Advertisement
Published: December 11th 2007
Edit Blog Post
Radladen,
der mein Radl in die Kiste packte Rueckblich auf den gestrigen Tag. Hongkong 13.dec, der Tag danach
Es ist nicht zuviel, wenn ich sage, dass es der schlimmste Tag seit mindestens drei Monaten war.
Nachdem ich in meinem Lieblingshotel in Chengdu traumhaft geschlafen hatte, nach dieser Wahnsinnsnachricht, ging ich morgens relativ guter Dinge und mit einem Masterplan in den Tag. An der Rezeption habe ich mir fuer 18:50 einen Flug gebucht und angezahlt. Dann wollte ich mit dem Rad zum Bahnhof um es zu versenden. Ein kurzer auf die Uhr liess mich erstarren...."Es ist nicht 11:15" fragte ich die Dame an der Rezeption. Doch doch. Wie kann das sein...........
Oh mein Gott, ich hab die Zeitumstellung von Nepal zu China vergessen. 2Stunden 15Minuten. So hab ich bis 11:00 im Bett gelegen und Zeit verloren. Der Tag begann nicht gut. Bzw. ging so weiter wie es am Abend endete.
Also, mit dem Rad zum Bahnhof. Kalt war's. Aber das war ich ja gewoehnt mittlerweile. Am Bahnhof.... Es gibt keinen Zug nach Hongkong. Hongkong ist Ausland. Da gibt es keinen direkten Zug und somit kann nix nach Hongkong versendet werden. Der Vorschlag das Rad nach Shenzhen (an der Grenze zu Hongkong) zu versenden konnte ich nicht annehmen, da ich
ja ueberhaupt kein Visum mehr hatte und somit nicht mehr nach China Mutterland zurueck konnte um es abzuholen. Verzweifelt stand ich da am Bahnhof. Scheisse. Aber es musste eine ganz schnelle Loesung her, da ich ja fliegen musste um 18:50 Uhr. Un des keine Verlaegerung geben kann. (Verlaengerung hiesse 5Tage Aufenhalt in Chengdu und Ausstellung eines neues Visums. Die Zeit ist nicht....Weihnachten, Arbeit, Rueckflug am 17dec von Hongkong).
Letztes Jahr habe ich bereits ein Rad nach Deutschland gesendet. Die Idee ist brilliant, nur eigentlich zu zeitaufwendig fuer diesen Tag. eis Versuch ist es wert. Es musste ein Radladen her, der das Rad praeperierte und einen Karton hat. Leute auf der Strasse gefragt. Ein Frau hatte die Loesung und fuhr mit mir durch die halbe Stadt, auch sie hatte ein Radl.
Wunderbar. Karton da, Vorderrad ausgebaut, Lenker quer, Luft raus, Pedale ab und rein in die Kiste. Zu dritt, den Karton tragend, liefen wir zur naechsten China Post.
Horror. Die Kiste ist zu gross. Mit der Rikscha, Karton angeschnallt, zur nechsten Post. Vorher haben sie mit ihren Handys noch ein wenig rumgephont und herausbekommen, dass es moeglich ist an der grossen Post.
Grosse Post sagt jedoch das gleiche. Box
Radl an Rikscha
auf dem Weg zur grossen Post zu gross. Grosser Auflauf. Grosse Diskussion. Chefs kamen, es wurde telefoniert, diskutiert und immer wieder ein NEIN. Box zu gross. Die Leute schauten, starrten. Was tun und die Zeit rannte mir davon. Es war bereits 14:30.
Der Engel kam und half mir. Der Engel heisst Anson und sprach english. Ihr Bruder arbeitet in einer chinesisch Firma, die einen speziellen Service haben um Sachen nach Hongkong zu senden.
Also, rumtelefoniert...... Es sollte ein Bote von der Firma kommen. Um den Preis hab ich mich schon fast nicht mehr gekuemmert. Es war letztendlich ok.
Der Bote von der Firma kam packte das Rad mit der Kiste auf die Schulter und trug es davon. Ich zahlte 35.-euro.
===>>Nun wird es heute nach Shenzhen (an der Grenze zu Hongkong) geflogen und mit dem Bus an meine Adresse in Hongkong geliefert. Wir hoffen alle gemeinsam, ja!!, dass es am Samstag ankommen wird. Daumen druecken bitte!!! Und dann kann ich es bei meinem Rueckflug mit British Airways umsonst nach Berlin schippern.
Die Geschichte ich noch nicht zu Ende.....
Nachdem ich Anson, dem Engel, meine allerallerbeste Dankbarkeit ausgesprochen habe und sie und ihre Schwester zum Essen einladen wollte (abgelehnt, "just say
Abtransport
zur 'alternativen' Post thank you") bin ich mit dem Taxi zurueck ins Hotel. Hunger. Ich hatte weder Fruehstueck nach sonst was gegessen.
Die nette Lady an der Reception hatte bereits mein Ticket in der Hand und regte mich zur Eile an. Ich sollte mal schnell packen und mal schnell ins Taxi. Hongkong ist ein internationaler Flug und ich muss zwei Stunden vorher da sein.
Auch hatte ich natuerlich nicht vor 12:00 ausgecheckt. Aber sie drueckte beide Augen zu und ich musste keinen weiteren Tag bezahlen.
Also ohne Essen, nur schnell ein Snickers und Wasser, und rein ins Taxi. Gepackt war schnell, da ich am Abend nicht ausgepackt hatte.
Ich bekam den Flug, ich bekam einen Fensterplatz und die Ausreise war in der Tat problemlos. Sie liessen mich einfach ziehen. Keine Probleme wegen des Visum. Was war ich froh. Ich war draussen aus China.
Atemlos und doch froh sass ich im Flieger und inspizierte meinen Reisefuehrer ueber Hongkong. Ich hatte von der Stadt ueberhaupt keine Ahnung.
Zu all dem muss man bedenken, dass in China kein normaler Mensch auf der Strasse englisch spricht. Normalerweise. Ich hatte so viel Glueck mit den Leuten. Es war unglaublich. Die Dame die mich zum
Radladen brachte und Anson, der Engel.
Glueck im Unglueck.
Die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Sie geht weiter in der Hongkong-Abteilung ;-))
Bilder hat ich doch gemacht.... gibt es spaeter.
Chengdu 11.dec 21:00
Back in China. Back in Chengdu.
Mein Visum ist nicht gueltig. Mein Visum ist ausgelaufen, seit 4.oct. Zum Schluss muss ich es mir nochmals kompliziert und spannend machen.
Schon in Kathmandu musste ich hoeren, dass hier was nicht stimmt. Ich lachte noch. Dann Zwischenstop in Lhasa. Immigration. Ich darf nicht einreisen, weil mein Visum nicht gueltig ist. Es gab einen grossen Auflauf. Ich verstand nix, logischerweise. Einer erklaerte mir, dass sie mich wieder nach Nepal zurueckschicken wollen. In meinem Kopf fing ein schneller Ablauf von Abfolgen was alles nicht funtionieren wird ab.
...mein Rueckflug umbuchen....Weihnachten nicht zu Hause.....viel Geld fuer nix....und Stress
Die Knie wurden mir weich und ich musste mich erstmal hinsetzen und meinen Kopf in meine Haende betten. Die Polizisten waren wirklich unglaublich freundlich. Sie versuchen mich zu beruhigen und bestaetigen mir dass alles gut wird und ich doch die Maschine weiter nach Chengdu nehmen kann.
Sie gaben mir einen Stempel in meinen Reisepass und 24 Stunden
Rad in der alternativen Post
Anson beim ausfueller der Papiere (auf chinesisch), ihr Schwester schaut gespannt im Hintergrund Zeit um nach Hongkong auszureisen.
Ich habe ein Visum mit zweimaliger Einreise. Man erklaerte mir, dass die erste Einreise vor dem 4.oct sein muss. Dass die zweite Einreise nach China ebenfalls vor dem 4.oct stattfinden muss wurde mir nicht gesagt. Auf Nachfrage in der chinesischen Botschaft in Berlin, sollte somit alles in bester Ordnung sein. Dem ist, wie ich heute nervenaufreibend erfahren musste, nicht so.
Somit muss ich morgen alles mal in Schallgeschwindigkeit erledigen:
Flug ... buchen
Post ... ein Packet nach Deutschland schicken, da mein Ruecksack nicht zu tragen ist.
Rad ... nach Hongkong mit der Bahn senden, damit ichs dann wieder mit nach Hause schleifen kann
und dann fliegen, und hoffen, dass ich bei der Ausreise keine Probleme bekomme. Es bleibt wieder mal spannend. Zu spannend fuer meinen Geschmack derzeit. Ich bin nun doch mal traurig, dass die Reise zu Ende geht. Ich bin traurig, Nepal den Ruecken gekehrt zu haben.
Desweiteren gibt es zu berichten, dass ich doch tatsaechlich Maz noch traf, meine ultralange Reisebegleitung aus Kanada. Wir hatten uns viel zu erzaehlen. Kaum habe ich geschlafen. Da wir nur einen Abend Zeit hatten, da er erst gestern von seiner Everesttour zurueck
kam sind wir fast die ganze Nacht wachgeblieben.
Ich musste mich gestern von Purindra und heute von Maz verabschieden. Zu viel Abschied auf einmal.
So, nun muss ich schlafen....morgen wird ein spannender Tag.
Liebe Gruesse
Die traurige Sylvia
Ps.: Bilder gibt es von hier sehr wahrscheinlich nicht.....Mal sehen....
Advertisement
Tot: 0.038s; Tpl: 0.012s; cc: 9; qc: 23; dbt: 0.0185s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1.1mb