potosí


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Published: June 8th 2014
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soviel hab ich bereits darüber gelesen und jetzt, endlich, erleben wir es hautnah!…



wir verlassen tupiza in richtung sucre, mit nächtigung in potosí, um den möglichen gefahren des direkten nachtbusses zu entrinnen.
wir besteigen also unseren sehr schönen bus (für bolivianische verhältnisse!) und umgehend baut ein, zuerst als gealterter hippie abgetaner, bolivianer sein kleines microphon aus und beginnt. nicht etwa zu singen, sondern sein “wundermittel” anzupreisen. volle eineinhalb stunden wird der gesamte bus von den wunderingredienzen ginseng, knoblauch, quinoa und banane zu überzeugen versucht. ein spannendes beispiel des viel verbreiteten südamerikanischen (aber)glaubens. das wundermittel heilt alles! potenzstörungen, diabetes, übergewicht, gelenkschmerzen und natürlich auch frühzeitigen samenerguss! das ist nicht erfunden, ich bin nur stolz, dass mein spanisch soweit reicht, die ausmaße der heilung zu verstehen. wieviel der beachtlich mit überzeugungsvermögen gesegnete mann dann schließlich von seinen pillchen verkauft, wissen wir nicht, da wir zur halbzeit inmitten eines kunterbunten markttreibens mit viel obst, gemüse, frisch gepressten säften, imbissständen und kleinen restaurants halten. der medicus vertreibt dort sein geschäft weiter, unser bus ist von wohltuender stille erfüllt. auch keine der so beliebten, schrecklich kitschigen telenovelas oder die syncronizer-musik blärrt uns entgegen - es wird schlafend über die weiteren sanft grünen hügel geholpert.
ich glaube, südamerika braucht zeit um entdeckt zu werden. es ist nicht so offensichtlich spektakulär glitzernd, wie asien. in südamerika muss man oft etwas genauer hinsehen, um die schönheit des landes, der menschen, ja sogar des essens zu sehen! oft liegt etwas besonderes unter einer beachtlichen staubschicht.
dieser markt ist natürlich auch schrecklich staubig, aber die menschen (auf den zweiten blick) freundlich, ja sogar bemüht - wir werden nicht ständig übers ohr gehauen, wie in asien. das erleichtert das reisen ungemein!
uns wurde gesagt, der bus brauche fünf stunden bis nach potosí und zu keiner zeit haben wir dieser zeitangabe auch nur im geringsten geglaubt - bis wir um punkt drei uhr nachmittags den bus terminal erreichen! wer hätte das gedacht?!! potosí liegt zusammengepfercht auf einer hochebene von über 4.000 meter, umgeben von schroff abfallenden tälern und auf der anderen seite noch höheren bergspitzen. die altstadt, einmal reich durch den cerro rico, die silbermine, gewesen, zeigt noch einige kolonialbauten, während der rest in kleinbaulichem versagen vor nur halbfertiger, unverputzter ziegelhäuser, strotzt.
aufgrund der höhe wird es hier nächtens schrecklich kalt und wir gönnen uns daher ein richtig geheiztes zimmer in einem richtig kolonialen vierkanthof. wir schwelgen also im luxus mit eigenem bad und hotellobby! markus sagt, er mag nicht, dass ich wieder friere und manchmal sollten wir uns was gönnen - ich bin da auch ganz seiner ansicht!


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