nachtleben und feiern unser wiedersehen nach
über 10 Monaten. Trotz der Freude, schmerzt der erneute Abschied von Kat. Diesmal jedoch der Letzte von vielen vorangegangenen.
Adi hat 2 Wochen Zeit, Mätsches 5, also wenig. Wir machen uns gleich auf und fliegen erstmals nach Pucallpa an den Rand des Amazonasbeckens. Wir sehen einen kleinen Flusshafen mit einem Bananenboot, suchen den Kapitän, feilschen um den Preis, kaufen 3 Hängematten, eine Wagenladung Früchte und was man sonst noch so braucht um 5 Tage auf einem Boot zu überleben und tuckern gemütlich, von rosa Delfinen begleitet, den Rio Ucayali und dann später den Amazonas hinunter bis nach Iquitos. Begleitet auf dem Boot werden wir von einer Horde Hippies, Peruanos, Kühen, Schweine, Hühner, 10 Tonnen Bananen und geschätzten 30 Milliarden Mosquitos (pro Stunde).
120 Stunden auf einem Boot, endlich mal Nichts tun, den Gedanken frien Lauf lassen, neue Liegetechniken in der Hängematte entwickeln, Mosquitos totschlagen, Karten spielen, mit den Peruanos plaudern und mit den Hippies die Teufelswirkung von der bösen bösen Sonnencreme diskutieren.
Das Essen aus der Kombüse war auch yummi und sehr abwechslungsreich: Bananen mit Reis und Chicken, Chicken mit Bananen und Reis und als highlight: Reis mit Chicken und Bananen!
In Iquitos angelegt und die Mototaxifahrer (TukTuk
auf peruanisch) hinter uns gelassen schieben wir uns erstmals einen dicken Hamburger hinter die Kiemen, man war der geil! Iquitos ist die grösste Stadt der Welt die nicht mit dem Auto erreichbar ist. Wir schlendern durch die schwimmenden Märkte von Belen, besuchen den Schamanenmarkt, geniessen das süsse Dschungelstadtleben und feiern mit den jungen Peruanos bis spät am Morgen früh.
Adi fliegt zurück nach Lima (wie schnell doch 2 Wochen vergehen) und Mätsches und ich reisen in einem Marathon Bus Trip weiter nach Tarapoto und von dort aus über Piura und Chiclayo nach Mancora. Surfen, Strandleben, Fisch essen und Wasservolleyball stehen im Loki del Mar Hostel auf dem Programm. Wir treffen eine Horde Schweizer beim Ping Pong spielen und stehen plötzlich einem ungläubigen 1:0 gegen Spanien gegenüber, Grund genug um Peru gebührend mit einem Fest zu verabschieden. Morgen geht’s weiter Richtung Ecuador…
Copacabana - Arequipa - Cabanaconde - Colca Canyon - Arequipa - Nazca - Cuzco - Machu Picchu - Cuzco - Lima - Pucallpa - Rio Ucayali - Rio Amazonas - Iquitos - Tarapoto - Piura - Chiclayo - Mancora - Tumbes: 5400 km;
Total: 56’690km
Advertisement
Tot: 0.057s; Tpl: 0.012s; cc: 9; qc: 25; dbt: 0.0371s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1.1mb
PYT
non-member comment
Peru
Danke für ddie virtuelle Mitreise