My Eurovision: Workaway in Europa - Step 6: Tulle


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Europe » France » Limousin » Brive-la-Gaillarde
November 19th 2016
Published: November 20th 2016
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Tag 101 – Bei Léa in Brive

Michel hatte mir angeboten, mich „comme d’habitude“ um Viertel vor zehn abzuholen (das hatten wir ja jetzt einmal so gemacht, aber er schien öfters den Samstagvormittag mit den Workawayern zu verbringen). Wir stellten das Auto im Parkhaus ab (er parkte grundsätzlich ganz oben in der sechsten Etage, auch wenn in der Etage darunter auch fast alles frei war).
Dann gingen wir wieder in den Versammlungsraum seiner Partei, um mit ein paar seiner Parteikollegen einen Kaffee zu trinken und ein bisschen zu plaudern (anfangs drehte sich das Gespräch nur um Zahnprobleme ^^).
Ein Mann, der letzte Woche auch schon dabei gewesen war und etwas Deutsch sprach, unterhielt sich eine Weile mit mir (aber wir redeten dann Französisch). Ich erzählte ihm, dass ich nach Limoges fuhr, und er kannte sich dort ganz gut aus und zeichnete mir daraufhin eine kleine Karte und hatte ein paar Empfehlungen für mich, also hatte ich jetzt einen groben Plan.

Um Viertel nach elf mussten wir dann weg; wir gingen in den Salle de Fête (wo ich ja bei der Fotoausstellung schon gewesen war), wo heute ein Bücherflohmarkt von Amnesty International stattfand. Das hatte ich auch schon
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Bücherflohmarkt
auf den Plakaten gesehen und eigentlich vorgehabt hinzugehen, also passte sich das ja sehr gut!
Michel überreichte dort einen Scheck über 200 € im Namen des CFA, die Presse war da und es wurden Fotos gemacht. Dann tranken wir noch einen Orangensaft und es gab ein paar Cracker.
Ich stöberte ein bisschen; es war wirklich eine große Auswahl und alles gut sortiert in viele verschiedene Kategorien. Auf einem Tisch gab es auch „littérature anglaise“, allerdings meinten sie wohl eher „internationale“, denn ich entdeckte unter anderem auch deutsche Bücher, ein Wörterbuch Dänisch-Französisch sowie Bücher, die jeweils eine Seite italienisch und die andere Französisch hatten, da konnte man sich die Sprache aussuchen. Der Inhalt überzeugte mich allerdings nicht so, sonst hätte mir ja glatt so eins mitgenommen. 😉 Ich fand dann aber ein französisches Buch mit dem Titel „Le voyage en Afrique“, das sich ganz interessant anhörte.

Um halb eins ließ mich Michel dann beim Bahnhof raus. Um 13.15 Uhr nahm ich den Zug nach Brive, genauer Brive-la-Gaillarde (habe übrigens herausgefunden, dass der Zusatz „la gaillarde“ daher kommt, dass während eines Krieges die Bevölkerung es geschafft hat, sich ganz ohne Soldaten selbst zu verteidigen, und als Stolz erinnerte man so daran).
Ich hatte nämlich mal die Funktion „Workawayer in deiner Nähe“ auf workaway.info ausprobiert. So hatte ich das Profil der 20-jährigen Léa gefunden, die in Brive Tourismus studierte. Ich hatte sie kontaktiert und wir hatten uns für diesen Nachmittag verabredet.

Léa holte mich am Bahnhof ab. Und dann liefen wir einfach ein bisschen durch die Stadt; zum Glück war es heute trocken und die Sonne schien sogar. Brive war nicht besonders groß, aber sehr niedlich, alles Altstadt mit schönen Hausfassaden. Auf dem Platz neben der Kirche waren gerade ein paar Stände einer Hilfsorganisation und ein paar Leute spielten afrikanische Musik.
Schließlich gingen wir in ein Café und tranken „un choco cookies“- sowas hatte ich bei uns ja auch noch nicht gesehen, hier gab es heiße Schokolade in allen möglichen Geschmacksrichtungen – und ich aß einen Muffin dazu. Dann gingen wir noch eine Runde und setzten uns zum Schluss ein bisschen in den Park.
Wir unterhielten uns eigentlich die ganze Zeit, und schließlich erzählte sie, dass sie diesen Sommer eine Woche mit ihrer Mutter in Dänemark verbracht hatte und Odense, Esbjerg, Ribe und Århus besucht hatte! Nun, in Ribe und Århus war ich ja während meiner Workaway-Reise auch gewesen, da schloss sich der Kreis mal wieder. 😉
Workaway selbst hatte sie bisher noch gar nicht ausprobiert, aber sie hatte es vor, wenn Zeit war. Sie war mit einer Freundin wohl schon öfter mit BlaBlar-Car verreist und hatte Couch-Surfing gemacht – da erzählte man mir echt oft von! Sie waren wohl unter anderem eine Woche in Amsterdam gewesen, und hatten fast die ganze Zeit mit ihren Hosts verbracht – Couch-Surfing war wirklich super, um neue Leute kennenzulernen.
Schließlich gingen wir wieder zum Bahnhof, wo ich dann um kurz nach halb sechs den Zug nach Limoges nahm.

Kurz vor sieben erreichte ich den Gare Bénédictins, den wohl schönsten Bahnhof der Welt. Ich hatte meinen Airbnb-Hosts nochmal eine Sms aus dem Zug geschrieben, und sie hatten angeboten, mich abzuholen. Als ich in die Bahnhofshalle kam, stand Thierry dort mit einem Schildchen mit meinem Namen und erwartete mich. Wir fuhren nicht den direkten Weg, sondern machten noch ein paar kleine Schlenker und er zeigte mir so schon mal ein bisschen was von Limoges. Die „Rue de la Boucherie“ war sehr bekannt, hier hatte es früher mal nur Schlachter gegeben. Als ich daraufhin meinte, dass ich Vegetarierin sei, und ihm nach einer Restaurantempfehlung, zum Beispiel Crêpes fragte, zeigte er mir gleich eine nette Crêperie in der Nähe.

In dem Haus fühlte ich mich sofort wohl; es waren viele Bilder an den Wänden, es gab Gitarren und ein Klavier, und es lief schöne Musik. Mein Zimmer gefiel mir auch und als ich mich eingerichtet hatte, nahm ich die Einladung an, im Wohnzimmer mit Thierry, Dominique und einem befreundeten Ehepaar einen Aperitif zu trinken.
Ich fragte Thierry schließlich, ob er Gitarre spiele, und daraufhin verwies er auf seinen Freund, der wohl Gitarrenlehrer war und bald auch ein Konzert hatte. Es war aber irgendwie recht griesgrämig und grummelte „Je suis nulle“ (also „Ich bin mega schlecht“, woraufhin ich dann meinte, das glaube ich nicht, wollten sie mal spielen? Daraufhin gab Thierry ihm seine Gitarre und er spielte ein bisschen für uns – echt richtig gut!

Schließlich verabschiedeten sich die Freunde und ich machte mich auf den Weg, etwas zu essen zu suchen. Ich hatte mich schon für einen Crêpe entschieden, doch als ich eintrat, wurde mir gesagt, dass erst in eineinhalb Stunden ein Tisch frei werden würde. Na toll. Ich schaute bei den anderen Restaurants in der Straße auf die Speisekarten, doch da überzeugte mich nichts so richtig. Deshalb beschloss ich, zum Café Littéraire gehen. Das war auf halber Strecke vom Haus und auf dem Hinweg hatte ich gesehen, dass da anscheinend musikalische Untermalung war. Die Speisekarte war zwar nicht so überragend, aber Musik war immer gut!
So ging ich rein und fragte, was sie vegetarisches zu Essen hatten. Sie fragten ab, ob ich Fisch/Ei/Käse aß, und ich bat noch um Chèvre. Dann suchte ich mir einen schönen Platz. Es war recht gut besucht und eine familiäre Atmosphäre.
Es handelte sich um die Gruppe „A la carte“, bestehend aus zwei Männern an Kontrabass und Gitarre sowie einer Sängerin, die Jazz/Swing Musik in verschiedenen Sprachen machten. Und sie waren echt gut! Teilweise sangen sie auch zweistimmig, und ich erkannte Lieder wie „More than words“ und „Ain’t no sunshine when she’s gone“. Mein Salat war auch ganz interessant zusammengestellt, und ich bestellte mir schließlich noch eine Crème brûlée zum Nachtisch. Wollte auch gerne noch länger bleiben und zuhören. Ich blieb dann bis zum Ende; die verbliebenen Leute inklusive mir klatschten begeistert, und die Band hatte auch gute Laune, und so spielten sie noch drei Zugaben. Kurz vor halb
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Choco cookies
elf war ich dann zuhause - das war wirklich ein schöner Abend gewesen! 😊


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Aperitif mit Gitarrenmusik
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Crème brûlée :p
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Mein Zimmer


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