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Published: January 24th 2015
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Die Reise war nicht sehr lange vorher geplant, ich habe einfach gesagt, dass ich mitfliege. Kurzfristig, ca. 4h vorher, erhalte ich von der Fluggesellschaft eine E-Mail, dass meine Reisebegleitung den Flug storniert hat. Nun gut, so lange frei, dann fliege ich halt alleine. Was soll ich auch zu Hause? Es ist saukalt, grau und dann schneit es noch nicht einmal. Sarah bringt mich zum Flughafen (vielen lieben Dank) und da stehe ich nun am Schalter der Lufthansa, zwei Stunden vor dem Abflug, genauso, wie man es immer eingebläut bekommen hat….der Schalter ist verwaist. Eine kleine innere Unruhe macht sich in mir breit, mit fortschreitender Zeit verkommt sie bei fünfundneunzig Minuten bis zum Abflug zu einer leichten Panik. Eine Nachfrage an einem anderen Schalter beruhigt mich etwas, normalerweise wird erst immer neunzig Minuten vorher geöffnet. Nun sind es neunzig Minuten, zwei andere Personen stehen neben mir an, der Schalter bleibt leer. Fünfundachtzig Minuten – der Schalter bleibt leer und ich werde langsam wieder unruhig…achtzig Minuten, endlich erscheint jemand und stellt ein Absperrband auf. Jemand anders fährt die Computer hoch, beim dritten Mal, nach einer gefühlten Ewigkeit, klappt es dann auch. Natürlich stehe ich mittlerweile in der falschen Schlange – und dabei stehe
ich doch ganz vorn. Ich muss meinen Platz für einen alten knorrigen und auf den ersten Blick unsympathischen Herrn frei machen – Erste Klasse halt.
Ich kann dann endlich meinen Rucksack abgeben, noch dreißig Minuten bis zum Abflug. Alles klappt wunderbar, nur das Anschlussticket ab Frankfurt kann man mir nicht ausstellen, weil mein Ticket durch die kurzfristige Stornierung im System nicht mehr auffindbar sei. Das sei aber kein Problem, man sähe ja, dass ich gebucht habe – Ich freue mich – und auf los gehts los.
Auf dem Platz neben mir sitzt John aus Indonesien, der gerade eine kleine Europareise hinter sich hat. Deutschland habe er ausgiebig kennengelernt – Frankfurt und München. Wieso München? München stehe ganz oben auf dem Plan bei Asiaten, weit vor Berlin, das komme erst sehr weit unten in der Abhakliste. Berlin – was ist da überhaupt? War das nicht die Hauptstadt? Aber sonst? Nie was interessanten davon gehört.
Er studiert in Neuseeland und ist auch viel in Asien herumgereist. Wir kommen auf Indonesien zu sprechen. Er ist in und bei Jakarta aufgewachsen, kennt Indonesien jedoch nicht weiter, nur Borobodur sagt ihm etwas. Na immerhin. Der Flug geht schnell herum, erst unterhalten wir uns noch
etwas, dann schlafe ich fast die ganze Zeit. Ich werde nur ein paar Mal freundlich geweckt, das Essen steht auf dem Tisch. Während ich schon mampfe, weil ich ein Spezialmenü bestellt habe (kein Fisch), muss der Rest noch warten, bis das Essenswägelchen durch die Gänge gerattert ist.
Bei der Landung in Kuala Lumpur hat sich in meinem Fenster Tau in Form eines Herzens niedergeschlagen. Ich lächle in mich hinein und freue mich über diesen kleinen Willkommensgruß. In Kuala Lumpur anzukommen, ist mittlerweile, wie eine alte Bekannte wiederzusehen. Ich finde mich schnell zurecht, mein Hotel ist diesmal im indischen Viertel. Im Hotel hat man dann meine Buchung nicht gefunden, außerdem sei man ausgebucht. Nach fünfzehn Minuten schwitzen, trotz der sehr kalt eingestellten Klimaanlage, finden wir heraus, dass ich für Februar gebucht habe. Ich freue mich, dass auf jeden Fall zwei Nächte im Februar nicht auf der Straße verbringen werde. Etwas später nach vielem Herumtelefonieren findet man noch ein Zimmer für mich – ach bin ich ein Glückspilz.
Ein kleiner Rundgang zu den Petronas Towers, die wie immer magisch in der Nacht leuchten, und ein Essen im indischen Viertel, wo jeder Stand entweder Essen, Kleidung oder Stoff verkauft, runden den Tag
ab, ein Rundgang durch Chinatown den nächsten. Ich falle abends glücklich nach dem Verzehr meiner absoluten Lieblingsschokolade in mein Bett.
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