My Eurovision: Workaway in Europa - Step 3: Hellevad


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September 3rd 2016
Published: September 3rd 2016
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Tag 36 – Baldur & Catan

Als ich am Morgen in den Stall kam, war Nana gemeinsam mit einer anderen Helferin schon dabei, die Boxen auszumisten. So kümmerte ich mich um die Meerschweinchen und Kaninchen und holte dann noch Sally und Junior von der Weide.
Nana klärte kurz mit Elsebeth ab, ob ich anderweitig gebraucht wurde, doch das wurde ich nicht, und so konnte ich ihr mit der Kindergruppe helfen.
Um zehn kamen eine Menge kleine Kinder, und ich half ihnen Baldur, den dunkelbraunen Isländer, zu putzen. Als er und die beiden anderen Pferde gesattelt und getrenst waren, gingen wir hinüber in die Reithalle.
Nun mussten sich alle Reitkinder anstellen und warten, bis ein Pferd frei war. Dann kam ein Erwachsener mit und half dem Kind aufs Pferd. Ich führte sie dann zwei bis drei Runden auf Baldur, teilweise auch durch einen kleinen Slalomparcours und mit kurzer Trabeinlage.
Manche Kinder waren sehr still und stiegen dann nach zwei Runden auch gern wieder ab. Andere unterhielten sich auch ein bisschen mit mir und konnten nicht genug bekommen. Sie stellten sich dann hinten in der Schlange wieder an. Besonders ein kleines Mädchen blieb mir in Erinnerung, dass recht ruhig war, doch als wir dann ein Stück trabten, über das ganze Gesicht strahlte.
Schließlich erklärte Nana das Ponyführen für beendet. Wir sattelten die Pferde ab und putzten sie kurz über.

Da der Apfelschimmel und Baldur noch etwas mehr Bewegung brauchten, fragte Nana, ob ich gerne reiten wollte. Klar doch! Ob ich vielleicht schnell ohne Sattel reiten könne? Nichts lieber als das! Ich holte schnell meine Reitkappe und wir gingen nochmal in die Halle.
Die Helferin ritt den Apfelschimmel und bekam ein paar Instruktionen von Nana, die die Reitlehrerin hier war. Ich ritt ein bisschen und schließlich kam sie auch kurz zu mir und erklärte mir etwas über das balancierte Reiten und zeigte mir, wie man noch besser sitzen konnte, sodass weniger Körpergewicht auf dem Pferderücken lastete. Im Idealfall würden dann Hüfte, Knie und Fuß eine gerade Linie bilden. Sie räumte jedoch ein, dass das bei dem recht breiten Baldur schier unmöglich war.
Ich sollte auch ruhig eine Weile traben, damit Baldur sich etwas auspowern konnte. Gerne! Er war kein Naturtölter, und sie meinte, er würde nur im Gelände manchmal tölten, aber ich versuchte es zum Schluss trotzdem mal eine Runde und das ging ganz gut. Nach zwanzig Minuten oder so entließen wir die Pferde dann auf die Koppel und für uns war auch schon Frokostzeit.

Danach hatten wir erst einmal frei. Am Sonntag war ja unser freier Tag und so setzten Annemarie und ich uns mit dem Laptop nach draußen und schmiedeten Pläne. Wir googleten verschiedene Veranstaltungen, machten ein paar Notizen und schauten uns die einzelnen Orte und Entfernungen auf Google Maps an. Schließlich war der morgige Tag so gut wie durchgeplant.

Annemarie musste noch Kartoffeln ernten und ich spielte ein bisschen Klavier. Plötzlich kam eine Frau herein, sie hatte gedacht, ihre Tochter würde spielen. Wenig später kam sie dann noch einmal und meinte, dass ihre Tochter Fie dieses Stück auch spiele. Ich zeigte ihr noch die anderen Noten und sie rief Fie her. Ich bot ihr an, meine Noten zu nehmen und fragte, ob sie etwas spielen wolle. Sie spielte schließlich „Nuvole Bianche“ und ich legte mich aufs Sofa und hörte ihr zu. Danach unterhielten wir uns noch eine ganze Weile, sie schien wirklich nett zu sein. Ich erzählte ihr, dass es auch noch eine schöne gesungene Version von dem Stück gab, musste sie sich echt mal anhören. 😊

Ab vier wurde dann meine Hilfe in der Küche benötigt.
Ich schnitt wieder Gemüse und verteilte Zucchini auf Backbleche. Dann rührte ich Knoblauchbutter an und schmierte diese auf Brote, die im Ofen geröstet wurden.
Außerdem bekam ich eine halb fertige Mayonnaise und sollte diese mit Knoblauch und Salz so abschmecken, dass sie wie der Rest vom Vortag schmeckte. So probierte ich immer abwechselnd und fügte immer mehr Salz hinzu, die alte Mischung war nämlich sehr salzig, wobei mir die neue eigentlich besser schmeckte.
Das war doch wohl eine typische Aufgabe in der Ausbildung zum Koch – eine vorgegebene Sache so gut wie möglich nachbauen, das schulte die Geschmacksnerven!
Als letztes musste dann noch alles in schöne Schalen gefüllt, mit Besteck zum Auftun versehen und in den Speisesaal getragen werden.
Gerade rechtzeitig waren wir fertig – es war besonders zum Schluss wirklich stressig geworden, wir kochten ja immerhin für fünfzig Leute. Es handelte sich um ein Familientreffen anlässlich einer Goldenen Hochzeit.
Nach dem Dessert holte Elsebeth ihre Gitarre und alle bekamen Gesangsbücher und sangen dem Ehepaar noch ein Ständchen. Ein Lied, das ich beim Aufräumen mitbekam, kannte ich bereits – wir hatten es vergangenen Samstag bei der Hochzeit in Døstrup gesungen. 😊

Immer dieses gute Essen – man lud sich seinen Teller am Buffet mit all den unterschiedlichen Köstlichkeiten voll, und dann kam ja auch noch das Dessert. Das allein wäre eigentlich schon eine Hauptspeise gewesen – veganer Brombeer-Apfelcrumble mit Kokossahne, Schokoladenkuchen und Crêpes – einer mit selbstgemachtem Vanilleeis und Schokoladensauce und einer mit Erdbeermarmelade. :p

Nachdem die Küche aufgeräumt und der Frühstückstisch gedeckt war, fuhren Annemarie und ich mit dem Fahrrad übers Feld rüber zu Andy, Nana und Claire. Sie wohnten auf einem Hof weniger als einen Kilometer entfernt. Allerdings regnete es leicht und es war schon so dunkel, dass man kaum die Hand vor Augen sah. Die Räder hatten leider kein Licht, doch Annemarie hatte eine Taschenlampe mitgenommen und so fanden wir den Weg. Andy liebte Brettspiele und hatte uns zum Spieleabend eingeladen.
Wir spielten „Die Siedler von Catan“ – Schafe verkaufen – does that ring a bell?! 😉 Wir handelten allerdings mit sheep, brics, stone, grain and wood – Peter (Elsebeths Sohn) war ja Däne, Andy Holländer und wir Deutsche, so musste die Spielsprache Englisch sein.
Andy war dafür bekannt, meistens alle zu schlagen, doch überraschender Weise gewann ich, und das, obwohl sich alle gegen mich verschworen hatten und mit dem Ritter immer abwechselnd meine beiden 6er-Felder blockierten.

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4th September 2016

Was für ein toller Tag! Was für schöne Erlebnisse! Das hast Du Dir wirklich verdient :-)! ♡♡♡

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