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Published: June 10th 2014
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ein neuer, warmer tag im land ohne mc donald's beginnt mit unverhofft herrlichem frühstück. wir wechseln hostal, ins “casa verde” mit ruhigem innenhof und unter belgischer führung. sucre ist teuer, aber man bekommt dafür was geboten: zimmer mit bad, heizung (gar nicht mehr notwendig), schnellem w-lan, handtücher, heißem wasser und kuscheligen bettdecken. alles luxus!
sucre ist erholsam - nicht nur für uns. alle reisende, die wir treffen, bleiben länger in boliviens hauptstadt. die stadt der tausend stinkenden busse, parkanlagen und mit einem straßengefälle ähnlich dem von san francisco, lädt ein zum verweilen. genug möglichkeiten bietet sie für sprachkurse, museen und etliche geschäfte voll indigenem kunsthandwerk. für jeden ist etwas dabei und so schlendern auch wir gemütlich steile gässchen hinauf und hinunter, zum museo de las artes indigenas. ein wunderbar geführtes haus, dass uns einen einblick in die alte kunst des webens gibt. anschließend sind wir so begeistert, dass wir auch so ein webstück erwerben wollen! vielleicht kommt das öfter vor, denn vor dem museum beginnt der markt der weber - was für ein zufall! ;-)
im stadtteil recoletta genießen wir den erhöhten blick über die stadt mit ihren schmucken orangen ziegeldächern. zart graue wolken hängen in dem tal über weißen häuserfronten
und unzähligen kirchen. die kirchen! leider sind sie alle verschlossen und wir nehmen an, sie würden sonst leer-gestohlen werden, aber schon von außen sind sie spektakulär. inmitten von palmengärten gebettete kalkmauern, voll von heiligen figuren… die heiligen figuren sind auch sehr beliebt bei dem allgegenwärtigen auto-tuning! aufkleber mit glitzernden jesusfiguren und heckscheiben-füllende madonnen prangen gerne an den einheimischen autos, die zu einem guten teil aus vw-käfern bestehen. markus, der beste reisebegleiter, findet wieder mal ein ausgezeichnetes vegetarisches restaurant und ich darf mein erstes tofu seit gut einem monat futtern. was die vegetarischen restaurants betrifft, muss ich sagen, dass die fleisch-qualität trotz vielverbreiteter erwartung, keine besondere ist und markus daher meist freiwillig auf schuhsohlen-steak und staub-huhn verzichtet!
es ist so herrlich, wieder einmal nur zu schlendern. unsere tagesziele sind negierbar und wir erfreuen uns der menschlichen temperaturen wie dem bunten treiben um uns herum. irgendwie ist erst in bolivien wirklich der funken auf mich übergesprungen… vielleicht liegt das an dem starken indigenen einfluss, der alles viel authentischer, älter, aber auch bunter wirken lässt. die schwingenden röcke, die knallbunten strickjacken, kleinen hüte und die langen, glänzenden zöpfe - so habe ich mir südamerika vorgestellt! und dann sitzen sie, die damen, inmitten ihrer
waren, am markt und freuen sich über die komische blonde frau, die schon wieder kommt, um ihr gemüse bei ihnen zu kaufen. “mami” nennen sie mich und ich glaube, ich blieb von gestern in erinnerung ;-).
was in asien aufgrund sprachlicher barrieren und mangelnder küchen nicht möglich war, reizt mich hier jeden tag aufs neue: am riesigen markt einkaufen, verhandeln, prüfen…ich liebe es! und ganz nebenbei essen wir dadurch viel frisches obst und gemüse in ungeahnter qualität.
sucre bietet sogar einige parks, die einladen, die stadt zu atmen (bus-abgase sind nur ein bisschen störend), zu beobachten, ansatzweise zu verstehen. auf unserem rückweg passieren wir noch den hauptplatz, außnahmsweise nicht “plaza de armas” sondern “plaza de 25 de mayo”, an dem gerade mal wieder irgendeine, recht friedliche, demonstration vor sich geht. und noch etwas wichtiges finden wir: ein “whitey”-lokal mit flatscreen und in voller erwartung des wm-fiebers! wir wissen also, wo wir unseren donnerstag abend verbringen werden. obwohl wir keine fußballfans sind, wollen wir uns dieses spektakel in südamerika, dem land des emotionalen fußballspiels, nicht entgehen lassen!
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