"Wer hat an der Uhr gedreht...


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China's flag
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June 4th 2008
Published: June 4th 2008
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...ist es wirklich schon so spät?"

Bei genauer Retrospektive meines Schaffens auf dieser Homepage ist mir soeben aufgefallen, dass mein erster Blog aus China bereits 109 Tage zurückliegt und damit die Halbzeit überschritten und keine Nachspielzeit geplant ist, auch wenn die Schiedsrichterin noch so wütend pfeifen mag und die Schlümpfe im Stadion randalieren. Abpfiff ist jetzt offiziell der 30. Juli.²

Nun gut, Spass bei Seite, was kann ich neues berichten, aus dem großen, fernen Land der krassen Gegensätze? Um noch kurz das Thema "Sportgroßveranstaltungen" aufzugreifen, muss erwähnt werden, dass jetzt die große Umerziehung der Massen anläuft - auf unzähligen Plakaten wird das Nichtrauchen propagiert und das Rauchen ist in allen Gebäuden und Restaurants jetzt verboten(bei uns haben sie den Aschenbecher weggeräumt und ein kleines Schildchen aufgehängt, jetzt stehen die Raucher unter dem Schild und aschen auf den Boden). Weiters prägen Hinweise zum Nicht-Lärmen, Nicht-Spucken, Nicht-Drängeln und Hunde Nicht-frei-herumlaufen lassen das Stadtbild - nützen tut es nichts, weil sie nicht beachtet werden.

Auch der in den westlichen Medien schon im Vorfeld viel diskutierte Umweltschutz kommt langsam aber sicher zögerlich ins Rollen. So wurde per 1. Juni 2008 die Abgabe von Gratis-Plastiksackerl im Supermarkt unter Strafe gestellt - was im ersten Moment als vernünftige Maßnahme zur Eindämmung der Umweltverschmutzung aussieht, entpuppt sich beim Lokalaugenschein im Supermarkt zur besten Geschäftsidee seit der Erfindung des Supermarktes - dort wo Chao shi fa(der chinesische Billa) früher Unmengen von Plastiksackerl gratis abgeben muss, kann er jetzt 0,2 RMB (ca. 2 €-cent) pro Sackerl verlangen. Die Alternativen für Konsumenten sind rar geseht, da aus Angst vor Diebstählen die Mitnahme von Taschen, die größer als eine durschnittliche Handtasche sind, nach wie vor verboten ist und ausserhalb des Supermarktes in einen Spind gesperrt werden muss...!!
Für allejene die sich auch so für das Thema Klimawandel und Umweltbewusstsein interessieren, haben Stefan und ich gestern Abend beim Piratensurfen im "Nachbarnet" eine interessante Studie zum Thema Umweltbewusstsein entdeckt (http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,557107,00.html). So wurde in einer Studie das Umweltbewusstsein und die umweltfreundlichkeit des Konsumverhaltens der Bewohner von 14 Ländern ermittelt. Übrigens kann jeder seinen persönlichen "Greendex" ermitteln (http://event.nationalgeographic.com/greendex/calculator.html).
Mal rein abgesehen davon, dass 1000 Befragte pro Nation wohl auch bei noch so sorgfältiger Auswahl niemals ernsthaft repräsentativ für ein Land in den Dimensionen von China, den USA oder Brasilien sein können, verwundert das Ergebnis bei den gestellten Fragen nur minimal. So gelten die Chinesen als umweltbewusster als die Deutschen, auch afrikanische Schwellenländer schneiden wesentlich besser ab als Europäer, was allerdings einzig und allein auf den niedrigen Lebensstandard zurückzuführen ist und mit Umweltbewusstsein wenig bis gar nichts zu tun hat. Den Rest erledigen Fragen, wie dich nach der Konsumationshäufigkeit von "ausländischen" Produkten - eine sehr glorreiche Frage, wenn man bedenkt, dass Obst und Gemüse das in Südchina produziert wird auch innerhalb eines Landes mehr Kilometer zurücklegen kann, als italienische Paradeiser, die durch Österreich per LKW nach Deutschland gekarrt werden.....aber seht und urteilt selbst! Lang lebe die empirische Forschung!!!

Ich für meinen Teil habe ja nach meinem ersten schmählichen Versuch Ende letzten Jahres so etwas ähnliches wie eine "wissenschaftliche" Arbeit zu schreiben meine Begeisterung für dieserart von Wissenschaft abgeschrieben und gebe mich nun ganz der "Feldforschung" hin. So führte mich ein sonntäglicher Ausflug mit meinem Mitbewohner Stefan und zwei ehemaligen Schülerin an die "nördlichen Seen" in Peking-downtown, wo wir neben einem DER Ausflugsziele der 北京人, also der Bewohner Pekings, auch die Seestreitkräfte Chinas inspizierten. Dabei offenbaren sich viele Abgründe der chinesischen Volksseele, die sich auch im Straßenverkehr häufig manifestieren(siehe "Dienstreise nach Changchun). Auch die Frage warum China mit seinen 1,3 Milliarden potenziellen Matrosen nicht die mächtigste Marine der Welt besitzt und nicht bereits hunderte Jahre vor Christoph Kolumbus Amerika entdeckte, scheint nun geklärt...


²Soweit meine Homage an die Fussball-EM in Österreich, ich mache mir ja doch leichte Sorgen darüber, ob meine werte Lesergemeinde nicht schon so dem Fussballrausch verfallen ist, dass ich mein Vokabular anpassen muss


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Unsere GaleereUnsere Galeere
Unsere Galeere

die wackeren Matrosen entern das Schiff
wir nähern uns einer engen Passage..wir nähern uns einer engen Passage..
wir nähern uns einer engen Passage..

...die zwei Seen miteinander verbindet - breit genug um zwei Boote nebeneinander durchzulassen
Die Seeverkehrsordnung behindert seinen Fahrstil...Die Seeverkehrsordnung behindert seinen Fahrstil...
Die Seeverkehrsordnung behindert seinen Fahrstil...

...aber der Juniorkapitän hats halt nicht so mit links und rechts...macht doch nichts, oder doch??
wir nähern uns der Brückewir nähern uns der Brücke
wir nähern uns der Brücke

auf der anderen Seite kultivieren bereits einige Boot das chinesische Verkehrskonzept - Hop auf gegen Scheiß drauf!!!!
das chaos beginntdas chaos beginnt
das chaos beginnt

aber die Hoffnung stirbt zuletzt - vielleicht schaffen wir es doch!!!
Auch eine tolle Idee!!!Auch eine tolle Idee!!!
Auch eine tolle Idee!!!

Wenn man sich quer reinschieben lässt passen gleich viel mehr Boote unter die Brücke!!!!
Die chinesische Kriegsmarine...Die chinesische Kriegsmarine...
Die chinesische Kriegsmarine...

bläst zum Angriff!! Auch wenn die anderen da nicht durch kommen - ich schaffe es bestimmt!!!
Pekings größtes UrinalPekings größtes Urinal
Pekings größtes Urinal

Nach so einer Aufregung darf man sich auch mal gehen lassen...
OEAMTC auf chinesischOEAMTC auf chinesisch
OEAMTC auf chinesisch

oder man lässt sich einfach in den Hafen zurückschleppen
Mein Bett....Mein Bett....
Mein Bett....

im Sommer. Das chinesische Patentrezept gegen heiße Nächte sieht schlafen auf einer Strohmatte vor - die erste Nacht war etwas kühl und hart - aber gott sei Dank hat das von Sabine zurückgelassene rosarote Leintuch für das gewisse etwas...=)
Meine neue ZahnpastaMeine neue Zahnpasta
Meine neue Zahnpasta

schmeckt wie ein Abfallprodukt aus der Gummibärenproduktion und vermittelt mir ein Gefühl welchen Geschmack Thomas Gottschalk nach 10 Jahren Haribo-Werbung wohl permanent im Mund hat....


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