Die Nase des Teufels


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South America » Ecuador » Centre » Riobamba
February 29th 2008
Published: March 1st 2008
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Es faehrt ein Zug nach nirgendwo, mit mir allein als Passagier...naja fast...zur Nase des Teufels, was auch irgendwo im Nirgendwo liegt und ein paar andere Leute waren auch dabei.
Von Riobamba ging es frueh am Morgen mit dem Bus nach Alausi, da die reizvolle Strecke bis Alausi wegen der starken Regenfaelle in den letzten Wochen gesperrt ist. Wenigstens das letzte Stueck der Strecke ist befahrbar. Die eigentliche Attraktion ist, dass man die Landschaft normalerweise vom Dach aus geniessen kann. Doch dies ist mittlerweile mal wieder verboten, weil zwei Japaner verunglueckt sind. Sie sind wohl mit einem in Kopfhoehe (beim Stehen auf dem Dach) befindlichen Gegenstand getoetet worden. Und wobei verunglueckt, natuerlich bei des Japaners Lieblingsbeschaeftigung auf Reisen: Dem Fotografieren.
Ob es nun ein Stromkabel oder ein Tunnel war habe ich nicht verstanden, weil mein Spanisch doch noch nicht so gut ist. Und das mit der Kopfhoehe ist fuer mich auch unverstaendlich, da Japaner doch garnicht so gross sind. Sei es drum. Ruhet in Frieden.
Auf jeden Fall war die Landschaft echt schoen und ich habe mich mit einer netten neben mir sitzenden Argentinierin Natalie unterhalten und ueber aeltere Herrschaften geredet (Das Wort laestern will ich hier wohlweislich nicht erwaehnen), die erst fast auf Kruecken angehumpelt kamen, dann den Meter vom Boden in den Zug fast hineingesprungen sind, um dem kleinen Kind den Fensterplatz streitig zu machen. Waehrend der Fahrt dann immer wieder durch lautes Geplapper und dauerfotografieren auffaellig, nicht einmal die Bahnschwelle blieb auf einem Stop unbehelligt, und zu guter Letzt, bei einer Groesse von 1,60m und einer schlanken Statur auch noch so breit machen und einen Schatten wie Ottfried Fischer werfen, so dass dahinterstehende Personen auch ja nichts sehen koennen.
Wie gesagt, unser groesster Spass neben dem Geniessen der Landschaft war das Reden ueber gewisse Personen. Auch wenn die Herrschaften unsere Gerede aufgrund der Sprache nicht verstanden, so wurde jeder halbwegs boese Blick in unsere Richtung mit einem uebertrieben freundlichen Laecheln quittiert.

Die Nase des Teufels, auf welcher wir langgefahren sein sollen, haben wir nicht gesehen oder bemerkt, aber der Teufel laesst sich ja auch nicht auf der Nase herumtanzen.

Zurueck in Alausi, wo ein riesiger Mann als Monument auf dem Berg steht, haben uns riesige Kaefer, die wohl nachts ganz schoen zubeissen sollen, und handtellergrosse Nachtfalter umschwaermt.

Nachmittags ging es dann zurueck mit dem Bus von Riobamba nach Guayaquil, von wo es morgen dann im Flieger nach Peru geht. Auf der Fahrt waren jede Menge Erdrutsche, welche die Strasse blockiert haben. Aber an jedem Halt wurden wir durch Strassenhaendler mitten in der Wildnis mit Essen und unnuetzem Kram versorgt. Diese Haendler rennen bei jedem Stop eines Busses durch diesen Bus und man kann eigentlich fast seinen Wochenendeinkauf erledigen. Waere doch mal eine Idee fuer Deutschland.
Und noch etwas mehr Service waere zu Hause auch gut: Hier braucht man nur, um mitgenommen zu werden, mal kurz winken, und nicht erst zur naechsten Haltestelle laufen. Und aussteigen kann man auch ueberall.


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