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Published: November 12th 2016
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Was will man machen, wenn die Steckdose in der Küche nicht geht?! Ich will Auberginen!!! Tag 94 – Au marché & Bodenkocherei Michel holte mich kurz vor zehn ab, um mit mir auf den Markt zu fahren. Sein Freund Michel aus Paris war gerade zu Besuch, und so war der auch mit dabei. Als wir geparkt hatten, gingen wir jedoch erst einmal in den Besprechungsraum der Republikaner, wo Michel sich politisch engagierte. Bei Kaffee und Keksen unterhielt er sich dort mit ein paar Kollegen. Michel de Paris und ich waren uns einig, dass wir eine andere politische Meinung vertraten. Er kam übrigens aus Belle Vue, wo Multiculturism herrschte und es auch einen schönen Markt gab. Musste ich dann auch mal hin. 😊
Nach dem Treffen gingen wir dann zu dritt über den Markt.
Michel hielt dauernd an, um irgendwen zu grüßen, oder um sich kurz zu unterhalten. Er kannte die Händler auf dem Markt, aber auch die Leute, die wir trafen. Einmal ging er sogar zu einem Auto, was gerade an der Ampel hielt.
Kurzum – er schien wirklich fast jeden hier zu kennen. Später realisierte ich dann, dass das Teil seiner repräsentativen Arbeit in der Partei war – er war bekannt und er musste sich zeigen, um Wähler zu bekommen.
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Versammlungsraum der Republikaner Ich kaufe mir eine Aubergine und einen kleinen Chèvre für mein Mittagessen. Das einzige, was in der Küche zu finden war, war nämlich Salz, Pfeffer und eine Flasche Olivenöl – und das schrie förmlich danach, zum Auberginen-Frittieren verwendet zu werden! :p
Wieder zuhause machte ich mich dann ans Werk. Es gab so eine elektrische Kochplatte, die man in die Steckdose stecken konnte. Doch nachdem ich eine Weile gewartet hatte, war klar, dass sie anscheinend nicht heiß werden würde. Da ich allerdings wusste, dass im Wohnzimmer eine Steckdose nicht funktionierte, war es ja gut möglich, dass die Steckdose in der Küche auch kaputt war. Und das war auch wirklich so! Ich schloss die Herdplatte an die Steckdose an, von der ich wusste, dass sie sicher funktionierte, und die befand sich in meinem Zimmer gleich neben der Tür. Und die Platte erwärmte sich. Also platzierte ich die Herdplatte auf den Fußboden im Flur. Dann stellte ich die Pfanne mit Olivenöl auf die Platte und begann, die in Scheiben geschnittene Aubergine nach und nach zu frittieren.
In der Zwischenzeit schnitt ich schon mal ein paar Scheiben vom Baguette ab und attackierte die kleine Dose Tomatenmark, die ich noch im Schrank gefunden
hatte, mit einem scharfen Messer. Flashback – das hatte ich doch ganz am Anfang auf Drejø auch schon mal gemacht. Hier gab es jedenfalls definitiv keinen Dosenöffner - war ja auch gar nicht so gedacht, dass man sich was kochte.
Dann schmierte ich Tomatenmark auf das Baguette, legte frittierte Aubergine darauf und ganz nach oben ein kleines Stückchen vom Chèvre. Dann stellte ich das Ganze noch in der Mikrowelle. Und drei Minuten später war mein Mittagessen dann fertig – yummi! :p
Am Nachmittag ging ich nochmal zu Fuß in die Stadt. Michel hatte mir gesagt, dass es in noch eine Buchhandlung gab, die auch Schreibwaren verkaufte, und da wollte ich nun hin. Diesmal fand das GPS mich auch und ich ließ mich ganz brav von Maps.me führen, und erreichte nach einer halben Stunde auch wirklich die Avenue Victor Hugo. Es war eine lange Einkaufsstraße, die allerdings etwas vom Domplatz entfernt war. Ich kaufte mir eine Postkarte als Andenken und schaute in ein paar Läden hinein. Schließlich erreichte ich dann die Librarie/Papeterie. Ich hatte ganz vergessen, dass diese Bezeichnung existierte, denn ich hatte es irgendwie seit der sechsten Klassen nicht mehr gehört, wo das voiture bizarre in meinem Lehrbuch
davor geparkt hatte. Hätte ich mal gleich nach suchen sollen.
Ich fand dort dann tatsächlich ein Vokabelheft (wobei mich der Verkäufer extra nochmal fragte, ob ich auch wirklich dieses Heft haben wollte, anscheinend benutzte sowas hier niemand… würde ja so einiges erklären – okay, das war gemein ^^) sowie eine neue Schere; meine war nämlich jetzt endgültig kaputt gegangen.
Dann machte ich mich, mit Musik als Motivation, an den langen Aufstieg. Das kam mir doch irgendwie auch bekannt vor, ewig Berge hoch oder runter zu laufen, um aus dem Nichts in die Zivilisation zu gelangen… Hatte auch ein bisschen Muskelkater von gestern. ^^
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