My Eurovision: Workaway in Europa - Step 3: Hellevad


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September 6th 2016
Published: September 6th 2016
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Tag 39 – 6. September 2016 # Der Alltag hat mich wieder

So langsam hatte sich für mich in Hellevad die Tagesroutine eingestellt und ich würde den momentanen Charakter meines Lebens wieder eher als Alltag und nicht mehr als Reise definieren. Das ging eigentlich immer recht schnell; man fand sich bereits nach wenigen Tagen in den Tagesablauf ein und bereits nach einer Woche fühlte es sich dann schon nach Alltag an.

Alltag, das bedeutete doch, dass die Tage begannen, einander zu gleichen. Und besonders den Arbeitsalltag machte wohl aus, dass man nicht mehr alles mit Feuer und Flamme machte, sondern öfter dachte „Ach ne, nicht schon wieder staubsaugen“, dass man häufiger auf die Uhr schaute und sich freute, wenn man dann endlich mal frei hatte.
So ging es mir jedenfalls. Wir arbeiteten hier ja auch nicht nur vier Stunden, sondern meistens sechs oder sieben Stunden am Tag. Das machte dann schon irgendwie einen Unterschied.
Allerdings war mir aufgefallen, dass auf Drejø der Arbeitstag irgendwie immer am schnellsten vergangen war, sogar schneller als in Døstrup, und das bei drei Stunden mehr!
Aber ich glaube, das musste an den Leuten liegen. Im Café, genau wie bei meinem Sommerjob auf dem Erdbeerfeld hatte ich ja dauernd mit Kunden zu tun gehabt und das hatte mir echt Spaß gemacht – oh, reimt sich ja. 😉 Zwei Stunden Himbeeren und Bohnen pflücken oder Staubsaugen und Abwaschen waren da deutlich eintöniger. Auf Dauer brauchte man da echt ab und zu mal ein Hörbuch auf den Ohren.
Ich weiß jetzt jedenfalls, dass es die richtige Entscheidung war, überall nur ein bis zwei Wochen zu verbringen. Anderenfalls würde es mir glaub ich echt zu langweilig werden. Und ich bin mir jetzt auch sicher, dass ich definitiv keine Ausbildung zur Gärtnerin oder Küchenhilfe oder was weiß ich machen will, Studieren und dann irgendein Job, wo man nachdenken muss, ist wohl wirklich eher meins. Aber das mit der Naturpädagogik werde ich auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, das würde mir meine ich echt Spaß machen mit den Kindern. 😊

Naja, wie man sieht hatte ich diesen Vormittag recht viel Zeit zum Nachdenken. Nach dem Frühstück drei Stunden allein abräumen, Tische abwischen, fegen, neu eindecken und dann zwei riesen Töpfe mit Kartoffeln nachschälen, die Maschine schafft nämlich nicht alles.

Den Nachmittag hatte ich heute zum Glück mal ganz frei. Ich war allerdings total müde und wahrscheinlich war mein Körper auch immer noch dabei, diesen fiesen Virus abzuwehren, der hier immer noch rumzugeistern schien. Jedenfalls legte ich mich erst ein bisschen nach draußen, las dann etwas und legte mich schließlich ins Bett und schlief zwei Stunden. Als ich dann um halb sieben wieder aufstand traf ich Paolo vor dem Gesellschaftsraum. Wir hatten beide die Idee gehabt, ein bisschen frische Luft zu schnappen, und so gingen wir zusammen eine kleine Runde spazieren.

Beim Abendessen aß ich nicht so viel und freute mich dafür schon total auf den Apfel-Brombeer-Crumble, den es als Dessert geben würde. Paolo und ich waren heute mit Aufräumen dran. Während wir die Sachen wegstellten, sagte verkündete Elsebeth schließlich, dass es heute keinen Nachtisch geben würde - die Gäste hätten alles aufgegessen.
Diese deutschen Farmer fraßen uns noch die Haare vom Kopf. Sie hatten heute Morgen schon sechs Brote alle gemacht (okay, auch fürs Lunchpaket), seit gestern Abend schon drei Brie und jetzt hatten sie auch noch die drei Crumble aufgegessen… Das hatte Elsebeth noch nie gehabt, aber wir waren ja froh, wenn ihnen unser Essen schmeckte!
Aber das mit dem Kuchen stimmte mich schon traurig, ich hatte mich schon so darauf gefreut! Wir wuschen alles ab und schließlich beschlossen wir, auch den Nachtisch abzubauen. Da entdeckte ich, dass noch ein Stück da war! :D Das teilte ich mir dann noch mit Paolo und war etwas ausgesöhnt. Als wir dann endlich fertig mit Aufräumen waren gingen wir noch kurz in unserer Küche vorbei und aßen etwas Brot, komischerweise hatten wir beide noch etwas Hunger. 😉

Es war irgendwie ziemlich ungewohnt für mich, mal nicht mit einem Völlegefühl im Magen nach dem Motto „Ich ess nie wieder was“ aus der Küche zu gehen. Ich hatte mich mittlerweile schon dran gewöhnt.
Es war so witzig, gestern Abend hatten Anna und ich im Aufenthaltsraum gesessen und ich meinte bloß, dass hoffentlich noch was vom Möhrenkuchen für uns überbleiben würde. Da haute sie raus: „Dafür, dass du immer so viel isst, bist du aber relativ dünn. Bei dir dreht sich ja immer alles ums Essen!“ Hahaha, man muss wohl sagen, NOCH dünn. Aber bei dem vielen leckeren Essen konnte man doch gar nicht anders, als sich den Teller vollzuladen. Und beim Dessert ordentlich reinzuhauen. :p Wir arbeiteten ja schließlich auch viel…
Und ich glaube, das lag auch genau daran, und so war es mir schon in Døstrup gegangen. Nach drei Stunden körperlicher Arbeit brauchte man dringend eine Pause, und die war auch immer gleichzeitig mit Essen gekoppelt. Ich hatte ja schon da häufig fünf Scheiben Brot zum Frokost gegessen. Hier in Hellevad machte man häufig nicht wirklich viel außer Arbeiten und sich ein bisschen Ausruhen, da war das gute Essen immer das Beste vom Tag. Also musste man das Buffet ausnutzen und nehmen, was immer man wollte. Ich bin ja auch der Meinung, dass das ja alles gesund ist; der Großteil ist ja eigentlich sowieso Salat und Gemüse. Naja und Dessert… :p

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7th September 2016

Ich bekomme fast ein schlechtes Gewissen, dass wir hier so frech Urlaub machen und es uns gut gehen lassen ?. Aber ich hoffe, Du behältst Deinen guten Appetit und bleibst gesund!

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