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Published: June 10th 2014
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was für eine lange nacht! markus fiebert und ich habe das gefühl, zu ersticken… wir europäer sind nicht dafür gebaut, auf über 4.000 meter zu schlafen. ohne vobereitung zu mindest. ich glaube, die heizung halt alles sogar noch schlimmer gemacht. noch weniger luft. jedenfalls sind wir froh um die ersten morgenstrahlen und erkunkunden gemeinsam potosí. der silberberg thront, bereits von der ferne furchteinflößend, über der bröckelnden kolonialstadt. die einstmals reichste stadt boliviens beherbergt heute zu viele alkoholiker, die schon mittags nach kühlflüssigkeits-genuss komatös in den straßen liegen. viele schöne kirchen bietet sie aber auch, die stadt. und verwirrend viele märkte auf denen es nur so wimmelt von indigenen frauen, jede mit mindestens einem baby am rücken. die kunterbunt gestreiften tücher aller einwohner enthalten kinder, einkäufe, decken, einfach alles, und sie werden von frauen wie von männern getragen. zerkaute coca-blätter liegen inmitten des restlichen müllproblems in den straßen. trotzdem ist potosí eine der schönsten südamerikanischen städten bislang.
zu mittag beginnt eine abenteuerliche reise nach sucre. nicht etwa mit dem bus, sondern diesmal mit einem taxi colectivo. ein normales taxi wird mit vier personen mit gleichem fahrtziel vollgestopft und ab geht es. ohne geschwindigkeitsbeschränkung weiter über die anden richtung norden. die straßen sind
sehr kuvig, wie unsere bergstraßen eben. das hindert unseren fahrer allerdings nicht, bis zu 120km/h schnell zu fahren. ich verstehe jetzt, warum sich passagiere hier so oft bekreuzigen - fast wäre ich auch in versuchung gekommen! die fahrt ist sehr authentisch, wir sehen alles aus einem noch einheimischeren blickwinkel. zahlreiche gruppierte straßenverkäuferinnen werden passiert und oft genug halten wir, um vorräte des geliebten trinkyoghurts aufzustocken. trinkyoghurt in allen geschmacksrichtungen wird in kleinen, verknoteten plastiksackerln verkauft. die werden dann aufgebissen, ausgesaugt und - schwupps - raus mit dem sackerl aus dem fahrenden auto…
viel früher als der bus erreichen wir dann aber sucre, heil und etwas verkrampft.
sucre versprüht noch viel kolonialen charme und es ist erfrischend, einmal wieder in einer schönen (und angeblich sicheren!) stadt zu flanieren. die auswahl an obst und gemüse ist hier, im norden, gleich wesentlich besser und ich schwelge in erdbeeren, mangos und papayas! ein ganzer platz voll obstverkäuferinnen lädt zu frisch gepressten säften ein und da wir ohnehin keine bakterien mehr fürchten, schlagen wir ordentlich zu. nur die fleischabteilung umgehe ich gerne großzügig - lama-fleisch stinkt in der sonne noch einmal mehr als die restlichen tierkadaver! die kleinen essens-buden an jeder straßenecke verkaufen saftig-knusprige salteñas
(gebackene teigtaschen mit fleisch/gemüse-füllung), mini-plastikschachteln voll undefinierbaren snacks und immer wieder viel, viel süßzeug und chips. südamerika liebt seine unendlichen chips-sorten, lollies und jede menge soda-getränke!
die welt der rucksack-reisenden in südamerika ist kleiner, als gedacht. immer wieder treffen wir bekannte gesichter auf dem weg. touristen gibt es nicht allzu viele und die meisten der wenigen halten sich an die “gringo road”. der weg von süden nach norden, durch die gleichen länder, alterniert nur minimal und so ist ein ständiger erfahrungsaustausch mit amerikanern, schweizern, deutschen, australiern und anderen österreichern möglich. reisen ist gerade einfach. und billig!
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