Inselhopping auf dem Titicacasee


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February 2nd 2008
Published: February 3rd 2008
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Puno - hoerte sich im Reisefuehrer ganz nett an, aber dieser Flecken ist nicht schoen, nichtmal sch..., es ist einfach nur ein Flecken. Viele Haeuser sind unverputzt, ueberall wird gebaut. Lediglich der Platz an der Kathedrale, die Fussgaengerstrasse LIMA und der auf der anderen Seite angrenzende Platz sind anschaulich. An der Kathedrale treffe ich die Reisegruppe wieder, die ich schon auf dem Weg nach Copacabana im Bus getroffen habe. Mit ein paar Leuten ging es dann erst zum Chinesen, dann heisse Schokolade trinken (hier ist es manchmal verdammt kalt, also denkt bloss nicht, ich waere im Sommerurlaub und das waere hier Zucker schlecken) und Kuchen (nur die Maedels) und etwas tanzen.

Den Tag darauf war ich dann auf einer Privattour. Der Guide (eine alte Mutti) sprach schlechter englisch als ich spanisch. Trotzdem klappte es halbwegs mit der Verstaendigung. Es ging nach Chucuito. Ein kleines Oertchen mit einer alten spanischen Bank, wo die Spanier ihre Tribute von den Inkas horteten, sie war leider geschlossen.
Danach ging es zu einem phallischen Tempel. Was sich dort befindet, koennt Ihr Euch ja bestimmt denken. Frueher gingen hier die Frauen ein und aus, die keine Kinder bekommen konnten. Nach spaetestens einem Jahr soll es dann doch geklappt haben. Direkt daneben ist eine alte katholische Kirche, auf dessen Kirchturm auch phallische Symbole zu finden sind. Wenn das der Papst wuesste. Das grenzt ja schon an Ketzerei. Aber gut, der Papst sitzt ja friedlich weit weg im fernen Europa. Vielleicht schicke ich ihm mal eine Ansichtskarte von seinen Besitztuemern. ;-)

Nachmittags besichtigte ich dann die Grabtuerme (Chullpas) von Sillustani, die fast wie riesige Kaffeetassen (die hoechste ist ueber 10 Meter hoch) auf dem Berg kleben. Leider war die ganze Zeit Regen. In den Grabtuermen wurden bedeutende Menschen mumifiziert begraben. Laut meinem Guide wurden dabei auch noch 20-30 Lamas verbrannt, Frauen, Kinder und Diener getoetet, damit sie dem bedeutenden Menschen im Tod dienen konnten. Oft wurden auch ein paar Lebende mit eingemauert. Hmmm...hoert sich ganz nach Aegypten an. Die Steine der neueren Chullpas sind milimetergenau zugearbeitet, dass kaum ein Finger in die Zwischenraeume passt. Zwischen den Chullpas trifft man immer wieder Einheimische mit Vicunas an, oder mit Pullovern, welche man kaufen darf.
Danach besuchen wir noch einen echten (wiederhergestellten) Bauernhof, aus Lehmziegeln, ohne Strom, ohne fliessend Wasser, ohne Klo. Zum Glueck muss ich hier nicht leben.

Am 02.02.08, am Ende einer schoenen, aber anstrengenden Zweitagestour, geht
Die alte Bank der Spanier in Chucuito.Die alte Bank der Spanier in Chucuito.Die alte Bank der Spanier in Chucuito.

Die haben anscheinend so viel Angst, dass jemand ihr (von den Inka geklautes) Gold klaut, dass sie die Tuer zugemauert haben.
es mit drei Chilenen koreanischer Abstammung zum Meerschweinchenessen. An den ehemals possierlichen Tierchen war nicht viel dran, dass es lohnen wuerde, es ein zweites Mal zu probieren. Also dass nicht viel dran war, kann nur aufs Fleisch bezogen werden, ausser dem Fell konnte ich fast alles finden, was das Meerschweinchen mal ausgemacht hat. Einer naehreren Beschreibung bedarf es wohl nicht, schaut Euch einfach das Foto an. Ausserdem ist es etwas zaeh und schmeckt wie Truthahn. Uebringens habe ich diesen Abend aus sicherer Quelle erfahren, dass auch in Korea (nicht nur in China) Hunde verspeist werden.
Aber zurueck zur Tour. Angefangen hat es mit den Schilfrohrinseln der Uro. Sehr beeindruckend, auf ein Wurzelgeflecht werden mehrere Lagen Schilfrohr kreuz und quer gepackt, bis die Insel einen Tiefgang von 80 Zentimetern erreicht. Darauf werden dann Haeuser und Staelle gebaut. Jedes neu verheiratete Paar bekommt eine eigene Insel.
Aus dem Schilf werden ebenfalls Boote gebaut, welche allerdings nur ein Jahr lang halten. Der Bootsbau dauert ungefaehr einen Monat, so dass viele Uros auf normale Holz- bzw. Plastikboote umsteigen.
Eine Ueberfahrt in solch einem Schilfboot ist ein kleines Erlebnis, vor Allem, wenn so ein "Sch..."-Touristenboot vorbeifaehrt und das Schilfboot wunderbar anfaengt zu schaukeln und man betet, dass die frueher genau wussten, was sie da bauen.
Ach ja, das Schilfrohr kann man wie eine Banane schaelen, es schmeckt dann recht suesslich und ist wahrscheinlich gesuender als Bonbons.

Am Nachmittag fahren wir dann zur Insel Amanti, wo wir bei Familien uebernachten duerfen. Der erste Besuch meiner Familie ist ernuechternd: Kein Strom, kein fliessend Wasser, kein normales Klo, nur ein Loch in der Erde. Dafuer sind die Leute sehr freundlich und die Kinder sehr aufgeschlossen und verspielt (Hier gibts ja auch nix, ausser Erde, Pflanzen und Erde. Ach doch, einen alten Fussball und eine Murmel. Waehrend die beiden aelteren Kinder, Liana (13) und Nelson (11) in ihren Kostuemen zum Fiesta de la Virgin de la Candelaria (ein Fest, damit der Regen ja nicht ausfaellt (und dabei regnet es jeden Tag in dieser Jahreszeit)) rennen, wird auf dem Hof, der aus drei kleinen Lehmziegelhaeusschen inmitten von Feldterassen besteht, mit der kleinen Fatima (5) fleissig gemurmelt.
Das Fest ist uebringens toll. Laute Spielmannszugmusik, dazu die tollen bunten Kostueme. Mehrere dieser bunten Zuege treffen auf dem kleinen Dorfplatz zusammen und jeder versucht mehr Krach zu machen, als der naechste, und trotzdem passt irgendwie alles zusammen.
Abends, nach einem beschwerlichen Gang zu einem alten Inkatempel wird in der Familie gekocht. Erst gibt es Gemuesesuppe und dann Reis mit Gemuese, gekocht auf echtem Feuer. Licht spenden lediglich zwei Kerzen und der Herd. Der Duft der verbrennenden Eukalyptuszweige, welche anfaenglich etwas nach einem riesigen Joint riechen, zieht durch den Raum. Das Essen ist zwar karg, schmeckt aber recht lecker und wuerde ich immer wieder jeglichem Fastfood vorziehen. Danach geht es auch schon zu Bett (um NEUN).
Am naechsten Morgen macht Liana das Fruehstueck, der Ofen wird angeworfen, Wasser gekocht, Oel erhitzt und irgendein Teig darin frittiert. Nicht unbedingt ganz mein Fall am fruehen Morgen, aber O.K.. Nach ein paar Fotos heisst es dann Abschied nehmen.

Auf dem Weg zurueck nach Puno machen wir Halt auf der Insel Taquille, der Insel der strickenden Maenner. Davon habe ich zwar keine gesehen, aber Haufenweise welche mit Pudelmuetze. An der Muetze kann man erkennen, ob einer verheiratet ist (voll gemustert) oder nicht (halb weiss). Es regnet die ganze Zeit, nur kurz fuer das Mittagessen in einem kleinen, halb fertigen Restaurant (open air) laesst uns der Regen in Ruhe. Die Preise fuer das Essen werden uebrigens durch den Aeltestenrat festgelegt, man bezahlt also auf der ganzen Insel den selben Preis.



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KindergartenKindergarten
Kindergarten

Uro-Inseln
Bunte Kostueme...Bunte Kostueme...
Bunte Kostueme...

Insel Amanti
Vorher...Vorher...
Vorher...

Sillustani


9th February 2008

:-(
Der eine in der Ecke sieht aus wie PINKMAN ....

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