My Eurovision: Workaway in Europa - Step 3: Hellevad


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September 2nd 2016
Published: September 2nd 2016
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Tag 35 Busy Day & Harfenkonzert

Nachdem ich die Boxen ausgemistet, mit Nana die Pferde reingeholt, Gras und Wildkräuter gepflückt und die Meerschweinchen und Kaninchen gefüttert hatte, stand ich um zehn wieder bereit, um Bjarne zu helfen.

Es war jedoch gerade mit dem Lastwagen eine Lebensmittellieferung gekommen, und so sollte ich mich erst mal darum kümmern. Ich musste die Produkte von der Palette auf einen Lastenwagen laden, sie damit vor die Küche ziehen, dann die Sachen auf einen Rolltisch stapeln und schließlich in die Küche schieben.
Es waren viele Trinkpäckchen für die Lunchpakete dabei und Mehl, aber auch 30-er Bierkästen. Die waren echt schwer, aber es ging irgendwie.

Nachdem alles abgeladen war, sollte ich die recycelbaren Abfälle in den Stall bringen und sortieren. Die Pappkartons mussten alle zerlegt werden, und dann war da noch viel Folie, eine Menge Papiertüten, ein paar Weinflaschen und Konservendosen.

Daraufhin sollte ich dann noch die Paletten mit dem Lastwagen in die Werkstatt bringen. Nachdem ich die erste Palette und noch eine Platte auf den Wagen gewuchtet hatte, ging ich in die Werkstatt, um mir Arbeitshandschuhe zu suchen. Bjarne hatte vielleicht schon dicke Hornhaut an den Fingern gegen Holzsplitter und so, ich aber nicht. Wenn, dann nur an den Fingerkuppen, aber die war auch schon ziemlich zurückgegangen, weil ich ja jetzt ein Klavier hatte. 😉
Während ich die Sachen in die Werkstatt stellte, kam Bjarne vorbei und fragte, ob ich denn die beiden anderen Paletten auch noch holen würde.
Ja, klar, aber alle zusammen wären zu schwer gewesen, meinte ich.
Als ich mit den anderen Paletten kam, lud er sie schnell für mich ab.
Da hatte der Satz wohl etwas Wirkung gehabt. 😊

Es gab eine Planänderung, kündigte Bjarne an. Elsebeth brauchte eine Menge Gemüse und deshalb sollte ich jetzt Ernten gehen.
Da ich bisher noch nicht beim Gemüsebeet gewesen war, kam er mit und nahm mir sogar den Lastenwagen ab. Dann arbeiteten wir zusammen – er grub mit der Schaufel die Erde um und ich sammelte die Kartoffeln in einen Eimer. Anschließend erntete ich noch einen großen Eimer Möhren und er übernahm die Rote Beete und noch ein bisschen anderes Gemüse.

Schließlich gingen wir zurück zum Hof, Bjarne zog und ich hielt das Gemüse fest, damit es nicht vom Wagen kullerte. Als wir zum Pferdezaun kamen, ging er auf die andere Seite und ich wollte den Wagen unter dem Zaun zu ihm durchschieben.
Zzzuuug – ich bekam einen kräftigen Stromschlag und quickte laut auf. Ich hatte doch bloß den Wagen angefasst! Anscheinend hatte das Gemüse, das gegen den Draht gekommen war, den Strom in den Metallwagen geleitet und dann probt durch meine beiden Arme auch.
„Komm rüber“, sagte Bjarne zu mit und zog den Wagen am Gummigriff unter dem Zaun durch. Naja, nächstes Mal würde ich vorsichtiger sein und lieber auf seine Anweisungen warten.
Nun war es auch schon Frokostzeit. Bjarne trug mir noch auf, in der Scheune was zu saugen, falls Elsebeth mich danach nicht brauchte.

Tat sie aber. Heute war sehr viel zu tun, da alle Gäste abreisten und wir am Wochenende voll ausgebucht sein würden.
Die anderen Mädchen waren schon dabei, die Appartements zu putzen.
Ich war nun dafür zuständig, den Gemeinschaftsraum sauber zu machen. Das hieß also staubsaugen, Fenster von Spinnen und Fliegen befreien, Tische abwischen, Küche saubermachen und den Geschirrspüler ausräumen.

Danach brauchte Elsebeth jede Hilfe die sie kriegen konnte, um das Abendessen für fünfzig Personen vorzubereiten. Anne hatte sich einen Virus eingefangen und brachte dringend eine erholsame Pause.
Ich schnitt zuerst das Grün von den Möhren und der Roten Beete ab und gab es den Hühnern. Dann musste das Gemüse noch abgewaschen werden. Die Möhren kamen dann in eine Schälmaschine - tolle Erfindung, hatte ich noch nie gesehen, funktionierte mit Sandpapier – und mussten dann teilweise noch mal nachgeschält und in kleine Würfelchen geschnitten werden. Außerdem musste ich noch eine Menge Limetten schälen und auspressen.
Schließlich kam Anders, den Elsebeth heute extra zum Helfen engagiert hatte.

Um Viertel nach vier meinte sie dann, dass sie jetzt ohne meine Hilfe auskommen würden, und ich war entlassen. Das freute mich total, ich hatte mich schon fast darauf eingestellt, bis zum Essen um sieben durcharbeiten zu müssen.
So konnte ich mich beim Klavierspielen, Lesen und Blogschreiben etwas ausruhen.

Nach dem Abendessen fuhren Claire und ich zu einem Harfenkonzert, nur zwei Kilometer von hier entfernt. Da es regnete nahmen wir aber das Auto. Dort, wo früher nur Feld gewesen war, hatte ein Ehepaar, Leo und Gisi, sich ein großes Grundstück angelegt, mit Bäumen und Teich, und einen Holzpavillion mit Lehmwänden gebaut. Darin veranstalteten sie unter anderem einmal im Monat Konzerte.
Elsebeth hatte mit ihnen geredet, und sie hatte eine Menge Brot für sie gebacken, sodass wir Mädchen als Gegenleistung zuhören durften. Vorher hatte es noch ein irisches Menü gegeben, doch wir waren jetzt um acht direkt zum Konzert gekommen. Anna war jedoch krank und Annemarie zu müde, und so blieben nur Claire und ich – das bedeutete einen Abend lang Französisch reden. 😉
Heute war ein deutscher Harfen- und Klavierspieler zu Gast, der irische und schottische Musik spielte. Er fragte das Publikum, ob er lieber Deutsch oder Englisch reden sollte, und die Entscheidung fiel auf Deutsch. Praktisch für mich, schlecht für Claire – naja, nun konnte ich mich das erste Mal im Deutsch-Französisch übersetzen üben. Und, was ganz Neues, auch etwas Dänisch-Französisch, wenn Leo Ansagen machte.
Der Harfenspieler, Andy Lang, erzählte zwischendurch immer wieder Geschichten zu den Stücken. Manche hatte er selbst geschrieben und Irland oder für ihn besonderen Menschen gewidmet. Andere waren bekannt, wie zum Beispiel der „Skyboatsong“, die inoffizielle Nationalhymne Schottlands, oder „Caledonia“, was ich zumindest kannte. In einem Lied wurden vier Gewürze immer wiederholt, die wir mitsingen sollten „Parsley, sage, rosemary, thyme“, das war wohl auch bekannt, aber ich weiß nicht mehr, wie es hieß.
Nach einer Weile gab es dann eine Pause und dafür war draußen ein Buffet mit vier verschiedenen Torten sowie Kaffee und Tee aufgebaut. Musste natürlich alles probiert werden. :p
Danach spielte er noch ein paar Stücke, und als Zugabe gab es dann noch „Hallelujah“, bei dem alle den Refrain mitsingen konnten. So ein schönes Lied, besonders wenn man es in der richtigen Stimmung spielt. 😊
Gegen halb elf war das Konzert dann zu Ende. Alle waren eingeladen, zu bleiben und noch ein Gläschen Wein zu trinken, aber Claire war ziemlich müde und ich wollte auch nach Hause.

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