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Published: August 5th 2015
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Endlich dürfen wir zu den Gorillas! 2 Tracker sind schon einige Zeit unterwegs, um unsere Gorillagruppe aufzuspüren und per Funk die Position durchzugeben. Wir (7 Touris) dürfen dann mit 2 bewaffneten Guides hinterher - bewaffnet deshalb, damit sie im Falle einer Begegnung mit Waldelefanten oder nicht habituierten Gorillas die Tiere mit einem Schuss in die Luft vertreiben können. Unser Weg führt durch dichten Nebelwald, anfangs auf steilen und rutschigen Pfaden, später direkt durch das Dickicht. Die Guides schlagen uns mit Macheten denWeg frei.
Nach 1 Stunde erreichen wir die Tiere. Die Gruppe mit dem Namen Kyogurila besteht aus einem Silberrücken, 3 Schwarzrücken, 7 Babies und 6 Damen. Zunächst können wir sie nur schlecht sehen, weil sie immer mitten im Grünzeug sitzen und dort futtern. Aber dann beschließt eine Mutter, den eigentlich vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von 7m (zur Vermeidung der Übertragung von Krankheiten von Mensch zu Tier) zu ignorieren und latscht mitten durch uns hindurch. Das Jungtier kommt hinterher und bewegt sich Purzelbäume schlagend den Berg hinunter. Und die Beobachtungsmöglichkeiten werden immer besser: ist zu viel Grünzeug im Weg, schneiden die Guides mit ihren Macheten einfach die Sicht frei. Das lässt die Gorillas ziemlich kalt; nur der Silberrücken faucht einmal einen Guide,
der sich bis auf 1 Meter zu ihm vorgearbeitet hat, an und gibt ihm zu verstehen: Fuchtel mir nicht so mit dem Ding vor der Nase herum!
Die Gorillas aus der Nähe zu sehen ist faszinierend. Der Silberrücken ist mit seiner massigen Erscheinung echt beeindruckend, und die Jungtiere albern witzig herum. Die Stunde mit den Tieren ist viel zu schnell vorbei.
Nach dem Besuch der Gorillas geht es weiter nach Kisoro. Kisoro ist ein nettes Städtchen am Fuße der schönen Virunga-Vulkane. Es ist gerade Markttag, und wir stürzen uns ins Getümmel. Es wird vor allem Kleidung, Getreide, Obst und Gemüse verkauft, und es sind unheimlich viele Menschen da, die bis zu 20 km zu Fuß zurückgelegt haben. Ich bin ein Fan von den handgefertigten Sandalen: hergestellt aus alten Autoreifen, absolut unverwüstlich! Das nenne ich Recycling!
Auf dem Rückweg zum Hotel passiert etwas Unerwartetes: wir möchten ein einfaches Kettenkarussell fotografieren, als ein bewaffneter Offizieller in Militärkluft auf uns zurennt und Jens anpfeift: "What are you doing here? Why are you taking pictures? What is your mission? Who are you selling the pictures? I can take your camera for this!" Wir sind verdattert; dass man Regierungsgebäude und Brücken nicht
fotografieren darf, wissen wir, aber ein Kettenkarussell? Wir versuchen ihn zu überzeugen, dass wir nur Touristen sind und nichts im Schilde führen, und er lässt uns erst gehen, als ein Polizist dazu kommt. Abends erzählen wir das Ally. Er ist sauer auf den Mann und hätte ihn wohl gern zusammengefaltet, denn sein Verhalten ist nicht erlaubt. Aber an dem Abend weilt zufällig der "Chairman of the district" (Landrat) in unserem Hotel, Ally erzählt es ihm, und der Mann kommt zu uns, um sich persönlich bei uns zu entschuldigen. Außerdem will er sich am nächsten Tag kümmern, damit so etwas nicht wieder passiert. Das glaube ich ihm; so etwas schadet dem Tourismus, und Tourismus ist wichtig.
Am nächsten Tag wollen wir noch einmal Affen sehen, und zwar dieses Mal die Golden Monkeys (Goldmeerkatzen). Bei den Golden Monkeys handelt es sich wie bei den Berggorillas um eine bedrohte Art. Wieder sind die Tracker voraus, und wir haben wir eine schöne kleine Wanderung bergauf durch Bambuswald am Fuße der Vulkane. Die Golden Monkeys sind zwar nicht so beeindruckend wie die Gorillas, aber es macht Spaß, ihnen beim Springen von Baum zu Baum zuzuschauen.
Mit diesen ganzen Touren haben wir den sehr
aktiven Teil der Reise abgeschlossen, und die nächsten Etappen werden etwas entspannter...
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Detlef
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Hallo ihr beiden, ich bin seit Anfang an über euren Blog mit dabei. Ihr habt ja wirklich Glück mit all den Tieren! Möge es euch auch weiterhin hold bleiben. Diana & Detlef