Skurriles aus dem Land der Mitte...


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China's flag
Asia » China » Beijing » Haidian district
February 25th 2008
Published: February 25th 2008
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Wenn auf Regen stets Sonnenschein folgt, so muss auf Sonnenschein wohl auch stets Regen folgen...

Gemäß diesem Sinnspruch, wurde meiner gestrigen Shopping-Euphorie auch umgehend ein Dämpfer versetzt - meine ach so mühselig aushandelten Preise haben in chinesischen Fachkreisen für heftige Erheiterung und bei mir für ein leichtes Shopping-Katerfeeling gesorgt - ich wurde doch beschissen, und zwar von hinten bis vorne...=(

Da die Fragen nach der Verfügbarkeit von Badeschlapfen Größe 47 aufkam - das Angebot passt sich gemäß dem Gesetz des Marktes an und erreicht beinahe vollkommene Kongruenz - soll heißen, natürlich gibts es keine Schuhe in Größe 47, aber ich war sicherlich auch der erste der diese Kaufen wollte...=)

@Besi: Es gibt für Frauen Badeschlapfen und Flip Flops, mit Blümchen oder ohne Blümchen, mit Mascherln, ohne Mascherln, Rosa, Grün, Rot, Türkis, gepunktet, gesprenkelt, gestreift, getupft, mit Mikey Mouse, Minnie Mouse und allen verwunschenen Tieren aus 1001 japanischen Manga-Serien. Für Männer gibt es ein Standardprodukt in blau und in braun.

Zu den Preisen: Mein Handtuch sollte ursprünglich 65 RMB kosten, ich habs für 24 bekommen, die Schlapfen hab ich von 30 auf 24 "runtergehandelt" und als ich um den Collegeblock feilschen wollte wurde ich ziemlich unfreundlich und laut angeschnauzt...ich glaub um Papierwaren handelt man hier nicht, vor allem wenn es um eine Differenz von knapp 5 Euro-Cent geht...

Dann noch ein paar skurille Details aus dem Land der Mitte:

China verfügt, wie wir ja alle aus Reiseführern, Geschichtsunterricht oder sonstigen zuverlässigen Quellen wissen, über die weltweit älteste Beamtenkultur. Das führte unter anderem dazu, dass die Chinesen mit Stäbchen essen, während wir in Europa, wie in Kriegerkulturen so üblich, das Messer bevorzugen. Allerdings haben die Chinesen auch andere Aspekte des in Europa vielbesungenen Beamtendaseins weiterkultiviert - so herrscht in Österreich doch der Witz zu, bei Beamten würde bloss einer arbeiten und einer zusehen.
Ratet mal wieviele Chinesen man braucht um eine U-Bahn zu fahren - genau, drei! Denn einer fährt, einer passt auf, dass der Fahrer nicht vom Weg abkommt, während der Dritte darauf achtet, dass der Zweite dem Ersten keine ungenauen Anweisungen gibt oder die Landkarte falsch herum hält. Das in diesem Führerhäuschen eine strenge, militärische Hierarchie herrscht, ist nur meine persönliche Vermutung...

Chinesen sind abergläubisch. Sehr abergläubisch. Bei ihnen gilt 13 als äußerst unglückliche Zahl, 14 klingt so ähnlich wie "Tod" und ist noch schlimmer. Aus naheliegenden Gründen versucht man daher, diese Zahlen unter allen Umständen zu vermeiden. So existieren verschieden Preisklassen beim Anmelden von Telefonen - je nachdem ob unglückliche Zahlen ausgelassen werden bzw. ob glückliche Zahlen wie z.B die Acht häufig vorkommen.
Skuril wird es, wenn Chinesen Häuser bauen, die höher als 12 Stockwerke sind. (Naja, eigentlich höher als 11, den Chinesen kennen kein Erdgeschoss, bei ihnen liegt der erste Stock auf Bodenniveau). Wenn ich mich jetzt also morgens mit 16 Chinesen(und einer Deutschen) in den Lift für maximal 10 Personen zwänge, fahren wir nicht durch die Stockwerke 1-17, sondern wir verlassen in der Mitte die Dimension der regulären, ganzen Zahlen und durchqueren ein Paralleluniversum in dem die Stöcke 12A und 12B liegen. Danach geht es ganz normal mit 15 wieder weiter...

Vielleicht noch ein kleiner Exkurs in etwas heiklere Gebiete, aber ich denke doch, dass meine hochgeschätzte Lesergemeinde bereits volljährig ist - es geht nämlich um das Verhältnis der Chinesen zum jeweils anderen Geschlecht und allem was damit halt noch so zusammenhängt...
Chinesen sind prüde wie Amerikaner, konservativer als der Papst und nachdem was wir aus dem Nachbarwohnungen so mitbekommen(dünne Wände, sehr dünne Wände!!!) auch nicht sonderlich ausdauernd. Dafür dreht sich beim Essen, das hier ja langläufig mehr Lustgefühle erzeugt, alles nur um Sex. Ein Chinese ist nicht glücklich, solange er seinen Gästen nicht irgendwas in den Mund stecken kann, was in irgendeiner Art und Weise mehr "Manneskraft" oder "viele, viele Söhne" verspricht...

In einem Satz zusammengefasst:" In China wird der Sexualtrieb durch einen Fresstrieb ersetzt."

Habe übrigens vorgestern zum ersten Mal Wäsche gewaschen...stelle die Gebrauchanweisung online.


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25th February 2008

Waschen lassen
Sei nicht traurig über deine Niederlage beim Handeln. Dieses Volk hat eine jahrtausend alte Tradition in dem Bereich! Da musst du noch lange üben, bis du in der Liga mitspielen kannst. Und haben die Chinesen nicht auch eine sehr lange Tradition in dem Dienstleistungssektor Wäscherei? Jedenfalls sind in allen Comics (zB. Lucky Luke), Wildwest- und sonstigen Filmen die Wäschereibesitzer immer Chinesen *g* Aus eigener Erfahrung, weiss ich, dass in vielen Ländern die Chinesen das Wäschewaschen übernehmen. Frag mal' nach, kann ja nicht die Welt kosten und vielleicht kann man ja handeln ...
25th February 2008

Bügeln
na das sieht ja fortschrittlich aus und gebügelt wird dann mit dem WOK oder wie seh ich das?????????
27th February 2008

Hey Markus! Finde es echt toll wie du das alles meisterst! Schön, dass es dir - für asiatische Verhältnisse - gut geht!! Freu mich schon auf deine nächsten Berichte! Finde es toll wie du schreibst - ich muss so viel lachen dabei ;-)

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