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Published: September 9th 2007
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Am Donnerstag Morgen ging es von Cuzco nach St. Maria. Die einzigen anderen Touris waren noch zwei deutsche (aus Bayern) Jungs, Josef und Sebastian, die auch wie wir nach St. Maria wollten und die den gleichen Weg bis zum Machu Picchu gehen wollten. Also haben wir uns schnell zusammengetan. In St. Maria mussten wir dann in ein Collectivo nach St. Teresa umsteigen. Der Fahrer erzaehlte uns der Preis hinge von der Anzahl an Personen ab, die mitfahren. Er hoffte auf 20 Leute. Am Ende waren es 10 und es gab auch keinen Platz mehr! Ein Einheimischer fragte mich dann, was wir bezahlen und sagte mir, was normal waere... Wir bezahlen den Gringo-Bonus: 50% drauf :-)
Nur gut, dass wir gefahren sind, die Strecke fuehrte ueber einen hohen Berg und dauert mit dem Auto allein schon 1,5 Stunden. Wir waeren Tage gelaufen.
Kaum in St. Teresa (nur eine Strasse, dahinter ein paar Buden, mehr nicht) angekommen, empfingen uns schon die Bewohner, umkreisten uns und schriehen uns "Hospedaje"-Preise zu. Uns interessieryte nur : baƱo? agua caliente? Wir mussten nichts machen, nur warten bis der Preis "angemessen" war. Am Ende nahmen wir zwei Zimmer und bezahlen 1,25 Euro pro Person. Dafuer hatten wir auch
Verkaeufer
dieser Verkaeufer hat eine halbe Stunde gepredigt bevor er die Caramellos rausgeholt hat. Dann hat jeder 5 Stueck in die Hand bekommen, er hat nochmal 15Minuten gelabert und dann konnte man entweder 6 Bonbons zum Spitzenpreis kaufen oder er sammelte alle wieder ein! Kakerlaken auf dem Zimmer und das Zimmer von Josef und Sebastian liess sich nicht zumachen, ausser man haette sie von aussen eingesperrt. Das Krabbeln (waren auch nur zwei) liess sich auch nur aushalten, weil wir hier nur eine Nacht uebernachten wollten, nur um am naechsten Tag in der Frueh unseren zweitaegigen eigenen Inka-Trail nach Machu Picchu zubeginnen.
Dann ging es auch schon weiter, noch nicht im Zimmer angekommen, bietete uns der Sohn der Hausmutter eine Fahrt zu heissen Thermalquellen an. Nach einem langen Bustag (war aber ok, wir konnten diesmal aus Flaschen trinken ohne uns die Zaehne auszurammen) waren ein heisses Bad gerade richtig. Da war es echt schoen. Die haben um die Thermalbaeder eine Art Freibadanlage aufgebaut und man konnte dann in den Naturbecken an den Felsen im heissen Wasser sitzen. Leider war es schon 18h, als wir dort ankamen und dunkel. Die Anlage war auch noch nicht komplett fertig. Das Doerfchen stellt sich gerade auf Touristen und diesen alternative Weg zum Machu Picchu, der auch eben durch dieses Dorf fuehrt und noch n icht so bekannt ist, ein. Aber in ein paar Jahren wird es garantiert viel touristischer werden. Meike und ich haben unsere Badesachen im grossen Rucksack
Busfahrt nach St.Teresa
mir Josef und Sebastian in Cuzco gelassen und konnten nur unsere Beine eintachen. Wir haben ernsthaft ueberlegt in Klamotten reinzuspringen, weil das Wasser so schoen warm, fast schon heiss war, aber da wir nur eine Hose dabei hatten, ging es leider nicht...
Als wir nach einer Stunde wieder zurueck ins Dorf fuhren nahm der Fahrer in seinem Collectivo so viele Leute mit, dass zwei mit ihren Fahrraedern auf den Dach mussten. Als die Steigung dann aber am Berg staerker wurde, kam er nicht mehr voran, das Auto gab den Geist auf und wir mussten teilweise aussteigen, bis es wieder flacher wurde. Die Leute konnten wir nicht mehr zaehlen, es war zu unuebersichtlich.
Gut, kaum angekommen, ging der Familien-Service auch wieder weiter: Die Tochter hatte eine Pizzeria! Die Hausmutterhat uns sofort hingefuehrt. Wir wurden den Abend von Familienmitglied zu Familienmitglied gereicht. Naja, Pizza haben wir dann nicht bekommen, aber egal. Nach dem Essen sollten wir uns dann die Dorf-Disco anschauen. Wir konnten uns dann aber doch losreissen (!) und in einem Barrestaurant Bier trinken. (Die beiden Jungs trinken unglaublich viel peruanisches Bier!) Als wir dann da so sassen kam gegen Mitternacht eine Art Jeep mit insgesamt 9 israelischen Jugendlichen, die sich in den Bergen verfahren
Thermalbaeder
mindestens 30 Grad Celsius haben und 13 Stunden umherirrten bis sie das Dorf endlich fanden! Die waren alle total fertig und uebermuedet, wollten aber unbedingt noch weiterfahren, sie hielten hier nur um nach dem Weg zu fragen, weil sie am selben Morgen um 6h am Machu Picchu sein wollten! Das Problem war, dass sie der Strasse nur bis zu einem Wasserwerk folgen konnten, dann das Auto stehenlassen muessten und den Zugschienen nach Aguas Calinetes entlanglaufen muessten, um dann von da aus zu den Ruinen zu gelangen. Das waeren ab dem Wasserwerk 10km laufen, wobei man sich nachts leicht verlaufen kann, keine Menschenseele, die man fragen koennte und dann noch den echt steilen Berg hoch zum Machu Picchu und das in deren Zustand! Sie liessen sich aber nicht davon abbringen und ueberreden eine Nacht in St.Teresa zu pennen und eben einen Morgen spaeter den Sonnenaufgang zu sehen...Von Deutschen schon gar nicht. Am Ende sind sie dann weitergefahren...
Am naechsten Morgen, nach einem Fruehstueck, natuerlich bei der Tochter, gings unserer Wandertripendlich los. Es fing schon spektakulaer :-) an : Wir mussten bis zum Wasserwerk dem Fluss Urubamba folgen. Dafuer aber mussten wir ihn erst ueberqueren. Es gibt aber keine Bruecke , sondern nur ein Cable
Car. Man setzt sich in eine Art Stahlkaefig und gleitet an einem Seil ueber den Fluss! Das war echt geil! Wir waeren am liebsten staendig hin und her gefahren.
Josef und Sebastian sind super trainiert. Sie wandern viel, auch schon in vielen anderen Laendern und als Bayern an Berge gewoehnt. Sie sind also fit. Wir dagegen nicht. Aber wir konnten doch gut zusammen laufen. Nur die Gespraeche waren einseitig: Die beiden konnten munter erzaehlen, lachen und auf Verschnaufpausen rauchen, waehrend wir drei uns stark aufs gehen und ruhige Atmen konzentrieren mussten. Die T-Shirts waren schnell durchweicht. Der Weg war sehr schoen, entlang an Bananenstauden, Kaffebaeumen und anderen Fruchtbaeumen. Die Luft heiss-feucht und gegen Mittag kam leider die Sonne hinter den Wolken zum Vorschein (war nicht gut). Es ging selten leicht bergauf, sonst eher flach, aber es war dennoch anstrengend. Als wir dann am Wasserwerk nach mehr als 2h ankamen war die Haelfte ungefaehr geschafft. Dort fingen die Schienen an und nach einer langen Mittagspause sind wir dann weitergelaufen. Es ist schon anstrengend gewesen auf den schienen zu laufen, weil die Abstaende der Bretter und ihre Breite natuerlich nicht normiert sind wie in Deutschland. Nach 3h sind wir dann gegen
berghoch
wir mussten aussteigen,weil der Collectivo sonst den berg nicht hochkaeme. Voerher waren um die 15 Personen im Auto und zwei samt Fahrraeder darauf 6h in Aguas Calinete angekommen, haben das erstbeste billige Hostel genommen und sind nach dem Essen ganz frueh schlafen gegangen. Wir waren nur noch 1,7km vom Machu Picchu entfernt: Problem war nur, der Weg dauert 1,5h, weil er so steil ist!
Am samstag sind wir dann um halb vier morgens aufgestanden und mit Taschenlampen losgelaufen. Die Luft war angenehm frisch und der Sternenhimmel und dabei die dunklen Riesenberge der Hammer!!
Nach 20 Minuten kamen wir dann am Bergfuss an und ab da hiess es steile Steintreppen hoch. Es gibt auch eine Strasse, die den berg entlang fuehrt, aber weil sie in Schlengeln hochgeht, daeurt es viel viel larenger und wir mussten um6h da sein. Die Treppen dagegen gehen geradeaus durch, waren aber teilweise bis zu den Knien hoch und im Dunkeln umgeben von Wald und Gestruepp war das schon ein Akt. Es ging hoeher und hoeher, wir mussten die Jacken ausziehen, schwitzen wie bekloppt und es nahmkein Ende. Nach vielleicht der Haelfte oder 2/3 (ganz optimistisch) sind Meike und ich dann der Strasse gefolgt. Wir wollten eine Runde Strasse zumVerstanaufen gehen und erst die naechste Treppenabkuerzung wieder nehmen. Die Jungs ging weiter die Treppen. Es stellte sich dann aber
Cable Car
da mussten wir rein :-) heraus, dass die Treppen ab genau dort, wo wir uns getrennt haben, es war mittlerweile 5h morgens, die Birnen knallrot, alles zu trinken fast weg, von der strasse weggingen und sie sozusagen nicht mehr kreuzten. Das war schrecklich, als wir gemerkt habren, dass wir keine Abkuerzung mehr nehmen konnten, stellte sich die Frage, ob wir es ueberhaupt noch puenktlich schaffen! DieSchleifen waren so lang, dass ich echt gebeten hab nicht zu spaet zukommen. Ich war koerperlich zwar voll im Arsch, aber die Vorstellung jetzt zu spaet zu komenen war noch viel schlimmer!
Am Ende waren wir um 5h40 angekommen. Die Jungs waren schon 20 Minuten eher da. Eintritt war um 6h. Die T-shrits waren kompeltt klitschnass, aber wir mussten alles anbehalten um nicht noch krank zu werden. Aber es war uns alles egal. Hauptsache da! Mit die ersten in der Schlange. Kurz vor 6h kamen dann die Pauschal-Tour-Busse, die die Leute innerhalb von 15 Minuten (max) da hochkarren.
Kleine Rucksaecke darf man mit rein nehmen. Vorher haben wir gelesen, das essen und Trinken verboten ist. Also hatten wir von Vornerein nur was fuer den Hinweg mit. Es wurde aber dann doch nicht kontrolliert und ekin Problem Getraenke mit reinzunehmen. Das
der Erste
man erkennts am Gesichtsausdruck war aergerlich fer uns, den auf dem Gelaende sind natuerlich keine Getraenkestaende und wenn nur davor zu sauueberteuerten Preisen. Das Gelaende ist auch total gross, dass man nicht staendig zum Ausgang laufen will, wenn man einmal drin ist.
Als wir ankamen und dann die typische Postkartensicht auf die Ruinen und den Berg Wayna-Picchu im Hintergrund hatten, war es einfach nur ueberwaeltigend! Das war der Hammer! Und von rechts kam die Sonne und die ersten Sonnenstrahlen. Es war fantastisch!
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