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Published: June 29th 2014
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1:42. wir verlassen das auto, das uns knapp drei stunden von arequipa an den fuße des chachani vulkans gebracht hat. es ist windig und bitterkalt. der heiße tee wärmt den bauch nur kurz. und schon geht es auf, den summit zu erklimmen. von 5.100 auf 6.075m innerhalb von acht stunden. unsere stirnlampen erhellen den weg während über uns dunkelste nacht tausende sterne leuchten lässt. nach etwas mehr als einer stunde erreichen wir das high camp auf 5.170m. es ist vielleicht komisch, dass ich immer die höhenmeter dazuschreibe, aber für uns ist das sehr wichtig - anhand dieser lächerlichen zahlen handeln wir uns weiter gen gipfel. die vulkanischen berge um uns werden später im tageslicht wie dunkle zuckerstürze aussehen - bestehend scheinbar nur aus losem gestein unterschiedlichster größen und farben. der chachani ist da keine ausnahme und aufgrund viel feinen gesteins sehr mühsam zu besteigen. es staubt und jeder schritt rutscht mindestens 10% zurück!
es ist so bitterkalt - so kalt war mir in meinem ganzen leben noch nicht! die luft ist dünn und regelmäßige pausen obligatorisch. in der eiswindigen kälte jedoch eher unangenehm! wir schnaufen die geröllwüste empor während langsam der morgen dämmert. immer wieder frage ich markus, ob es ihm
nicht zu anstrengend ist, ob wir nicht umkehren sollten… aber da wir beide so schrecklich stur sind, halten wir an dem plan, heute die magischen 6.000m zu durchbrechen, fest. meine taktik sieht vor immer tausen schritte zu zählen und dann erst wieder zum gipfel zu blicken. bei 500 wird eine kleine pause eingelegt.
bereits nach sechs anstatt acht stunden erreichen wir den unwirtlich im wind liegenden gipfel mit kleinstem gipfelkreuz. es bläst so heftig, ich fürchte fast davon getragen zu werden! für einen längeren aufenthalt bietet sich der summit, trotz blick über das tal in dem arequipa liegt, nicht an und so rauschen wir über steile geröllfelder gen tal. unsere dunklen schuhe und hosen sind augenblicklich von weißem vulkansand zur unkenntlichkeit verfärbt, die staubwolken schweben im rücken. alles ist voller staub, aber immerhin wärmt die morgensonne ein wenig und taut finger und zehen etwas an.
el misti und seine standesvertreter umringen das tal in dem arequipa liegt. der chachani, als einer der größten unter ihnen, thront etwas windschief vor uns, als wir es uns bei brot, käse und avocado fast gemütlich machen.
unglaublich, dass wir es wirklich geschafft haben! um ehrlich zu sein, wollte ich wohl um die 100mal aufgeben!
unglaublich auch, zu wieviel wir fähig sind! auf dieser reise testen wir ständig unsere grenzen und sind ob deren weiten immer wieder verwundert! die guides haben mich schon “guerilla”, “luchadora” oder “strong woman” genannt… und das gefällt mir natürlich schon ein bisschen!
nachmittags kommen wir in arequipa an und sind beide ziemlich erledigt! bei diversen anden-papas, bier und eis feiern wir uns - wie ich finde zurecht.
obwohl ich ehrlich jegliche kritik an unserem höhenwahnsinn verstehen kann. ganz normal ist das nicht!
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