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Published: April 5th 2008
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Auf dem Weg zum Mount Borah
Von Manilla aus fährt man etwa 15 Kilometer über eine Schotterpiste. Tja, Ihr Lieben. So viel wir in der vorletzten Woche herumgekommen sind, so wenig haben wir uns in der vergangenen Woche bewegt. Wir sind noch immer in... richtig! Manilla.
Rein fliegerisch gibt es nicht allzu viel zu berichten. Der erste Flugtag hier, der Mittwoch, war nicht besonders großartig. Ich bin gestartet, habe ein Wenig am Berg herumgekratzt und bin dann direkt abgesoffen und mal wieder in meinem geliebten West-Bombout gelandet. So langsam habe ich das Gefühl, da unten jeden Grashalm und jeden Felsbrocken zu kennen 😉. Dazu kommt noch, dass die Rückholung ein echtes logistisches Problem ist. Vom Berg führt zwar eine Straße hinunter, aber die ist mit einem Allrad-Jeep schon ein Abenteuer. Dann führt noch eine Straße um den Berg herum, aber die ist auch alles andere als angenehm zu fahren, zumal es noch zwei tiefe Rinnen gibt, in denen das Auto auf jeden Fall aufsitzt, egal, wie man durchfährt.
Besser war dann schon der Donnerstag, habe einen immerhin zwanzigminütigen Flug gemacht und bin vor allem über den Berg drübergeflogen und auf einer der Wiesen in der Nähe von Godfrey gelandet. Richtig schön war es am Freitag, da flog ich eine dreiviertel Stunde ganz entspannt und landete ebenfalls
Startplatz von oben
Tigran hatte die Kamera dabei... wieder bei Godfrey.
Das echte Highlight der ganzen Woche war der Samstag. Da machte ich nämlich - ungeplanterweise - meinen ersten Streckenflug. Es sah nach einem guten Tag aus, und auch Dave kam mit dem Drachen auf den Berg. Ich flog eine ganze Weile mit ihm zusammen. Er ließ sich nach und nach ein Stück gen Süden die Ridge hinunter versetzen. Guter Pilot, dachte ich mir, flieg mal hinterher. Ich stieg in den gleichen Bart (Anmerkung für meine nichtfliegenden Leser: thermischer Aufwind) ein, in dem er war, und drehte auf. Als ich mich nach einer Weile nach ihm umsah, war er verschwunden. Im Nachhinein erfuhr ich, dass sein Vario (noch mal Anmerkung für meine nichtfliegenden Leser: Gerät, das einem Steigen und Sinken anzeigt) ausgefallen und er landen gegangen war. Da war ich nun in einem schönen Bart, etwa drei Kilometer südlich des Startplatzes. Und beschloss, einfach mal weiterzufliegen und zu sehen, wie weit ich kommen würde. Es war ein wunderschöner Flug, ich kreiste eine ganze Zeit mit einem Adler im gleichen Bart und war schnuppdiwupp 11,7 Kilometer geflogen. Zum Landen suchte ich mir eine große Wiese direkt an der Straße von Manilla nach Gunnedah aus. Tigran holte eine superglückliche
Fluggebiet - Blick nach Nordwesten
Da sollte man besser nicht hinfliegen, weil es da keine Straßen gibt - die Rückholung wird schwierig. Grinsebacke ab.
Am Sonntag waren eigentlich auch gute Bedingungen. Diesmal trug mich der Bart allmählich auf die andere Seite der Ridge, also beschloss ich, gen Osten wegzufliegen und dann, in gebührendem Abstand von der Ridge (um nicht ins Lee zu kommen) Richtung Manilla weiterzufliegen (das gut zehn Kilometer südlich von Godfreys Farm liegt). Leider fand ich aber keine Thermik mehr und ging daher bei Godfrey landen.
Zwischen Montag und Freitag der folgenden Woche passierte dann nicht viel. Zwei Tage konnten wir wegen zu viel Wind überhaupt nicht fliegen, an den anderen Tagen waren die Flüge unspektakulär. Aber immerhin, egal wie kurz sie sind, es ist immer ein Start, ein paar Kurven und eine Landung, also eine gute Übung.
Die Abende verbringen wir momentan immer bei Vic und Tom im Pub. Es ist sehr lustig, Tigran versucht den Cowboys dort ein deutsches Lied beizubringen, na ja, und nachdem ich insgesamt bestimmt einen vollen Monat meiner Zeit hier in Australien in Manilla verbracht habe, fühle ich mich da auch schon richtig zu Hause.
Die Vormittage verbringe ich im Moment damit, meine Rückkehr nach Deutschland ein Wenig zu planen. Zum einen natürlich beruflich, aber auf jeden Fall auch fliegerisch.
Fluggebiet - Blick nach Westen
Hier ist es super, alles Flachland, lauter große Wiesen. Wenn man landen muss, kein Problem. Gerade habe ich Harald von Bautek gebeten, meinen Drachen, den Sunrise, zu reparieren, der seit meinem Crash im Oktober dort liegt. Dann werde ich Anfang Mai zusehen, dass ich meinen B-Schein (also meine Überlandberechtigung) unter Dach und Fach bekomme, damit ich auch in Europa Wettbewerbe fliegen kann. Hier in Australien kräht kein Hahn danach, aber in Europa ist das eben so Vorschrift. Und nicht zuletzt muss und möchte ich all meine Lieben besuchen, die ja über die halbe Republik verstreut sind - auch das will geplant sein 😉. Und schließlich und endlich sitze ich gerade an... meiner Diplomarbeit! Seit beinahe drei Jahren habe ich da nicht mehr hineingeschaut, nun bin ich dabei, sie ein Wenig zu überarbeiten, weil sie nämlich veröffentlicht wird. Genau, so richtig als Buch!
So, der Berg ruft. Mal sehen, was der Tag heute bringt!
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klaus
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Grüße an die Streckenfliegerin
Hallo Ihr zwei, da hört sich wieder echt klasse an. Die erste Strecke ist also gemacht :-))) Freu mich jetzt schon auf Eure Berichte hier. Hab jetzt endlich mal die Stachelhardt ausprobieren können. Weil mir der Wind zu kräftig war bin ich mit meinem guten alten Sensor hin und hab nach einer Schrecksekunde beim Start einen schönen Flug über 47 min genossen. Und das 20 km von der Haustür entfernt :-))) Wünsche Euch eine schöne Restzeit. LG Klaus