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Published: March 27th 2008
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Bed and Breakfast in Stanwell Park
Die Tudor Lodge - wirklich hübsch da. In der vergangenen Woche haben wir ganz schön Kilometer abgerissen. Aber von vorn.
Ich holte Tigran vom Flughafen ab. Sydney ist ja das reinste Labyrinth. Als ich in die Stadt hineinfuhr, war der Flughafen die ganze Zeit angeschrieben, also dachte ich mir, das wird ja easy. Mal wieder Fehlanzeige. Als ich Richtung Harbour kam, musste ich mich entscheiden, ob ich die Brücke oder den Tunnel nehmen wollte. Für beides muss man Maut bezahlen, auf der Brücke kann man bar bezahlen, im Tunnel nur per e-payment. Also entscheid ich mich für die Brücke. Der Flughafen war dummerweise nur durch den Tunnel angeschrieben, so dass ich mich auf der anderen Seite der Brücke ohne Wegweiser wiederfand und mir den Weg von einem Ranger beschreiben lassen musste. Egal, ich war früh genug dran, fand den Weg zur Botany Road dann doch auf Anhieb und kam zeitig am Flughafen an, so dass Tigran nicht auf mich warten musste.
Gemeinsam fuhren wir noch kurz bei der Moyes Factory vorbei und luden Konrads Drachen ab, den ich für ihn mitgenommen hatte, dann fuhren wir direkt nach Stanwell Park hinaus. Ich hatte uns ein Zimmer in einem Bed and Breakfast reserviert. Ich war gerade 1.000 Kilometer
Port Kembla
Blick zurück nach Stanwell Park gefahren, Tigran hatte 24 Stunden im Flugzeug gesessen. Daher genehmigten wir uns erstmal einen ruhigen Tag am Strand.
Am Dienstag ging es dann aber direkt auf Achse, wir fuhren die Küste hinunter. Über Bulli und Wollongong ging es zunächst einmal nach Port Kembla, von wo aus man einen wunderschönen Blick zurück auf die Bucht von Stanwell Park hat. Weiter ging es nach Kiama, wo es das „Kiama Blow Hole“ zu bewundern gibt, ein Loch in den Klippen, durch das bei entsprechendem Seegang das Wasser bis zu 60 Meter in die Höhe geschleudert wird. Bei uns war die See ruhig, es gab kein Wasserspektakel zu sehen. Aber schön war's trotzdem. Wir fuhren weiter nach Jervis Bay, wo es wunderschöne Klippen gibt und dazu noch eine Bucht, die das Schicksal vieler Schiffe besiegelt hat. Bei rauher See verirrten sich in die Bucht von Jervis Bay nämlich häufig Schiffe, die dann manövrierunfähig waren und auf Grund liefen. Dramatisch ist auch die Geschichte von dem (heute verfallenen) Leuchtturm, auf dem eine Art Fluch zu liegen scheint: Viele seiner Wärter oder deren Angehörige starben - teilweise in sehr jungen Jahren - an den verschiedensten Krankheiten. Uns erwischte der Fluch offenbar nicht, wir fuhren weiter
Das Kiama Blow Hole
Bei entsprechendem Seegang spritzt hier das Meerwasser bis zu 60 Meter in die Höhe. An dem Tag, an dem wir da waren, leider nicht... bis Narooma, wo wir übernachteten.
Am folgenden Tag ging es in die Snowy Mountains. Es gibt eine sehr schöne Panoramastraße, die über Cooma, Berridale, Jindabyne, Thredbo und Khancoban bis nach Corryong führt. Dieser folgten wir und machten unterwegs Halt in Thredbo, mitten im Kosciuszko National Park. Dort kann man mit einer Seilbahn auf einen Berg fahren und nach einer etwa zwei Kilometer langen Wanderung den Blick auf den Mount Kosciuszko, den höchsten Berg Australiens, genießen. Wir fuhren noch weiter nach Corryong, wo nicht nur jedes Jahr ein Drachenwettbewerb stattfindet (den Rohan in diesem Jahr mit meinem „High Performance Sting“ geflogen ist), sondern sich auch die Geschichte vom „Man from the Snowy River“ zugetragen hat. Der „Man from the Snowy River“ war ein Cowboy, der in einer sehr spektakulären und mutigen Aktion einen flüchtigen Zuchthengst wieder eingefangen hat.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter über Wodonga, Benalla und Yarra Glen nach Melbourne. Wir fanden eine sehr zentral gelegene Hostel, von der wir noch am Abend zum Federation Square laufen konnten. Dort gibt es einige futuristisch anmutende Museen, und man kann sehr lecker essen. Wir genehmigten uns ein nicht ganz günstiges, dafür aber exotisches und gutes Abendessen.
Am folgenden
Jervis Bay
... Schicksalsbucht: Viele Schiffe gerieten nicht weit von hier bei Sturm in eine Bucht, in der sie manövrierunfähig waren und sanken. Tag gingen wir mit dem Reiseführer bewaffnet auf Erkundungstour durch das Stadtzentrum, bestaunten viktorianische Gebäude, Museen und ein Denkmal für die Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Da Australien ja Mitglied im Commonwealth ist, muss es auch bei Kriegen immer Soldaten stellen und ist insofern keineswegs am anderen Ende der Welt. Zum Abschluss fuhren wir noch auf das höchste Gebäude der Stadt, die „Rialto Towers“, um einen Rundblick über die Stadt zu genießen.
Weiter ging es dann nach Westen, über Ballarat nach Trawalla, wo Rohan seine Flugschule hat. Wir wollten ein paar Tage mit ihm fliegen. Das war nur leider nicht sehr ergiebig. Rohan fuhr am Samstag Früh mit seiner Familie in den Osterurlaub, wir waren mit Adam und Dave, zwei Piloten, unterwegs. Am Samstag fuhren wir, weil Ostwind war, auf einen Berg (dessen Namen ich leider vergessen habe), beschlossen dann aber, nicht von dort zu fliegen, weil wir alle skeptisch waren, ob wir es, falls wir nach dem Start keine Höhe machen konnten, über die Bäume am Fuße des Berges zu einem Landeplatz schaffen würden. Ein anderes Ostgelände war nicht in der Nähe, so zeigte uns Adam zumindest noch den kleinen Bruder von Mount Buffalo, den Ben Nevis,
Verfallener Leuchtturm in Jervis Bay
Hier spielten sich offenbar viele kleine Dramen ab, als er noch in Benutzung war. der allerdings nur bei Nordwestwind fliegbar ist.
Am Sonntag hatten wir starken Nordwind, also fuhren wir auf einen niedrigen Soaringhügel, den Hollowback Mountain. Oben konnte man sehr schön Starkwindhandling und Startläufe üben, und nachdem ich einige Male gerannt war (danke an Tigran, Adam und Glen, die jeweils mitrannten, um mir notfalls in die Unterverspannungen zu greifen, und mein Selbstbewusstsein wieder ein wenig aufpolierten), wagte ich auch ein kleines Flügchen. Allerdings mehr oder weniger direkt zum Landeplatz...
Am Montag wurde das Wetter dann endgültig schlecht, wir beschlossen, einen Tag eher als geplant abzureisen. Über Ballarat, Bendigo und Deniliquin ging es nach Hay, wo vor einigen Jahren die Weltmeisterschaften im Drachenfliegen stattgefunden haben. Es gibt einen Aufkleber, den viele Flieger auf ihrem Auto haben: „Where the hell is Hay?“ Nun, da ist was dran. Es liegt in the middle of nowhere mitten im Flachland, hat aber immerhin ein Schafschermuseum anzubieten.
Wir übernachteten in Hay und fuhren am nächsten Tag über West Wyalong, Forbes, Parkes, Dubbo und Gunnedah nach Manilla. Dort kamen wir nach fast zehn Stunden Fahrt hungrig an. Zunächst einmal ging es zu Vic und Tom ins Royal Hotel, wo wir Vics Essen genießen durften. Wir beschlossen, die
Nacht ebenfalls im Hotel zu verbringen und erst am nächsten Tag auf den Campingplatz zu ziehen.
Hier sind wir nun. Es war nach der langen Fahrt fast ein Wenig wie Nachhausekommen. Ich habe mich riesig gefreut, Vic und Tom und all die Leute aus Manilla wiederzusehen, und außerdem ist Dave auch gerade hier, und natürlich Daniel und Georg. Hier werden wir erstmal ein Weilchen bleiben. Natürlich zum Fliegen, aber so langsam muss ich auch daran denken, dass ich wieder nach Deutschland zurückkomme, und erste Vorbereitungen treffen. Manilla ist ein guter Platz dafür!
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Carsten Grund
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Der gemeinsame Urlaub
Hallo Tigran, hallo Katha, schon lustig, das der Flughafen in Sydney die gleichen Probleme hat wie der in Mexico City. Nur mit dem kleinem Unterschied, das die Straßenschilder demontiert werden um daraus das Waschbretter“ oder Grills zu bauen, sofern diese nicht von rebellierenden Jugendbanden mit Grafits zugeschmiert sind. Aber am Ende führen in solch großen Städten alle Wege richtung Flughafen, nur schade, das man manchmal dann aus der Stadt nicht wieder herausfinden kann, ohne das eine Taxe vor einem herfährt um die Autobahn zu finden. Denn Landkarten für diese Stadt gibt es nicht :-) Irgendwie schade, das es dann für Euch schon wieder zurück geht, so schnell ist die Zeit rum. Aber so langsam kann man das bessere Wetter fühlen. Das Tageslicht bricht schon früh ein und kitzelt auf der Nase, die Abende werden wieder länger. Und das fliegen kann auch wieder mit ein paar Hebern in der Luft genossen werden. Es gab in Uedem vergangenes Wochenende sogar schon die ersten Flüge mit wenig Reichweite, aber langen Zeitspannen. Weist Du schon, ob es Dich dann an den Tegelberg ziehen wird, zusammen mit Deinem Menne? Wünsche Euch noch eine schöne gemeinsame Urlaubszeit und hoffe nach Eurer Rückkehr auf einen richtig schönen Fotovortrag :-) Liebe Grüße Carsten