Advertisement
Published: August 31st 2021
Edit Blog Post
Um 11.00 Uhr der eigentliche Grund meiner Fahrt ganz in den Süden Rumäniens: der Besuch im Parlamentsgebäude.
Das Gebäude wurde von 1983 bis 1989 nach den Vorstellungen des diktatorisch regierenden rumänischen Staatspräsidenten
Nicolae Ceaușescu errichtet; die offizielle Grundsteinlegung fand am 25. Juni 1984 statt. Um Platz für das Bauwerk der Superlative zu schaffen, zu dessen Gesamtkomplex auch weite Teile neuer Plätze und Alleen gehören, wurden Ende der 1970er Jahre teilweise historische Wohnhäuser mit rund 40.000 Wohnungen, ein Dutzend Kirchen und drei
Synagogen abgerissen sowie Teile der Altstadt zwangsgeräumt. Auch das Kloster
Mihai Voda sollte abgerissen werden, wurde aber nach weltweitem Protest verschont und stattdessen um ein paar hundert Meter verschoben. Rund 20.000 Arbeiter, vor allem Militärangehörige, errichteten im
Dreischichtbetrieb den Palast.
Ursprünglich wurde das Bauwerk
Casa Poporului (
deutsch Haus des Volkes) genannt, von den Bukarestern damals spöttisch als „Haus des Sieges über das Volk“ bezeichnet. Nach der
Rumänischen Revolution und der Hinrichtung Ceaușescus 1989 entbrannten Diskussionen um die weitere Nutzung des Bauwerkes. Im April 1991 fiel die Entscheidung, dass der Gebäudekomplex nicht abgerissen und in „Palast des Parlaments“ umbenannt wird. Nach weiteren Umbauten dient das Gebäude seit 1997 als Sitz der
rumänischen Abgeordnetenkammer, 2005 bezog auch der
Senat seinen Sitz im Palast. Außerdem
gibt es ein internationales Konferenzzentrum. In den oberen Etagen befindet sich eine internationale Zoll- und Polizeiorganisation. Auf der Rückseite des Gebäudes ist das Nationalmuseum für Moderne Kunst untergebracht.
Der Bau beschäftigte mehr als fünf Jahre lang 20.000 Arbeiter und bis 700 Architekten. Seine Grundfläche beträgt 65.000
m², die bebaute Fläche 365.000 m² – zum Vergleich: Das
Pentagon misst 610.000 m². Nach dem Pentagon ist der Palast das zweitgrößte Verwaltungsgebäude der Welt. Die größte Galerie des Gebäudes ist 150 Meter lang und der größte Saal ist 16 Meter hoch und 2200 m² groß. Die Baukosten sind nur schwer zu beziffern, in einer Schätzung ist von 3,3 Milliarden Euro die Rede, was bis zu 40 Prozent des jährlichen
Bruttosozialprodukts Rumäniens entsprach
Technische Details
• Maße:
• Grundfläche: 65.000 m²
• Höhe: 86 Meter über dem Boden, 92 Meter im Untergrund
• Länge: 275 Meter
• Breite: 235 Meter
• Zahlen:
• Am Bau mitwirkende Architekten (unter der Leitung von Anca Petrescu, der Architektin): 700
• 5.100 Räume, davon sind 3.000 Zimmer, der Rest sind Hallen und Flure (30 Konferenzsäle)
• über 30 Räume und Salons sind zwischen 200 und 2.000 m² groß
• 200 Toiletten
• 31 Aufzüge
• 480 Kronleuchter
• 150.000 Glühlampen
• 52.000 m² an Teppichen
• 2.000 km
elektrische Leitungen
• Baumaterialien:
• 1.000.000 m³ Marmor aus
Siebenbürgen • 3500 t
Kristallglas, aus denen 480 Kronleuchter, 1409 Deckenleuchten sowie Spiegel hergestellt wurden
• 700.000 t Stahl und Bronze für monumentale Türen, Fenster und Kronleuchter
• 900.000 m³ Holz (Walnuss, Eiche, Kirsche, Ulme, Platane, Ahorn)
• 200.000 m² gold- und silberbestickte Samt- und Brokatvorhänge. Wikipedia
Bei der Führung geht man mehr als einen Kilometer
• Nachmittag im Bauernhaus Museum in Bukarest, riesiges Gelände, mehr als 100 Exponate, nur wenige der Häuser auch innen zu besichtigen.
•
Advertisement
Tot: 0.084s; Tpl: 0.013s; cc: 7; qc: 23; dbt: 0.0342s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1.1mb
Barbara Wynd
non-member comment
Dem fehlte ja bekannterweise ein Zacken im Kronleuchter…
Fragt sich nur - von welchem?! Himmel noch einmal, ich wusste von dem Bau nichts! Es ist allerdings ein handwerkliches Kunstwerk, gut, dass es nicht abgerissen wurde, denn was sollte man bloß sonst mit dem leeren Platz machen? Ein bisschen Champs Élysée Gefühl vor dem Palast nur ein wenig größer oder soll ich lieber größenwahnsinnig schreiben? Der Mann war ein Monster, soviel ist sicher. Typisch ich - mein erster Gedanke war: wer putzt das denn alles????? Mein zweiter: ich hoffentlich nie! Das Museumsdorf strahlt doch mehr Ruhe aus, das Hobbit-Haus mit dem runden Dach über dem Eingang (vermute ich), ist äußert interessant!