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Published: February 5th 2007
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Nachdem ich mir Bonito angesehen habe, fahre ich zum Norden des Pantanals weiter um hier eine Tour durchs Pantanal zu unternehmen und mir Chapada dos Guimarães anzuschauen.
Ich habe die Tour bei Ecoverde gebucht - der Besitzer, Joel, spricht ganz gut Deutsch, so dass ich mich ganz gut mit ihm unterhalten kann. Ich komme am fruehen Nachmittag an, so dass wir erstmal zusammen in ein Selfservice-Restaurant gehen um etwas zu essen. Im Moment ist gerade Regenzeit, so dass es hier gerade nicht so viele Touristen gibt und deswegen sind noch nicht genuegend Leute da um eine Tour zu machen. Also einigen wir uns darauf, dass ich erstmal zwei Tage nach Chapada gehe. Anschliessend will ich vier Tage im Pantanal verbringen. Den Rest des Tages verbringe ich damit mich in Cuiaba etwas umzusehen und besuche das staedtische Aquarium und den Fischmarkt.
Chapda ist ein Sandsteingebirge mit vielen kleinen Fluessen - die Landschaft hier ist ueberraschend anders als das Sumpfgebiet des Pantanals. Es gibt hier Kliffs und Wasserfaelle, viel gruen und auch viele Tiere wie Affen und Voegel. Chapada ist einfach ein riesigengrosser flacher roter Stein der in einer Ebene liegt, in etwa so wie eine Brotscheibe die flach auf dem
Tisch liegt. Gleich hinter dem Eingang zum Nationalpark geniesst man von der Brotscheibe eine wunderbare Aussicht nach unten. Ich laufe nun oben etwas herum und schaue mir die Wasserfaelle hier oben an. Teilweise muss man ueber ziemlich gefaehrlich aussehende Schotterwege gehen und ich merke dass meine Havaianas nicht unbedingt das richtige Schuhwerk fuer diese Gegend sind. Aber zur Belohnung kann ich ein Bad unter einem wunderbaren Wasserfall nehmen... Sehr erfrischend - ich war wirklich schon ganz schoen ausgetrocknet.
Gerade als ich mich abgetrocknet habe faengt es an zu regnen und ich bin gezwungen einige Minuten unter meinem Regenschirm sitzen zu bleiben, bis ich mich weiterbewegen kann. Es regnet so heftig das in zwei Minuten das Wasser einfach durch den Stoff des Schirms durchfliesst, aber nun gut - ich bin ja nicht aus Zucker. Haette ich mich nur nicht gerade abgetrocknet.
Auf dem Weg zurueck verlaufe ich mich etwas und finde den Ausgang des Parkes nicht, ich schaue etwas verwirrt herein und entdecke in einem Baum etwa zwanzig Meter entfernt zwei Geier. Ich packe meine Kamera aus und naehere mich ihnen. Meine Anwesenheit scheint die beiden ueberhaupt nicht zu beindrucken, so dass ich ganz nahe herankomme am Ende direkt
vor ihnen Stehe. Diese Tiere sind wirklich beeindruckend gross und schoen. Auf einem Photo hat ein Geier nur wenig Esprit, aber in Natura wirkt er sehr elegant.
Auf dem Weg aus dem Park faellt mir ein Paerchen auf - der Junge hat ein Skateboard an seinem Rucksack geschnallt. Wir kommen ins Gespraech und beschliessen gemeinsam nach Chapada (das ist zufaelligerweise auch der Name eines Ortes hier in der Naehe) zu fahren um etwas zu essen und ein Quartier fuer die Nacht zu finden. Ein nettes Brasilianisches Ehepaar nimmt uns per Anhalter mit. Wir trinken einige Biere und quartieren uns in der billigsten Poussada des Ortes ein. Ich erfahre das Raquel Soziologie studiert und Daniel mit einigen Freunden zusammen eine Skateboardfirma, Amanita, betreibt die Skateboards und Kleidung designt. Wir haengen bis zum spaeten Abend zusammen rum und beschliessen, dass wir am naechsten Tag zum Mirante (das heisst einfach Aussichtspunkt) fahren. Das ist der Mittelpunkt Suedamerikas (es gibt wahrscheinlich fuenf oder sechs angebliche Mittelpunkte Suedamerikas, je nachdem wie man das definiert...).
Am naechsten Tag geht es dann - wieder per Anhalter - dorthin. Wow. An diesem Ort kann man wirklich spueren wie gross dieser Planet eigentlich ist. Der Horizont scheint
einfach unendlich weit weg zu liegen. Man weiss gar nicht genau wo er aufhoert und wo der Himmel anfaengt. Hier gibt es ueberhaupt kein Echo und nur ein zarter Wind weht. Nach zwanzig Minuten beschliessen wir etwas weiter nach unten zu gehen, weil uns unsere Mitfahrgelegenheit erzaehlt hat, dort gaebe es einen schoenen Wasserfall. Irgendwann laufen wir durch Gebuesch und Wald bis wir zu einem wunderschoenen kleinen Wasserfall kommen. Dieser Ort ist voellig von Pfanzen umschlossen, man kann nichteinmal oben den Himmel sehen. Dunkel und warm ist es hier - aber das kuehle Wasser ist sehr erfrischend. Ich denke nicht, dass diesen Ort sehr viele Leute kennen - es fuehrt kein direkter Weg hierher.
Danach geht es per Anhalter wieder zurueck und wir gehen noch an einem nahegelegenen Fluss schwimmen, bevor ich nach Cuiaba zurueckfahre und Daniel und Raquel weiterziehen. Zum Abschied schenkt mir Daniel ein rotes Shirt seiner Firma...
Es waren echt zwei sehr schoene Tage in Chapada. Am Abend haenge ich noch etwas mit Joel und Nelson (dem Koch in Joels Poussada) ab und wir trinken meinen deutschen Blutwurzlikoer - Joel ist naemlich der erste Brasilianer dem ich tatsaechlich zutraue das Zeug runterzukriegen...
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Flo
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Fernweh :)
Hallo Paul! Das sind wunderschöne Bilder. Da kommt das Fernweh hoch! ich steh auf deine trockenen Bildunterschriften :). Viele Grüße und bis bald! Flo