Mandalay, Amarapura, and the Moustache Brothers


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June 5th 2009
Published: June 18th 2009
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Fuenf junge NovizenFuenf junge NovizenFuenf junge Novizen

in der Pagode auf dem Gipfel in Sagaing, suedlich von Mandalay
In Mandalay angekommen nahmen Devon, Jeanelle und ich erst einmal eines der allgegenwaertigen Blue Taxis, ein umgebauter Mini-Pickup. Auf Empfehlung von Frederic quartierten wir uns im Royal Guesthouse ein, das ein nettes Flair hat, obwohl es recht beengt zugeht. Die Strasse davor wurde gegenwaertig neu gebaut. Und das heisst hier pure Muskelkraft: Mit Ausnahme einer Dampfwalze nur Handarbeit, sogar Grossteils von Frauen. Waere es nicht mitten in Mandalay und direkt vor dem beliebtesten Backpacker-Guesthouse, koennte man meinen es waere Sklavenarbeit. Grosse Steine werden per LKW angeliefert, per Hand durch Hammer zerkleinert und so auf die geplante Strasse verteilt, dass sie eine gewisse Neigung erhaelt. Werkzeuge: Koerbe, Hammer und eine Schnur zum Ausloten.

Angekommen war erst einmal Relaxen auf der schoenen, blauen Dachterasse mit einem Bier angesagt. Nach einem kurzen Besuch der lokalen Attraktion Nylon Ice House, wohl der einzigen Eisdiele in Myanmar ging es abends auf die Vorstellung der Myanmar-weit bekannten "Moustache Brothers". Moustache ist Englisch und heisst Schnurrbart, das Markenzeichen der Truppe (Anmerkung am Rande: Ein Bart ist hier in Suedostasien eher ungewohenlich, die Menschen leben hier eher unbehaart 😊. Drei Brueder liefern in einer Mischung aus Klamauk, Protest und Folklore eine nette Unterhaltung und viel Information ueber das Militaerregime und deren Aktionen. Sie sassen mehrfach lange Zeit im Gefaengnis und bieten trotzdem mit ihrer Show dem Regime die Stirn. Geehrt durch Besuche von Aung Sang Suu Kyi sind sie Helden hier und ungemein beliebt in der Bevoelkerung. Dies ist wohl mit der Grund warum sie nicht schon laengst aus dem Verkehr gezogen wurden. Sehr nette und mutige Menschen.

U Par Par Lay goes to India to have his toothache treated. The Indian dentist wonders why the Burmese man has come all the way to India.

“Don’t you have dentists in Myanmar?” he asks.

“Oh, yes, we do, doctor,” Mr. Par Par Lay says. “But in Myanmar, we are not allowed to open our mouths.”



Am naechsten Tag wollten wir der unertraeglichen Hitze in Mandalay entkommen und machten uns auf den Weg zum Swimming Pool von Mandalay. Am Eingang versuchten uns zwei Maenner pro Person 2000 Kyat (ca. 2 Dollar) als Eintritt abzuknoepfen. Am Schalter kosten die Tickets aber nur 1000 (500 Kyat fuer Einheimische, eines der vielen Beispiele fuer das doppelte Preissystem hier). Da wir zu viert waren haette sich der Gute ueber 4000 Kyat gefreut. Eine der vielen Betruegereien hier.
Natuerlich waren wir am Swimming Pool die Attraktion. Jeanelle ist natuerlich, gemaess dem lokalen Dress-Code mit T-Shirt ins Wasser, die Menschen hier sind sehr konservativ. Nach der angenehmen Abkuehlung stiegen wir auf den Mandalay Hill, unzaehlbar viele Stufen einen Huegel mitten in Mandalay hoch. Wieder vollkommen verschwitzt erreichten wir den Gipfel, mit einem wunderbaren Ausblick. Wir richteten uns auf dem
Lu MawLu MawLu Maw

einziger Mustache Brother der Englisch spricht
Dach des Tempels fuer eine Stunde ein. Der Abstieg war recht seltsam. Mit einer Stirnlampe ausgeruestet ging es durch die totale Finsternis durch das Labyrinth an Treppen und Gaengen wieder abwaerts. Ab und zu standen ploetzlich Einheimische vor uns und lachten, von Touris keine Spur. Sehr spannend 😊.
Per Anhalter sind wir alle (wir waren da eine Gruppe von acht Leuten) zurueck zum Royal Guesthouse und anschliessend zur "Rum Station". So heisst hier tatsaechlich die lokale Tankstelle fuer Mandalay Rum. Auf winzigen Plastikstuehlen vor niedrigen Tischen nehmen die Locals hier Unmengen an Alkohol zu sich. Das Ambiente passt mehr zu einer Tankstelle als zu einer Bar, der Name ist also angemessen. Sehr amuesant 😊. Mit einer weitere Flasche Rum ausgeruestet ging es zurueck zum Guesthouse und zusammen mit Nils' Gitarre und Mundharmonika auf die Dachterasse. Er traegt zwei Mundharmonikas, eine Gitarre, Noten, ein Stimmgeraet und alles moegliche weitere Zubehoer mit sich rum. Nils ist aus Kanada, sein Namen und sein Aussehen lassen aber eher auf eine nordische Herkunft schliessen, sein Grossvater kommt aus Schweden. Mit ihm zusammen sollte ich die naechsten zwei Wochen unterwegs sein.

Recht verkatert quaelten wir uns alle am naechsten Morgen aus dem Bett, um das Fruehstueck im Guesthouse noch mitzunehmen. In allen Guesthouses in Myanmar ist im Zimmerpreis immer ein Fruehstueck eingeschlossen, und das gibts teilweise nur von 7 bis 9. Mit dem absolut schrottigsten Auto das ich je gesehen habe ging es zu den Pagoden von Saipang. Gipfel der Ironie war nebenbei die Beschriftung "Luxury Vehicle" quer ueber die Frontscheibe.
370 Stufen spaeter standen wir neben der Pagoda auf dem Gipfel des Huegels und genossen einen netten Blick ueber die Ebene von Mandalay. Nach einem Mittagessen mit frisch gezapftem Myanmar Beer ging es weiter nach Inwa, wo wir uns aber entschlossen, den 10$ Eintritt zu sparen und umkehrten. Auf dem Rueckweg ging die Sonne spontan in Monsunregen ueber und unser "Luxury Vehicle" machte schlapp. In einem der vielen lokalen Teashops suchten wir Zuflucht. Bei einigen Tassen Tee beobachteten wir die Locals beim Schachspielen, wo sie unschlagbar sind. Als der Fahrer sein Blue Taxi wieder in Schuss hatte, fuehrte uns unser Day Trip nach Amarapura, wo die laengste Teak-Bruecke der Welt zu bestaunen ist. In konstanten ca. acht Metern Hoehe zieht sich die Bruecke 1,5 km lang. Nach 200 Jahren sind die meisten Teak-Pfeiler innen hohl, die Bruecke erlebt wohl keine weiteren 200 Jahre mehr. Unterwegs sind recht viele Touristen, aber noch mehr Locals, mit Lebensmitteln in Schuesseln auf dem Kopf, mit Fahrraedern, Moenche und nette Kids. Mit einem gemuetlichen Gang ueber die Bruecke konnte man die entspannte Stimmung spueren, die Fischer die im Wasser stehend fischten, die Kuehe, die gemuetlich am Ufer grasten und die Locals, die langsam auf ihren Booten dahintrieben.

Um uns die Busfahrt am naechsten, fruehen Morgen zu versuessen, deckten wir uns in der Rum Station noch mit einer Flasche Mandalay Rum und einigen Flaschen Star Cola ein. Auf der Rueckbank im Bus bastelten Devon, Nils und ich uns dann aus einer Wasserflasche Tassen und es gab Rum-Cola. Prost.


Additional photos below
Photos: 26, Displayed: 25


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Par Par LayPar Par Lay
Par Par Lay

sass drei Mal im Gefaengnis
Aung San Suu KyiAung San Suu Kyi
Aung San Suu Kyi

besuchte die Moustache Brothers
Swimming Pool in MandalaySwimming Pool in Mandalay
Swimming Pool in Mandalay

reichlich Chlor, doch irgendwie roch er immer noch unangenehm. Aber immerhin, eine Abkuehlung
die Rum Station in Mandalaydie Rum Station in Mandalay
die Rum Station in Mandalay

Rum-Tankstelle. Rechts sitzt Josh aus Australien, leicht ignorant, Wortwahl aggressiv, aber im Ganzen sehr witzig: "That's fucking stupid"
und auf der Dachterasse des Royal Guesthouses gings weiterund auf der Dachterasse des Royal Guesthouses gings weiter
und auf der Dachterasse des Royal Guesthouses gings weiter

Nils, wie immer mit Gitarre und Mundharmonika als Alleinunterhalter
recht trauriger Eisverkaeufer in Sagaingrecht trauriger Eisverkaeufer in Sagaing
recht trauriger Eisverkaeufer in Sagaing

Er macht ein ziemlich langes Gesicht :). Die Eiswaffeln schauen aber auch nicht so lecker aus...
unser "Luxury Vehicle"unser "Luxury Vehicle"
unser "Luxury Vehicle"

durch den verrosteten Boden spritzt einem das Waser bis auf die Knie, wenn der Karren durch eine Wasserpfuetze rumpelt.
und dann gab das "Auto" natuerlich den Geist aufund dann gab das "Auto" natuerlich den Geist auf
und dann gab das "Auto" natuerlich den Geist auf

mitten im stroemenden Monsunregen. Unser Fahrer versucht unter der Plane die Karre zu reparieren.
Und auch hier: bettelnde KinderUnd auch hier: bettelnde Kinder
Und auch hier: bettelnde Kinder

wie so oft an den Touristenattraktionen in Myanmar. Sie sind aber nicht sehr hartnaeckig und durch ein kurzes Gespraech kommen sie schnell auf andere Gedanken.
Devon, Nils und ichDevon, Nils und ich
Devon, Nils und ich

Rum-Cola. Cheers.
Sitze auch im Gang im BusSitze auch im Gang im Bus
Sitze auch im Gang im Bus

darunter, Saecke voll Reis, Zement, ... Unterwegs wurden wir zweimal angehalten, Maenner mit langen Eisenstaeben stachen in die Saecke, auf der Suche nach Heroin.


18th June 2009

Grüße
Ich warte mit Spannung auf neue Bilder und Berichte!Liebe Grüße aus dem fast genauso interessanten Unibüro in Graz:)

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