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Indigenas
auf dem Weg zur Ciudad Perdida Glaubt man der Presse der Amerikaner, muesste ja jeder zweite Kolumbianer entweder Drogenhaendler oder drogenabhaengig sein... Wir sind also sehr gespannt auf dieses Land, das uns unterwegs alle Reisenden, die schon mal dort waren, nur waermstens empfohlen haben.
Wir sind vom Sueden ueber die Grenze eingereist und schon da merkten wir erstaunt - nachdem die equadorianischen Zollbeamten einen erstmal gnaedigst warten liessen und allerhand komische Leute an der Grenze rumhingen - dass es auf der kolumbianischen Seite sehr viel zivilisierter zuging ...und rats fats hatten wir unseren Stempel und sassen im Taxi. Sind dann gleich weiter zum Flughafen gefahren, da wir noch einen Flieger nach Bogota erwischen wollten. Man muss ja nicht gleich am Anfang mit einer Nacht-Busfahrt anfangen :-)
Bogota - fortschrittlich und freundlich
Ín Bogota sind wir erstmal im alten Kolonialviertel - in der Candelaria - untergekommen. Sehr vorsichtig machten wir unsere ersten Gehversuche in der Altstadt - merkten aber schnell, dass es hier eigentlich viel sicherer ist, als in vielen anderen lateinamerikanischen Grosstaedten: die Leute waren sehr freundlich, es gab weniger (als in anderen Grosstaedte wie z.b. Rio, Lima etc.) bettelnde Leute und an fast jeder Ecke stand ein Militaerpolizist.
Diese hohe Militaerpraesenz ist Teil des
PLAN COLOMBIA des Praesidenten Uribe, der in den letzten Jahren einfach massiv das Militaer aufgebaut hat und somit die Rebellen (FARC und Paramilitares) in die hintersten Ecken von Kolumbien vertrieben hat. Die Bevoelkerung ist ihm sehr dankbar und wir ihm auch!
Besonders beeindruckt waren wir vom Bussystem: fast fortschrittlicher als in Europa kommt man super schnell (eigene Busspuren in der ueberfuellten Innenstadt) und billig von einem Ende der Stadt ins andere.
Schon mal in einem gepanzertem Auto gesessen?
Auf unserem Trek in Peru hatten wir einen super netter Suedafrikaner, der in Bogota arbeitet und wohnt, kennengelernt. Er lud uns ein bei ihm in seiner Wohnung zu wohnen. Diese lag natuerlich nicht im billigen Zentrum (wo die Backpacker sonst unter kommen), sondern im pikfeinen Norden der Stadt.
Wir also gleich hin. Als die Aufzugstuer in seinem Stock aufging und wir direkt in seiner Wohnung standen und dann auch noch von seiner Maid empfangen wurden war uns klar - Volltreffer, hier lassen wir uns erstmal nieder!
Gesehen haben wir ihn nur zwei mal abends, da er viel arbeitet...aber das war uns recht... die Wohnung gehoerte also uns allein. Was fuer ein tolles Gefuehl mal wieder in einem Bett mit richtiger Decke
mal etwas Luxus schnuppern
mit dem Aufzug direkt in die Wohnung... zu schlafen, auf einem sauberen Sofa zu liegen....
Einen Abend sind wir dann mit ihm ausgegangen: er hatte von der Arbeit ein Auto mit Chauffeur. Als ich leicht angetrunken auf dem Heimweg meinen Kopf an der Scheibe angestossen habe und es wirklich weh tat, merkten wir, dass wir in einem gepanzerten Wagen sassen... "its just a measure of security, because of all these kidnappings..." naja, vielleicht ist es doch besser als abgefletzter Backpacker herumzulaufen, da entfuehren sie einen bestimmt nicht 😊 Die kleine Geschichte muss man schon erzaehlen, da wir uns einfach wie im falschen Film vorkamen.
Zipaquira - Salzmine als Kathedrale
Obwohl ich ja nicht allzu religioes bin, war ich hiervon schon maechtig beeindruckt: etwas noerdlich von Bogota gibt es eine Salzmine, die als Kathedrale umfunktioniert wurde. Wir sind also hin, weil es uns jeder empfohlen hat und dachten uns: naja, da wird halt in der Salzmine ein kleines Kirchlein stehen...
Aber nein: die Salzmine mit ihren riesen Schaechten ist die gesamte fiktive Kathedrale. Die vielen Schaechte - manche davon bis zu 60m lang, 30 m breit und 20m hoch - sind teil der Kathedrale. Alles ist super beleuchtet und es ist echt beeindruckend - aber irgendwie
auch schwer zu erklaeren - ich denke mal die 2 Photos sprechen fuer sich...
Villa de Leyva und eine kleine Fahrradtour
Weiter ging es in die kleine (4.500 Einwohner) Kolonialstadt VILLA DE LEYVA. Wunderschoen gelegen zwischen Bergen - besonders die freundlichen Einheimischen, die noch jeden Tourist mit einem Laecheln begruessen, sind zu erwaehnen. Es muss wohl daran liegen, dass es kaum andere Touristen gibt und sie einen noch interessiert anschauen...
Wir haben uns dann Fahrraeder ausgeliehen und sind ein bisschen in der Gegend herumgefahren - so friedvoll und freundlich haben wir uns Kolumbien nicht vorgestellt!
La Zona Cafeteira
Man war nicht wirklich in Kolumbien, wenn man nicht in der Zona Cafeteira war. Immerhin kommt ja der beste Kaffee der Welt aus Kolumbien (komisch nur, dass diese suesse Ploerre, die wir in Kolumbien getrunken haben, mit der schlechteste Kaffee in ganz Sued-Amerika war....). Der obligatorische Besuch in einer Kaffee-Finka bliebt natuerlich nicht aus! Was uns aber am meisten beeindruckt hat, ist die einmaligschoene Landschaft: die Andenhochlandschaft vermischt sich mit Tropen, Regenwald und Karibik - und an steilen Berghaengen zwischen 1.000 und 2.000 Meter waechst der Kaffee fast ueberall in kleinen unscheinbaren Bueschen.
Karibikkueste - die verlorene Stadt und
eher mittelmaessige Straende
Ja, ganz zu Iris Enttaeuschung (meiner natuerlich auch) sind die Straende an Kolumbiens Karibikkueste eher von mittelmaessiger Qualitaet: der Sand ist halt einfach nicht so weiss, wie man das von Thailand oder Brasilien gewohnt ist... vielleicht sind wir auch einfach nur ein bisschen verwoehnt!
Wir haben uns erstmal in Taganga niedergelassen, einem leicht Hippie angehauchtem Ort in der Naehe von Santa Marta. Der Strand war wie gesagt nur mittelmaessig, aber der Ort war sehr schoen, nicht zu gross, viele Backpacker - und so haben wir es dort ein paar Tage ausgehalten. Nach 3 Monaten Andenhochland - und staendigem Frieren und Regen - hatten wir uns lange auf warme Temperaturen und Meer gefreut.
Nach 3 Tagen Erholung sind wir dann zum sechstaegigen CIUDAD PERDIDA ("Verlorene Stadt") Trek aufgebrochen. Eine alte Indianer-Stadt, erst vor gut 20 Jahren entdeckt, liegt mitten im Dschungel. Schweisstreibende 3 Tage Aufstieg - wir haben wohl noch nie im Leben so geschwitzt (Durchschnittstemperatur 38 Grad und eine Sau-Luftfeuchtigkeit) - durch dichtesten Dschungel. Hier leben die Indianer noch so wie vor 200 Jahren. Bemerkenswert sind die weissen "Nachthemden" die sie tragen und die langen Haare die Maenner und Frauen fast gleich ausschaun lassen...
Die verlorene Stadt
Villa de Leyva
wunderschoene Kolonialstadt - hier gruessen einen die Einheimischen noch, wenn man durch die Gassen schlendert... an sich ist ganz nett, nach dem Macchu Pichu, aber ganz klar eine andere Liga. Das war uns aber schon klar - das Einmalige ist hier der Weg durch den dichtesten und unberuehrtesten Dschungel - denn oft ist ja der Weg das Ziel :=)
Total fertig sind wir dann nach 6 Tagen wieder nach Taganga gekommen und hatten wieder einmal das Meer, ein paar frische Fische und Mangoshakes mehr als verdient...
Cartagena - die erste spanische Kolonialstadt
Als letzten Stop in Kolumbien waren wir dann noch in Cartagena, was die erste spanische Stadt damals auf den "neuen" Kontinent war. Entsprechend schoen, fast schon romantisch, ist die Altstadt - komplett umrundet von einer Stadtmauer. Leider gibt es kaum schoene Photos, da das Wetter nicht allzu schoen war...
In Cartagena haben wir uns dann Gedanken gemacht, wie wir wohl unsere Reise weiter fortsetzen. Wir mussten ja nach Mittelamerika - also Panama - und der Landweg, ueber das Darien Cap, ist zu gefaehrlich. Von daher haben wir von vielen gehoert, dass man mit einem Segelboot in 4 Tagen uebersetzen kann.
Nach etwas hin und her haben wir dann auch ein nettes Boot mit einem spanischen Kapitaen gefunden, dem wir vertraut haben -
seid 10 Jahren segelt er um die Welt und auch das Boot schaute, im Vergleich zu vielen anderen, sehr sicher aus...
Colombia - eine Reise wert?
Abschliessend muss man zu Kolumbien aber nochmal sagen: wir hatten etwas Respekt vor dem Land, da man ja im Ausland nicht allzu viel Positives hoert... Uns kam Kolumbien sehr viel sicherer als viele andere Laender in Suedamerika vor. Die Leute sind freundlicher, es gibt weniger Touristen und von dem "Drogenproblem" haben wir nichts mitbekommen... gibt es das ueberhaupt, oder sind es vielleicht die Amerikaner, die ein Drogenproblem haben ???
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