My Eurovision: Workaway in Europa - Step 6: Tulle


Advertisement
France's flag
Europe » France » Limousin » Limoges
November 20th 2016
Published: November 21st 2016
Edit Blog Post

20161121_18173520161121_18173520161121_181735

Da bin ich überall langgelaufen! Ich glaube ich habe in 5h fast ganz Limoges gesehen.
Tag 102 – Alles zu in Limoges

Ich hatte sehr gut geschlafen – endlich mal eine richtige Bettdecke, wenn auch trotzdem mit so einem komischen Laken - und das Frühstück für acht Uhr bestellt. Ich bekam Tee, Orangensaft, Joghurt, einen Becher Obstpüree, Haselnüsse aus dem Garten (!), Weißbrotscheiben zum Toasten sowie Butter, zwei Marmeladen - richtige Marmelade (!) nicht diese blöden kleinen Päckchen die nach allem nur nicht nach Früchten schmeckten – und Honig. Kurzum alles, was man sich so wünschte und was Franzosen normalerweise nicht in dem Umfang zum Frühstück aßen. Ich als Deutsche aber schon. 😊

Gegen neun brach ich dann auf – sie hatten mir sogar noch angeboten, meinen Rucksack noch dazulassen, aber da ich keine richtige Tasche mithatte und es vielleicht auch nicht unbedingt auf dem Weg zum Bahnhof lag, nahm ich ihn dann doch mit.
Als erstes war es Zeit für einen kleinen Morgenspaziergang. Und war es zu glauben? Die Sonne kam sogar raus - da hatte ich echt mal wieder Glück mit dem Wetter! Thierry hatte mir eine schöne Strecke empfohlen. Ich lief die Straße hinunter bis zu einer kleinen Brücke, der „Ponte St. Martial“, die aus dem 13. Jahrhundert stammte. Am
20161120_08073520161120_08073520161120_080735

Petit-déjeuner parfait
Ufer standen auch ein paar Fachwerkhäuser. Ich überquerte den großen Fluss und folgte dann einem Fußgängerweg am anderen Flussufer lang gut einen Kilometer. Dann gelangte ich über die zweite mittelalterliche Brücke, die „Ponte St. Etienne“, wieder auf die andere Seite. Von da aus ging ich über ein kleines Sträßchen, das zur Zeit des Mittelalters einst die „Hauptstraße“ gewesen war, hoch bis zur Kathedrale. Dort ging ich erst mal durch einen Park mit einem kleinen angeschlossenen Botanischen Garten. Anschließend besichtigte ich natürlich auch noch die Kathedrale.

Daraufhin wollte ich eigentlich noch in das danebengelegene Museum, das Thierry mir auch empfohlen hatte, doch es machte sonntags erst um zwei auf. Na toll, um drei fuhr ja schon mein Zug. Nun, ging ich erst mal weiter. Ich kam noch an einem weiteren Museum vorbei, und das machte um 13.30 Uhr auf - auch nicht viel besser. Also machte ich mich auf den Weg in die Stadt. Ich folgte den Straßenschildern mit der Aufschrift „Centre Ville“, und kam da raus, wo ich auch gestern schon kurz gewesen war. Dann entdeckte ich auch ein Schild, das den Weg zur „Office de Tourisme“ wies. Das war doch eine gute Idee. Ging ich einfach mal zur Touristeninformation und fragte, was man sich hier an einem Sonntag so ansehen konnte. Auf dem Weg kam ich an einem interessanten Pavillon und zwei Kirchen vorbei. In einer Art Innenhof direkt neben der großen Straße entdeckte ich einen Schuhladen mit Urwaldcharakter – das hatte man ja auch noch nicht gesehen! Dann stand ich vor der Touristeninformation (die hatte ich vorher gar nicht wahrgenommen, war auch etwas im Kreis gelaufen) und sie war zu. Wenn ich das richtig verstanden habe, schloss sie ab Oktober komplett.

Das konnte doch echt nicht wahr sein! Was konnte man in einer Stadt schon groß machen, wenn A die Geschäfte zu hatten, B die Museen geschlossen waren und C in den Kirchen gerade Gottesdienst war?!
Blieben ja nur noch Parks. Die habe ich glaube ich auch alle abgegrast, aber so richtig überzeugend waren die auch nicht gerade. Der große Park/Garten an der Kathedrale war ja noch ganz schön, aber der „Place Jordan“, das „Champ de Julliet“ beim Bahnhof und der „Jardin d’Orsay“, der am anderen Ende der Stadt war, waren alle wirklich nichts weiter als breite Kieswege, Bänke, und ein paar Bäume.

Schließlich bemühte ich Maps.me, um mich auf dem schnellsten Weg zu
20161120_09135520161120_09135520161120_091355

Pont St. Martinal
„Halles“ führen zu lassen. Das war eine Markthalle, von der mit Thierry auch erzählt hatte. Es war auch nicht so weit, und ich lief eine kleine Gasse entlang. „Halles“ war dann von außen schön mit viel Glas, von innen wie eine normale Markthalle eben – Fleisch, Fisch, Käse, Backwaren, Gemüse, Obst. Speisen gab es jedoch kaum.
Aus einer Ecke hörte ich etwas Musik, und da musste ich natürlich gleich nachschauen. Dort war eine Art Bar, jedenfalls mit Theke, wo man sich auch zum Fischessen hinsetzen konnte, und da war sich eine Band gerade am Einspielen. Bisher war jedoch noch nicht wirklich was zu hören, und so verließ ich die Markthalle wieder.
Auf dem Platz davor war ein Zelt aufgebaut, wo anscheinend eine Veranstaltung einer Hilfsorganisation stattfand. Ich ging mal hinein und kaufte mir ein Stück Kuchen mit dem Namen „Flan“ – hatte ich noch nie gegessen, und war irgendwie so eine Art Pudding in Kuchenform, musste man ja mal probieren. 😉 Die nette Frau gab mir extra das größte Stück (ein kleines hätte es eigentlich auch getan) und ich setzte mich zum Essen hin und verfolgte ein bisschen die Dokumentation, die gerade auf der Leinwand gezeigt wurde.

Danach ging ich nochmal kurz in die Markthalle und hörte der Band etwas zu. Es war einer am Keyboard, einer am Schlagzeug (allerdings war das irgendwie ein E-Schlagzeug, mehrere Metallplatten, die jedoch nicht vibrierten sondern wohl nur als Rezeptoren dienten; klang jedenfalls nicht so gut), ein Gitarrist und eine Sängerin.
Nachdem ich ein bisschen zugehört hatte, ließ ich mich zur „Rue de la Boucherie“ navigieren. Sie schien eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Limoges zu sein. Früher hatten in dieser Straße fünf Fleischerfamilien gewohnt, die alle Einwohner der Umgebung mit Fleisch versorgt hatten. Man konnte da glaube ich auch irgendwas besichtigen, aber das war natürlich eh zu. War aber nicht schlimm…😉

Daraufhin beschloss ich, etwas essen zu gehen. Ich hatte zwar nach dem Kuchen nicht wirklich Hunger, doch es war Mittagszeit und ich wollte mich dringend mal hinsetzten, auf Toilette musste ich auch (die öffentliche Toilette vorhin hatte meine 30 ct irgendwie wieder ausgespuckt, keine Ahnung, wieso, und die Tür war natürlich zu geblieben) und was Richtiges zu Essen konnte ja auch nicht schaden.
Ich lief nochmal bei der Crêperie von gestern Abend vorbei, doch genau wie alle anderen Restaurants in der Straße hatte sie geschlossen. Das konnte
20161120_09161520161120_09161520161120_091615

Da wurde wohl mal das Limoges-Porzellan hergestellt
doch wirklich nicht sein, was machten die Leute hier bloß am Sonntag?
Also ging ich in das nette kleine Sträßchen „Rue Haute Cité“, das ich auf einem Touristen-Plan entdeckt und mir heute Morgen schon kurz angesehen hatte. Dort war nämlich eine Crêperie, die „Crêperie de la Cathédrale“, und ich aß einen Galette Végétarienne.

Danach war es dann kurz vor halb zwei, und ich beschloss, in das „Musée de la Resistance“ zu gehen. Als Europäerin unter 26 hatte ich ja freien Eintritt. Es war dann sehr historisch, ziemlich viel Text und fast alles über den Krieg, sodass ich nur einmal kurz durchlief. Nur die temporäre Ausstellung war ganz interessant, da waren ein paar Sachen ausgestellt wie Lebensmittelmarken und so.
Kurz vor zwei ging ich dann rüber zu dem Museum direkt neben der Kathedrale, dem „Musée des Beaux-Arts“. Ich war da, kurz bevor sie die Tür aufschlossen, gemeinsam mit einem Ehepaar. Drinnen musste ich dann erst mal meinen Rucksack einschließen – war aber auch gut, das schwere Teil endlich mal loszuwerden. Es gab verschiedene Ausstellungen – Emaille, Beaux-Arts, Ägypten und die Geschichte Limoges. Ich lief auch hier überall einmal schnell durch – Kulturbanause, ich weiß – aber ich hatte
20161120_09183520161120_09183520161120_091835

Schöner Weg am Flussufer
nur ungefähr zwanzig Minuten Zeit und abgesehen davon fand ich es auch nicht besonders interessant. Am besten gefielen mir noch einige der Gemälde, also die, die annähernd naturrealistisch waren und Limoges darstellten.

Kurz vor halb drei machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof. Ich nahm den Zug nach Uzerche, und stieg dort in ein Autocar, also eine Art Reisebus, nach Tulle um. Ich hatte mich ja schon darauf eingestellt, vom am Stadtrand gelegenen Bahnhof zurückzulaufen, doch es gab dann mehrere Haltestellen, und so konnte ich mir zehn Minuten sparen. Es war dann aber trotzdem noch anstrengend genug, nach sechs Stunden auf den Beinen jetzt auch noch eine halbe Stunde mit meinem Gepäck den Berg hochzulaufen, uff… Aber dann hatte ich es zum Glück geschafft und konnte mich ausruhen. 😊


Additional photos below
Photos: 34, Displayed: 27


Advertisement

20161120_09215720161120_092157
20161120_092157

Vogel-Lehrgarten
20161120_09350220161120_093502
20161120_093502

Pont St. Etienne
20161120_09435220161120_094352
20161120_094352

Rue du Pont St. Etienne, mittelalterliche "Hauptstaße"
20161120_13541020161120_135410
20161120_135410

Jardin de l'Évêché
20161120_10041420161120_100414
20161120_100414

Musée des Beaux-Arts
20161120_10240420161120_102404
20161120_102404

Cathédrale St. Etienne


Tot: 0.149s; Tpl: 0.011s; cc: 10; qc: 31; dbt: 0.1133s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1; ; mem: 1.1mb