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Published: June 25th 2014
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heute machen wir es uns noch einmal gemütlich, bevor es im zelt auf den inka-trail geht. in vorbereitung für den marsch besorgen wir nicht nur ausreichend süßes und nüsse am markt, sondern auch sonnencreme und insektenspray. das ist gar nicht so einfach in peru, denn das apotheken-system ist ein gefinkeltes! schwieriger als substitol in österreich zu bekommen, ist es hier sonnencreme zu kaufen! zuerst muss ein verkaufsgespräch mit einer der zahlreichen verkäuferinnen, vor ihren versperrten glasschränkchen, geführt werden. anschließend geht es zu einem anderen schalter zum zahlen. hier wird ein hochoffizelles papier mit stempel überreicht. weiter zum sicherheitsglas-geschützten dritten checkpoint, an dem das offizielle papier geprüft und mit einem weiteren stempel versehen wird. die “heiße ware” sonnencreme (oder jegliche andere creme!) wird schlussendlich im sackerl verpackt durch die kleine öffnung geschoben. in bolivien war das einfacher!!! coca-blätter kriegen wir dafür auf der straße und im vorbeigehen quasi nachgeschossen.
wir lassen ein wenig contemporary art auf uns wirken - auch hier sind sämtliche heiligenfiguren, jesusszenen, krippen-familien-idylle und dergleichen hoch im kurs! teilweise groteske ideen der heiligen familie werden hier ausgestellt und wir wundern uns nur noch ein bisschen.
meine suche nach “mamas che” nimmt auch hier und heute ungeahnte ausmaße an, aber
ich denke, ich werde wohl bald aufgeben müssen - zu aussichtslos das vorhaben! das höchste der gefühle scheint ein che-aufnäher, allenfalls mal ein t-shirt. aber figuren? nicht mal unter dem ladentisch! keine großen kommunismus-anhänger in diesem land. fast abwehrend werden die köpfe geschüttelt bei meiner immer gleichen frage…
beim mittagessen wieder einmal eine typische südamerikanische situation auf die frage, ob es auch speisen ohne fleisch gäbe: “si, si. tenemos pollo!”. dass auch henderl zu fleisch zählt ist hier nicht so offensichtlich und sehr oft ist auch die vegetarische gemüsesuppe mit fleisch-stücken gespickt ;-) .
nachmittags ist dann der gusto auf guten, überteuerten, kaffee so groß, dass es uns zum gringo-magneten starbucks treibt. anschließend sitzen wir glücklich (ich sogar mit soya-milch!) auf den breiten stufen des plaza de armas und verfolgen das rege treiben des hauptplatzes. das volk will wieder feiern und daher wird nach dem zweitägigen corpus cristi festival gleich für ein heutiges konzert aufgebaut, sound check gemacht. derweilen lungern die wenigen teenager, die noch keine kinder haben, schmusend im park herum, alte frauen verkaufen diarrhoe-förderndes stangeneis und alte herren genießen die nachmittagssonne. alles geht sehr gesittet zu, die straßen sind blitzblank und fast vermisse ich das bolivianische chaos, mit
den ständig im umbau befindlichen gassen, ein wenig.
abends machen wir uns auf zum briefing für den morgigen trek und müssen etwas ernüchtert feststellen, dass wir eine menge geld für eine company ausgegeben haben, die es nicht einmal schafft innerhalb von vier tagen mails zu beantworten oder die versprochenen unterkünfte zu buchen! letztendlich (und mit etwas nachdruck) lässt sich aber fast alles so schieben, wie wir es wollten und wir fahren wieder zurück in die innenstadt. nach dem hochheiligen corpu christi wird heute fiesta de luz, das lichterfest der inkas, gefeiert. die stadt vibriert, menschenmengen zwängen sich durch die gassen. wir schwelgen in street food: markus isst meerschweinchen-spießchen (obwohl es auch meerschweinchen-herzen-spieße gegeben hätte!), mini-pollo-burger, wir trinken ponche (heiße, süße mandelmilch), frittierte yams-wurzeln und gefüllte erdäpfel gibt es für mich. anschließend noch frische churros und das alles unter einem feuerwerk, das es locker mit dem donauinselfest aufnehmen könnte. tausende soles werden zu ehren der inka-götter, direkt vor dem strahlend weiß erleuchteten jesus am gipfel des dahinter liegenden berges, in die nachtluft geschossen. inmitten lateinamerikanischen hiphops, umzingelt von kleinkindern und frittierfett genießen wir den hell erleuchteten himmel. ein unbeschreibliches gefühl, von soviel energie umgeben zu sein. am anderen ende der welt gibt es soviel mehr zu erleben, als die offensichtlichen touristischen highlights!!!
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